Driven. Starkes Verlangen (eBook)

Band 7 - Roman

(Autor)

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2017 | 1. Auflage
448 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-20088-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Driven. Starkes Verlangen -  K. Bromberg
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Kriegsberichterstatter Tanner Thomas liebt das Leben am Limit. Ständig stürzt er sich in neue Gefahren, immer auf der Jagd nach der nächsten Story - bis die Fotojournalistin Beaux Croslyn auftaucht. Doch die beiden müssen ihre Leidenschaft verbergen. Denn auch Beaux hat ihre Geheimnisse ...

K. Bromberg lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern im südlichen Teil Kaliforniens. Wenn sie mal eine Auszeit von ihrem chaotischen Alltag braucht, ist sie auf dem Laufband anzutreffen oder verschlingt gerade ein kluges, freches Buch auf ihrem eReader. DRIVEN. Verführt ist der Auftakt ihrer hochgelobten DRIVEN-Serie.

Die Metalltür klemmt.

Das stört mich nicht, denn das bedeutet, dass vermutlich schon lange keiner mehr hier oben war. Außerdem gefällt es mir, mich körperlich anstrengen zu müssen, um das verdammte Ding zu öffnen.

Ich ramme meine Schulter gegen die Tür, und sie fliegt auf und knallt gegen die Betonwand. Der Krach hallt in der Stille der Nacht wider, und ich bleibe einen Moment lang reglos stehen. Mit einem Mal bin ich misstrauisch, obwohl es normalerweise kein Fleckchen in dieser krisengeschüttelten Stadt gibt, an dem ich besser zur Ruhe kommen kann als hier.

Ich war nicht sicher, wie ich mich fühlen würde, wenn ich zum ersten Mal wieder auf dem Dach stünde – und ob es klug sei, gleich am ersten Abend hier hinaufzugehen, doch nun, da ich hier stehe, spüre ich, dass es richtig war. Hier an »unserem Ort« kann ich mich den Erinnerungen stellen und sie vielleicht ein für alle Mal aus meinen Träumen verbannen.

Der Lärm der Straßen unter mir dringt schwach zu mir herauf, und Staubpartikel tanzen im Licht der offenen Tür. Ich muss mich dazu durchringen, über die Schwelle zu treten. Nachdem ich die Tür gesichert habe, damit sie nicht zufällt und mich ausschließt, wandere ich langsam über das Dach bis zu der Stelle am anderen Ende hinüber. Gespannt umrunde ich den niedrigen Aufbau in Form eines Pluszeichens, in dem sich ein Teil der Klimaanlage des Hauses befindet, und stelle erleichtert fest, dass noch alles da ist.

Die zusammengefaltete Plane liegt neben der bezogenen Matratze, und als ich an der Wand dahinter den Zettel mit WILLKOMMEN ZURÜCK, TANNER entdecke, muss ich lachen.

Und dann wird mir bewusst, was die Jungs, die unten in der Bar feiern, für mich getan haben. Über die vielen Monate hinweg haben sie mir diesen Ort erhalten, weil sie genau wussten, wie sehr ich die Einsamkeit hier oben brauche und was mir dieses Fleckchen bedeutet. Ich lasse mich auf die Matratze sinken, lehne mich mit dem Rücken an die Wand und blicke hinaus auf die Stadt, die für mich Fluch und Segen zugleich ist. Ich brauche das Adrenalin, das nur hier so berauschend durch meine Adern pulst, aber was mir meinen Job verschafft, bedeutet für viele Menschen das Ende von Hoffnung und Träumen. In der Ferne blinken die Lichter wie Leuchtfeuer im Minenfeld des Elends.

Ich setze die Flasche Whiskey an und trinke. Die Schärfe in meiner Kehle tut mir gut, erinnert sie mich doch daran, dass ich noch hier bin und dass ich lebe.

Stella nicht.

