Spiel der Leidenschaft (eBook)

Roman

(Autor)

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2014 | 1. Auflage
336 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-12356-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Spiel der Leidenschaft -  Sylvia Day
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Maria Winter ist jung, reich und schön. Trotzdem wird sie die »eiskalte Witwe« genannt, denn ihre beiden Ehemänner starben einst unter mysteriösen Umständen. Es hält sich das hartnäckige Gerücht, dass Lady Winter an ihrem Tod nicht ganz unschuldig ist. Tatsächlich treibt aber ihr Stiefvater Lord Welton ein perfi des Spiel mit ihr. Als er Lady Winter auf den Piraten Christopher St. John ansetzt, der die Todesfälle undercover aufklären soll, stimmt sie widerwillig zu. Doch schon bei Ihrer ersten Begegnung spürt sie ein nie gekanntes Verlangen ...

Die Nummer-1-Bestsellerautorin Sylvia Day stand mit ihrem Werk an der Spitze der New York Times-Bestsellerliste sowie 28 internationaler Listen. Sie hat über 20 preisgekrönte Romane geschrieben, die in mehr als 40 Sprachen übersetzt wurden. Weltweit werden ihre Romane millionenfach verkauft.

Kapitel 1

»Wenn alle Todesengel so hinreißend wären wie du, würden die Männer bei dir zum Sterben Schlange stehen.«

Lady Maria Winter ließ den Deckel ihres emaillierten Döschens mit den Schönheitspflästerchen entschieden zuschnappen. Der Mann, den sie im Spiegel gesehen hatte, war ihr so zuwider, dass sich ihr Magen krampfte. Sie holte tief Luft und hielt den Blick auf die Bühne gerichtet, doch ihre Aufmerksamkeit galt ganz dem unvergleichlich gut aussehenden Schönling, der etwas hinten versteckt in ihrer Loge saß.

»Du kommst auch noch an die Reihe«, murmelte sie, bewahrte aber wegen der vielen in ihre Richtung gewandten Lorgnetten Haltung. An diesem Abend hatte sie sich für purpurrote Seide entschieden, die durch die zarte schwarze Spitze an ihren ellbogenlangen Ärmeln noch betont wurde. Purpur war ihre Lieblingsfarbe, nicht nur weil es den Farben ihrer spanischen Herkunft schmeichelte – dunkle Haare, dunkle Augen, olivfarbener Teint –, sondern auch, weil es eine stille Warnung war. Blutvergießen. Gefahr.

Die Winterwitwe, tuschelten die Zuschauer. Zwei Männer hatte sie ins Grab gebracht … bislang.

Sie war ein Todesengel. Das war nur allzu wahr. Alle um sie herum starben, außer dem Mann, dessen Tod sie ersehnte.

Als sie ein leises Lachen hinter sich hörte, bekam sie eine Gänsehaut. »Da muss schon jemand anderer kommen, meine liebe Stieftochter, um mir meinen gerechten Lohn zu überbringen.«

»Dein Lohn wird meine Klinge in deinem Herzen sein«, zischte sie.

»Ja, aber dann wirst du deine Schwester niemals wiedersehen, dabei ist sie fast mündig.«

»Wage es nicht, mir zu drohen, Welton. Sobald Amelia verheiratet ist, weiß ich, wo sie ist, und dann brauche ich dich nicht mehr lebendig. Denk daran, bevor du in Versuchung gerätst, ihr das Gleiche anzutun wie mir.«

»Ich könnte sie als Sklavin verkaufen«, sagte er gedehnt.

»Du irrst dich, wenn du meinst, daran hätte ich nicht schon gedacht.« Sie bauschte die Spitze an ihrem Ellbogen und brachte ein leichtes Lächeln zustande, das ihr Entsetzen verbarg. »Ich würde davon erfahren. Und dann wärst du tot.«

Als sie spürte, wie er erstarrte, wurde ihr Lächeln echt. Sechzehn war sie gewesen, als Welton ihr Leben beendete. Nur die Vorfreude auf den Tag ihrer Vergeltung half ihr, nicht aufzugeben, wenn die Verzweiflung wegen ihrer Schwester sie zu entmutigen drohte.

»St. John.«

Der Name hing zwischen ihnen in der Luft.

