Barfuß am Strand (eBook)

Ein Sylt-Roman

(Autor)

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2016 | 1. Auflage
200 Seiten
Forever (Verlag)
978-3-95818-106-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Barfuß am Strand -  Anni Deckner
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Liebe, Strand und Inselglück Eigentlich steht Barbara mit beiden Füßen fest im Leben. Doch nach der Trennung von ihrem Mann braucht sie dringend eine Auszeit. Kurzentschlossen reist die angesehene Richterin zur Verwandtschaft nach Sylt. Auf der Insel angekommen begegnet ihr der lebensfrohe Straßenmaler Peter, der sie mit seinem Charme sofort in seinen Bann zieht. Doch Peters unbekümmerte Art passt so gar nicht in Barbaras geordnetes Leben. Als wäre das nicht schon schwierig genug, trifft sie bei einem Strandspaziergang auch noch eine alte Freundin, die kurz davor steht, den größten Fehler ihres Lebens zu begehen. Vorbei ist es mit der Urlaubsidylle. Barbara lässt alles stehen und liegen und eilt der Freundin zur Hilfe. Ein Inselroman über Liebe, Freundschaft und den manchmal steinigen Weg zum Glück. Von Anni Deckner sind bei Forever by Ullstein erschienen: Barfuß am Strand Leuchtturmtage Die Sehnsucht der Inselärztin Friesenglück Sylter Meeresrauschen Die Krabbenfischerin Das kleine Blumencafé am Strand Die kleine Apotheke in St. Peter-Ording Inselglück im Schneegestöber

Anni Deckner, geboren 1961 in Winnert bei Husum, lebt mit ihrer Familie in Hanerau-Hademarschen. Ihre Liebe zur »Grauen Stadt am Meer« kann man in ihren Werken spüren. Die kreative Luft des Nord-Ostsee-Kanals inspiriert die Autorin genau wie damals den berühmten Dichter Theodor Storm, der an diesem Ort seinen Schimmelreiter zu Papier brachte. Ihre Leidenschaft zum Schreiben entwickelte sich schon in früher Jugend, ihr erstes Buch »Heimathafen Husum« erschien jedoch erst im März 2014, gefolgt von »Knocking Out« 2015. In ihrer Freizeit geht die Autorin gern mit ihrem Mann auf Reisen. Ihr Beruf und gleichzeitig Berufung ist ihre Arbeit bei der Kirchengemeinde Hanerau-Hademarschen.

Anni Deckner, geboren 1961 in Winnert bei Husum, lebt mit ihrer Familie in Hanerau-Hademarschen. Ihre Liebe zur "Grauen Stadt am Meer" kann man in ihren Werken spüren. Die kreative Luft des Nord-Ostsee-Kanals inspiriert die Autorin genau wie damals den berühmten Dichter Theodor Storm, der an diesem Ort seinen Schimmelreiter zu Papier brachte. Ihre Leidenschaft zum Schreiben entwickelte sich schon in früher Jugend, ihr erstes Buch "Heimathafen Husum" erschien jedoch erst im März 2014, gefolgt von "Knocking Out" 2015. In ihrer Freizeit geht die Autorin gern mit ihrem Mann auf Reisen. Ihr Beruf und gleichzeitig Berufung ist ihre Arbeit bei der Kirchengemeinde Hanerau-Hademarschen.

Urlaub


»Mensch, Babs, gib dir einen Ruck und besuch uns mal wieder auf der Insel. Du kannst nicht ewig um deinen Ex trauern. Der macht sich ein schönes Leben und du verkriechst dich. Ich finde das ungerecht. Zeig ihm, wie gut du ohne ihn klarkommst.« Saskia hatte wie immer Recht, schließlich war Sylt meine zweite Heimat.

»Ich überlege es mir noch mal. Was gibt es für Neuigkeiten auf der Insel?«, lenkte ich die Diskussionen in eine andere Richtung.

»Inselklatsch eben. Mach dir am besten selbst ein Bild davon«. Saskia war es gelungen, eine neue Fährte auszulegen. Ich hütete mich davor, darauf einzugehen.

