Rush too Far - Erhofft (eBook)

Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2014 | 1. Auflage
288 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-96805-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Rush too Far - Erhofft -  Abbi Glines
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Rush Finlay weiß, dass er in der Hölle landen wird, als er Blaire zum ersten Mal sieht. Sie ist jung, unschuldig und seine Stiefschwester. Doch für den stadtbekannten Bad Boy ist sie vor allem eines: verboten verführerisch. Da sie Hilfe braucht und ihr Vater gerade mit Rushs Mutter in Paris ist, nimmt Rush sie widerstrebend bei sich auf - und versucht, ihr aus dem Weg zu gehen. Doch sein Widerstand droht mit jedem Tag, den Blaire unter seinem Dach wohnt, zu schwinden ...

Abbi Glines, 1977 in Birmingham (Alabama) geboren, steht für die ganz großen Gefühle. Mit ihren »New Adult«-Romanen gelang ihr der internationale Durchbruch, und auf die Frage, wie viele Bücher sie insgesamt geschrieben hat, hält die Bestsellerautorin meist kurz inne und beginnt, an ihren Fingern abzuzählen. Wenn sie nicht gerade schreibt, liest sie, schleicht sich ins Kino und hört sich die alltäglichen Dramen ihrer Teenager-Kinder an, während sie sich überlegt, welche sie davon später in ihren Büchern verwenden wird. Heute lebt die erfolgreiche Bestsellerautorin mit ihrer Familie in Fairhope/Alabama.

Abbi Glines, 1977 in Birmingham (Alabama) geboren, schrieb zahlreiche erfolgreiche Fantasy- und Jugendbücher, bevor ihr mit ihren "New Adult"-Romanen der internationale Durchbruch gelang. Heute lebt sie mit ihrem Mann und drei Kindern in Fairhope (Alabama).

Sorry, aber das hier wird jetzt keine dieser typischen bezaubernden Liebesgeschichten. Dafür ist sie leider viel zu abgefuckt. Doch vom unehelichen Sohn des legendären Drummers einer der heiß begehrtesten Rockbands der Welt erwartet man ja wohl auch nichts anderes. Erst recht nicht, wenn man wie ich dazu noch größtenteils von einer selbstsüchtigen, verwöhnten und egoistischen Mutter großgezogen wurde.

Es gibt so viele Orte, an denen ich diese Geschichte beginnen lassen könnte. In meinem Kinderzimmer, wo ich meine weinende Schwester Nan tröstend in die Arme nahm, nachdem meine Mutter ihr mal wieder irgendeine Grausamkeit an den Kopf geworfen hatte. An der Haustür, wo Nan mit verheultem Gesicht zuschaute, wie mein Vater mich übers Wochenende abholte, und sie allein zurückbleiben musste. Beides kam häufig vor und hat mich für immer geprägt. Es tat mir in der Seele weh, sie weinen zu sehen. Und doch gehörte das zu meinem Leben.

Wir teilten uns dieselbe Mutter, hatten aber verschiedene Väter. Meiner war ein berühmter Rockstar, der mich jedes zweite Wochenende und in den Sommerferien einen Monat lang zu sich in eine Welt voller »Sex, Drugs and Rock 'n' Roll« mitnahm. Er versetzte mich nie, kam nie mit irgendwelchen Ausflüchten daher. Er war immer zur Stelle. Trotz all seiner Unzulänglichkeiten kreuzte Dean Finlay zuverlässig auf und holte mich ab. Selbst wenn er nicht nüchtern war: Er kam.

Nans Vater dagegen kam nie. Wenn ich weg war, war sie allein, und auch wenn ich die Zeit mit meinem Dad sehr genoss, ließ mir der Gedanke keine Ruhe, dass sie mich eigentlich gebraucht hätte. Denn im Grunde ersetzte ich Nan die Eltern und war die einzige Person, die sich verlässlich um sie kümmerte. Ich wurde dadurch schnell erwachsen.

Wenn ich meinen Dad darum bat, sie doch auch mitzunehmen, schüttelte er nur traurig den Kopf. »So gern ich das täte, mein Sohn, es geht nicht. Das würde deine Mom nicht erlauben.«

Genauere Erklärungen ersparte er sich, und mir war sofort klar: Wenn meine Mutter es verbot, brauchte ich mir keine Hoffnungen zu machen. Zu gern hätte ich meinen Hass darüber auf jemanden gelenkt, aber wie konnte ich meine Mutter hassen? Sie war meine Mom. Und ich ein Kind.

Also suchte ich nach einer anderen Zielscheibe für meinen Hass und meine Empörung über Nans trauriges Leben. Und fand sie in dem Mann, der sie nie besuchen kam. Dem Mann, dessen Blut in ihren Adern floss und der sich nicht mal dazu aufraffen konnte, ihr zum Geburtstag wenigstens eine Karte zu schicken. Er hatte jetzt seine eigene Familie. Ein Mal war Nan dort zu Besuch gewesen.