Ich schüttle den Kopf. »Oh, Stella. Es ist komisch, ohne dich hier zu sitzen.«

Und plötzlich strömt die bittersüße Erinnerung an unser letztes Mal hier oben mit Macht auf mich ein, und das Brennen, das sie verursacht, ist zehnmal stärker als das des Whiskeys …

»Sag mal, Tan … fragst du dich eigentlich manchmal, ob dir die einmalige Chance auf Glück bereits begegnet ist und du es bloß nicht erkannt hast?«

Stella, die den Schmutzstreifen auf ihrer Wange vom Tag im Gelände wie eine Auszeichnung trägt, wirft mir einen Blick zu. Sie hat einen Ausdruck in den Augen, der normalerweise in jedem Mann den Fluchtinstinkt weckt, weil er bedeutet, dass sie Themen ansprechen will, die Männer meiden wie die Pest. Aber erstens ist sie nicht meine, sondern eine Freundin, und zweitens möchte ich wissen, worauf sie hinauswill.

»Du wirst mir jetzt hier aber nicht rührselig, oder?« Ich halte ihr den Styroporbecher mit dem Kaffee-Kahlúa-Mix hin, und sie trinkt einen Schluck und zieht scharf die Luft ein. Das Zeug ist verdammt heiß.

»Geh mir nicht auf den Keks, Thomas, und hör mir zu.«

»Dann erkläre dich bitte.« Ich schüttle den Kopf, als sie mir den Becher zurückgeben will. Ich brauche etwas Stärkeres als einen versetzten Kaffee, aber dazu treffe ich mich später mit Pauly. Jetzt geht es mir nur um unser Ritual, nach einem harten Tag außerhalb der vermeintlich schützenden Stadtmauern wieder herunterzukommen.

Stellas entnervtes Seufzen lenkt mich ab von den Gedanken an blutgetränkte Uniformen und ohrenbetäubende Schüsse. Sie kann es nicht leiden, wenn ich »den Anwalt rauskehre«, wie sie es nennt, was exakt der Grund dafür war, weswegen ich mich so gestelzt ausgedrückt habe: Ich wollte uns unbedingt auf der Ebene verankern, auf der wir seit zehn Jahren zusammenarbeiten.

»Vergiss es. Du verstehst sowieso nicht, was ich meine. Du verliebst dich doch häufiger, als du deine Hemden wechselst.« Sie verdreht die Augen, aber ich spüre, dass es ihr ernster ist, als sie zugeben will.

»Ich verliebe mich nicht häufig. Ich bin höchstens ein bisschen verknallt«, versuche ich die Situation aufzulockern, indem ich mein Standardargument bringe. Wir haben schon öfter Witze darüber gerissen.

Sie lacht laut. »Ja, stimmt. Du lässt dir ja manchmal ganze zwei Verabredungen Zeit, ehe du von Liebe sprichst.«

Ich muss lachen, obwohl mir ihre Bemerkung nicht behagt. »Verdammt. Bin ich wirklich so ein bemitleidenswerter Blödmann?«

Stella mustert mich einen Moment lang, dann wendet sie sich der Stadt in der Ferne zu. »Du bist kein Blödmann. Du hast einfach nur ein viel zu gutes Herz.«

»Ach, so nennt man das heutzutage? Ich glaube, ich muss unbedingt an mir arbeiten.«

»Bitte nicht. Es ist wunderschön. Ein großes, starkes Alphamännchen mit einem weichen Herzen. Du versteckst es unter all dem Testosteron und zeigst es viel zu selten.« Sie verstummt wieder, und mir wird klar, dass ihr eigentlich etwas vollkommen anderes im Kopf umhergeht – warum also sprechen wir gerade über mich? Plötzlich nimmt sie meine Hand und sieht mich an. »Ändere dich bitte nicht, Tanner. Eines Tages wird jemand es zu schätzen wissen. Dass du so einfach Liebe geben kannst und ein wunderbar großes Herz hast.«

Natürlich will ich sofort einen dummen Witz über ein anderes Körperteil machen, das auch sehr groß ist, aber ihr trauriger Blick bremst mich aus. »Stella, was ist denn los mit dir? Komm schon, spuck’s aus.«

»Nichts. Nichts ist los.«

Nichts. Na, klar. Für einen Mann die schlimmste Antwort nach Mir geht’s gut. »Das glaube ich dir nicht. Was war denn das eben mit der einmaligen Chance auf Glück?«

