Die Wald-Apotheke (eBook)

Bäume, Sträucher und Wildkräuter, die nähren und heilen
eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
240 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-44224-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Wald-Apotheke -  Dr. Markus Strauß
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Der gefragte und aus dem Fernsehen bekannte Wildpflanzen-Experte Dr. Markus Strauß erklärt, wie der Wald zu unserer natürlichen Ressource für Nahrung und Heilung werden kann. Bäume, Sträucher und Kräuter bildeten seit Anbeginn der Menschheit unsere Lebensgrundlage. Die Wald-Apotheke entdeckt dieses traditionelle Wissen neu. Ein praktischer Waldführer mit Kochrezepten, Heilrezepturen, Erntekalender und Sammelhinweisen. In fünf Kapiteln präsentiert die Wald-Apotheke: - Lebensmittel aus Wildpflanzen, - Heilmittel aus Wurzeln oder Blättern, - Genussmittel aus Waldbeeren oder Nadeln, - Wellness aus Kastanien oder Kräutern, - Räucherwerk aus Harzen für die natürliche Konservierung oder zur Meditation.

Dr. rer. nat. Markus Strauß ist Wildpflanzen- und Baumexperte, Buchautor, Berater und Hochschuldozent. Nach seinem Studium der Geografie, Geologie und Biologie forschte er in Südamerika, Nepal sowie in Indonesien zu agrarökologischen Themen und promovierte über den ökologischen Teeanbau in Himalaya. Seit über einem Jahrzehnt beschäftigt sich intensiv mit der Selbstversorgung durch essbare Wildpflanzen. In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen-Geislingen bietet er eine deutschlandweit einmalige zertifizierte Weiterbildung im Bereich essbare Wildpflanzen an. Durch seine zahlreichen Fachpublikationen ist er als Vortragender auf Kongressen sowie als Experte im Fernsehen (ZDF, RTL, SWR, WDR, NDR, BR) sehr gefragt. 2015 hat er die Stiftung EssbareWildpflanzenParks gegründet. Mehr Infos unter www.dr-strauss.net und www.ewilpa.net.

Dr. rer. nat. Markus Strauß ist Wildpflanzen- und Baumexperte, Buchautor, Berater und Hochschuldozent. Nach seinem Studium der Geografie, Geologie und Biologie forschte er in Südamerika, Nepal sowie in Indonesien zu agrarökologischen Themen und promovierte über den ökologischen Teeanbau in Himalaya. Seit über einem Jahrzehnt beschäftigt sich intensiv mit der Selbstversorgung durch essbare Wildpflanzen. In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen-Geislingen bietet er eine deutschlandweit einmalige zertifizierte Weiterbildung im Bereich essbare Wildpflanzen an. Durch seine zahlreichen Fachpublikationen ist er als Vortragender auf Kongressen sowie als Experte im Fernsehen (ZDF, RTL, SWR, WDR, NDR, BR) sehr gefragt. 2015 hat er die Stiftung EssbareWildpflanzenParks gegründet. Mehr Infos unter www.dr-strauss.net und www.ewilpa.net.

Eiche


Aleksey Stemmer / Shutterstock.com

»König der Bäume« – so bezeichnet man die Eiche. Dafür sind nicht nur ihre Langlebigkeit und die Stabilität des Holzes der Grund. Sicher sind Sie bei einem Ihrer Waldspaziergänge auch schon einmal vor einer riesigen Eiche stehen geblieben und haben sich gefragt, wie alt sie wohl ist und was sie schon alles erlebt haben mag. Die beeindruckende Größe, das knorrige Aussehen des dicken Stammes und die weit ausladende Krone haben etwas Majestätisches und vermitteln ein Gefühl von Ewigkeit. Diese besondere, unsere eigene menschliche Existenz relativierende Ausstrahlung zieht viele Menschen nach wie vor in ihren Bann.