Sie hatte Mutter gezwungen, mit ihr zu seinem Haus zu fahren. Sie wollte mit ihm sprechen und ihm dabei ins Gesicht sehen. Nan war überzeugt, dass er sie dann sofort in sein Herz schließen würde. Ich glaube, insgeheim redete sie sich ein, Mutter hätte ihrem Vater nichts von ihr erzählt und er würde zu ihr eilen und sie liebevoll in die Arme schließen, sobald er von ihrer Existenz erfuhr. Und ihr die Liebe schenken, nach der sie sich so sehnte.

Sein Haus war kleiner gewesen als unseres. Um einiges kleiner. Es lag eine siebenstündige Autofahrt entfernt in einem Kaff in Alabama. Nan erzählte, das Haus sei wunderschön gewesen. Mutter dagegen hatte es als Bruchbude abgetan. Allerdings war es nicht das Haus gewesen, das Nan nicht mehr aus dem Kopf ging. Auch nicht der kleine Lattenzaun, den sie mir ausführlich beschrieb. Oder der Basketballkorb, der draußen hing, und auch nicht die an der Garage lehnenden Fahrräder.

Nein, es war das Mädchen gewesen, das ihnen die Tür aufgemacht hatte. Es hatte lange, fast schon weißblonde Haare und hatte Nan an eine Prinzessin erinnert, allerdings eine, die dreckige Tennisschuhe trug. Nan hatte noch nie Tennisschuhe besessen oder war je auch nur in die Nähe von Dreck gekommen. Das Mädchen hatte sie angelächelt, und Nan war einen Augenblick lang völlig hingerissen gewesen. Dann hatte sie an der Wand hinter dem Mädchen die Bilder entdeckt. Bilder von einem weiteren Mädchen genau wie diesem. Und einem Mann, der beide an den Händen hielt und über das ganze Gesicht strahlte.

Er war der Vater der beiden Mädchen!

Und das hier war eine der beiden Töchter, die er liebte. Selbst aus Nans kindlichem Blickwinkel war nicht zu übersehen, dass er auf diesen Fotos glücklich wirkte. Er vermisste das Kind nicht, das er zurückgelassen hatte. Das, von dessen Existenz er wusste, wie ihr Mutter immer wieder versicherte.

Alles, was unsere Mutter ihr über die Jahre zu erzählen versucht hatte und das sie nicht hatte glauben wollen, ergab plötzlich einen Sinn. Mutter hatte tatsächlich nicht gelogen. Nans Vater hatte nichts von ihr wissen wollen, weil er dieses andere Leben führte. Mit diesen beiden hübschen, engelsgleichen Töchtern und einer Frau, die ihnen so ähnelte.

Diese Fotos an der Wand hatten Nan noch Jahre danach verfolgt. Einmal mehr hätte ich meine Mutter am liebsten dafür gehasst, dass sie Nan dort hingebracht und ihr die Wahrheit unter die Nase gerieben hatte. Zuvor hatte Nan sich zumindest noch ihren Wunschträumen hingeben können, doch damit war es nun aus und vorbei. Stattdessen wuchs der Hass auf ihren Vater und seine Familie.

Sie hatten meine kleine Schwester um das Leben gebracht, das eigentlich ihr zugestanden hätte. Um einen Vater, der sie hätte lieben können. Diese Mädchen verdienten ihn nicht mehr, als Nan es tat. Und diese Frau – die, mit der er verheiratet war – setzte ihre Schönheit und die beiden Mädchen ein, um ihn von Nan fernzuhalten. Ich hasste sie alle.

Schließlich ließ ich mich von diesem Hass leiten. Aber eigentlich beginnt die Geschichte damit, dass Blaire Wynn mit nervöser Miene und dem Gesicht eines Engels in mein Haus marschiert kam.

Mein schlimmster Albtraum …

Ich hatte Nan erklärt, dass ich an diesem Abend keine Gäste bei mir zu sehen wünsche, aber sie hatte trotzdem welche eingeladen. Für meine kleine Schwester besaß ein Nein grundsätzlich keine Verbindlichkeit. Ich lehnte mich auf der Couch zurück, streckte die Beine vor mir aus und trank einen Schluck Bier. Ich musste hier so lange ausharren, bis ich sicher sein konnte, dass die Dinge nicht aus dem Ruder liefen. Nans Freunde waren jünger als meine und randalierten ab und zu gern mal ein bisschen. Aber ich drückte ein Auge zu, weil es Nan glücklich machte.

