Wo steckst du, Bernadette? (eBook)

Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2015 | 1. Auflage
384 Seiten
btb (Verlag)
978-3-641-12160-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wo steckst du, Bernadette? -  Maria Semple
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Bernadette Fox ist chaotisch, überfordert - und ungeheuer liebenswert. Ihr Ehemann Elgie, der neue Hoffnungsträger bei Microsoft, mag ihren Witz. Und ihre verrückten Ideen. Irgendwie auch ihre Unsicherheit, wenn sie mal wieder von quälenden Ängsten heimgesucht wird. Die anderen Mütter, allesamt perfekt organisiert, halten Bernadette allerdings für eine Nervensäge. Verantwortungslos. Schließlich beschäftigt sie online eine indische Assistentin, die den Alltag für sie regelt. Zum Stundensatz von 0,75 Dollar reserviert Manjula den Tisch im Restaurant, erledigt mal eben die Bankgeschäfte und bucht den Familienurlaub in die Antarktis. Und für ihre 15jährige Tochter Bee, die kleine Streberin, ist Bernadette, na ja, eine Mutter. Bee kennt ja keine andere. Doch irgendwann beschließt Bernadette auszubrechen. Ihr wird das alles zu viel. Und auf einmal ist sie verschwunden ...

Maria Semple reiste die ersten Jahre ihres Lebens mit ihren Eltern kreuz und quer durch Europa (in Spanien schrieb ihr Vater Lorenzo den Pilot zur TV-Serie Batman), bevor sie nach Los Angeles und später nach Colorado zog. Nach Abschluss ihres Studiums am Barnard-College arbeitete zunächst für Beverly Hills, 90210, schrieb dann für Sitcoms wie Ellen, Mad About You und Arrested Development. Inzwischen lebt sie mit ihrem Ehemann, der für die Simpsons schreibt, und der gemeinsamen Tochter in Seattle.

Achitekturwettbewerb, gesponsert von den Green Builders of America

ZUR SOFORTIGEN VERÖFFENTLICHUNG:

Die Green Builders of America und die Turner Foundation schreiben aus:

20 x 20 x 20: das Zwanzig-Meilen-Haus
zwanzig Jahre später
zwanzig Jahre in die Zukunft gedacht

Einsendeschluss: 1. Februar

Bernadette Fox’ Zwanzig-Meilen-Haus steht nicht mehr. Es gibt nur wenige Fotos, und alle Pläne hat Ms. Fox angeblich vernichtet. Dennoch wächst die Relevanz des Baus mit jedem Jahr. Zum zwanzigsten Jahrestag seiner Fertigstellung laden die Green Builders of America im Verein mit der Turner Foundation Architekten, Studenten und Bauplaner ein, in ihren Wettbewerbsentwürfen das Zwanzig-Meilen-Haus neu zu denken und zu konzipieren und so einen Dialog darüber zu eröffnen, was ›Ökologisches Bauen‹ in den nächsten zwanzig Jahren bedeuten wird.

Die Aufgabe: Planung eines 400-Quadratmeter-Einfamilienhauses für das Grundstück 6528 Mulholland Drive in Los Angeles. Einzige Einschränkung ist die von Bernadette Fox damals sich selbst auferlegte: Sämtliche verwendeten Materialien müssen aus dem Umkreis von zwanzig Meilen um das Baugrundstück kommen.

Der Gewinner wird bei der von den Green Builders in Zusammenarbeit mit dem Amerikanischen Architekturinstitut (AIA) veranstalteten Gala im Getty-Center verkündet und erhält eine Preissumme von $ 40000.

Samstag, 11. Dezember

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Von Paul Jellinek, Architekturprofessor an der University of Southern California, an den jungen Mann, dem Mom vor der Bibliothek begegnete

Jacob,

da Sie sich so für Bernadette Fox interessieren, hier eine kleine Hagiographie aus der noch nicht erschienenen Februarnummer von Artforum. Ich wurde gebeten, den Text auf eklatante Fehler durchzusehen. Falls Sie den Impuls verspüren, den Verfasser zu kontaktieren und ihm von Ihrer Bernadette-Fox-Sichtung zu erzählen, tun Sie es bitte nicht. Bernadette hat sich offenbar dafür entschieden, von der Bildfläche zu verschwinden, und mir scheint, wir sollten das respektieren.

