Thoughtful (eBook)

Du gehörst zu mir - Roman
eBook Download: EPUB
2015 | 1. Auflage
704 Seiten
Goldmann (Verlag)
978-3-641-16680-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Thoughtful -  S.C. Stephens
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... nun die Geschichte aus Kellan Kyles Sicht.
Kellan Kyles Leben ist die Bühne - nur durch Musik, seine Band und zahllose One-Night-Stands mit verliebten Groupies kann er seine düstere Vergangenheit vergessen. Bis zu dem Tag, da Kiera alles verändert. Sie berührt etwas in Kellan, das seine sorgsam errichteten Mauern bröckeln lässt. Doch sie ist mit seinem besten Freund zusammen, und Kellan weiß, er muss die Finger von ihr lassen. Und er weiß auch, dass die süße, smarte Kiera sich nie zu ihm hingezogen fühlen würde. Oder doch?

S.C. Stephens lebt mit ihren zwei Kindern im Nordwesten Amerikas. Mit ihrer »Thoughtless«-Serie um den unwiderstehlichen Kellan Kyle feierte sie einen sensationellen Bestsellererfolg und erobert auch mit der »Rush«-Trilogie die Leserherzen im Sturm.

1. Kapitel

Alles an einem Tag

Ich spiele seit meinem sechsten Lebensjahr Gitarre. Seit der Highschool habe ich in verschiedenen Bands mitgemacht, aber mit den D-Bags bin ich jetzt schon ein paar Jahre unterwegs. Meine Kindheit ist nicht ganz einfach gewesen, und Musik war meine Rettung. Schon als ich das allererste Mal eine Gitarre in der Hand hielt, hat sie mich sofort in ihren Bann geschlagen. Das Gefühl des glatten, kühlen Holzes unter meinen Fingern. Die festen Saiten, der Hall tief im Instrument. Auch als ich noch zu jung war, um zu begreifen, welchen Einfluss die Musik auf mein Leben haben würde, hat die Gitarre mit mir gesprochen. Das schlichte Instrument barg etwas Bedeutungsvolles, das unbedingt rausmusste. Ich barg etwas Bedeutungsvolles, das unbedingt rausmusste.

Mit dem Instrument hatten meine Eltern zwar offiziell mir ein Geschenk gemacht, doch schon damals begriff ich, dass sie sich eigentlich selbst beschenkt hatten. Dank der Gitarre waren sie mich los und mussten sich nicht so viel um mich kümmern. Meine Zeugung war ein Unfall gewesen, und meine Eltern sind nie richtig warm mit mir geworden. Ich war ein Fehler, der ihr Leben für immer verändert hatte, und das ließen sie mich stets spüren. Wie auch immer. Durch die Gitarre waren sie mich los, doch ich spielte gern auf ihr, sodass es trotz der niederen Motive ein anständiges Geschenk war.

Sie kümmerten sich allerdings nicht darum, dass ich Unterricht erhielt, und so brachte ich mir das Spielen selbst bei. Das hat ewig gedauert, doch als Einzelkind ohne richtige Freunde und mit Eltern, die nichts mit mir zu tun haben wollten, verfügte ich über einen Haufen Freizeit. Wann immer mein Vater zu Hause war, schaltete er das Radio ein. Meist stellte er einen Nachrichtensender ein, wenn er jedoch Musik hörte, war es fast immer Rock. Es machte mir riesigen Spaß, die Songs nachzuspielen, und sobald ich die Grundakkorde beherrschte, spielte ich jeden Song mit. Was meinem Vater ziemlich auf die Nerven ging. Er stellte das Radio lauter und schickte mich in mein Zimmer. »Wenn du unbedingt mit deiner gottverdammtem Klampfe jemandem das Gehör kaputtmachen willst, dann mach das allein in deinem Zimmer«, polterte er.

Daraufhin ging ich nach oben in mein Zimmer, ließ die Tür jedoch einen Spalt offen, damit ich die Musik weiterhin hören konnte. Ich bin in einem großen Haus aufgewachsen, aber wenn ich leise klimperte, konnte ich der Musik von unten gut folgen. In den nächsten Jahren war »Stairway to Heaven« mein Favorit, aber ich glaube, das geht jedem so, der Gitarre spielen lernt.