Maria stockte der Atem. »Christopher St. John?«

Es überraschte sie nur noch selten etwas. Mit sechsundzwanzig glaubte sie, fast alles gesehen und fast alles getan zu haben. »Er hat zwar Geld, doch eine Ehe mit ihm würde mich ruinieren, und du könntest mich nicht mehr für deine Ziele benutzen.«

»Eine Ehe ist diesmal nicht notwendig. Ich habe Lord Winters Vermächtnis noch nicht aufgebraucht. Hier geht es lediglich um Informationen. Ich glaube, man will St. John einen Tauschhandel vorschlagen. Ich möchte, dass du herausfindest, was sie mit ihm vorhaben, und vor allem, wer seine Freilassung aus dem Gefängnis arrangiert hat.«

Maria strich sich über den purpurroten Stoff, der sich um ihre Beine bauschte. Ihre unglücklichen Ehemänner waren beide Agenten der Krone gewesen, was sie für ihren Stiefvater höchst nützlich machten. Außerdem waren sie Adlige und Besitzer eines großen Vermögens gewesen, das sie nach ihrem frühzeitigen Ableben ihr hinterlassen hatten – zu Weltons Verfügung.

Maria hob den Kopf, blickte sich im Theater um und bemerkte gedankenverloren den sich kräuselnden Rauch der Kerzen und die Goldverzierungen, die im Licht schimmerten. Der Sopran auf der Bühne kämpfte um Aufmerksamkeit, denn niemand war gekommen, um die Sängerin zu hören. Der Adel kam nur, um zu sehen und gesehen zu werden.

»Interessant«, murmelte Maria, weil ihr ein Bild des beliebten Freibeuters in den Sinn kam. Er war ungewöhnlich attraktiv und genauso tödlich wie sie. Seine Heldentaten waren allgemein bekannt, einige davon jedoch so haarsträubend, dass sie kaum wahr sein konnten. St. John war Gegenstand überaus leidenschaftlicher Diskussionen, und es wurden zahlreiche Wetten darauf abgeschlossen, wie lange er noch seinen Kopf aus der Schlinge ziehen konnte.

»Es muss tatsächlich ein verzweifelter Schritt gewesen sein, ihn zu verschonen. All die Jahre hat man nach einem unwiderlegbaren Beweis für seine Verbrechen gesucht, und nun, da es so weit ist, wird er begnadigt. Ich wage zu behaupten, dass darüber niemand erfreut ist.«

»Ist mir egal, wie man das findet«, erwiderte Welton knapp. »Ich will nur wissen, wen ich deswegen erpressen kann.«

»So viel Vertrauen hast du also in meine Fähigkeiten«, spöttelte sie und verbarg damit, dass ihr die Galle hochkam. Wenn sie daran dachte, was sie alles hatte tun müssen, um einen Mann zu schützen und zu unterstützen, den sie verabscheute … Doch dann hob sie ihr Kinn. Nicht ihrem Stiefvater galten ihr Schutz und ihre Unterstützung. Er musste lediglich am Leben bleiben, denn wenn er umkam, würde sie Amelia niemals wiederfinden.

Welton ignorierte ihren Spott. »Hast du eine Ahnung, wie viel diese Information wert wäre?«

Sie nickte fast unmerklich, weil sie sich der gierigen Blicke bewusst war, die jeder ihrer Bewegungen folgten. Die ganze Gesellschaft wusste, dass ihre Ehemänner keines natürlichen Todes gestorben waren. Aber es gab keine Beweise. Obwohl man von ihrer Schuld überzeugt war, wurde sie mit morbidem Interesse in die vornehmsten Häuser eingeladen. Sie war berüchtigt. Und nichts belebte eine Gesellschaft so wie der Ruch von Gefahr.

»Wie finde ich ihn?«

»Du hast doch deine Mittel.« Er stand auf und ragte drohend im Schatten über ihr, doch Maria duckte sich nicht. Abgesehen von Amelias Schicksal machte ihr nichts mehr Angst.

Weltons Finger zupften an einer ihrer Locken. »Das Haar deiner Schwester ist deinem so ähnlich. Selbst durch den Puder glänzt es noch.«

»Verschwinde.«

Sein Lachen hallte noch nach, als er die Vorhänge geteilt hatte und hinaus auf den Gang getreten war. Wie viele Jahre würde sie dieses Lachen noch erdulden müssen? Die Ermittler, die für sie arbeiteten, lieferten ihr kaum einen wertvollen Hinweis. Hier und da hieß es, ihre Schwester sei gesehen worden, doch nie war es eine heiße Spur. So oft meinte sie schon, ihr Ziel erreicht zu haben … aber Welton war ihr immer einen Schritt voraus.

