Die Krabbenfischerin (eBook)

Ein Nordsee-Roman

(Autor)

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2018 | 1. Auflage
240 Seiten
Forever (Verlag)
978-3-95818-382-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Krabbenfischerin -  Anni Deckner
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Eine neue Liebe an der Nordseeküste? Die 40-jährige Swantje Hansen hat sich ihren Traum erfüllt: Sie arbeitet als Krabbenfischerin auf ihrem eigenen Kutter. Als einzige Frau unter den Büsumer Fischern muss sie sich oft beweisen. Während eines Sturms verliert sie fast die Kontrolle über ihr Schiff, doch zum Glück ist die Seenotrettung in Person des attraktiven Jannis zur Stelle, der ihr hilft, das Schiff sicher in den Hafen zu bringen. Swantje kennt Jannis seit vielen Jahren und hat das Gefühl, dass er mehr als Freundschaft für sie empfindet. Doch nach einer bitteren Enttäuschung glaubt sie nicht mehr an die Liebe. Als dann auch noch das Navigationsgerät ihres Schiffes verschwindet, wird Swantje langsam klar, dass es doch nicht so leicht ist, frischen Wind in die Büsumer Fischerei zu bringen ... Von Anni Deckner sind bei Forever by Ullstein erschienen: Barfuß am Strand Leuchtturmtage Die Sehnsucht der Inselärztin Friesenglück Sylter Meeresrauschen Die Krabbenfischerin Das kleine Blumencafé am Strand Die kleine Apotheke in St. Peter-Ording Inselglück im Schneegestöber

Anni Deckner, geboren 1961 in Winnert bei Husum, lebt mit ihrer Familie in Hanerau-Hademarschen. Ihre Liebe zur »Grauen Stadt am Meer« kann man in ihren Werken spüren. Die kreative Luft des Nord-Ostsee-Kanals inspiriert die Autorin genau wie damals den berühmten Dichter Theodor Storm, der an diesem Ort seinen Schimmelreiter zu Papier brachte. Ihre Leidenschaft zum Schreiben entwickelte sich schon in früher Jugend, ihr erstes Buch »Heimathafen Husum« erschien jedoch erst im März 2014, gefolgt von »Knocking Out« 2015. In ihrer Freizeit geht die Autorin gern mit ihrem Mann auf Reisen. Ihr Beruf und gleichzeitig Berufung ist ihre Arbeit bei der Kirchengemeinde Hanerau-Hademarschen.

Anni Deckner, geboren 1961 in Winnert bei Husum, lebt mit ihrer Familie in Hanerau-Hademarschen. Ihre Liebe zur "Grauen Stadt am Meer" kann man in ihren Werken spüren. Die kreative Luft des Nord-Ostsee-Kanals inspiriert die Autorin genau wie damals den berühmten Dichter Theodor Storm, der an diesem Ort seinen Schimmelreiter zu Papier brachte. Ihre Leidenschaft zum Schreiben entwickelte sich schon in früher Jugend, ihr erstes Buch "Heimathafen Husum" erschien jedoch erst im März 2014, gefolgt von "Knocking Out" 2015. In ihrer Freizeit geht die Autorin gern mit ihrem Mann auf Reisen. Ihr Beruf und gleichzeitig Berufung ist ihre Arbeit bei der Kirchengemeinde Hanerau-Hademarschen.

Unverhofft


Am Morgen erwachte Swantje mit leichten Kopfschmerzen. Hatte sie überhaupt geschlafen? Der Sturm, Anton und die Hilfsbereitschaft der Büsumer Fischer waren unaufhaltsam in ihren Träumen umhergeschwirrt. Dankbar dachte sie an die Aktion des Deckschrubbens. Alle hatten mit angepackt, bis der Kutter jungfräulich sauber am Pier gelegen hatte. Allein hätte sie Tage benötigt, um ihren Kutter einsatzfähig zu bekommen. Der Sturm hatte ganze Arbeit geleistet. Jannis hatte sie laufend darauf hingewiesen, dass ihr Ölzeug einen Wasserschaden hatte und sie schnell in trockene Kleider schlüpfen sollte. Er hörte damit auf, als sie ihn angeschrien hatte, er solle sie endlich in Ruhe lassen.

