Sommer in Bloomsbury (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
432 Seiten
Penguin Verlag
978-3-641-20584-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sommer in Bloomsbury -  Annie Darling
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Wer Fakedating und Friends-to-Lovers Romance sucht, wird diese RomCom lieben
Verity Love ist Single und glücklich damit: Sie liebt ihre schnuckelige Dachwohnung, ihre verfressene, eigenwillige Katze und ihren Job in einer kleinen Londoner Buchhandlung, die nur Liebesromane mit Happy End verkauft. Wenn bloß die ständigen Verkupplungsversuche ihrer Kolleginnen nicht wären! Fremde Menschen mag Verity nämlich überhaupt nicht, deshalb beschäftigt sie sich viel lieber im Hinterzimmer mit dem Papierkram, statt Kunden zu bedienen. Kurzerhand erfindet sie Peter - ihren umwerfend attraktiven und wahnsinnig charmanten Freund. Doch als sie in einer heiklen Situation einen gutaussehenden Fremden als Peter ausgeben muss, wird ihr Leben plötzlich ganz schön kompliziert ...

Annie Darling lebt in einer winzigen Londoner Wohnung, in der man vor lauter Bücherstapeln kaum laufen kann. Ihre großen Leidenschaften sind Liebesromane und ihre Katze. »Der kleine Laden in Bloomsbury« ist Annie Darlings Debüt in deutscher Sprache und der Beginn einer Reihe um eine wunderbare kleine Buchhandlung in Bloomsbury.

Kapitel 1

Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit, dass ein Junggeselle im Besitz eines schönen Vermögens nichts dringender braucht als eine Frau.

Peter Hardy, der Ozeanograf, war der beste feste Freund, den man sich vorstellen kann.

Er sah gut aus: blond und braun gebrannt von den zahllosen Stunden an den exotischsten Stränden der Welt, mit Augen so tiefblau wie das Meer – ohne dabei so übertrieben attraktiv zu sein, dass er auf andere einschüchternd gewirkt hätte.

Abgesehen davon war er ein schlauer Kopf. Schließlich war eine Karriere als Meereskundler ohne Einserzeugnis und mehrere Uni-Abschlüsse wohl kaum möglich. Zudem besaß er einen fantastischen Sinn für Humor – ein klein wenig trocken, dazu ein bisschen albern, und er beherrschte es wie kein anderer, wahnsinnig witzige Katzen-Videos auf YouTube aufzustöbern.

Und damit war die Liste seiner Qualitäten bei Weitem noch nicht zu Ende: Jeden Mittwochabend und Sonntagmorgen rief er seine Mutter an, er war immer superpünktlich und schickte, sollte er sich doch einmal verspäten, was jedoch nie vorkam, sofort eine Nachricht mit einer Entschuldigung. Darüber hinaus war er ein aufmerksamer, rücksichtsvoller und leidenschaftlicher Liebhaber, ohne dabei auf allzu abseitigen Schweinkram zu stehen. Peter Hardy würde seine Freundin niemals anbetteln, in rosa Latex zu schlüpfen oder ihn mit einer nassen Socke ins Gesicht zu schlagen.

Peter Hardy war schlicht und ergreifend ein super Fang, er wusste ganz genau, worauf es einer Frau in einer Beziehung wirklich ankam. Verity Love, die als Pfarrerstochter eigentlich als leuchtendes Beispiel vorangehen sollte, würde ihn bei nächster Gelegenheit abschießen müssen.

Was du heute kannst besorgen …, dachte sie, umklammerte ihr Glas viel zu sauren Pinot Noir und rang sich ein dünnes Lächeln ab, während ihre Freundinnen immer noch in den höchsten Tönen von Peter Hardy und seinen Beziehungsqualitäten schwärmten.

»Er klingt absolut toll. Süß, aber trotzdem wie ein richtiger Mann«, säuselte Posy. »Also, wann lernen wir ihn endlich kennen?«

»Ach, du weißt doch, wie es immer ist. Er hat so viel um die Ohren. Eigentlich ist er so gut wie nie hier. Allmählich wird das echt zum Problem …«

»Wir verstehen schon. Du willst ihn ganz für dich haben.« Nina nickte. »Wir kennen das alle, aber ehrlich, Very, das geht jetzt schon seit Monaten so. Du kannst uns deinen heißen Ozeanografen nicht ewig vorenthalten.«

