The Choice - Bis zum letzten Tag (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2014 | 1. Auflage
432 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-06002-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

The Choice - Bis zum letzten Tag -  Nicholas Sparks
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Wie weit darf Liebe gehen?
An die große Liebe glaubt Travis Parker nicht. Er hat sich seine Welt bestens eingerichtet: ein guter Job, nette Freunde, ab und an eine kleine Affäre. Doch dann lernt der überzeugte Junggeselle Gabby Holland kennen, die sein Herz im Sturm erobert. Gegen viele Widerstände gelingt es ihm, sie für sich zu gewinnen. Er ahnt nicht, dass seine härteste Prüfung noch bevorsteht.

Nicholas Sparks, 1965 in Nebraska geboren, lebt in North Carolina. Mit seinen Romanen, die ausnahmslos die Bestsellerlisten eroberten und weltweit in über 50 Sprachen erscheinen, gilt Sparks als einer der meistgelesenen Autoren der Welt. Mehrere seiner Bestseller wurden erfolgreich verfilmt, drei weitere Filme sind derzeit in Planung. Alle seine Bücher sind bei Heyne erschienen.

Kapitel 1


MAI 1996


Kannst du mir bitte mal sagen, wieso ich mich bereit erklärt habe, dir zu helfen?«, knurrte Matt. Sein Gesicht war feuerrot angelaufen, weil er sich verzweifelt bemühte, den Riesenkarton mit dem neuen Whirlpool ans andere Ende der großen Terrasse zu schieben, wo sie die entsprechende Vertiefung vorbereitet hatten. Er fand keinen richtigen Halt mit den Füßen, der Schweiß lief ihm in Strömen über die Stirn und tropfte ihm in die Augen, was unangenehm brannte. Es war heiß, viel zu heiß für Anfang Mai. Und erst recht für diese Plackerei, so viel stand fest. Sogar Travis’ Hund Moby hatte sich ein schattiges Plätzchen gesucht, wo er jetzt mit hängender Zunge vor sich hin hechelte.

Travis Parker, der gemeinsam mit Matt den Whirlpool an seinen vorbestimmten Platz zu befördern versuchte, zuckte nur die Achseln. »Du hast eben geglaubt, es würde lustig«, sagte er und drückte wieder mit der Schulter gegen die Kiste. Der Whirlpool, der mindestens zweihundert Kilo wog, bewegte sich ein paar Zentimeter vorwärts. Wenn sie in diesem Tempo weitermachten – wie lange dauerte es dann, bis sich das Ding endlich an Ort und Stelle befand? Na ja, irgendwann im Lauf der nächsten Woche würden sie es schaffen.

»Das Ganze ist doch total absurd«, schimpfte Matt und stemmte sich mit seinem ganzen Gewicht gegen die Kiste. Eigentlich bräuchten sie ein paar Maulesel, dachte er. Der Rücken tat ihm weh, und einen Moment lang hatte er das Gefühl, als würden sich seine Ohren aufgrund der Anstrengung vom Kopf lösen und in die Luft sausen wie zwei Feuerwerkskörper – so ähnlich wie die Raketen, die er und Travis als Kinder immer an Silvester aus irgendwelchen Flaschen abgeschossen hatten.

»Das hast du schon mal gesagt. «

»Und Spaß macht es auch nicht«, brummte Matt.

»Auch das sagtest du bereits.«

»Und es ist garantiert nicht leicht, das Ding richtig anzuschließen.«

»Doch, doch.« Travis richtete sich auf und deutete auf den Karton. »Siehst du, was da steht? ›Einfach zu installieren.‹« Von seinem Schattenplatz unter dem Baum aus begann Moby – ein reinrassiger Boxer – laut und zustimmend zu bellen, während Travis fröhlich grinste. Überhaupt wirkte er sehr zufrieden mit sich selbst.

Matt platzte innerlich fast vor Wut. Diesen sorglosen Gesichtsausdruck von Travis konnte er nicht ausstehen. Das heißt – manchmal mochte er ihn auch. Eigentlich meistens. Im Grund gefiel ihm nämlich die unbändige Lebenslust seines Freundes. Aber heute hatte er etwas dagegen. Sehr viel sogar.