Jetzt tat ihr der Wutausbruch leid, aber das war ihr aufbrausendes Naturell. Swantje ärgerte sich oft darüber, sich nie beherrschen zu können, wenn ihr etwas oder jemand auf den Keks ging. Irgendwie war ihr das in die Wiege gelegte worden.

Durch die Vorhänge strahlte die Sonne herein, als ob sie sich entschuldigen wollte. Kaum zu glauben, dass nichts mehr an das Unwetter erinnerte. Lediglich ihre schmerzenden Glieder verrieten, dass Swantje an den Grenzen ihrer Kräfte gekämpft und die Helene letztendlich in die Sicherheit des Hafens geführt hatte.

Obwohl ihr Kutter einsatzbereit war, bis auf eine kleine Beule, die der Rettungsaktion zuzuschreiben war, beschloss Swantje, nicht hinaus zu fahren. Sie hatte eine Pause verdient. Eine Zwangspause, denn alleine sollte sie ohnehin nicht auslaufen. Swantje würde ihre ganze Überzeugungskraft aufbringen müssen, um beim Arbeitsamt einen Termin zu bekommen. Aber vielleicht hatte sie ja Glück und ein Telefonat reichte aus, um die Datenbank der Arbeitssuchenden zu aktivieren. Die Jobvermittlung hatte schließlich Interesse daran ihre Schützlinge unterzubringen. Zusätzlich wollte sie sich in Büsum unter den Kollegen umhören, ob es jemanden gab, dessen größter Wunsch es war, auf einem Kutter zu arbeiten. Kälte, Wind und Nässe waren eher Kriterien, sich einen anderen Job auszusuchen. Erschwerend kam hinzu, dass dieser Arbeitswillige sich auskennen musste, wie es an Bord eines Kutters zuging. Swantje seufzte.

»Keine leichte Aufgabe, Kapitän Hansen«, sagte sie zur Zimmerdecke. Sie lag ausgesteckt in ihrer Koje, dabei überlegte sie, wo sie anfangen sollte. Am besten, die Bettdecke über den Kopf ziehen und weiterschlafen.

Es polterte an der Zimmertür und ihre Schwester Dana stürmte herein. Ohne Vorwarnung hüpfte sie zu Swantje unter die Decke.

»Na, du Sturmbraut, alles gut?«

Swantje erschauderte. Dana berührte mit eiskalten Füßen ihre Beine.

»Du solltest dir angewöhnen Strümpfe zu tragen. Deine Treter haben Eisbergtemperaturen.«

»Wird überbewertet.« Dana kicherte.

»Dann lass meine Beine in Ruhe.«

»Entschuldigung«, sagte Dana wenig überzeugend. Sie kroch noch näher an Swantje heran. Nur ihrer älteren Schwester Dana erlaubte Swantje diese Nähe. Sie hatte zu ihr ein besonderes Verhältnis. Dana hatte sie vor gefühlten hundert Jahren vor einem Hundeangriff gerettet, indem sie den Hund einfach gepackt hatte und in das Hafenbecken gestoßen hatte. Er wurde dann von einem Fischer an Bord geholt. Seit diesem Tag genoss Dana Freiheiten, die Swantje niemand anderem zugestand. In ihrer damaligen kindlichen Naivität hatte Swantje ihre große Schwester zu ihrem Schutzengel erkoren. Die Eigenschaft, ihre kleine Schwester behüten zu wollen, hatte Dana auch als Erwachsene nicht abgelegt.

Dana trug als einzige Hansen-Tochter die honigblonden Haare kurz. Meistens standen sie wild von ihrem Kopf ab. Mit beiden Händen raufte Dana sie jetzt.

»Ich hatte gestern verdammte Angst um dich«, sagte sie vorwurfsvoll.