»So lange schon?« Aber Nina hatte recht. Es war Mitte Juni, und Peter war dankbarerweise Mitte November auf der Bildfläche erschienen, gerade noch rechtzeitig, um Verity zu ersparen, als Single bei all den Weihnachtsfeiern auftauchen zu müssen. Zu den meisten war sie gar nicht erst gegangen, aber wer konnte es ihr auch verdenken, wenn sie es nach drei Jahren Dürreperiode mit ihrem Ozeanografen-Gott erst mal wieder so richtig krachen ließ. »Du liebe Zeit, ein halbes Jahr! Wahnsinn!«

»Tu nicht so unschuldig! Ihr seid doch garantiert noch in der Phase, in der ihr es wie die Karnickel treibt, noch dazu, wo ihr euch so selten seht.« Nina strich sich ihr – neuerdings platinblond gefärbtes – Haar hinter die Ohren und stieß einen leisen Seufzer aus. »O Gott, wie ich diese Anfangszeit vermisse, in der man am liebsten gar nicht mehr aus der Kiste rauswill … bevor man anfängt sich darüber zu streiten, wer den Müll rausbringt oder wieso er es ums Verrecken nicht hinkriegt, den Klodeckel runterzuklappen.«

Verity nahm noch einen Schluck Wein zur Stärkung. Sie saßen in ihrem Lieblingspub in Bloomsbury, direkt um die Ecke der Buchhandlung, in der sie alle drei arbeiteten – ehemals Bookends, heute Happy Ends, seit Posy den Laden vor ein paar Monaten geerbt und in ein »Paradies für alles, was das romantische Herz begehrt« verwandelt hatte.

Sie machten ziemlich oft nach Feierabend noch einen Abstecher ins Midnight Bell, ein winziges Pub mit Arts-and-Crafts-Vertäfelungen aus den 1930ern an den Wänden und im Art-déco-Stil gefliesten Toiletten. Hier bekam man bis acht Uhr abends für einen Zehner eine Flasche Wein und zwei Tüten Chips – wen kümmerte es da, dass der Chlorgestank aus dem Schwimmbad in einem der angrenzenden Häuser herüberwehte und sie ihre Handtaschen nicht auf den Boden stellen konnten, weil Tess, der zum Pub gehörende Hund, sie bloß hemmungslos beschlabbern würde? Tess roch selbst aus zwanzig Metern Entfernung eine Tüte Bombay-Mix oder einen Apfel in den Tiefen einer Tasche.

»Na ja, ehrlich gesagt bin ich gerade am Überlegen, ob das mit mir und Peter eine Zukunft hat.« Verity trank ihr Glas aus und zwang sich, Posy und Nina anzusehen, die sie beide mit einer Mischung aus Verblüffung und Entsetzen anstarrten.

»Nein!«

»Du hast doch gesagt, er sei perfekt!«

»Habe ich nicht«, protestierte Verity. »Ihr habt das gesagt. Ich habe nur bestätigt, dass er ein netter Kerl ist.«

»Aber er ist perfekt«, erklärte Posy im Brustton der Überzeugung. Auch wenn sie frisch verheiratet war, hatte es manchmal den Anschein, als würde sie tiefere Gefühle für Peter Hardy hegen als Verity selbst. Andererseits machte die Tatsache, dass Posy dem unverschämtesten Kerl von ganz London das Jawort gegeben hatte, ihre Schwäche für Peter Hardy etwas nachvollziehbarer. »Aber warum? Jeder halbwegs vernünftige Mensch würde doch alles tun, um einen Mann wie ihn zu halten, oder etwa nicht?«

»Weil er mich niemals so sehr lieben wird wie … äh, wie das Meer, und die See kann eine grausame Geliebte sein.« Verity war ziemlich sicher, dass das Zitat aus Moby Dick stammte. Oder vielleicht auch aus Titanic. Jedenfalls aus irgendwas mit viel Wasser. »Er ist ständig weg, und wie sollte das funktionieren, wenn es etwas Ernstes wäre oder wir vielleicht sogar Kinder hätten? Wie könnte ich sicher sein, dass er nicht von einem Hai gefressen wird oder sein Taucheranzug einen Riss bekommt?«

»Ich wusste gar nicht, dass Ozeanografen in haiverseuchten Gewässern zu tun haben«, wandte Nina stirnrunzelnd ein. »Gibt es für so was keine Sicherheitsvorschriften?«

»Sie müssen bei Arbeitsantritt eine Verzichterklärung unterschreiben«, sagte Verity und stand auf. Genug jetzt. Das Ganze dauerte schon viel zu lange. Leider entpuppten sich ihre Beine als nicht ganz so unerschütterlich wie ihr Vorsatz, sodass sie einen Moment lang schwankend neben dem Tisch stand.