Zum ersten Mal hatte ich in meinem noch jungen Leben etwas gefunden, das mir vollkommenen Frieden schenkte. Etwas, mit dem ich mich verbunden fühlte, etwas, das ähnliche Bedürfnisse und Sehnsüchte hatte. Die Gitarre musste gespielt werden. Ich musste auf ihr spielen. Es war eine wunderschöne symbiotische Beziehung, und für lange Zeit war es meine einzige richtige Beziehung.

Ich nahm mein geliebtes Instrument und schloss die Tür zu meinem Haus ab. Den Begriff »Zuhause« benutzte ich eher selten. Eigentlich war es das Haus meiner Eltern, aber die waren vor ein paar Jahren gestorben und hatten es mir hinterlassen. Ich blieb dort wohnen, weil es über vier Wände und ein Dach verfügte, aber ich hatte keinen emotionalen Bezug zu dem Gebäude. Für mich bestand es nur aus Stein, Glas, Nägeln, Mörtel und Zement.

Während ich in L.A. gelebt hatte, hatten meine Eltern das Haus meiner Kindheit verkauft und waren in ein deutlich kleineres gezogen. Das habe ich erst bei ihrem Tod erfahren. Als ich zurückkam, stellte ich schnell fest, dass sie alles weggeworfen hatten, was mir gehörte. Sie hatten versucht, meine Existenz auszulöschen, dennoch hinterließen sie mir Haus, Aktien und Rentenfonds – alles. Das war verwirrend. Warum hatten sie das getan? Vielleicht hatten sich ihre Gefühle zu mir geändert. Vielleicht auch nicht.

Ich kehrte dem Haus den Rücken und wandte mich der prächtigen Chevelle Malibu zu, die in der Spätnachmittagssonne in Schwarz und Chrom glänzte. Ich hatte sie spottbillig in L.A. bekommen und einen Großteil des Sommers mit ihrer Reparatur verbracht. Sie war eine Schönheit, mein Baby, niemand außer mir durfte sie fahren.

Ich legte die Gitarre in den Kofferraum und machte mich auf den Weg zur Probe mit den Jungs. Nachdem ich auf den Freeway abgebogen war, wanderte mein Blick wie immer zu der einzigartigen Skyline von Seattle, die allmählich vor mir auftauchte.

Im Laufe der Zeit hatte ich ein zwiespältiges Verhältnis zur Smaragdstadt entwickelt – manchmal liebte, manchmal hasste ich sie. An jeder Ecke lauerten schlechte Erinnerungen – an meine einsame Kindheit, die Zurückweisungen, die bissigen Bemerkungen, die ständigen Erniedrigungen, die mich täglich daran erinnert hatten, dass ich eine Last und nicht erwünscht war. Das emotionale Gift, das meine Eltern mir eingeimpft hatten, hatte seine Spuren hinterlassen. Doch jetzt lief es hier gut für mich, und die Band hatte viel dazu beigetragen, dass sich meine Einstellung zu der Stadt geändert hatte.

Evan Wilder und ich hatten die D-Bags gemeinsam gegründet. Direkt nach meiner Highschool-Abschlussfeier hatte ich Seattle mit meiner Gitarre auf dem Rücken, ein paar Dollars in der Tasche und dem Traum von einem besseren Leben im Kopf verlassen. Ich hatte jede Möglichkeit zum Trampen genutzt, die sich bot, und landete bald in einer Bar an der Küste von Oregon. Als ich dort etwas trinken wollte, stieß ich auf Evan, der gerade den Barkeeper davon zu überzeugen versuchte, dass er alt genug war, um ein Bier zu trinken. Was er nicht war. Ich zwar auch nicht, doch mir gelang es trotzdem, ein großes Glas zu ergattern. Ich teilte es mit Evan, und da wir beide auf Bier und Musik standen, schlossen wir Freundschaft.

Nachdem ich etwas Zeit bei Evans Familie verbracht hatte, machten wir uns gemeinsam auf den Weg in Richtung Süden. Nach L.A., in die Stadt der Engel, wo wir weitere Bandmitglieder suchen wollten. Matt und Griffin Hancock lernten wir an einem ziemlich ungewöhnlichen Ort kennen. In einem Stripclub. Na ja, vielleicht war das gar nicht so ungewöhnlich. Schließlich kamen Evan und ich frisch von der Highschool und waren geil.