Swantje seufzte. »Wenn ich ehrlich bin, ich auch.«

»Ich hoffe, in Zukunft zügelst du deinen Dickkopf. Ich habe keine Lust, dich eines Tages im Schleppnetz an Land ziehen zu müssen.«

Swantje kicherte. »Das würdest du für mich tun?«

Dana boxte den Arm ihrer Schwester. »Ich überlege es mir noch mal.« Plötzlich wurde Dana ernst. »Swantje, das ist nicht lustig. Begib dich nie wieder in solche Gefahr!«

»Übertreib nicht, Dana, die Fischerei ist mein Job. Da ist das Risiko einkalkuliert.«

»Wie darf ich das denn verstehen? Hast du eine Lebensversicherung mit mir als Begünstigter abgeschlossen?«

»Wem sonst sollte ich meine Schulden vererben?« Swantje lachte vergnügt über Danas entsetzten Gesichtsausdruck. »Willst du mich morgen auf der Helene begleiten? Mir fehlt ein Deckshelfer.«

»Erst, wenn im Himmel Jahrmarkt ist. Mich bekommen keine zehn Pferde auf den alten Seelenverkäufer. Außerdem muss ich arbeiten. Schon vergessen? Es gibt Familienangehörige, die für ihr Geld etwas tun müssen!«

Swantje zog sich die Decke über den Kopf.

»Sorry! Hab ich tatsächlich vergessen.« Swantjes Füße kamen am Ende der Bettdecke zum Vorschein.

»Äh, hast du auch vergessen, deine Füße zu waschen? Die sind schwarz wie deine Seele.«

Swantje fuhr hoch und stützte sich auf ihre Ellenbogen. Nachdenklich sah sie zum Ende des Bettes. Der rechte Fuß sah merkwürdig dunkel aus! In diesem Augenblick durchzuckte sie ein Schmerz.

»Ach du Scheiße, wie sieht der den aus?«, rief Swantje.

Dana krabbelte auf allen vieren zu dem Verunglückten Havaristen.

»Ich würde sagen, du bist nicht seetauglich. Beweg mal deine Zehen!«

»Geht nicht ohne Schmerzen«, fluchte Swantje. »Wird schon wieder. Ich muss jetzt aufstehen, ob mit oder ohne Schmerzen.«

Dana zupft an Swantjes Shirt. »Du, Schwesterherz? Ich habe doch von Vanessa diese Einladung zum Geburtstag … nun, ich möchte gerne hingehen, ist ja selten genug, dass in Büsum eine Party steigt.«

»Meinen Segen hast du.«

Dana sah sie vielsagend an.

»Kommt nicht infrage, ich gehe da nicht mit!«

»Liebste Schwester, tu mir den Gefallen. Bitte!« Dana sah Swantje flehend an. »Ich helfe dir auch beim Verkauf der Hafenkantenkrabben.«

»Du?« Swantje glaubte ihr nicht. Dana verabscheute die Fischerei. Und mit Touristen Smalltalk zu halten erst recht.

»Es wäre mir eben wichtig, dass du mitkommst.«

»Wozu?«

»Damit ich nicht allein bin.«

Swantje lachte, sie kannte ihre Schwester, sie blieb nie lange allein auf einer Party. Mit ihren fröhlichen Augen, ihrer schlanken Figur und ihrem unverwechselbaren Charme zog sie die Blicke der männlichen Verehrer magisch an.

»Du hast die Kerle doch schnell um den Finger gewickelt, meine Hilfe brauchst du nicht.«

»Kann dich nichts umstimmen?«

»Doch.«

»Sag schon, was muss ich tun?«

»Ich werde dein Angebot annehmen.«

Dana riss die Augen auf. »Krabben verkaufen?«, fragte sie kleinlaut. Offenbar hatte sie nicht damit gerechnet, dass ihre Schwester auf ihr Angebot einging. Swantje nickte gefällig.

»Also gut … ich mach es, versprochen.« Dana wirkte niedergeschlagen. Sicher bereute sie, einen solchen Vorschlag gemacht zu haben.