Schon bei den Germanen galt die Eiche als heiliger Baum. Im Zuge der Christianisierung wurden alte Eichen, unter denen Versammlungen und Rituale abgehalten wurden, bewusst gefällt. An diesen »Kraftorten« errichtete man dann oft Kirchen oder Kapellen. Auch in der Symbolik wird oft mit der Eichel gearbeitet, denken Sie nur an die Eichenblätter, die zum Beispiel auf D-Mark-Münzen geprägt wurden, und auch an die »Eichel« als Blattfarbe im Kartenspiel.

Ich rate Ihnen, beim nächsten Herbstspaziergang nicht lange zu überlegen, wenn Ihnen der Sturm einen Schwung Eicheln vor die Füße geworfen hat – die Früchte der Eichen sind nämlich essbar, enthalten gesunde, glutenfreie Kohlenhydrate und schmecken richtig zubereitet sehr gut.

Hier wächst sie:


Eichen finden Sie besonders in Laub- und Mischwäldern. Die Stieleiche gedeiht schwerpunktmäßig in Überschwemmungsbereichen, das heißt in Auwäldern. Hier hat sie keine Konkurrenz durch die in unseren Breiten von Natur aus dominante Buche, da diese zeitweilige Überschwemmungen nicht toleriert. Traubeneichen sind typisch für eher trockene Standorte mit nährstoffreichen Böden, etwa auf Fels oder Sand.

roundstripe / Shutterstock.com

Daran erkennen Sie sie:


Die Eichen gehören zur Familie der Buchengewächse. In unseren Breitengraden kommen vor allem zwei Arten vor: die Stieleiche und die Traubeneiche. Beide können über 1000 Jahre alt und über 40 m hoch werden, sie sind somit die mächtigsten Bäume, die es im heimischen Wald geben kann. Ihre unverwechselbaren Kennzeichen sind der knorrige Wuchs, ihre rauhe Borke, die gelappten Blätter und natürlich die Eicheln, ihre in verholzten Fruchtbechern wachsenden Früchte. Die Eicheln beider Arten sind essbar. Die Früchte der Stieleiche wachsen an langen Stielen, ihre Blätter hingegen sind ungestielt. Im Gegensatz dazu sind die Blätter der Traubeneiche gestielt, und ihre Früchte sitzen ohne Stiel direkt auf den Zweigen.

mauritius images / Fir Mamat / Alamy

So wirkt sie:


Rinde, Blätter und Früchte der Eiche haben einen extrem hohen Gehalt an Gerbstoffen. Deshalb müssen Sie den Eicheln – die übrigens als einziger Teil des Baumes als Bestandteil Ihres Speiseplanes interessant sind – diese Gerbstoffe unbedingt entziehen, bevor Sie sie weiterverarbeiten. Wie das geht, können Sie weiter unten genauer nachlesen. Die Eicheln enthalten vor allem Stärke und kleinere Anteile Fett und Eiweiß. Das macht sie zur idealen »Kohlenhydrat«-Tankstelle für die Wintermonate.

Interessant zu wissen: Das Eichelmehl ist glutenfrei und damit besonders gut für Menschen geeignet, die unter einer entsprechenden Unverträglichkeit leiden.

Kuttelvaserova Stuchelova/ Shutterstock.com

Eichelmehl herstellen – so geht‘s

Zuerst müssen die gesammelten Eicheln gründlich in einem Wasserbad gewaschen werden; bitte werfen Sie die auf dem Wasser schwimmenden Eicheln weg, denn sie sind höchstwahrscheinlich wurmstichig.

Dann muss die äußere, harte Schale entfernt werden. Die rohköstliche Methode ist, die Eicheln mit einem kleinen, scharfen Messer anzuritzen und die Schale abzuziehen. Eine andere Art ist es, die noch feuchten Eicheln auf einem Backblech zu verteilen und bei 150 °C für wenige Minuten zu backen. Dabei platzt die Schale von 60–80 % der Eicheln auf und kann dann ganz einfach entfernt werden. Bevor Sie die Eicheln weiterverarbeiten, sollten Sie sie noch einmal auf schadhafte und dunkel verfärbte Exemplare überprüfen und diese wegwerfen.