Paul

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PDF des Artforum-Artikels
»St. Bernadette – die unbekannte Architekturikone«

Vor kurzem befragte der amerikanische Architektur- und Ingenieurs-Verband dreihundert Architekturstudenten nach ihren größten Vorbildern. Die Liste sieht so aus, wie man es erwarten würde – Frank Lloyd Wright, Le Corbusier, Mies van der Rohe, Louis Kahn, Richard Neutra, Rudolf Schindler –, mit einer Ausnahme. Zwischen all den großen Männern findet sich eine Frau, die praktisch kaum jemand kennt.

Bernadette Fox ist in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich. Sie arbeitete als junge Frau auf eigene Faust in einem männerdominierten Metier. Mit zweiunddreißig erhielt sie ein MacArthur-Stipendium. Ihre handgefertigten Möbel stehen in der ständigen Sammlung des American Folk Art Museum. Sie gilt als Pionierin des ökologischen Bauens. Das einzige Haus, das sie je gebaut hat, steht nicht mehr. Sie verschwand vor zwanzig Jahren aus der Architekturszene und hat seither nichts mehr entworfen.

Jeder der genannten Punkte für sich würde schon eine bemerkenswerte Architektin ausmachen. Zusammengenommen ergeben sie eine Ikone. Aber wer war Bernadette Fox? War sie die Wegbereiterin für Frauen in der Architektur? War sie ein Genie? War sie eine Grüne, bevor es Grüne gab? Wo ist sie jetzt?

Artforum hat mit jener Handvoll Menschen gesprochen, die eng mit Bernadette Fox zusammengearbeitet haben. Hier nun unser Versuch, eins der echten Rätsel der Architekturgeschichte zu lösen.

Mitte der Achtzigerjahre war Princeton die Frontlinie im Kampf um die Zukunft der Architektur. Der Modernismus war fest etabliert, der Ruhm und Einfluss seiner Jünger gewaltig. Die Postmodernisten, angeführt von dem Princeton-Dozenten Michael Graves, entwickelten sich zu einer ernsthaften Herausforderung. Graves hatte gerade sein Public Service Building in Portland gebaut, dessen geistreiche Konzeption sowie gestalterische und stilistische Vielfalt eine kühne Abkehr von der strengen, minimalistischen Formensprache der Modernisten darstellten. Unterdes formierte sich mit den Dekonstruktivisten eine noch provokantere Strömung. Unter der Führung des ehemaligen Princeton-Professors Peter Eisenman verwarfen die Dekonstruktivisten sowohl den Modernismus als auch den Postmodernismus zugunsten von Fragmentierung und geometrischer Unvorhersagbarkeit. Von den Princeton-Studenten wurde erwartet, dass sie sich einem dieser Lager zuschlugen, zu den Waffen griffen und sich in den Kampf stürzten.

Ellie Saito war in Bernadette Fox’ Studienjahrgang in Princeton.

ELLIE SAITO: Als Diplomarbeit entwarf ich ein Teehaus für das Besucherzentrum am Fujiyama. In seiner Grundkonzeption war es eine auseinandergerissene Kirschblüte, bestehend aus explosionsartig sich öffnenden rosa Segeln. Ich verteidigte meine Arbeit in einer letzten Feedback-Runde. Von allen Seiten prasselten Kommentare auf mich ein. Und Bernadette sah von ihrem Strickzeug auf und fragte: »Wo sollen sie ihre Schuhe hinstellen?« Wir alle guckten sie groß an. »Ist es nicht üblich, dass die Leute in einem Teehaus die Schuhe ausziehen?«, sagte Bernadette. »Wo sollen sie die hinstellen?«

Fox’ Sinn fürs Prosaische fiel dem Dozenten Michael Graves auf, der ihr einen Job in seinem New Yorker Architekturbüro gab.

ELLIE SAITO: Bernadette war die Einzige aus dem ganzen Abschlussjahrgang, die er nahm. Es war ein schwerer Schlag.

MICHAEL GRAVES: Ich suche für mein Büro keine Architekten mit Riesenego und Riesenideen. Ich bin der mit dem Riesenego und den Riesenideen. Ich will jemanden, der in der Lage ist, meine Ideen auszuführen und die Probleme zu lösen, die ich ihm vorlege. Was mir an Bernadette auffiel, war ihre Freude an Arbeiten, die die meisten Studenten für unter ihrer Würde hielten. Architektur ist normalerweise kein Metier, das sich Arbeitsbienen ohne Ego aussuchen. Wenn man also eine Stelle zu vergeben hat und jemanden mit solchen Talenten sieht, greift man zu.