»Saskia, ich muss Schluss machen. Ich will meinen Schreibtisch noch zum Feierabend aufräumen.«

»Du bist doch sonst nicht so ordentlich«, forschte Saskia nach. Ich schmunzelte. Wenn ich ihr erzählte, dass ich einige Tage Urlaub hatte, würde sie weiter auf mich einreden, und dazu hatte ich keine Lust.

»Stimmt, aber es wird mal wieder Zeit.« Lachend beendete ich unser Gespräch.

Mit schnellen Handgriffen ließ ich meine Akten in die Schubladen verschwinden und verließ das dunkle Amtsgericht. Die frische Luft und die Sonne taten mir gut. Kurzentschlossen ging ich zu Fuß in die Husumer Innenstadt, um mir einen Cappuccino zu gönnen. Die Auszeit am Hafen sollte den Beginn meiner Urlaubstage einläuten.

Als ich über den Markplatz ging, fiel mir ein Mann auf, der sich lässig unter den wachsamen Augen der Tine lümmelte. Husums Wahrzeichen war stets ein Anziehungspunkt, für Touristen und Einheimische gleichermaßen. Ich spürte, dass seine Blicke mir folgten. Da ich mich unwohl fühlte, ging ich schneller und verschwand in die Krämerstraße. Dort, am Schaufenster des Schuhgeschäftes, erblickte ich meine Freundin Rosa. Sie starrte die Auslagen an und wirkte verstört. Ich vermutete, dass mal wieder Liebeskummer dahintersteckte.

»Rosa? Alles in Ordnung?«

»Nee«, sagte sie, ohne mich anzusehen. Sanft drehte ich sie zu mir. Tränen hatten eine Spur über ihr schönes Gesicht gezeichnet, die verlaufene Wimperntusche ließ sie wie ein Koalabär aussehen. Besorgt nahm ich sie schnell in die Arme.

»Rosa, du weinst?« Mit meiner Vermutung, ihr Freund könnte etwas mit ihren Tränen zu tun haben, lag ich tatsächlich richtig.

»Er hat ’ne andere«, schniefte sie empört.

»Aber Rosa, wie kommst du darauf? Komm, begleite mich doch zum Hafen, zur Eisdiele …«

»Eis ist auch keine Lösung, das hat meine Mutter schon versucht.« Jetzt wurde sie auch noch trotzig.

»Du musst ja auch keins essen. Ich dachte eher an einen Cappuccino und ein Gespräch in Ruhe. Nun komm.«

Ich zog Rosa einfach mit. Wir ergatterten einen schönen Tisch in der Ecke der Terrasse. Rosa ließ sich auf einen Stuhl fallen und schmollte. Ich verdrehte die Augen. Rosas Probleme mit Leo wiederholten sich im zuverlässigen Rhythmus. Aus einer frustrierten Rosa wurde meistens, ohne erkennbaren Grund, eine neu verliebte. Daher fehlte mir der nötige Ernst bei der Sache. Ich grinste sie an.

»Doch ein Eis? Wenn ich mir die Karte anschaue, läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Ich nehme einen Erdbeerbecher.«

»Ich auch«, schniefte Rosa, ohne ihren gesenkten Kopf zu heben. Na also, der Anfang war gemacht. Ich lächelte vor mich hin. Etwas entspannter streckte ich mich auf meinem Stuhl aus und sah auf den Hafen. Im Sommer war die Straße ausschließlich Fußgängern überlassen. Die autofreie Zone war ein Juwel der Erholung.

Plötzlich stockte mir der Atem. Der Sonnenanbeter von der Tine. Er schlenderte an uns vorbei und lächelte mich an. Hatte er mich verfolgt? Verunsichert nahm ich mein Eis entgegen und ließ meinen Blick dabei auf der Straße, um den Mann genauer zu betrachten. Ging Gefahr von ihm aus? Ich lebte alleine in Schobüll. Würde er mich auch dorthin verfolgen?

