Die Stadtbienen (eBook)

Wie ich Imkerin wurde und mein Leben zu summen begann

(Autor)

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2018 | 1. Auflage
264 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-45256-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Stadtbienen -  Erika Mayr
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Erika Mayr ist leidenschaftliche Stadt-Imkerin. In ihrer Biografie erzählt sie von ihren ersten Schritten im Imkerverein Charlottenburg, vom herrlichen Duft des Honigs und natürlich vom Leben mit ihren fabelhaften Stadtbienen. Ein Buch, das inspiriert und Lust aufs Imkern macht. Faszinierende Dinge passieren in Erika Mayrs Bienenstöcken auf dem Dach eines Hochhauses: Die pelzigen Tierchen tanzen, kümmern sich umeinander und produzieren flüssiges Gold. Der Honig der Stadtbienen schmeckt nicht nur außergewöhnlich nuanciert, sondern ist auch äußerst rein und sehr gesund. Unterhaltsam und mit geballtem Bienenwissen erzählt Erika Mayr wie sie Imkerin wurde, von der Perfektion der Wabe und warum es heute wichtiger ist denn je, die Bienen zu unterstützen. Der Enthusiasmus der Stadt-Imkerin wirkt ansteckend, ihre Botschaft überzeugend: Gemeinsam können wir eine bessere Welt schaffen - für uns und für die Bienen.

Erika Mayr, Jahrgang 1973, stammt aus Oberbayern. Früh zog die gelernte Gärtnerin nach Berlin. Nachdem sie sich durch das Projekt Shrinking Cities intensiv mit dem Thema des Großstadt-Imkerns beschäftigt hatte, beschloss sie: 'Ich brauche jetzt ein Bienenvolk.' Über den Imkerverein Charlottenburg, dessen Vorsitzende sie inzwischen ist, kam sie an ihren ersten Bienenstock. In ihrem Kreuzberger Honig steckt die ganze Vielfalt der Großstadt.www.stadtbienenhonig.com

Erika Mayr, Jahrgang 1973, stammt aus Oberbayern. Früh zog die gelernte Gärtnerin nach Berlin. Nachdem sie sich durch das Projekt Shrinking Cities intensiv mit dem Thema des Großstadt-Imkerns beschäftigt hatte, beschloss sie: "Ich brauche jetzt ein Bienenvolk." Über den Imkerverein Charlottenburg, dessen Vorsitzende sie inzwischen ist, kam sie an ihren ersten Bienenstock. In ihrem Kreuzberger Honig steckt die ganze Vielfalt der Großstadt. www.stadtbienenhonig.com

Vorwort von Jürgen Tautz


Bienenexperte und gemeinsam mit Diedrich Steen
Autor des Bestsellers »Die Honigfabrik«

 

 

Liest man den Titel »Die Stadtbienen«, fragt man sich vielleicht, was es mit den Insekten und der Stadt auf sich hat. Leben Bienen nicht eigentlich viel eher auf dem Land, dort, wo saftige Wiesen zu finden sind? Natürlich gibt es Bienen auf dem Land, aber: Unsere Welt ist im Umbruch. Sie wird urbanisiert, die Städte wachsen – und die Honigbienen sind mit dabei!

Warum dies von großer Bedeutung ist – auch und gerade für uns Menschen –, möchte ich auf den folgenden Seiten aufzeigen. Und Ihnen Lust machen auf Erika Mayrs wunderbares Buch und natürlich auf die Bienen.

 

Seit Beginn dieses Jahrtausends lebt erstmals in der Geschichte der Menschheit mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten, Tendenz steigend. Mit allem damit verbundenen sozialen Wandel, allen Risiken und allen Chancen. Das enge Zusammenrücken von Menschen in Ballungszentren, die sogenannte Landflucht, hatte und hat ganz unterschiedliche Ursachen, über die viel nachgedacht und geschrieben wird. Aber aller Anfang ist rasch identifiziert. Die Urvoraussetzung für diese Entwicklung ist das Sesshaftwerden der Menschen.

 

Bis vor etwa zehntausend Jahren betrug die weltweite Bevölkerung geschätzte fünf Millionen Menschen. Mehr waren auf der Basis einer Jäger-Sammler-Wirtschaft nicht satt zu bekommen. Mit der Entwicklung des Ackerbaus zu Beginn der Jungsteinzeit änderte sich dies dramatisch, als zur Voraussetzung für die Sesshaftwerdung, Wildgräser und Blütenpflanzen als Nahrungsmittel kultiviert wurden. Gräser sind windbestäubt, aber alle Obst- und die meisten Gemüsesorten sind auf Bestäuberinsekten angewiesen. Hier beginnt die Beziehung zwischen Mensch und Honigbiene.