Von Anfang an passten wir vier gut zusammen, und schon bald rockten wir Bars und Clubs in L.A. Wahrscheinlich wären wir noch immer dort, hätte ich nach dem Tod meiner Eltern nicht alles stehen- und liegenlassen und wäre überstürzt zurück nach Seattle gegangen. Zu meiner großen Überraschung waren mir die Jungs gefolgt, und seither spielten wir hier.

Je näher ich der Innenstadt kam, desto dichter wurde der Verkehr. Wir probten immer bei Evan, weil sein Loft nicht direkt in einem Wohngebiet lag und wir dort kein Problem mit dem Lärm hatten. Er wohnte über einer Autowerkstatt, was praktisch war, wenn meine Süße gewartet werden musste. Meine Lieblingsmechanikerin hieß Roxie. Sie liebte meinen Wagen fast genauso sehr wie ich und kümmerte sich oft ein bisschen um ihn, während ich mit den Jungs oben war.

Als ich vorfuhr, alberte Roxie mit einem Kollegen herum, dennoch winkte sie mir in der Sekunde zu, in der sie mich sah. Oder genauer gesagt, meine Chevelle; das Mädchen hatte nur Augen für meinen Wagen. »Hallo, Roxie. Wie geht’s?«

Sie strich sich mit der dreckigen Hand durch die kurzen Haare und erwiderte: »Gut. Ich denke darüber nach, ein Kinderbuch über einen Schraubenschlüssel zu schreiben, der Tieren in Not hilft. Vielleicht lasse ich ihn eine Chevelle fahren.« Sie zwinkerte mir zu.

»Klingt toll.« Ich lachte. »Viel Glück.«

»Danke!« Sie grinste. Als ich mit meiner Gitarre auf die Treppe zuging, rief sie: »Sag Bescheid, wenn die Chevelle etwas braucht! Für sie mache ich auch Hausbesuche, das weißt du ja, oder?«

»Ja! Ich weiß!«, rief ich zurück.

Als ich hereinkam, durchwühlte Griffin in der Küche gerade Evans Vorräte. Vom Spielen bekam er immer Heißhunger. Er richtete seine hellen Augen auf mich, und ich warf ihm lächelnd eine Schachtel Froot Loops zu. Ich hatte sie neulich im Supermarkt mitgenommen, als ich mit leerem Magen einkaufen gewesen war. Da ich dann aber doch keinen Appetit mehr darauf hatte und sie bei mir nur verkommen würden, hatte ich sie mitgebracht.

Mit strahlendem Gesicht fing Griffin die Schachtel auf. »Süß!«, murmelte er und riss sie sofort auf. Er griff in die Tüte, holte eine Handvoll gezuckerter Getreideringe heraus und kaute bereits lautstark auf ihnen herum, noch bevor ich den Wohnbereich des einräumigen Lofts erreichte.

Als ich meinen Gitarrenkasten neben ihm auf dem Sofa abstellte, blickte Matt auf. Er studierte etwas auf seinem Handy, das wie eine Webseite aussah. Ich war mir nicht ganz sicher, ich hatte kein Handy und würde wahrscheinlich auch nie eins besitzen. Technik war mir irgendwie ein Rätsel. Sie interessierte mich jedoch zu wenig, um mich näher mit ihr zu befassen. Ich mochte, was mir gefiel, egal, ob es altmodisch war oder nicht. Herrgott, in meinem Wagen gab es noch immer ein Kassettendeck. Griffin zog mich ständig damit auf, doch solange es funktionierte, war ich glücklich.

»Ich glaube, wir sollten anfangen, auf Festivals zu spielen. Nicht nur in Bars. Für Bumbershoot sind wir dies Jahr schon zu spät dran, aber ich glaube, nächstes Jahr müssen wir das machen. Ich denke, wir sind so weit.« Mit ihren schmalen Gesichtszügen, den blonden Haaren und den blauen Augen sahen sich Matt und Griffin ziemlich ähnlich. Was ihren Charakter anging, hätten die zwei Cousins allerdings nicht unterschiedlicher sein können.

»Ja? Meinst...

Erscheint lt. Verlag 16.11.2015
Übersetzer Babette Schröder
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Thoughtful
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Anna Todd • College Romance • erste große Liebe • Kellan Kyle • New Adult • New-York-Times-Bestseller • Rockstar • Sexy • Thoughtless • Traummann
ISBN-10 3-641-16680-2 / 3641166802
ISBN-13 978-3-641-16680-9 / 9783641166809
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