Das mäeutische Pflege- und Betreuungsmodell (eBook)

Darstellung und Dokumentation
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2017 | 2. Auflage
224 Seiten
Hogrefe AG (Verlag)
978-3-456-95626-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das mäeutische Pflege- und Betreuungsmodell -  Cora van der Kooij
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Mäeutik - was sie bedeutet, warum sie funktioniert und wie Sie 'mäeutisch' kommunizieren können Die niederländische Pflegeexpertin Cora van der Kooij beschreibt in diesem erfolgreichen einführenden Werk die Grundlagen, Hintergründe, Perspektiven und die Dokumentation ihres mäeutischen Pflege- und Betreuungsmodells. Die Mäeutik geht auf eine als 'Hebammenkunst' umschriebene und von Sokrates entwickelte Methode zurück, durch geschicktes Fragen die im Partner schlummernden, ihm aber nicht bewussten richtigen Antworten und Einsichten auf die Welt zu bringen. Cora van der Kooij bezeichnet Mäeutik als Hebammenkunst für Pflegeprofessionalität. Die zweite Auflage wurde umfangreich überarbeitet und um ein Kapitel zum Pflegeprozess unter Einbezug der neuen SIS-Dokumentationsrichtlinien zur entbürokratisierten Pflege ergänzt. Des Weiteren hat die Autorin 'Die Erlebenswelt von Menschen mit Demenz' integriert. Auch wurden neue methodische Instrumente aus der mäeutischen Pflegedokumentation sowie hilfreiche Erläuterungen, Grafiken und Praxisbeispiele in dieses Grundlagenwerk aufgenommen und die entsprechende aktuelle Literatur ergänzt.