Um die Gerbstoffe aus den Eichelkernen zu lösen, legen Sie diese nun für 4 bis 5 Tage zusammen mit etwas Natron in ein Wasserbad. Das Natron beschleunigt den Vorgang der Entgerbung. Wechseln Sie das Wasser morgens und abends und spülen die Kerne dabei jeweils gründlich ab. Der Vorgang ist abgeschlossen, wenn sich das Wasser kaum noch verfärbt.

Jetzt können Sie die noch feuchten Eichelkerne zu Mehl mahlen. Wenn Sie einen Fleischwolf mit feinem Siebeinsatz haben, verwenden Sie diesen. Ansonsten tut es auch eine Saftpresse mit Walzentechnik oder auch ein Cutter, dann sollten Sie aber in kleineren Portionen arbeiten. Um das fertige Mehl lagerfähig zu machen, verteilen Sie es am besten auf einem Backblech und trocknen es im Ofen bei 80 °C etwa 1 bis 2 Stunden. Wer ein Dörrgerät hat, kann auch gerne mit diesem arbeiten. Füllen Sie das trockene Mehl in Papiertüten oder Mehlsäcke und bewahren es an einem trockenen und kühlen Ort auf. Dort hält es sich etwa 1 Jahr.

Mny-Jhee / Shutterstock.com

Eichenrindensud

Für einen Sud aus Eichenrinden schneide ich pro Vollbad etwa 500 g junge, bleistiftdicke Zweige in Stücke, gebe sie in einen großen Topf und koche sie etwa 20 Minuten lang aus. Diesen Sud füge ich dem Badewasser hinzu. Damit er seine Wirkung voll entfalten kann, empfehle ich Ihnen, mindestens 15 Minuten in der Wanne zu bleiben. Bis die letzten Beschwerden abgeklungen sind, sollten Sie diese Bäder als eine Art Kur alle 2 bis 3 Tage anwenden.

 

Aber nicht nur kulinarisch kommt die Eichenrinde bei mir zum Einsatz. Leiden Sie zum Beispiel unter entzündlichen oder juckenden Hautkrankheiten oder haben eine schlecht heilende Wunde, schaffen Bäder oder Umschläge mit Eichenrinde Abhilfe.

Grund hierfür sind ebenfalls die in der Eichenrinde reichlich enthaltenen Gerbstoffe, die die Gerber schon früher verwendeten, um aus Tierhäuten haltbares Leder zu machen. In unserem Fall führt die zusammenziehende Wirkung der Gerbstoffe zu einem schnelleren Abheilen der Wunden.

 

Mein persönlicher Tipp

Ich lege mir immer einen großen Vorrat an Eichelmehl an, das mir dann das ganze Jahr über als Grundlage für köstliche und vor allem nahrhafte Rezepte dient. Die Herstellung von Eichelmehl während einer einmaligen Großaktion ist zudem effektiver als das Einlagern der Eichelnüsse und deren spätere Verarbeitung. Außerdem vermeidet man so eine mögliche Schimmelbildung im Inneren der ungeschälten, eingelagerten Eicheln. Gut getrocknetes Mehl ist hingegen problemlos lagerfähig.

Sammelhinweise:

Rinde junger Zweige:
ganzjährig, vor allem im Frühjahr

 

Eicheln:
Ende September–Mitte Oktober

 

Stärkere Herbstwinde und auch Stürme machen uns das Sammeln der Eicheln leicht. Ab Beginn des Herbstes sollten Sie sich mit einem luftdurchlässigen Span- oder Weidenkorb ausrüsten und sich im Wald Vorräte anlegen. Vorteil dieser Körbe ist, dass die von der Erde noch feuchten Eicheln darin von allen Seiten gut belüftet werden.

