Vermächtnis der Herzen (eBook)

(Autor)

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2017 | 1. Auflage
416 Seiten
MIRA Taschenbuch (Verlag)
978-3-95576-658-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Vermächtnis der Herzen - Nora Roberts
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Dem Feuer zu nah
Der Rechtsanwalt Jared MacKade versteht die Welt nicht mehr. Warum freut sich die alleinerziehende Savannah Morningstar nicht über das Erbe? Wiese weigert sie sich das Geld, das ihr das Leben erheblich erleichtern würde, anzunehmen? Doch Jared ist entschlossen, alle Geheimnisse der attraktiven Single-Mom, zu der er sich unwiderstehlich hingezogen fühlt, zu lüften ...
Tödlicher Champagner
Überraschend hinterlässt Onkel Jolly ihr und Michael Donahue seinen gesamten Besitz. Aber es gibt einen Haken: Laut Testament muss Pandora ein halbes Jahr mit Michael zusammen unter einem Dach leben. Nicht nur wegen Michaels Sex-Appeal, der Pandora bald um den Schlaf bringt, eine Herausforderung! Denn die Aussicht auf ein Millionenvermögen ruft skrupellose Neider auf den Plan.



Die preisgekrönte Schriftstellerin sitzt jeden Tag acht Stunden am Schreibtisch. Inzwischen sind mehr als 242 Romane geschrieben, die weltweit regelmäßig auf den Bestsellerlisten landen. Vom New Yorker wurde sie zu »Amerikas Lieblingsautorin« ernannt. Auch in Deutschland erfreut sich Nora Roberts einer großen Fangemeinde. Sie lebt mit ihrem Ehemann in Maryland.

1. Kapitel

Jared wollte ein kühles Bier. Er konnte ihn schon schmecken, den ersten kräftigen Schluck, der den üblen Nachgeschmack fortspülen würde. Den Nachgeschmack eines harten Tages im Gericht, eines idiotischen Richters und einer Mandantin, die ihn langsam, aber sicher um den Verstand brachte.

Dass sie in die Einbruchsserie im Westen von Hagerstown verwickelt und alles andere als ein Unschuldslamm war, störte ihn nicht. Schuldige zu verteidigen war schließlich sein Beruf. Aber er war es leid, sich von seiner Mandantin wie Freiwild behandeln zu lassen.

Die Frau hatte eine ziemlich verquere Ansicht von der Beziehung zwischen Anwalt und Mandant. Wenn sie ihm noch einmal an den Hintern fasste, konnte sie sich einen neuen Verteidiger suchen. Unter anderen Umständen hätte er die ganze Sache vielleicht sogar amüsant gefunden. Aber im Moment hatte er für solche Spielchen zu viel im Kopf und im Terminkalender.

Mit einer gereizten Handbewegung schob er eine Klassik-CD in die Stereoanlage seines Wagens und ließ sich auf der Fahrt nach Hause von Mozart besänftigen.

Nur noch dieser Abstecher, sagte er sich. Ein kurzer Abstecher, dann nach Hause und ein kühles Bier.

Und dieser Abstecher wäre ihm auch erspart geblieben, hätte diese Savannah Morningstar sich die Mühe gemacht, seine Anrufe zu erwidern.

Er ließ die Schultern kreisen, um die Anspannung zu lindern, und trat in einer Kurve aufs Gaspedal, um sich den Reiz einer kleinen Geschwindigkeitsüberschreitung zu gönnen. In hohem Tempo fuhr er die vertraute Landstraße entlang, ohne auf die ersten Anzeichen des nahenden Frühlings zu achten.

Er bremste, um einem Kaninchen auszuweichen, und überholte einen Pick-up, der nach Antietam unterwegs war. Hoffentlich hat Shane das Abendessen fertig, dachte er, bis ihm plötzlich einfiel, dass er heute mit dem Kochen an der Reihe war.

Das Stirnrunzeln passte zu seinem Gesicht, das mit den harten Konturen, der zweimal gebrochenen Nase und dem energischen Kinn äußerst markant wirkte. Hinter der Sonnenbrille, unter den geschwungenen schwarzen Brauen blickten die grünen Augen kühl. Der Mund war vor Verärgerung schmal, aber noch immer attraktiv.

Frauen starrten oft auf seine Lippen und fragten sich, wie … Wenn Jared lächelte und das Grübchen am Mundwinkel erschien, seufzten sie zumeist und begriffen nicht, warum seine Ehefrau ihn jemals hatte gehen lassen.

Im Gerichtssaal wirkte er höchst beeindruckend. Die breiten Schultern, die schmale Taille, die athletische, langgliedrige Gestalt erschienen durch den Maßanzug ein wenig gezähmt, aber die elegante Fassade verbarg nicht, welche Kraft in seinem Körper steckte.