Frustriert griff er nach der Bandana, die in seiner hinteren Jeanstasche steckte. Sie war schon ganz nass, weil er sich dauernd den Schweiß damit abgewischt hatte, und die Feuchtigkeit hatte sich auch auf die Sitzfläche seiner Hose ausgebreitet. Matt fuhr sich übers Gesicht und wrang das Tuch dann mit einer schnellen Bewegung aus. Flüssigkeit tropfte heraus wie aus einem undichten Wasserhahn und landete auf seinem Schuh. Wie hypnotisiert starrte er darauf, bis er merkte, dass die Nässe durch das dünne Gewebe seiner Freizeitschuhe drang, sodass sich seine Zehen ganz glitschig anfühlten. Na, super!

»Wenn ich mich richtig erinnere, hast du gesagt, dass Joe und Laird auch kommen, um uns bei deinem kleinen ›Projekt‹ zu helfen, und du hast außerdem versprochen, dass Megan und Allison Hamburger für uns machen. Und dass es Bier gibt! Und du hast behauptet, es dauert höchstens zwei Stunden, das Ding hier zu installieren.«

»Sie kommen gleich«, sagte Travis.

»Das hast du schon vor vier Stunden gesagt. «

»Sie haben sich eben ein bisschen verspätet. «

»Oder du hast sie gar nicht angerufen.«

»Selbstverständlich habe ich sie angerufen! Sie bringen auch die Kinder mit. Ich schwör’s. «

»Wann kommen sie denn?«

» Bald. «

»Wer’s glaubt!« Matt stopfte die Bandana wieder in die Hosentasche. »Wenn sie nicht demnächst hier aufkreuzen, wie sollen wir zwei dann dieses Monsterding an der richtigen Stelle versenken?«

Mit einer lässigen Handbewegung wischte Travis das Problem beiseite und widmete sich wieder der Kiste. »Uns wird schon etwas einfallen, keine Sorge. Bisher haben wir es doch ganz gut hingekriegt, finde ich. Wir haben bereits die halbe Strecke geschafft.«

Matt knurrte wieder. Heute war Samstag. Samstag! Da wollte er sich erholen, sich entspannen – es war seine einzige Chance, dem Hamsterrad zu entkommen, es war die verdiente Pause, nachdem er fünf Tage in der Bank geschuftet hatte, und er brauchte diesen Ruhetag. Schließlich arbeitete er als Darlehensberater, Himmel noch mal! Sein Job bestand darin, Papiere hin und her zu schieben, keine Whirlpools ! Er hätte Baseball gucken können – heute spielten die Braves gegen die Dodgers. Oder er hätte auf den Golfplatz gehen können. Oder sich ganz locker am Strand tummeln. Natürlich hätte es auch die Möglichkeit gegeben, einfach auszuschlafen und danach gemeinsam mit Liz zu ihren Eltern zu fahren. Wie fast jeden Samstag. Aber stattdessen war er in aller Herrgottsfrühe aufgestanden und leistete nun schon acht Stunden am Stück körperliche Schwerstarbeit, unter der sengenden Sonne des Südens …

Er hielt inne. Wem wollte er hier etwas vormachen ? Wenn er ehrlich war, musste er zugeben, dass die Vorstellung, den Tag mit Liz’ Eltern zu verbringen, nicht so wahnsinnig prickelnd erschien – eigentlich war der Gedanke daran sogar der Hauptgrund gewesen, auf Travis’ Vorschlag einzugehen. Aber so hatte er sich das nicht vorgestellt. Das war echt zu viel.

»So habe ich mir das nicht vorgestellt«, sagte er. »Das ist echt zu viel. «

Travis schien ihn gar nicht zu hören. Er war schon wieder in Stellung gegangen und fragte erwartungsvoll: »Bist du so weit?«

Mit einem gewissen Gefühl der Verbitterung senkte Matt die Schulter und begann wieder zu drücken. Seine Knie zitterten. Ja, sie wackelten regelrecht! Ihm war jetzt schon klar, dass er morgen früh Muskelkater haben würde, und das nicht zu knapp. Garantiert kam er nicht ohne Schmerztabletten über den Tag. Im Gegensatz zu Travis schaffte er es nämlich nicht, viermal in der Woche ins Fitnesscenter zu gehen, außerdem Racquetball zu spielen, zu joggen, in Aruba in der Karibik zu tauchen, auf Bali zu surfen, in Vail, Colorado, Ski zu fahren – oder was dieser Typ sonst noch alles unternahm. »Das macht null Spaß, weißt du das?«