Sie sieht mich nicht an, deshalb pikse ich ihr in die Seite, bis sie zu reden beginnt. »Ich meinte den einen Menschen, mit dem man für immer zusammenbleiben will. Den Menschen, den das Schicksal dir zugeteilt hat.« Sie verstummt wieder und pustet gedankenverloren in den Kaffeebecher. »Stell dir vor, du hast ihn vielleicht schon getroffen, es aber irgendwie vermasselt. Oder schlimmer noch – es war einfach der absolut falsche Zeitpunkt.«

Ich betrachte ihr Profil mit der Stupsnase und stelle einmal mehr fest, wie angenehm es ist, sie an meiner Seite zu haben. Aber … hat sie recht? Nicht, dass ich mich alt fühle, aber jünger werde ich schließlich auch nicht. Mein Leben ist – freundlich ausgedrückt – unbeständig, manchmal ein einziges Chaos, aber gibt es wirklich nur diese einmalige Gelegenheit? »Es muss mehr als einen Menschen auf dieser Welt geben, mit dem es funktioniert. Ich glaube nicht, dass das Schicksal einem nur diese eine Person zuteilt. Das wäre doch grausam!«

»Ja, wahrscheinlich hast du recht.«

Sie klingt allerdings alles andere als überzeugt, und als ich es in ihren Augen funkeln sehe, nehme ich ihre Hand und drücke sie. Wer weiß, was in ihrem Kopf vor sich geht. Aber ich kenne sie lange genug, um zu wissen, dass sie es mir irgendwann erzählen wird. Falls sie es denn loswerden möchte.

Doch diesmal erwidert sie nicht einmal meinen Händedruck. Ich rutsche näher an sie heran, lege ihr einen Arm um die Schultern und ziehe sie an meine Seite. »Auf jeden Fall wissen wir beide seit Langem, dass nicht ich deine einmalige Chance bin«, necke ich sie mit einem leichten Lachen und küsse sie auf den Scheitel, aber mit einem Mal kommen mir Zweifel an meiner eigenen Aussage.

»Wir sind vielleicht ein verkorkstes Paar, was?« Sie lacht leise, und ich muss lächeln, als ich an unsere Zeit als Liebespaar denke. Nicht selten flogen bei uns die Fetzen, und so aufregend aggressiver Versöhnungssex sein mag, so wenig taugt er als alleinige Basis für eine dauerhafte Beziehung. Als uns das klar wurde, trennten wir uns, doch der Beruf führte uns wieder zusammen, und nach einigen gemeinsamen Aufträgen stellten wir fest, wie großartig wir als beste Freunde miteinander arbeiten konnten.

»Das dynamische Duo«, zitiere ich Rafes Spitznamen für uns. Sie schaut zu mir auf und hält meinen Blick im Dunkeln fest. »Was ist?«, frage ich.

»Ach, ich weiß nicht. Manchmal frage ich mich bloß, ob ich mir nicht durch das Leben, das ich führe, diese eine Chance verdorben habe, das ist alles.«

»Stella.« Es fällt mir schwer, sie auf einem Gebiet zu trösten, das mir schlichtweg Unbehagen bereitet. Nicht zuletzt, weil ihre verdammte Frage beunruhigende Gedanken aufwirft. Sie ist meine beste Freundin. Nach zehn Jahren kennt sie all meine Macken und Fehler, meine Vorzüge, einfach alles. Was würde geschehen, wenn wir es noch einmal miteinander probierten?

Bei dem Gedanken muss ich mir ein Lächeln verkneifen. Stella ist für mich wie meine Schwester Rylee. Nun gut, mit der Ausnahme, dass Stella und ich am Anfang miteinander im Bett waren.

Dennoch geht mir ihre Frage nicht aus dem Sinn. Was wäre, wenn wir tatsächlich füreinander bestimmt wären, aber uns zum falschen Zeitpunkt kennengelernt hätten? In diesem Moment ertönt von der...

Erscheint lt. Verlag 10.4.2017
Reihe/Serie Driven-Serie
Übersetzer Kerstin Winter
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Hard Beat
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Anna Todd • Driven • eBooks • Erotik • Leidenschaft • Liebesromane • M. Leighton • Tanner und Beaux
ISBN-10 3-641-20088-1 / 3641200881
ISBN-13 978-3-641-20088-6 / 9783641200886
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