»Wann geht es los?«

»Samstag, um zwanzig Uhr.«

»Abgemacht.« Swantje grinste. Dana Krabben an den Mann bringen zu lassen, war mit Sicherheit eine gleichwertige Strafarbeit wie die Party bei Vanessa für Swantje.

Vanessa Lange gehörte zu den Frauen, die wie aus einer der Modezeitschriften entsprungenen in Büsum umherstolzierten. Perfektes Make-up, stets einen Mann an ihrer Seite, der ihr den Himmel auf Erden versprach und mindestens so begehrt war wie ein Superstar. Aber mit niedriger Intelligenz. Mark Kuhn, ihr gegenwertiger Held, schien da keine Ausnahme zu bilden.

Die Auswahl der Partygäste traf Vanessa sehr gewissenhaft. Warum sie Dana eingeladen hatte, war klar. Eine Steuerberaterin hatte Potenzial für eine lohnende Freundschaft. Swantje überlegte schadenfroh, ob der Beifang ihrer letzten Fahrt als Mitbringsel geeignet wäre.

Der Spaß war es ihr wert. Sie sah Dana schon mit Schürze und Kopftuch die Krabben in Beutel füllen. Ein verhaltenes Lächeln den Kunden gegenüber inbegriffen.

Ihre Mutter würde sich freuen, einmal nicht am Hafen stehen zu müssen. Die beliebten Meeresfrüchte von einer Steuerberaterin verkauft, das war eine Besonderheit in Büsum. Swantje überlegte belustigt, ob sie die Preise für diesen Tag anheben sollte.

»Ich mache dir die Steuererklärung kostenlos.«

Swantje sah Dana amüsiert an.

»Das machst du doch ohnehin.«

»Echt? Großzügig von mir.«

Swantje erhob sich. »Ich muss endlich aufstehen.« Vorsichtig setzte sie ihre Füße auf den Teppich vor dem Bett. Der rechte Fuß pochte. Jetzt fiel es ihr wieder ein. Sie war gegen die Kante der Duschabtrennung gestoßen. Der unterkühlte Fuß war am Vorabend gegen Schmerzen unempfindlich gewesen. Ohne sich um die Verletzung zu kümmern, war sie ins Bett gekrochen. Doch nun fuhr ihr der Schmerz bis in die Kniescheibe. Langsam humpelte sie...

Erscheint lt. Verlag 1.10.2018
Reihe/Serie Ein Nordsee-Roman
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte alleinerziehend ... und dann auch noch Seeluft • Barfuß • Buchempfehlung Frauen • bücher für frauen • Claudia Thesenfitz • Dörte Jensen • Edna Schuchardt • Ein Glücksroman • Ein Stern über Sylt • Elin Hilderbrandt • Erbe • Familie • Familienbande • Familiengeheimnis • Familiengeschichte • Fischerin • Forever by Ullstein • forever verlag • Frauenunterhaltung Roman • Frauenunterhaltung Roman für frauen • Friesenbrise • Friesenherz • Friesland • Gabriella Engelmann • geheimnisvoll • Große Liebe • große liebe buch • Hafen • Happy End • Himmelblaue Küsse • Husum • Ines Thorn • Inselglück • Inselroman • Inseltage • Jette Hansen • Jule Meeringa • Kutter • Liebesgeschichten • Liebesroman • Meer • Meer Buch • Moderne Belletristik für Frauen • Nordsee • Nordsee Romantik • Nordsee Urlaub • Populäre Belletristik • romantik bücher • Sarah Mundt • Seeluft • Seerettung • Single • spannendes Geheimnis • Strand • Strandbuch • Strandkorb • Strandroman • Swantje • Sylvia Lott • Ullstein Buchverlage • Ullstein Verlag • Urlaubslektüre • Urlaubsreif
ISBN-10 3-95818-382-4 / 3958183824
ISBN-13 978-3-95818-382-7 / 9783958183827
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