Nur die Küsse zählen (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
336 Seiten
MIRA Taschenbuch (Verlag)
978-3-95576-666-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Nur die Küsse zählen - Susan Mallery
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Mit allen Mitteln wird er verhindern, dass seine Brüder sich im Fernsehen zum Affen machen! Wutentbrannt reist Finn Andersson von Alaska nach Fool's Gold, wo die Aufnahmen für eine Dating-Show schon in vollem Gange sind. Als seine Standpauke auf taube Ohren stößt, schleicht sich Finn in der Film-Crew ein, um ein Auge auf die Zwillinge zu haben. Dabei wird sein Blick allerdings immer wieder von der hübschen Producerin Dakota Hendrix abgelenkt ...
'Mallerys Schreibstil ist einfach lustig und bissig.'
Publishers Weekly
'Die beliebte und erfolgreiche Autorin Susan Mallery ist ein Garant für mitreißende Liebesgeschichten.'
Booklist



Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Susan Mallery unterhält ein Millionenpublikum mit ihren herzerwärmenden Frauenromanen, die in 28 Sprachen übersetzt sind. Sie ist dafür bekannt, dass sie ihre Figuren in emotional herausfordernde, lebensnahe Situationen geraten lässt und ihre Leserinnen und Leser mit überraschenden Wendungen zum Lachen bringt. Mit ihrem Ehemann, zwei Katzen und einem kleinen Pudel lebt sie in Washington.

1. Kapitel

„Was muss passieren, damit Sie kooperieren? Nützt Geld? Drohungen? Mir egal, ich kann beides.“

Dakota Hendrix schaute von ihrem Laptop auf und sah einen sehr großen, ernst aussehenden Mann vor sich stehen. „Entschuldigung?“

„Sie haben mich gehört. Was wollen Sie?“

Sie war davor gewarnt worden, dass es in der Umgebung viele Verrückte gab, aber sie hatte es nicht geglaubt. Offensichtlich war das ein Fehler gewesen.

„Für jemanden, der ein kariertes Flanellhemd trägt, benehmen Sie sich ganz schön fordernd.“ Sie stand auf, damit sie mit dem Mann wenigstens halbwegs auf Augenhöhe war. Wenn er nicht so offensichtlich genervt gewesen wäre, würde er ganz gut aussehen mit seinen dunklen Haaren und den durchdringenden blauen Augen.

Langsam schaute er an sich hinunter, dann sah er sie wieder an. „Was hat mein Hemd denn damit zu tun?“

„Es ist kariert.“

„Und?“

„Ich meine ja nur. Es ist schwer, sich von einem Mann einschüchtern zu lassen, der ein kariertes Hemd trägt. Und Flanell ist ein freundlicher Stoff. Für die meisten Menschen aber etwas zu bodenständig. Wenn Sie ganz in Schwarz gekleidet wären und eine Lederjacke trügen, wäre ich weitaus nervöser.“

Ein kleiner Muskel in seinem Kiefer zuckte. Seine Pupillen verengten sich, sodass Dakota den Eindruck bekam, er würde jetzt mit etwas werfen, wäre er ein kleines bisschen weniger zivilisiert.

„Haben Sie heute einen schlechten Tag?“, fragte sie fröhlich.

„Ja, so in der Art“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen aus.

„Wollen Sie darüber reden?“

„Ich glaube, damit habe ich dieses Gespräch angefangen.“

„Nein. Sie haben mit einer Drohung gegen mich angefangen.“ Sie lächelte. „Auf die Gefahr hin, Ihre Verärgerung noch zu steigern, verrate ich Ihnen, dass Nettsein weitaus effektiver ist. Zumindest bei mir.“ Sie streckte ihm die Hand entgegen. „Dakota Hendrix.“

Der Mann sah aus, als würde er ihr lieber den Kopf abreißen, als höflich zu sein. Nach ein paar tiefen Atemzügen schüttelte er ihr jedoch die Hand und murmelte: „Finn Andersson.“

„Schön, Sie kennenzulernen, Mr. Andersson.“

„Finn.“

„Finn“, wiederholte sie kecker als üblich, einfach nur, weil sie dachte, es würde ihn ärgern. „Wie kann ich Ihnen helfen?“