»Barbara, wo bist du mit deinen Gedanken? Ich dachte, du wolltest mir zuhören.« Rosas Piepsstimme drang an meine Ohren. Ich konnte mir nicht erklären, warum ich den Blick nicht von diesem Mann lösen konnte. Verwirrt zwang ich mich, Rosa meine volle Aufmerksamkeit zu widmen. Mir fiel auf, dass er keine Schuhe trug.

Verflixt, er sah sich noch einmal zu mir um. Erneut lächelte er mir zu. Eine leichte Gänsehaut eroberte meinen Körper. So offensichtliche Flirtangriffe war ich nicht gewohnt. Vielleicht war das auch der Grund, dass dieses Misstrauen in mir aufstieg. Ich angelte mit den Fingern eine Erdbeere aus dem übergroßen Eisbecher. Sie gelangte allerdings nicht in meinen Mund, sondern kullerte erbarmungslos über meine weiße Bluse. Dies hatte zur Folge, dass Rosa mich angrinste. Wenn ein Fleck auf meiner Bluse zur Belustigung Rosas beitrug, wollte ich mein Missgeschick nicht so tragisch nehmen. Verstohlen versuchte ich, die roten Flecken zu verreiben, mit wenig Erfolg. Gut, dann musste ich wohl oder übel später bekleckert durch Husums Straßen zurück zum Auto gehen.

»Erzähl, Rosa, was ist überhaupt vorgefallen?«

Rosa wurde von einer SMS aus ihrer Lethargie gerissen. Mit einem freudigen Lächeln öffnete sie ihre Nachricht. Dabei rutschte sie auf ihrem Stuhl hin und her, zupfte an ihrer Frisur und sprang auf.

»Och, nix … Du, ich bin mit Leo verabredet. Können wir unser Treffen auf ein anderes Mal verschieben?« Eilig hauchte sie mir einen Kuss zu und zog mit erhobenem Kopf los.

»Ähm, Rosa, dein Eis …«

»Kannst du haben«, rief sie mir gönnerhaft zu und nahm die Beine in die Hand. Eigentlich kannte ich dieses Auf und Ab von Rosa zu Genüge. Aber dieses Mal ärgerte es mich, dass die Stimmungen meiner Freundin Bäumchen wechsle dich spielten.

Seufzend kümmerte ich mich um mein Eis. Rosa und Julia waren schon viele Jahre meine Freundinnen. Nach der Trennung von meinem Mann waren sie eine große Stütze gewesen. Mit organisierten Ablenkungstaktiken waren sie mit mir um die Häuser gezogen und hatten mir damit geholfen, langsam wieder in die Spur zu gelangen.

Oh mein Gott, der Mann kam zurück. Schnell hob ich die Eiskarte vor mein Gesicht. Ein Schatten, der mir die Sonne nahm. Zögerlich blickte ich an meinem Sichtschutz vorbei. Schnell musste ich mich wieder verbergen. Zu spät.

»Da hast du dir aber viel vorgenommen, so viel Eis! Darf ich beim Vernichten helfen?«

Mit großen Augen legte ich die Karte weg.

»Darf ich?«

Er zeigte auf den freien Stuhl. Ohne eine Antwort abzuwarten, setzte er sich. Unverschämtheit. Nun begann er in aller Seelenruhe Rosas Eis zu verzehren. Dabei ließ er mich nicht aus den Augen.

»Paulo, die Rechnung bitte, ich möchte gehen«, versuchte ich, der Situation zu entkommen. Paulo, der uns von Weitem schon unter Beobachtung hatte, eilte sofort herbei.

»Geht aufs Haus, Señora, bis zum nächsten Mal.« Mit einer leichten Verbeugung zog er sich zurück.

»Vielen Dank, Paulo«, rief ich ihm nach und stand unvermittelt auf. »Bitte, verfolgen Sie mich nicht weiter. Ich steh da nicht drauf.« Ich warf dem unbekannten Reste-Esser einen warnenden Blick zu und verließ den Tisch. Zu meinem Pech kippte ich dabei auch noch die Blumenvase um. Das Blumenwasser ergoss sich über die Jeans meines Verfolgers. Er blieb unberührt sitzen und grinste mich an.

