Eine Frage des Verlangens (eBook)

Roman

(Autor)

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2014 | 1. Auflage
368 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-12355-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Eine Frage des Verlangens -  Sylvia Day
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Lady Elizabeth Hawthorne und Marcus Ashford, Earl of Westfield, verbindet eine leidenschaftliche, aber auch leidvolle Vergan genheit. Sie waren einst verlobt, bis Elizabeth Marcus der Untreue verdächtigte und ihn verließ. Nun, vier Jahre später, kreuzen sich die Wege der beiden erneut. Marcus, der Agent im Dienste der Krone ist, soll Lady Elizabeth beschützen, da ein Unbekannter sie bedroht. Beide fühlen sich erneut magisch voneinander angezogen. Aber können sie die alten Verletzungen vergessen?

Die Nummer-1-Bestsellerautorin Sylvia Day stand mit ihrem Werk an der Spitze der New York Times-Bestsellerliste sowie 28 internationaler Listen. Sie hat über 20 preisgekrönte Romane geschrieben, die in mehr als 40 Sprachen übersetzt wurden. Weltweit werden ihre Romane millionenfach verkauft.

2. Kapitel

»Mr. James«, sagte Elizabeth aufrichtig erfreut, »es ist mir ein Vergnügen, Sie wiederzusehen.« Sie streckte ihm ihre Hände entgegen, die er in seine nahm, während ein Lächeln über sein Gesicht huschte. Ein seltener Anblick. Er bot ihr ihren Arm und führte sie durch eine Flügeltür in ein Atrium.

Sie drückte seinen Unterarm. »Ich dachte schon, ich wäre zu spät gekommen und hätte unsere Verabredung verpasst.«

»Aber nicht doch, Lady Hawthorne«, entgegnete er voller Zuneigung, »dann hätte ich den ganzen Abend gewartet.«

Elizabeth legte den Kopf in den Nacken und atmete tief die duftgeschwängerte Luft ein. Die Atmosphäre dieses riesigen Innengartens war angenehm und eine willkommene Abwechslung nach dem Geruch von Rauch und verbranntem Wachs, Puder und schwerem Parfüm im Ballsaal.

Als sie langsam über die Pfade schlenderten, wandte sich Elizabeth plötzlich zu Avery und fragte: »Ich gehe doch recht in der Annahme, dass Sie der Agent sind, der mir zugeteilt wurde?«

Er lächelte. »Ich helfe einem anderen Agenten in dieser Angelegenheit, ja.«

»Natürlich.« Sie verzog reuig den Mund. »Sie arbeiten ja immer mit einem Partner, nicht wahr? Genau wie früher Hawthorne und mein Bruder.«

»Das funktioniert gut, Mylady, und hat Menschenleben gerettet.«

Ihr Schritt stockte. Manche Menschenleben vielleicht. »Mir gefällt nicht, dass es diesen Agentenring überhaupt gibt, Mr. James. Williams Heirat und seine darauf folgende Kündigung ist ein Segen für mich. Er wäre in der Nacht, als ich meinen Mann verlor, ebenfalls fast gestorben. Ich kann es kaum erwarten, dass die Organisation nicht mehr Teil meines Lebens ist.«

»Wir bemühen uns, alles so schnell wie möglich zu einem Abschluss zu bringen«, versicherte er ihr.

»Das weiß ich«, seufzte sie. »Ich freue mich, dass Lord Eldridge Sie ausgesucht hat.«

Avery drückte ihre Hand, die immer noch auf seinem Unterarm lag. »Ich war dankbar für die Gelegenheit, Sie wiederzusehen. Seit unserer letzten Begegnung sind einige Monate vergangen.«

»Ist das wirklich schon so lange her?«, fragte sie stirnrunzelnd. »Die Zeit vergeht wie im Flug.«

»Ich wünschte, das könnte ich auch behaupten«, ertönte eine bekannte Stimme hinter ihr. »Leider kamen mir die letzten vier Jahre wie eine Ewigkeit vor.«

Elizabeth erstarrte, und ihr stockte das Herz, bevor es rasend schnell wieder einsetzte.

Avery drehte sich mit ihr zu dem Mann herum, der sich zu ihnen gesellt hatte. »Ah, da ist ja mein Partner. Wie ich gehört habe, sind Lord Westfield und Sie alte Bekannte. Hoffentlich wird dieser Umstand die Abläufe beschleunigen.«

»Marcus«, flüsterte sie und riss die Augen auf, denn seine Anwesenheit traf sie wie ein Schlag.

Er verneigte sich. »Zu Ihren Diensten, Madam.«

Als Elizabeth schwankte, stützte Avery sie. »Lady Hawthorne?«

Marcus kam mit zwei großen Schritten auf sie zu. »Nicht ohnmächtig werden, meine Liebe. Tief Luft holen.«

Das war eine unmögliche Aufgabe für sie, denn plötzlich schnappte sie wie ein Fisch auf dem Trockenen nach Luft, und ihr Korsett schnürte sie unerträglich ein. Sie wehrte ihn ab, weil seine Nähe und der Geruch seiner Haut es ihr noch schwerer machten, zu Atem zu kommen.

Sie sah, wie Marcus Avery einen vielsagenden Blick zuwarf, woraufhin dieser sich umdrehte und zu einem Farn in einiger Entfernung schritt, für den er sich plötzlich sehr zu interessieren schien.