„Ich will, dass meine Brüder aus der Show aussteigen.“

„Folglich die Drohungen.“

Er runzelte die Stirn. „Folglich? Wer sagt denn folglich?“

„Das ist ein ausgezeichnetes Wort.“

„Nicht da, wo ich herkomme.“

Sie warf einen Blick auf seine abgetragenen Arbeitsstiefel, dann auf sein Hemd. „Ich fürchte mich beinah, zu fragen, wo das ist.“

„South Salmon, Alaska.“

„Dann sind Sie aber ganz schön weit von Ihrem Zuhause entfernt.“

„Schlimmer, ich bin in Kalifornien.“

„Hey, Sie sind in meiner Heimatstadt. Ich würde etwas mehr Höflichkeit sehr zu schätzen wissen.“

Er rieb sich die Nasenwurzel. „Meinetwegen. Was immer Sie sagen. Sie haben gewonnen. Können Sie mir nun mit meinen Brüdern helfen oder nicht?“

„Das kommt ganz darauf an. Worin besteht denn das Problem?“

Sie zeigte auf den Stuhl gegenüber ihrem kleinen Tisch. Finn zögerte nur eine Sekunde, bevor er seinen langen Körper in eine sitzende Haltung brachte. Lächelnd nahm Dakota wieder auf ihrem Stuhl Platz und wartete.

„Sie sind hier“, sagte er schließlich, als würde das alles erklären.

„Hier – statt in South Salmon?“

„Hier – statt das letzte Semester auf dem College zu beenden. Sie sind Zwillinge und gehen auf die UA. Die University of Alaska“, fügte er hinzu.

„Wenn sie in der Show mitmachen, sind sie über achtzehn“, erwiderte sie sanft. Sie merkte, wie schmerzerfüllt er war, wusste aber, dass sie nur wenig dagegen tun konnte.

„Was bedeuten soll, ich habe keinerlei rechtliche Befugnisse?“ Er klang gleichzeitig resigniert und verbittert. „Was Sie nicht sagen.“ Er beugte sich vor und schaute sie eindringlich an. „Ich brauche Ihre Hilfe. Wie schon gesagt, sie haben nur noch ein Semester bis zum Collegeabschluss und sind einfach auf und davon, um hier zu landen.“

Dakota war in Fool’s Gold aufgewachsen und hatte sich nach Beendigung des Studiums dazu entschieden, hierher zurückzukehren. Deshalb verstand sie nicht, warum irgendjemand nicht in dieser Stadt leben wollte. Allerdings ging sie davon aus, dass Finn sich mehr Gedanken über die Zukunft seiner Brüder machte als über den Ort, an dem sie sich befanden.

Er stand auf. „Warum rede ich überhaupt mit Ihnen? Sie sind eine dieser Hollywoodtypen. Vermutlich freuen Sie sich darüber, dass die beiden alles aufgegeben haben, um in Ihrer blöden Show mitzumachen.“

Sie erhob sich ebenfalls und schüttelte den Kopf. „Zuerst einmal ist es nicht meine blöde Show. Ich arbeite für die Stadt, nicht für die Produktionsfirma. Zweitens, wenn Sie mir einen Moment Zeit lassen, um nachzudenken, anstatt gleich wütend zu werden, fällt mir vielleicht etwas ein, mit dem ich Ihnen helfen kann. Wenn Sie mit Ihren Brüdern genauso umgehen, bin ich nicht überrascht, dass sie lieber ein paar Tausend Meilen zwischen Sie und sich gelegt haben.“

Nach dem wenigen, das sie durch ihre dreißigsekündige Beziehung über Finn wusste, erwartete sie, dass er jetzt die Zähne fletschen und verschwinden würde. Stattdessen überraschte er sie mit einem Grinsen.

Das Verziehen seiner Lippen, das Blitzen von Zähnen, das war nichts Besonderes. Dennoch löste es ein seltsames Flattern in ihrem Magen aus. Sie fühlte sich, als wäre ihr alle Luft aus den Lungen gewichen und als könnte sie nicht mehr atmen. Sekunden später riss sie sich aber zusammen. Sie sagte sich, dass es sich nur um eine kleine Störung auf ihrem normalerweise ruhigen emotionalen Radar gehandelt hatte. Nicht mehr als eine kleine Anomalie. Wie eine Sonneneruption.