Das mäeutische Pflege- und Betreuungsmodell 1
Nutzungsbedingungen 6
Inhaltsverzeichnis 7
Geleitwort 11
Vorwort zur 2., überarbeiteten und ergänzten Auflage 13
Vorwort zur 1. Auflage 15
1 Das mäeutische Pflege- und Betreuungsmodell 21
1.1 Mäeutik ist Hebammenkunst 21
1.2 Pflegekenntnisse und Professionalität 21
1.3 „Konzept“ oder „Modell“ 23
1.4 Fachkenntnisse und Fertigkeiten 24
1.5 Zusammenfassung 26
2 Das Menschenbild im mäeutischen Pflege- und Betreuungsmodell 27
2.1 Menschenbild und Pflegeleitbild 27
2.2 Selbstkonzept und Verletzlichkeit 27
2.2.1 Identität 28
2.2.2 Selbstkonzept und Demenz 29
2.2.3 Selbstkonzept und Diskontinuität 30
2.3 Verletzlichkeit und Abhängigkeit 30
2.3.1 Transitionen 32
2.3.2 Lebenskrisen 33
2.3.3 Stress 34
2.4 Krankheit, Erleben und Umfeld 34
2.4.1 Das Erleben einer Krankheit 34
2.4.2 Veränderungen im Familienkreis 38
2.4.3 Nach der Aufnahme im Heim 40
2.4.4 Die Gefühle der Pflegenden 42
2.5 Zusammenfassung 42
3 Sichtweise auf Pflege und Betreuung 45
3.1 Ein holistisches Pflegemodell 45
3.2 „Care“ und „Cure“ 46
3.2.1 Einfach nett sein? 46
3.2.2 Das Konzept „Care“ 47
3.2.3 Pflegerische Eigenschaften 48
3.3 Empathie und Sympathie 49
3.4 Spannungsfelder in der Pflege 50
3.5 Zusammenfassung 53
4 Integrierte erlebensorientierte Pflege 55
4.1 Reichweite 55
4.1.1 Kreativität und Kontakt 56
4.2 Integrierte erlebensorientierte Pflege 57
4.2.1 Kontakt 58
4.2.2 Suchend reagieren 59
4.3 Mitgehen oder Gegensteuern 61
4.3.1 Mitgehen 61
4.3.2 Gegensteuern 63
4.4 Appell oder Prothese 65
4.5 Zusammenfassung 67
5 Die Erlebenswelt von Menschen mit Demenz 69
5.1 Demenzbetreuung ist Beziehungsgestaltung 69
5.2 Aussagekraft der Diagnose Demenz 70
5.3 Die Erfahrenswelt von Menschen mit einer Demenzerkrankung 72
5.3.1 Körperliches Erfahren 73
5.3.2 Sinnliches Erfahren 73
5.3.3 Verstandesmäßiges Erfahren 74
5.3.4 Gefühlsmäßiges Erfahren 75
5.3.5 Soziales Erfahren 77
5.3.6 Spirituelles Erfahren 77
5.4 Erleben und „Coping“ 78
5.5 Zusammenfassung 81
6 Verhaltensbilder und Betreuung 83
6.1 Begründung 83
6.2 Das Verhaltensbild des bedrohten Ich 84
6.3 Das Verhaltensbild des verirrten Ich 86
6.4 Das Verhaltensbild des verborgenen Ich 89
6.5 Das Verhaltensbild des versunkenen Ich 92
6.6 Zusammenfassung 93
7 Der mäeutische Pflege- und Betreuungsprozess 95
7.1 Die neue Herausforderung 95
7.2 Pflegemodell, Pflegeprozess und Pflegeplanung 96
7.3 Wie die Dokumentation ein Denkmuster hervorruft 99
7.3.1 Die Kulturfunktion von Dokumentation 99
7.3.2 Dokumentationsdruck und Entbürokratisierung in Deutschland 101
7.4 Professionalität und das Pflegekompetenzmodell 104
7.4.1 Intuition und Pflegekompetenzen 105
7.4.2 Gemeinsame Professionalität 106
7.4.3 Professionalität und kommunikative Kultur 108
7.4.4 Die zwei Zugänge zur gedanklich-fachlichen Verständigungsphase 111
7.5 Zusammenfassung 113
8 Einleitung in die mäeutische Methodik 117
8.1 Der Bewusstwerdungsaspekt der Methodik 117
8.2 Inhaltliche Ausgangspunkte 118
8.3 Struktur und Phasierung des Pflegeprozesses 120
8.3.1 Phasen des Pflegeprozesses 120
8.3.2 Empfang und Einzug 120
8.3.3 Eingewöhnung 121
8.3.4 Wohnen und Leben : zyklisch und gemeinsam 124
8.3.5 Abrundung oder Verabschiedung 125
8.3.6 Zeitaufwand und Qualität 126
8.3.7 Mäeutik, Urheberrechte und EDV 126
9 Die mäeutisch erlebensorientierten methodischen Instrumente 129
9.1 Erläuterungen zur Methodik 129
10 Erlebensorientierter Beobachtungsbogen für Pflege und Betreuung rund um die Uhr 131
10.1 Einführung 131
10.2 Warum dieser Bogen? 131
10.3 Beobachtungsbogen 132
11 Beobachtungsbogen Verarbeitungsprozess/Merkblatt 139
11.1 Ziel und Funktion des Beobachtungsbogens Erleben und Verarbeitung 139
11.2 Zielgruppe des Beobachtungsbogens Erleben und Verarbeitung 140
11.3 Beobachtungsbogen Verarbeitungsprozess 141
11.3.1 Allgemein 141
11.3.2 Ich-Erleben, Verarbeitungsprozess für die Bewohner mit somatischen Krankheiten und Behinderungen 141
11.3.3 Erlebenswelt, Verarbeitungsprozess für Bewohner der Psychogeriatrie 145
12 Gesprächsleitfaden Lebensgeschichte 147
13 Die Charakteristik 149
13.1 Einleitung 149
13.2 Erläuterung der Charakteristik für psychogeriatrische Bewohner/Klienten 149
13.3 Erläuterung der Charakteristik für Bewohner/Klienten mit fortschreitenden somatischen Krankheiten und körperlichen Behinderungen 151
14 Die Pflege- und Betreuungsübersichten 155
14.1 Erläuterung 155
14.2 Anleitung für die Verwendung der Übersicht Pflege- und Betreuung rund um die Uhr 156
14.2.1 Leben in Abhängigkeit 156
14.2.2 Garantierte Qualität 156
14.2.3 Die fünf Funktionen der Pflege- und Betreuungsübersicht 158
14.2.4 Anleitung für die Pflege- und Betreuungsübersicht (Verfahren) 159
14.2.5 Der tägliche Ablauf 160
14.3 Die Übersicht der Pflege und Betreuung rund um die Uhr 160
14.4 Die Items auf der Pflege-und Betreuungsübersicht (Pflegekarte) 161
PERSÖNLICHKEIT 161
UMGANGSEMPFEHLUNG (PG) ODER KONTAKT (SOM) 162
KOMMUNIKATION 163
AUFSTEHEN 165
ÄUSSERES ERSCHEINUNGSBILD 168
MOBILITÄT 170
SCHLAFEN UND RUHEN 172
TOILETTENGANG 173
14.5 Blatt Wohnen und Leben 175
14.6 Blatt Aktivitäten: Partizipation, Therapien, Besuch 181
14.7 Beispiel Übersicht für die Pflege und Betreuung rund um die Uhr von Menschen mit körperlichen und/oder psychogeriatrischen Krankheitsbildern 183
14.8 Übersicht Tagespflege und – Betreuung 187
15 Erfassung notwendiger Prophylaxen und zugeordneter Maßnahmen 189
16 Stufenplan für herausforderndes Verhalten 193
Literatur 197
Glossar 205
Adressen 219
Sachwortverzeichnis 221