 

Man könnte es auf die verkürzte Formel bringen: Der Bienenstaat hat dem Menschen geholfen, auf seinem Weg zur Stadtentwicklung die ersten Schritte zu gehen.

Indem die Honigbienen nun in großem Stil in die Städte zurückkommen, schließt sich ein Kreis.

 

Würden Imker früherer Generationen dieses Buch lesen, sie würden sich verwundert die Augen reiben. Aber Wilhelm Busch, ein begeisterter Imker, würde heute diesem Aspekt sicherlich einen Teil seiner Bienenbildergeschichte »Schnurrdiburr« widmen und möglicherweise den Bienenschwarm (»Schnurrdiburr! Da geht er hin!«) aus einem modernen Bienenstock vom Dach eines Hochhauses mitten in einer Großstadt starten lassen.

 

Was haben die Honigbienen davon, in der Stadt plaziert zu werden? Was hat die Natur davon? Was haben die Menschen davon, die sich in der Stadt Bienen halten? Was haben Städter ganz allgemein von der Anwesenheit von Bienenvölkern in Städten?

Die Antworten auf diese Fragen umfassen relevante Aspekte des menschlichen Daseins und tiefgehendere Zusammenhänge in der Natur.

 

Honigbienen erschaffen sich im Bienenstock ihre eigene Welt. Um diese aufrechtzuerhalten, sind sie auf die außen liegende Umwelt angewiesen. Für die Bienen sind es vor allem blühende Pflanzen, die von größter Wichtigkeit für ihr (Über)leben sind: Aus dem Nektar der Blüten stellen die Bienen den Honig her, der vor allem als Energielieferant im Bienenstock dient. Der Blütenstaub, die Pollen, liefert in erster Linie die zum Aufbau des Bienennachwuchses benötigten Proteine. Zu Nektar und Pollen kommen noch Propolis von Knospen und sauberes Wasser, die ebenfalls im Stock Verwendung finden. Für eine optimale Versorgung der Bienenvölker sollte die Auswahl an Blüten vielfältig, das heißt artenreich und über die gesamte Bienensaison von Frühjahr bis Herbst verfügbar sein.

 

In Regionen unserer Erde, in denen die Landwirtschaft immer mehr ertragsoptimiert, mechanisiert und industrialisiert wird, sind die Bedingungen immer weniger bienenfreundlich. Hier weicht die Artenvielfalt dem eintönigen Anbau von Nutzpflanzen. Natur ist hier weder artenreich, noch sind Blüten über die gesamte Bienensaison vorhanden.

Großflächig extrem einseitiges Trachtangebot in Form angebauter Nutzpflanzen wie dem Raps, ein verbleibendes sehr enges Zeitfenster der Blütentracht (nach der Ernte bleibt den Bienen nichts) und eine massive Reduzierung natürlicher Blühflächen bestimmen das Erscheinungsbild.

All dies führt zu der fatalen Situation, dass immer wieder Bienenvölker auf dem Land mitten im Sommer verhungern – eine vollkommen neue Erscheinung.

Aber eine hochintensive Landwirtschaft bringt weitere Probleme für die Honigbienen mit sich. Riesige Monokulturen müssen gegen Schadinsekten verteidigt werden, die sich in diesen Schlaraffenländern explosionsartig vermehren würden, auch weil natürliche Feinde dezimiert sind. Das geschieht in Form von sogenannten Insektiziden, hochwirksamen Giften, die schädliche Insekten in Schach halten sollen. Als Kollateralschaden wird in Kauf genommen, dass neben den Schädlingen auch andere Insekten getötet werden – wie die Bienen.

Solange die Verhältnisse so bleiben, wie sie sind, wird den Honigbienen das Landleben also zunehmend zur Last.

 

Ganz anders sieht die Blütenvielfalt in der Stadt aus. Hier nutzen Menschen Blumen in erster Linie zur Erhöhung der eigenen Lebensqualität, als Zierde auf dem Fenstersims, im Garten und in Parks. Vom zeitigen Frühjahr bis in den Herbst hinein blüht es hier vielerorts farbenfroh. Und das zunächst ohne besonders gezielte bienenfreundliche Maßnahmen.

Stadtbienen-Haltung bedeutet aber nicht nur, Bienenvölker in der städtischen Umwelt anzusiedeln. Es bedeutet auch, sich darum zu bemühen, den Bienen in ihrer Umwelt mehr zu bieten, als sowieso vorhanden ist. So gehen die Aussaat bienenfreundlicher Blumenmischungen für Grünanlagen und Blumenkästen Hand in Hand mit der Ansiedlung von Bienen. Derartige Maßnahmen dienen aber nicht nur den Honigbienen, sondern einem breiten Spektrum an weiteren Insektenarten, wie solitären Wildbienen, Schmetterlingen, Käfern, Wanzen und vielen Insekten mehr. Und eine intakte Insektenwelt ist wiederum selbst die Basis für weitere Organismen, wie Reptilien und Vögel. Hilft man den Bienen, hilft man einem ganzen Netzwerk an Lebewesen – wenn man so will, hilft man der gesamten Natur, die sich so in einer Stadt entfalten kann.