»Entschuldigung, ich bin sonst nicht so aufdringlich. Ich hoffe, dir nicht den Tag verdorben zu haben. Darf ich dich wiedersehen?«

»Ja, ja, guten Appetit weiterhin.« Mit zitternden Knien verließ ich die Terrasse des Cafés. Ich machte noch einen Abstecher zur Wohnung meiner Mutter, Käthe. Zielstrebig ging ich um den Hafen herum zum Zingel. Der Türsummer ertönte sofort nach meinem Klingeln. Ich nahm zwei Stufen auf einmal und kam außer Atem oben bei Muddi an. Erstaunt öffnete sie mir die Tür.

»Was hat dich denn so atemlos gemacht? Komm rein, ich habe aber nicht viel Zeit.« Sie begrüße mich trotzdem liebevoll.

»Ich wollte auch nur schauen, wie es dir so geht«, sagte ich gedehnt. Skeptisch warf sie mir Blicke zu.

»Mir geht es gut. Aber ist bei dir alles okay?«

»Klar, was soll denn sein? Ich habe Urlaub und werde es genießen«, antwortete ich betont locker.

»Hach, das ist prima. Ich will Elsa übermorgen auf Sylt besuchen. Nur einen Tag, ich fahre mit dem letzten Zug zurück. Willst du mich nicht begleiten?«

Schon wieder das Thema Sylt. Langsam hatte ich den Verdacht, dass alle ein Komplott geschmiedet hatten, um mich auf die Insel zu locken.

»Ich weiß nicht, Muddi.« Ratlos sah ich sie an.

»Ich würde mich so freuen, Kind. Du weißt doch, ich reise nicht gerne allein.«

»Mal schauen, eine Überlegung wäre es natürlich wert.«

»Siehst du.« Muddi strahlte mich erwartungsvoll an. »Ich muss los, Babs. Ruf mich doch an, wenn du es dir gut überlegt hast.« Das gut betone Käthe eindringlich. Als ob ich Schaden nehmen könnte, wenn ich nicht mitfuhr. Fast fühlte ich mich gezwungen, und das wollte ich mir nicht gefallen lassen. Der traditionelle Mutter-Tochter-Disput stand mal wieder zwischen uns, den ich jedoch, je älter ich wurde, mit Humor nahm.

Käthe setzte ihren Hut auf und griff zu ihren Haustürschlüsseln. Sie knuddelte mich überschwänglich, um dann zur Tür zu tippeln.

»Tut mir leid, Kind, aber ich bin in Eile. Zieh einfach die Tür ins Schloss, wenn du gehst.«

Ich öffnete den Mund, um noch etwas zu erwidern, da war sie auch schon verschwunden. Ich blieb allein zurück. Ich blickte mich in ihrer sauberen, aufgeräumten Wohnung um....

Erscheint lt. Verlag 15.7.2016
Reihe/Serie Ein Nordsee-Roman
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuer Bücher • alleinerziehend ... und dann auch noch Seeluft • Buch 2016 • Claudia Thesenfitz • Dörte Jensen • Dünen • Dünenglück • Dünenglücke • Dünen Nordsee • Edna Schuchardt • Ein Inselroman • forever • Frauen • Frauenromane • Friesenbrise • Geschenkbücher • Geschenkbücher Frauen • Geschenkbücher Meer • Himmelblaue Küsse • Inseltage • Jette Hansen • Jule Meeringa • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Liebesromane • Liebesromane Bestseller • Meer • Meer Buch • Meeresbiologie • Moderne Frauen • Moin • Neu 2016 • Neuerscheinung 2016 • Neuerscheinungen 2016 • Nordsee • Nordsee Leuchtturm • Nordsee Romane • Nordsee Urlaub • Populäre Belletristik • Reise & Abenteuer • Romantik • romantisch • Romantische Komödie • Romanze • Sarah Mundt • Seeabenteuer • Single • Strand • Sylt • Sylt oder Selters • Sylvia Lott • Ullstein • Urlaub • Urlaub am Meer • Urlaub an der Nordsee • Urlaubsreif • Wind • Wind Buch
ISBN-10 3-95818-106-6 / 3958181066
ISBN-13 978-3-95818-106-9 / 9783958181069
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