1 Das mäeutische Pflege- und Betreuungsmodell (S. 19-20)

1.1 Mäeutik ist Hebammenkunst

Pflegekräfte sind daran gewöhnt, den ganzen Tag hindurch immer wieder auf Situationen zu reagieren. Sie fragen sich, was zu sagen und wie zu handeln ist, und fühlen sich zufrieden, wenn der Bewohner beruhigt oder gut gelaunt zurückbleibt. Fragt man sie hinterher, was sie gesagt und getan oder eben ungetan und ungesagt gelassen haben, dann zucken sie die Achseln. Sie machen vieles unbewusst, „aus dem Bauch heraus“, wie sie es ausdrücken. Sie sind nicht gewohnt, all diese Situationen und Momente zu reflektieren. Wer fragt sie danach? Und weshalb sollte jemand sie danach fragen? Was würden die Fragen nutzen? Mäeutik definiere ich als „Hebammenkunst für das Pflegetalent“. Die Begriffe Mäeutik (Hebammenkunst) und mäeutisch (erlösend oder befreiend) leiten sich von der Methode ab, die Sokrates im Gespräch mit seinen Schülern anwandte(Hallwirth-Spörk, 2005). Pflegende brauchen Begriffe, mit denen sie ihre intuitiven Fähigkeiten in Worte fassen können, und eine gemeinsame Sprache, die ihren Erfahrungsbereich öffnet. Mäeutik in der Pflege steht für einen Prozess des Bewusstwerdens. Es gilt, die bewusste Pflegequalität und deren Ergebnisse für die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu „erlösen“ (vgl. McCormack, 2004).

1.2 Pflegekenntnisse und Professionalität

Mäeutik ist jedoch keine Reduktion von Pflegesachverstand auf die Intuition. Es verhält sich eher umgekehrt. Das Handeln von Pflegenden ist auf ihr eigenes, individuelles Pflegetalent in Kombination mit (oft) unbewusster Kompetenz und integrierter Erfahrung zurückzuführen. Mäeutik soll eine Entdeckungsreise in den Erfahrungsbereich von Pflegenden sein, eine Suche nach ihren Überlegungen während der individuellen Pflege und Betreuung von Bewohnern oder Patienten. Das Ziel ist, eine Sprache zu entwickeln, damit die Pflegenden ihre Entscheidungen und Erfahrungen in Worte fassen können. Diese Sprache und die dazugehörigen Begriff1lichkeiten brauchen sie, damit sie miteinander – im Team – ihre Einfälle, Erfahrungen, Gedanken und Ideen austauschen können. Nur dann ist es möglich, sich von allzu individuellen Ansichten, Normen und Werten zu befreien (oder befreien zu lassen) und eine gemeinsam getragene Handlungs- oder Herangehensweise zu entwickeln. Bei diesem Austausch sind das schon vorhandene Pflegewissen und womöglich sogar Kenntnisse aus der Pflegewissenschaft eine Quelle. Das heißt jedoch nicht, dass Pflegekräfte sich fügsam und demütig an die gemeinsam formulierten Herangehensweisen oder an die „Wissenschaft“ wie an bindende Vorschriften halten müssten. Nach eigener Beurteilung der Situation handeln sie immer wieder individuell und lassen sich dabei von der jeweils bewusst gewordenen Kompetenz leiten.

Bewusste Kompetenz oder Professionalität heißt „das Vermögen, authentisch und kreativ zu beobachten, darauf zu reagieren und wenn nötig zu handeln, und dieses Verhalten anschließend in Worte fassen und begründen zu können“ (van der Kooij, 2003a; van der Kooij, Meyenburg, 2003b; van der Kooij, 2007). Nicht nur Psychologen, Ärzte und Sozialarbeiter sind in diesem Sinne professionell, auch Pflegekräfte sind es. Voraussetzung dafür ist, dass sie reflektiert handeln und sprachlich einen Zugang zu ihren eigenen und spezifischen Fachkenntnissen und Fertigkeiten haben.

Erscheint lt. Verlag 22.5.2017
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie
Medizin / Pharmazie Pflege
Schlagworte Altenpflege • Demenz • Grundlagen • Hintergründe • Lehrbuch • Mäeutik • Perspektiven • Pflege • Pflegepraktik • Pflegetheorie
ISBN-10 3-456-95626-6 / 3456956266
ISBN-13 978-3-456-95626-8 / 9783456956268
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