 

Wieso hält man sich Bienen, auch in der Stadt?

Solange man nicht selbst ein Bienenvolk betreut, findet man auf diese Frage vielleicht nur materielle, rationale Gründe. Hat man aber erst einmal selbst Bienen, merkt man, dass vieles, das weder rational noch materiell begründet ist, für die Haltung von Bienen spricht. Und noch etwas: Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sich bald schon die Besitzverhältnisse umdrehen. Es scheint zwar so, als besäßen wir die Bienen, doch in Wirklichkeit haben uns diese erstaunlichen Insekten fest im Griff, wenn wir ihrer Faszination erst einmal erlegen sind.

Natürlich ist es wunderbar, Honig, geerntet aus eigenen Bienenstöcken, selbst zu genießen oder damit als ein besonderes Geschenk anderen eine Freude zu machen. Für den Bienenhalter sind Bienen jedoch sehr viel mehr als der goldene Ertrag, den sie liefern. Sie bieten ein großes Stück Lebensqualität, das tief in die Gefühlswelt hineinwirkt. Der Umgang mit Bienen zwingt zur Ruhe, er entschleunigt. Versenkt man sich in die Betrachtung eines Bienenvolkes, führt das zu großer innerer Ruhe, zu einem Gefühl von Stimmigkeit. Man sollte einmal das Gehirn eines Menschen, der das Summen der Bienen, das gleichförmig emsige Durcheinanderfliegen vor dem Stockeingang und den angenehmen Stockduft als Gemisch von Wachs, Honig und Blüten in sich aufnimmt, mit einem modernen bildgebenden Verfahren aufzeichnen. Würde man dann eine solche Darstellung einem Experten vorlegen, sollte es nicht überraschen, wenn dieser Experte zu dem Ergebnis kommt, dass dies das Gehirn eines meditierenden Menschen ist. Alles auf Ruhe, Entspannung und Ausgleich geschaltet.

 

Spinnt man eine optimistische Vision über die Beschaffenheit und das Erscheinungsbild der Megastädte der Zukunft, sieht man Ballungsräume, in denen es der Mensch geschafft hat, die Natur mit den Wohn-, Arbeits- und Verkehrsverhältnissen in Einklang zu bringen. Ja mehr noch, in denen die Natur als Verbündeter ihren Beitrag leistet, dem Menschen in urbaner Umgebung gesunde Lebensverhältnisse zu schaffen. Da spielen schon heute in Modellüberlegungen die Pflanzen eine entscheidende Rolle: Als Produzenten von Sauerstoff, als Vernichter von CO2, als Entgifter, als Klimaregulierer, als Nahrungsmittel – und vieles mehr.

 

Diese Modelle am Reißbrett oder PC-Bildschirm zeichnen eine Momentaufnahme einer vom Menschen regulierten Pflanzenwelt. Doch die Realität sieht anders aus. Blühende Pflanzen haben eigenwillige Lebensläufe und brauchen Bestäuberinsekten, um sich fortpflanzen, um bestehen zu können. Honigbienen, die mit enormen Bestäuberleistungen glänzen und die von allen Bestäuberinsekten am besten zu halten sind, werden ihren festen Platz in den Planungen kommender Städte haben, mehr als es derzeit noch der Fall ist.

 

Obwohl es immer mehr Stadtimker gibt, ist die Zahl der Bienen-Enthusiasten derzeit noch überschaubar. Und doch führt ihre Begeisterung dazu, dass die Natur in unseren Städten vielfältiger wird – ein großer Vorteil für Bienen und Menschen.

Stadtimker wie Erika Mayr sind Pioniere und ihre Bienen Vorboten einer Entwicklung, die notwendig wird, wenn wir uns selbst und künftigen Generationen den Weg in eine lebenswerte Zukunft...

Erscheint lt. Verlag 26.2.2018
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Berlin • Bienen • Bienensterben • Bienenzucht • Das geheime Leben der Bäume • Das Seelenleben der Tiere • Die Geschichte der Bienen • Die Intelligenz der Bienen • Erika Mayr • Großstadt • Guerilla Gardening • Honig • Imker • Insektensterben • Jürgen Tautz • Kreuzberg • Landlust • Local food • LOHAS • Maja Lunde • More than Honey • Nachhaltigkeit • Peter Wohlleben • Phänomen Honigbiene • Randolf Menzel • Urban Gardening
ISBN-10 3-426-45256-1 / 3426452561
ISBN-13 978-3-426-45256-1 / 9783426452561
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