Travis zwinkerte ihm zu. »Das hast du schon mindestens zweimal gesagt, erinnerst du dich?«

 

»Wow! «, rief Joe und zog anerkennend die Augenbrauen hoch, während er um den Whirlpool herumging. Inzwischen näherte sich die Sonne schon dem Horizont und schickte ihre goldenen Strahlen schräg über die Bucht. In der Ferne löste sich ein Reiher aus dem Gestrüpp und inspizierte graziös die Wasseroberfläche, wodurch das Licht zu tanzen begann. Joe und Megan waren vor ein paar Minuten eingetroffen, gemeinsam mit Laird und Allison, die Kinder im Schlepptau, und Travis führte ihnen nun seine neueste Errungenschaft vor. »Echt super! Und das habt ihr zwei heute geschafft?«

Travis nickte, ein Bier in der Hand. »War gar nicht so schwierig«, sagte er. »Und Matt hatte auch seinen Spaß, glaube ich. «

Joe warf einen kurzen Blick auf seinen Freund, der völlig erledigt in einem Liegestuhl am Rand der Terrasse lag, einen kalten Waschlappen auf dem Gesicht. Selbst sein Bauch – Matt war schon immer ein bisschen rundlich gewesen – wirkte müde und abgeschlafft.

»Man sieht’s«, murmelte Joe grinsend. »Ist das Ding eigentlich schwer?«

»Schwerer als ein ägyptischer Sarkophag! «, ächzte Matt. »Du weißt schon – einer von diesen goldenen, die man nur mit einem Kran transportieren kann. «

Joe musste lachen. »Und – können die Kinder schon rein?«

»Noch nicht. Ich habe das Wasser gerade erst eingelassen, und es dauert eine Weile, bis es warm genug ist. Aber es geht schnell, und die Sonne hilft mit.«

»Die Sonne heizt das Ding in zwei Minuten auf«, stöhnte Matt. »Ach, was sag ich – in zwei Sekunden! «

Joe fand die Situation sehr amüsant. Er, Laird, Matt und Travis kannten sich seit dem Kindergarten und hatten die ganze Schulzeit gemeinsam verbracht.

»Das war ganz schön anstrengend, was, Matt?«

Matt nahm den Waschlappen vom Gesicht und warf Joe einen vernichtenden Blick zu. »Du hast ja keine Ahnung. Und übrigens – besten Dank, dass ihr so pünktlich gekommen seid. «

»Travis hat gesagt, wir sollen um fünf hier sein. Wenn ich gewusst hätte, dass ihr Hilfe braucht, wäre ich selbstverständlich früher gekommen.«

Matt drehte langsam den Kopf zu Travis. Manchmal hasste er seinen Freund regelrecht.

»Und – wie geht’s Tina?«, erkundigte sich Travis, der einen Themawechsel für angebracht hielt. »Kriegt Megan genug Schlaf?«

Megan saß mit Allison an dem Tisch am anderen Ende der Terrasse. Joe warf einen Blick in ihre Richtung. Die beiden Frauen waren in ein offensichtlich hochinteressantes Gespräch vertieft. »Na ja, ab und zu schläft sie ein paar Stündchen. Tina hustet endlich nicht mehr und schläft wieder durch, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass Megan gar nicht mehr auf Schlaf gepolt ist, seit sie Mutter ist. Sie steht sogar auf, wenn Tina keinen Pieps von sich gegeben hat. Es ist fast so, wie wenn die Stille sie aufwecken würde.«

»Sie ist wirklich eine gute Mutter«, sagte Travis. »War sie schon immer.«

Joe schaute Matt fragend an. »Wo steckt eigentlich Liz?«

»Sie muss jede Minute hier sein.« Matts Stimme klang, als käme sie aus der Unterwelt. »Sie ist zu...

Erscheint lt. Verlag 19.8.2014
Übersetzer Adelheid Zöfel
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel The Choice
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bestsellerautor • eBooks • Entscheidung • Frauenromane • Hund • Liebesgeschichte • Liebesromane • Meer • North Carolina • Romane für Frauen • Schicksal • Schicksalsschlag • Verfilmung
ISBN-10 3-641-06002-8 / 3641060028
ISBN-13 978-3-641-06002-2 / 9783641060022
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