Nans in letzter Zeit ohnehin miese Laune hatte einen neuen Tiefpunkt erreicht, als Mom sich mit ihrem neuen Ehemann, Nans noch immer desinteressiertem Vater, nach Paris aufgemacht hatte. Daher hoffte ich, die Party würde sie etwas aufmuntern können. Und wünschte mir nur, dass meine Mom wenigstens einmal in ihrem Leben nicht nur an sich gedacht hätte.

Grants Stimme riss mich aus meinen Gedanken. »Rush, darf ich dir Blaire vorstellen? Ich habe sie draußen vor der Einfahrt aufgelesen, und ich glaube, sie gehört zu dir. Sie wirkte ein wenig verloren.« Ich sah zu meinem Stiefbruder auf und warf dann einen Blick auf das Mädchen neben ihm. Holla, dieses Gesicht kannte ich doch! Es war nun älter, aber es bestand kein Zweifel.

Scheiße!

Sie war eine von ihnen. Ihre Namen hatte ich nie herausbekommen, aber ich erinnerte mich, dass es zwei davon gegeben hatte. Diese hier war also … Blaire. Ich sah mich nach Nan um und entdeckte sie mit finsterer Miene in der Nähe stehen. Verdammt, das konnte nicht gut gehen. Kapierte Grant eigentlich, wen er da im Schlepptau hatte?

»Ist dem so?« Ich zermarterte mir das Hirn, wie ich sie am besten wieder loswurde – und zwar schnell. Nan würde garantiert jede Minute ausrasten. Ich musterte das Mädchen, dessen Existenz meiner Schwester das Leben so schwer gemacht hatte. Zugegeben, sie sah zum Anbeißen aus. In ihrem herzförmigen Gesicht fielen einem als Erstes ihre großen blauen Augen mit den längsten natürlichen Wimpern auf, die ich bei einer Frau je gesehen hatte. Seidige platinblonde Locken fielen sanft auf ein Paar wirklich hübscher Titten, die sie durch ein enges Tanktop noch in Szene setzte. Verdammt! Yeah … sie musste schleunigst verschwinden! »Ganz niedlich, aber leider zu jung. Sie gehört nicht zu mir.«

Die Kleine zuckte zusammen. Hätte ich sie nicht genau beobachtet, wäre es mir entgangen. Ihre verstörte Miene ergab keinen Sinn. Schließlich musste sie beim Betreten dieses Hauses ja gewusst haben, dass sie nicht willkommen sein würde. Warum strahlte sie so eine Unschuld aus?

»O doch, ich glaube schon. Ihr Daddy hat sich mit deiner Mommy für die nächsten Wochen nach Paris abgesetzt. Also bist du jetzt für sie zuständig, würde ich sagen. Aber ich biete ihr auch gern ein Zimmer bei mir an, wenn dir das lieber ist. Vorausgesetzt, sie verspricht, ihre Knarre hübsch im Wagen zu lassen.« Grant amüsierte sich köstlich. Idiot! Der wusste doch ganz genau, wer sie war. Und genoss es, dass Blaires Gegenwart Nan aus der Fassung brachte. Grant tat alles, um Nan auf die Palme zu treiben.

»Deshalb gehört sie noch lange nicht zu mir«, erwiderte ich. Hoffentlich verstand sie den Wink und zog Leine.

Grant räusperte sich. »Du machst Witze, oder?«

Ich trank einen Schluck Bier und sah Grant dann durchdringend an. Ich hatte jetzt keinen Bock auf Grants und Nans Spielchen. Das ging zu weit. Das Mädchen musste verschwinden.

Sie sah sowieso aus, als würde sie am liebsten Reißaus nehmen. Offensichtlich hatte sie einen anderen Empfang erwartet. Meine Güte, hatte sie wirklich gedacht, ihr lieber alter Daddy würde ihr hier einen großen Bahnhof machen? Was für ein Bullshit. Sie hatte doch vierzehn Jahre ihres Lebens mit ihm verbracht. Ich kannte ihn gerade mal ein paar Jahre und wusste, was für eine...

Erscheint lt. Verlag 15.9.2014
Reihe/Serie Rosemary Beach
Übersetzer Heidi Lichtblau
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abbi Glines • Bestseller • Bestsellerautorin • Eifersucht • E. L. James • Geschenke für Frauen • grey • Herzschmerz • Liebe • Liebeskummer • Little Secrets • Lynn • New Adult • Romane • Romane für Frauen • Romantik • Rosemary Beach • Rush • Rush Finlay • Rush of Love • Sex • spiegel bestseller • SPIEGEL-Bestseller • todd • Unterhaltung • Young Adult
ISBN-10 3-492-96805-8 / 3492968058
ISBN-13 978-3-492-96805-8 / 9783492968058
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