»Aber wir haben doch noch nicht mal die erste Flasche ausgetrunken!« Nina schwenkte die Weinflasche, in der noch ein winziger Rest schwappte. »Außerdem ist es gerade mal halb acht. Schwächelst du etwa?«

»Vielleicht weil du pausenlos an Peter Hardy, den Ozeanografen, denken musst?«, fügte Posy mit einem verschmitzten Grinsen hinzu.

Kopfschüttelnd schnappte Verity ihre Handtasche. »Ich verstehe überhaupt nicht, wieso du ihn immer so nennst. Als wäre sein Beruf ein Teil seines Nachnamens. Aber egal. Tut mir leid, dass ich kneife, aber ich habe ja gleich gesagt, dass ich nur auf einen Sprung mitkomme. Ihr wisst, dass ich nicht gern direkt von der Arbeit zu einer Verabredung gehe.«

»O mein Gott, du triffst dich gleich mit Peter Hardy, stimmt’s? Um mit ihm Schluss zu machen?« Nina sah aus wie eine jüngere Schwester von Marilyn Monroe mit Piercings und Tattoos, allerdings hatte sie Verity einmal gestanden, dass sie als Teenager nicht besonders hübsch gewesen sei (»Ich hatte eine Zahnspange wegen meiner Hasenzähne und war flach wie ein Brett.«), diesen Mangel jedoch durch ihre Lebhaftigkeit zu kompensieren versucht hätte. Und selbst heute noch, obwohl sie sich längst in eine atemberaubende Pin-up-Schönheit im Fifties-Stil verwandelt hatte, hatte sie für jede Situation eine übertriebene Grimasse parat – gerade riss sie ihre großen blauen Augen auf, zog die Nase kraus und ließ den Mund weit offen stehen.

»Ich habe mich noch nicht entschieden.« Verity zwängte sich aus ihrer Ecke, wobei sie um ein Haar über Tess gestolpert wäre, den stämmigen Bullterrier, der angetrabt gekommen war, um zu sehen, ob nicht vielleicht doch ein paar Chips zu Boden gefallen waren.

»Aber du kannst ihn doch nicht abservieren, bevor wir ihn kennengelernt haben«, jammerte Posy. »Können wir nicht mitkommen? Nur um kurz Hallo zu sagen …«

»Du brauchst nicht Hallo zu sagen. Du bist verheiratet«, erklärte Verity.

Posy zuckte zusammen. »O Gott. Stimmt ja. Das vergesse ich ständig.« Sie hielt kurz inne, sammelte sich aber sofort wieder. »Egal. Wir sind hier nicht im neunzehnten Jahrhundert, sondern in einem Zeitalter, in dem verheiratete Frauen sehr wohl mit Männern reden dürfen, die nicht ihre Ehemänner sind.« Sie schüttelte den Kopf und schnaubte. »Ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich einen Ehemann habe. Iiihh! Sebastian Thorndyke ist mein Mann. Wie zum Teufel konnte das passieren?«

Ganz einfach: In einer ziemlich verrückten Zeit, in der Posy die Buchhandlung neu eröffnet hatte und in der viele höchst merkwürdige und ungewöhnliche Dinge passiert waren, die Verity nach wie vor nicht recht einzuordnen wusste, war Posy dem Charme von Sebastian, ihrem erklärten Erzfeind, verfallen und hatte ihm vor wenigen Wochen auf dem Rathaus von Camden das Jawort gegeben. Es war kaum genug Zeit geblieben, um Konfetti auf das vermeintlich überglückliche Paar regnen zu lassen, als es auch schon über die Straße und in den Bahnhof St. Pancras gestürzt war, um mit dem Eurostar nach Paris zu rasen und dort die Eheschließung zu feiern, noch bevor die Tinte auf dem Trauschein trocken...

Erscheint lt. Verlag 14.5.2018
Reihe/Serie Die Bloomsbury-Reihe
Eine Buchhandlung in Bloomsbury - zum Verlieben!
Übersetzer Andrea Brandl
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel True Love at the Lonely Hearts Bookshop
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bäckerei am Strandweg • Buchhandlung • Dating • Die kleine Bäckerei am Strandweg • eBooks • England • Frauenromane • Freunde • Happy End • Hochzeit • Hsp • Jane Austen • Jenny Colgan • Liebesgeschichte • Liebesromane • London • Manuela Inusa • Romane für Frauen • sharon mr. peterson • spiegel bestseller • Strandbäckerei • the do over • Valerie Lane
ISBN-10 3-641-20584-0 / 3641205840
ISBN-13 978-3-641-20584-3 / 9783641205843
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