Das schwarze Haar war wellig genug, um sich über dem Kragen der stets strahlend weißen Hemden auf attraktive Weise zu kräuseln.

Im Gerichtssaal war er nicht Jared MacKade, einer der MacKade-Brüder, die seit dem Tag ihrer Geburt den Süden des Landes unsicher gemacht hatten. Dort war Jared MacKade Anwalt des Rechts.

Er sah zu dem Haus hinauf, das auf dem Hügel am Stadtrand lag. Es hatte früher einmal den Barlows gehört, lange bevor sein Bruder Rafe heimgekehrt war, um es zu kaufen. Jared bemerkte Rafes Wagen am Ende der steilen Zufahrt und zögerte.

Er war versucht, den letzten Termin dieses Arbeitstages zu vergessen und sich mit Rafe das ersehnte Bier zu gönnen. Aber wenn sein Bruder nicht gerade hämmerte, sägte oder einen Teil des Hauses strich, das im Herbst als Hotel eröffnet werden sollte, wartete er darauf, dass seine ihm frisch angetraute Ehefrau nach Hause kam.

Dass ausgerechnet der Schlimmste der schlimmen MacKades ein verheirateter Mann war, erstaunte Jared noch immer. Also fuhr er vorbei und nahm an der Gabelung die Straße nach links, die sich um die Farm der MacKades und das kleine Stück Land, das an sie grenzte, schlängelte.

Soweit er wusste, hatte Savannah Morningstar das Haus am Waldrand erst vor zwei Monaten gekauft. Dort wohnte sie mit ihrem Sohn und lebte, da die Gerüchteküche über sie nur wenig vermeldete, offenbar sehr zurückgezogen.

Jared vermutete, dass die Frau entweder dumm oder unhöflich war. Er hatte die Erfahrung gemacht, dass die meisten Leute den Anruf eines Anwalts meistens sofort erwiderten. Obwohl die Stimme auf ihrem Anrufbeantworter sanft, dunkel und unglaublich erotisch geklungen hatte, freute er sich nicht auf die Begegnung. Im Gegenteil. Er war nur hier, um einem Kollegen einen Gefallen zu tun.

Zwischen den Bäumen tauchte das kleine Haus auf. Eigentlich war es eher eine Blockhütte, obwohl vor mehreren Jahren ein Obergeschoss angebaut worden war. Am Morningstar-Briefkasten bog Jared in den schmalen Weg ein und bremste scharf, um die zahlreichen Schlaglöcher und Querrinnen bewältigen zu können. Beim Näherkommen betrachtete er das Haus.

Aus dicken Baumstämmen errichtet, hatte es ursprünglich einem Arzt aus der Stadt als Wochenendhaus gedient. Aber nicht sehr lange. Städter fanden das Leben auf dem Land oft nur so lange romantisch, wie sie es nicht führen mussten.

Der steile Hang davor war steinig und im Sommer meist von hohem Unkraut überwuchert. Offenbar hatte jemand daran gearbeitet, denn der Boden war umgegraben und die wenigen verbliebenen Steine dienten als gestalterische Elemente inmitten der neu angepflanzten Blumen.

Erst jetzt sah Jared, dass jemand in dem kleinen Naturgarten arbeitete. Er hielt am Ende der Zufahrt, neben dem alten Kleinwagen. Dann nahm er den Aktenkoffer vom Sitz, stieg aus und ging über den frisch gemähten Rasen. Als Savannah Morningstar sich aufrichtete, war er froh, dass er eine dunkle Brille trug.

Sie hatte inmitten der Pflanzen und Gartengeräte gekniet, und als sie aufstand, sah Jared nicht nur, wie groß sie war, sondern auch, auf welch atemberaubende Weise sie das verblichene gelbe T-Shirt und die zerschlissenen Jeans ausfüllte. Ihre Beine waren endlos.

Sie war barfuß, die Hände waren schmutzig. Die Sonne ließ das schwarze Haar schimmern. Sie trug es zu einem langen, lockeren Zopf geflochten. Auch ihre Augen waren hinter einer Sonnenbrille verborgen. Aber was er von ihrem Gesicht erkennen konnte, war faszinierend. Wenn ein Mann es erst einmal schafft, diesen wahrhaft tollen Körper zu ignorieren, kann er sich ausgiebig dem Gesicht widmen, dachte Jared.

Die leicht gebräunte Gesichtshaut straffte sich über den hohen Wangenknochen. Der Mund war voll, die Nase gerade und anmutig, das Kinn ein wenig spitz.