Im Anschluss haben Sie zwei Möglichkeiten: Die gesammelten Früchte sofort zu Mehl verarbeiten und dieses lagern oder sie zunächst zu Hause trocknen und erst später weiterverarbeiten. Für Letzteres die Eicheln zunächst flach auf Zeitungspapier ausbreiten, um Fäulnis oder Schimmelbildung zu vermeiden. Verpacken Sie die getrockneten Eicheln dann möglichst luftig, ich empfehle hierzu eine recht flache Schachtel ohne Deckel. Auf jeden Fall sollten sie möglichst kühl und natürlich trocken gelagert werden.

Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Sie im Herbst einmal nicht zum Sammeln kommen. In Jahren mit reicher Eichelernte – vorausgesetzt, Wildschweine und Eichhörnchen haben noch etwas übrig gelassen – können Sie sich ruhig auch mal bis Ende März Zeit lassen und die Eicheln nach und nach portionsweise im Wald sammeln. Denn in der feuchten Laubschicht bleiben sie von Natur aus frisch und keimfähig.

Die Eichelernte fällt von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich aus: Auf sogenannte »Mastjahre«, in denen der Waldboden unter Eichen dicht mit Eicheln bedeckt ist, folgen wieder magere Jahre, in denen es weniger oder auch einmal gar keine Eicheln gibt. In diesen Jahren sammeln die Bäume Kraft und produzieren mehr Holz als in einem Mastjahr. Der Begriff »Mastjahr« leitet sich übrigens von Mästen ab, da man die Schweine zur Eichelmast in den herbstlichen Wald trieb.

Irina Kozorog / Shutterstock.com

Tipp

Sollten Sie auch einmal auf bereits gekeimte Früchte stoßen, können Sie sie bedenkenlos verarbeiten: Gekeimte Eicheln sind sogar noch reicher an wichtigen Inhaltsstoffen, weil im Zuge der Keimung wertvolle Enzyme gebildet werden. Verarbeiten Sie also immer auch die kleinen vitamin- und enzymreichen Keimlinge mit!

Die Rezepte


Eichelsuppe
Perfekt für kalte Tage – nahrhaft und von innen heraus wärmend

Für 4...

Erscheint lt. Verlag 27.2.2017
Reihe/Serie Medizin aus der Natur
Co-Autor Julia Bauer-Triebke
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
Schlagworte Bäume • Dr. Markus Strauß • Ernährung • Ernährungstipps • essbare Wildpflanzen • Gesund kochen • Gesund leben • Heilkraft des Waldes • Heilmittel Wald • Heilung • Kochbuch • Naturheilkunde • naturheilkundlich • Naturheilmittel • natürliche Heilmittel • Pflanzenwissen • Pflanzliche Heilmittel • Räucherwerk • Rezepte • Sammelhinweise • Selbstversorgung • Sträucher • Wald • Waldbeeren • Wald Kochbuch • Wald kochen • Waldpflanzen • Weihnachten • weihnachtsgeschenk frauen • Weihnachtsgeschenk Mama • Weihnachtsgeschenk Männer • Weihnachtsgeschenk Mutter • Weihnachtsgeschenk Onkel • Weihnachtsgeschenk Opa • Weihnachtsgeschenk Papa • weihnachtsgeschenk vater • Wellness • Wildkräuter • Wildkräuter bestimmen • Wildkräuter essbar • Wildkräuter Kochbuch • Wildkräuter Rezepte • Wildkräuter und Wildfrüchte • Wildpflanzen • Wildpflanzenapotheke • Wildpflanzen bestimmen • Wildpflanzen finden
ISBN-10 3-426-44224-8 / 3426442248
ISBN-13 978-3-426-44224-1 / 9783426442241
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