Fox war das jüngste Mitglied einer Gruppe, die mit der Arbeit am Team Disney Building in Burbank betraut war. Ihr fiel der typische »Idiotenjob« zu: Toiletten für die Managementetagen zu planen.

MICHAEL GRAVES: Bernadette trieb alle in den Wahnsinn. Sie wollte wissen, wie viel Zeit die Manager in ihren Büros verbrachten, wie oft sie Konferenzen hatten und zu welchen Tageszeiten, wie viele Leute daran teilnahmen, in welcher Geschlechterverteilung. Ich griff zum Telefon und fragte sie, was zum Teufel das solle.

Sie erklärte: »Ich muss wissen, welche Probleme mein Entwurf zu lösen hat.«

Ich antwortete: »Michael Eisner muss pissen und will nicht, dass ihm jeder dabei zuschaut.«

Ich würde ja gern behaupten, dass ich sie behielt, weil ich ihr Talent damals schon erkannte. Aber in Wirklichkeit gefielen mir die Pullover. Sie strickte mir vier, die ich heute noch habe. Meine Kinder versuchen immer wieder, sie mir zu entwenden. Meine Frau will sie dem Wohltätigkeitsladen geben. Aber ich trenne mich nicht davon.

Das Team Disney Building stagnierte immer wieder wegen des Genehmigungsverfahrens. Bei einem Gesamt-Meeting präsentierte Fox einen Strategieplan, wie sich die Baubehörde herumkriegen ließe. Graves schickte sie daher nach Los Angeles.

MICHAEL GRAVES: Ich war der Einzige, der sie ungern gehen sah.

Nach sechs Monaten war der Team-Disney-Job beendet. Graves bot Fox erneut einen Job in New York an, aber sie hatte die Freiheit der Architekturszene von Los Angeles schätzen gelernt. Auf Empfehlung von Graves bekam Fox eine Stelle beim Architekturbüro von Richard Meier, das damals bereits am Getty-Center arbeitete. Sie gehörte zu dem halben Dutzend junger Architekten, die mit der Beschaffung und Qualitätskontrolle der sechzehntausend Tonnen italienischen Travertins beschäftigt waren, der die Außenverkleidung des Museums bilden sollte.

1988 lernte Fox Elgin Branch kennen, einen Spezialisten für Computeranimation. Im Jahr darauf heirateten sie. Fox wollte ein Haus bauen. Judy Toll war ihre Immobilienmaklerin.

JUDY TOLL: Sie waren ein reizendes junges Paar. Beide so aufgeschlossen und gutaussehend. Ich versuchte immer wieder, sie von einem Haus in Santa Monica oder den Palisades zu überzeugen. Aber Bernadette wollte unbedingt ein Grundstück, wo sie einen eigenen Entwurf realisieren konnte. Ich zeigte ihnen eine stillgelegte Fabrik in Venice Beach, die für den Grundstückswert zum Verkauf stand.

Sie sah sich um und sagte, es sei perfekt. Zu meiner Verblüffung meinte sie das Gebäude selbst. Noch überraschter als ich war nur ihr Mann. Aber er vertraute ihr. Solche Entscheidungen treffen sowieso immer die Frauen.

Fox und Branch kauften die ehemalige Beeber-Bifokalbrillenfabrik. Bald darauf trafen sie auf einer Dinnerparty die beiden Menschen, die Fox’ berufliches Leben am stärksten beeinflussen sollten: Paul Jellinek und David Walker. Jellinek war Architekt und Dozent am Southern California Institute of Architecture.

PAUL JELLINEK: Es war der Tag, an dem sie und Elgie den Kaufvertrag für Beeber Bifocal unterschrieben hatten. Ihre Begeisterung für die alte Fabrik prägte...

Erscheint lt. Verlag 12.1.2015
Übersetzer Cornelia Holfelder-von der Tann
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Where'd you go, Bernadette
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte beverly hills • Billy Crudup • Cate Blanchett als Bernadette • deutsche Erstausgabe • eBooks • Frauenromane • Hollywoodverfilmung • kleine geschenke für frauen • Liebesromane • Mad About You • New York Times Bestseller • new york times bestseller, Deutsche Erstausgabe • Regie Richard Linklater • Richard Linklater • Romane für Frauen • Seattle • Tipp frauTV
ISBN-10 3-641-12160-4 / 3641121604
ISBN-13 978-3-641-12160-0 / 9783641121600
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