„Savannah Morningstar?“

„Ja, die bin ich.“

Er erkannte die Stimme wieder. Noch nie hatte er es erlebt, dass eine Stimme so perfekt zu einem Körper passte. „Ich bin Jared MacKade.“

Sie legte den Kopf schief, und ihre Brillengläser glänzten in der Sonne. „Nun ja, Sie sehen aus wie ein Anwalt. Ich habe nichts verbrochen und brauche keinen Anwalt.“

„Ich werbe keine Mandanten an der Haustür. Ich habe Ihnen bereits mehrere Nachrichten auf Band gesprochen.“

„Ich weiß.“ Sie kniete sich wieder hin, um den Rest des dunkelroten Phlox einzupflanzen. „Das Praktische an solchen Geräten ist, dass man nicht mit Leuten reden muss, mit denen man nicht reden will.“ Vorsichtig drückte sie Erde um die zarten Wurzeln fest. „Und mit Ihnen wollte ich nicht reden, Mr. MacKade.“

„Sie sind also nicht dumm, sondern einfach nur unhöflich.“

Belustigt hob sie den Kopf. „Stimmt, das bin ich. Aber nun, da Sie schon einmal hier sind, können Sie mir sagen, was Sie von mir wollen.“

„Ein Kollege aus Oklahoma hat mich angerufen, nachdem er Ihre Adresse herausgefunden hatte.“

Das mulmige Gefühl in Savannahs Bauch kam und verschwand sofort wieder. Ohne Hast nahm sie ein weiteres Büschel Phlox und grub mit der Hand ein Loch. „Ich bin seit fast zehn Jahren nicht mehr in Oklahoma gewesen. Und ich kann mich nicht erinnern, dort gegen irgendein Gesetz verstoßen zu haben.“

„Ihr Vater hat meinen Kollegen beauftragt, Sie aufzuspüren.“

„Pa interessiert mich nicht.“ Sie hatte plötzlich keine Lust mehr, Blumen zu pflanzen. Weil sie die unschuldigen Gewächse nicht mit dem Gift infizieren wollte, das sie in sich spürte, erhob sie sich und wischte die Hände an der Jeans ab. „Sagen Sie Ihrem Kollegen, er soll meinem Vater ausrichten, dass ich nicht interessiert sei.“

„Ihr Vater ist tot.“

Jared hatte nicht geplant, es ihr auf diese Weise mitzuteilen. Bisher hatte er weder ihren Vater noch dessen Tod erwähnt, weil er es herzlos fand, solche Nachrichten einem Anrufbeantworter anzuvertrauen. Jared konnte sich gut an den Schmerz erinnern, den der Tod seines Vaters in ihm ausgelöst hatte. Und der seiner Mutter.

Sie schwankte nicht, schrie nicht auf und begann auch nicht zu schluchzen. Savannah stand aufrecht da, während sie den Schock verarbeitete und sich gegen die Trauer wehrte. Einst hatte sie Liebe empfunden. Das Bedürfnis nach Nähe. Jetzt, dachte sie, fühle ich gar nichts mehr. „Wann?“

„Vor sieben Monaten. Sie zu finden dauerte eine Weile. Es tut mir leid …“

„Wie ist er gestorben?“, unterbrach sie ihn.

„Ein Sturz. Soweit ich weiß, arbeitete er beim Rodeo, stürzte vom Pferd und prallte mit dem Kopf auf. Er blieb nicht lange bewusstlos und weigerte sich, sich röntgen zu lassen. Aber er rief meinen Kollegen an und erteilte ihm einen Auftrag. Eine Woche später brach Ihr Vater zusammen. Eine Embolie.“

Stumm hörte sie zu und sah den Mann, den sie einst geliebt hatte, vor ihrem geistigen Auge … auf dem Rücken eines wild ausschlagenden Mustangs, mit einer Hand...

Erscheint lt. Verlag 10.4.2017
Übersetzer Christiane Schmidt
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Augenbrauen • Baseball • Belletristik • Bestseller • Champagne • Champagner • Erbe • Erinnerung • Familie • Familienbande • Familiensaga • Fantasy • Frauenroman • Frauenromane • Frauenunterhaltung • Freundschaft • gefühlvoll • Gegenwartsliteratur • Geheimnis • Geschichte • Gesicht • Große Gefühle • Lächeln • leidenschaftlich • Liebe • Liebesgeschichte • Liebespaar • Liebesroman • Liebesromane • Mensch • New Orleans • New York • Pandora • Roman • Roman historisch • Romantik • romantisch • Romanze • Saga • Schicksal • Schlachtfeld • Spiegel Bestsellerautorin • Spiegel-Bestsellerautorin • Testament • Thrill • Verlangen
ISBN-10 3-95576-658-6 / 3955766586
ISBN-13 978-3-95576-658-0 / 9783955766580
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