„Genau das haben die beiden auch gesagt“, gab er zu und setzte sich seufzend wieder hin. „Dass sie hofften, das College wäre weit genug weg, doch das war es nicht.“ Das Grinsen verblasste. „Verdammt, das ist nicht leicht.“

Sie setzte sich und legte die Hände flach auf den Tisch. „Was sagen Ihre Eltern zu all dem?“

„Ich bin ihre Eltern.“

„Oh.“ Sie schluckte, nicht sicher, welche Tragödie dahintersteckte. Sie schätzte Finn auf dreißig, vielleicht zweiunddreißig. „Wie lange …“

„Acht Jahre.“

„Sie ziehen Ihre Brüder also allein auf, seit die beiden … was, zwölf Jahre alt sind?“

„Sie waren dreizehn, aber ja.“

„Herzlichen Glückwunsch. Das haben Sie super hinbekommen.“

Das Lächeln verschwand endgültig, als er sie nun stirnrunzelnd anschaute. „Woher wollen Sie das denn wissen?“

„Sie haben es aufs College geschafft, waren so gut, dass sie das letzte Semester erreicht haben, und jetzt haben sie die emotionale Stärke, sich gegen Sie aufzulehnen.“

Das Stirnrunzeln wich einem spöttischen Lächeln. „Lassen Sie mich raten. Sie sind einer dieser Menschen, die Regen ‚flüssigen Sonnenschein‘ nennen. Wenn ich bei meinen Brüdern alles richtig gemacht hätte, wären sie jetzt noch auf dem College, anstatt hier zu versuchen, in so einer idiotischen Realityshow mitzumachen.“

Ah, das erklärt einiges, dachte Dakota. Aus Finns Perspektive war nichts von dem hier gut.

Er schüttelte den Kopf. „Ich weiß einfach nicht, wo es schiefgelaufen ist. Ich wollte sie doch nur durchs College bringen. Drei Monate. Sie hätten nur noch drei kurze Monate weitermachen müssen. Aber haben sie das? Nein. Per E-Mail haben sie mir mitgeteilt, wo sie sind – als müsste ich mich für sie freuen.“

Dakota griff nach den Akten auf ihrem Tisch. „Wie heißen die beiden?“

„Sasha und Stephen.“ Seine Miene klarte sich auf. „Können Sie mir irgendwie helfen?“

„Ich weiß nicht. Wie ich schon sagte, ich bin die Repräsentantin der Stadt. Die Produzenten sind mit der Idee einer Realityshow auf uns zugekommen. Glauben Sie mir, Fool’s Gold hat nicht gerade um diese Art der Aufmerksamkeit gebettelt. Wir wollten erst ablehnen, aber dann hatten wir Angst, dass sie es auch ohne unsere Zustimmung durchziehen würden. Darum haben wir zugesagt. So sind wir wenigstens beteiligt und haben ein gewisses Maß an Kontrolle.“

Sie lächelte ihn an. „Oder zumindest die Illusion von Kontrolle.“

„Vertrauen Sie mir, Kontrolle ist auch nicht mehr das, was sie mal war.“

„Ich weiß. Die Hintergründe von allen potenziellen Kandidaten sind ausführlich geprüft worden. Darauf haben wir bestanden.“

„Um die wirklich Irren auszusortieren?“

„Ja, und die Kriminellen. Realityfernsehen setzt die Teilnehmer stark unter Druck.“

„Wie sind die Fernsehleute auf Fool’s Gold gekommen, wenn die Stadt sie nicht umworben hat?“, fragte er.

„Das war einfach Pech. Vor einem Jahr hat eine Studentin für ihre Abschlussarbeit in Humangeografie recherchiert und entdeckt, dass in dieser Stadt chronischer Männermangel herrscht. Das Wieso und Warum hatte in ihrer Dissertation ein eigenes Kapitel. Um Aufmerksamkeit für ihre Arbeit zu wecken, hat sie sie an mehrere Medienunternehmen verschickt. Der Teil über Fool’s Gold hat schnell allgemeines Interesse hervorgerufen.“

...

Erscheint lt. Verlag 11.9.2017
Reihe/Serie Fool's Gold
Übersetzer Ivonne Senn
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Datingshow • Fool's Gold • Frech • Kalifornien • kleinstadtidylle • romantisch • Zwillinge
ISBN-10 3-95576-666-7 / 3955766667
ISBN-13 978-3-95576-666-5 / 9783955766665
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