Während auf sein Geheiß ihre Seele mit jedem Tag schwärzer wurde.

»Lassen Sie sich nicht von ihrem Erscheinungsbild täuschen. Ja, sie wirkt klein und zierlich, doch sie ist eine Giftschlange, die nur darauf wartet zuzubeißen.«

Christopher St. John setzte sich bequemer in seinen Sessel und missachtete den Agenten der Krone, der die Loge mit ihm teilte. Sein Blick war magnetisch angezogen von der purpurrot gekleideten Frau, die auf der gegenüberliegenden Seite des Theaters saß. Da er sein ganzes Leben in der niedrigen Gesellschaft verbracht hatte, erkannte er eine verwandte Seele schon von Weitem.

Lady Winter trug zwar ein Kleid, das die Wärme und Heißblütigkeit spanischer Sirenen versprach, doch sie war so frostig wie ihr Name. Und sein »Auftrag« war es, sich in ihr Leben zu schleichen, sie für ihn zu erwärmen und dann genug über sie zu erfahren, um sie an seiner statt hängen zu lassen.

Das war ein abscheulicher Handel. Aber seiner Einschätzung nach nur fair. Er war ein Freibeuter und Dieb und sie eine geldgierige und blutdurstige Harpyie.

»Es arbeiten mindestens ein Dutzend Männer für sie«, erklärte Viscount Sedgewick. »Manche beobachten die Kais, andere streifen durchs Land. Ihr Interesse an der Agency ist eindeutig und gefährlich. Sie steht Ihnen in nichts nach, wenn es darum geht, Chaos zu schaffen. Daher wird sie zu einem Angebot Ihrerseits gewiss nicht Nein sagen.«

Christopher seufzte; die Aussicht, das Bett mit der schönen Winterwitwe zu teilen, lockte ihn nicht im Geringsten. Er kannte Frauen wie sie: Sie waren viel zu sehr um ihr Aussehen besorgt, um zügellose Leidenschaft zu genießen. Ihr Lebensunterhalt hing davon ab, reiche Verehrer anzuziehen. Daher konnte sie nicht daran interessiert sein, ins Schwitzen zu geraten oder sich übermäßig anzustrengen. Schließlich konnte dabei ihre Frisur ruiniert werden.

Gähnend fragte er: »Kann ich jetzt gehen, Mylord?«

Sedgewick schüttelte den Kopf. »Sie müssen sofort anfangen, sonst ist die Chance vertan.«

Nur mit großer Mühe konnte sich Christopher eine Erwiderung verkneifen. Die Agency würde sehr schnell bemerken, dass er nach niemandes Pfeife tanzte. »Überlassen Sie die Einzelheiten mir. Sie möchten, dass ich sowohl geschäftliche als auch persönliche Beziehungen mit Lady Winter pflege, und das werde ich auch.«

Damit stand er auf und richtete beiläufig seinen Rock. »Wie auch immer: Sie ist eine Frau, die finanzielle Sicherheit über eine Ehe zu gewinnen sucht, daher kann ich als Junggeselle nicht zuerst um sie freien und dann weitermachen, wenn ich sie erst im Bett habe. Stattdessen werde ich mit dem Geschäftlichen beginnen müssen, um unsere Beziehung mit Beischlaf zu besiegeln. So macht man das.«

»Sie sind erschreckend«, sagte Sedgewick trocken.

Christopher warf einen Blick über seine Schulter, als er den schwarzen Vorhang zur Seite schob. »Es wäre klug von Ihnen, das nicht zu vergessen.«

Maria war angespannt und nervös, weil sie ein Gefühl überkam, als würde ein Raubtier sie...

Erscheint lt. Verlag 11.8.2014
Reihe/Serie Die Georgian-Reihe
Übersetzer Marie Rahn
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Passion For The Game (Georgian 2)
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte eBooks • Erotik • Frauen • Historische Liebesromane • Historische Romane • Leidenschaft • Liebesromane • Roman • Romantik • Spannung • undercover • Unterhaltung • Vater • Witwe
ISBN-10 3-641-12356-9 / 3641123569
ISBN-13 978-3-641-12356-7 / 9783641123567
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