Leicht benommen, aber schon etwas stabiler schüttelte Elizabeth den Kopf. »Marcus, jetzt hast du wirklich den Verstand verloren.«

»Ah, ich sehe, du erholst dich«, erwiderte er mit einem spöttischen Lächeln.

»Suche dein Amüsement woanders. Reiche deine Kündigung ein. Verlasse die Organisation.«

»Deine Sorge ist rührend, wenn auch etwas verwirrend, nachdem dir mein Wohlergehen in der Vergangenheit doch mehr als gleichgültig war.«

»Spar dir deinen Sarkasmus«, fauchte sie. »Weißt du denn nicht, worauf du dich da eingelassen hast? Es ist gefährlich, für Lord Eldridge zu arbeiten. Du könntest verletzt werden. Oder getötet.«

Marcus atmete geräuschvoll aus. »Elizabeth, du bist überreizt.«

Sie starrte ihn finster an und warf rasch einen Blick zu Avery, der immer noch eingehend den Farn studierte. Dann senkte sie die Stimme: »Wie lange bist du schon Agent?«

Er biss die Zähne zusammen. »Vier Jahre.«

»Vier Jahre?« Sie taumelte zurück. »Warst du schon Agent, als du mir den Hof gemacht hast?«

»Ja.«

»Du verdammter Mistkerl.« Ihre Stimme war zu einem gequälten Flüstern gesunken. »Wann hattest du denn vor, mich darin einzuweihen? Oder sollte ich es erst erfahren, wenn du in einem Sarg nach Hause gekommen wärst?«

Er verzog das Gesicht und verschränkte die Arme über der Brust. »Ich wüsste nicht, wieso das jetzt noch wichtig wäre.«

Sie erstarrte, als sie seinen frostigen Tonfall hörte. »All die Jahre habe ich mich vor der Ankündigung deiner bevorstehenden Eheschließung gefürchtet. Dabei hätte ich besser die Todesanzeigen lesen sollen!« Sie wandte sich ab und legte sich eine Hand auf ihr rasendes Herz. »Wie sehr wünschte ich mir, du wärst weit, weit weg von mir geblieben.« Sie raffte ihre Röcke und eilte davon. »Ich wünschte bei Gott, ich wäre dir niemals begegnet.«

Nur seine lauten Schritte auf dem Marmorboden warnten sie vor. Dann wurde sie am Ellbogen gepackt und herumgewirbelt.

»Das beruht auf Gegenseitigkeit«, grollte er.

Er ragte drohend über ihr, sein sinnlicher Mund war vor Zorn angespannt, und in seinen smaragdgrünen Augen blitzte etwas, das sie erschauern ließ.

»Wie konnte Lord Eldridge dich mir zuteilen?«, rief sie. »Und warum warst du einverstanden?«

»Ich habe darauf bestanden.«

Als er sie erstaunt aufkeuchen hörte, wurden seine Lippen noch schmaler. »Mach keinen Fehler. Du bist einmal vor mir geflohen. Ein zweites Mal werde ich das nicht dulden.« Er zog sie näher an sich heran. Die Luft zwischen ihnen knisterte vor Spannung. Seine Stimme wurde rau: »Und wenn du den König persönlich heiratest: Ich werde dich haben.«

Sie wollte sich von ihm losreißen, doch er umfasste sie wie ein Schraubstock. »Himmel noch mal, Marcus. Haben wir einander nicht schon genug verletzt?«

»Nicht mal annähernd.« Er stieß sie von sich, als wäre ihm ihre Nähe zuwider. »Aber jetzt lass uns den Fall deines verstorbenen Mannes abschließen, damit Avery gehen kann.«

Zitternd eilte Elizabeth zu Avery. Marcus folgte ihr mit der gefährlichen Eleganz einer Raubkatze.

Es bestand kein Zweifel: Sie wurde gejagt.

Bei Avery blieb sie stehen und holte zitternd Luft, ehe sie sich umdrehte.

Marcus musterte sie mit unergründlichem Blick. »Ich habe gehört, du hättest ein Tagebuch deines verstorbenen Mannes bekommen.« Er wartete, bis sie nickte. »Weißt du, wer es dir geschickt hat?«

»Es war Hawthornes Handschrift auf dem Päckchen. Offensichtlich wurde es schon vor einiger Zeit adressiert, denn die Tinte war verblasst und die Verpackung vergilbt.« Sie hatte tagelang darüber nachgedacht, aber weder die Herkunft noch den Zweck des Päckchens ergründen können.

»Dein Mann hat sich selbst ein Päckchen geschickt, das drei Jahre nach seinem Tod angekommen ist?« Marcus kniff die Augen zusammen. »Hat er irgendwelche Karten mit seltsamen Löchern oder ein Schriftstück, das dir komisch vorkommt, hinterlassen?«

»Nein, nichts.« Sie griff in ihr Ridikül und holte das schmale Tagebuch und den Brief hervor, die sie nur Tage zuvor bekommen hatte. Beides reichte sie Marcus.

Nachdem er einen flüchtigen Blick auf das Tagebuch geworfen hatte, steckte er es in seinen Mantel. Anschließend überflog er den Brief und runzelte die Stirn. »In der Geschichte der Organisation wurde nur Lord Hawthornes Tod nicht aufgeklärt. Ich hatte gehofft, dich so wenig wie möglich da mit hineinziehen zu müssen.«

»Ich werde alles tun, was notwendig ist«, erwiderte sie rasch. »Hawthorne verdient es, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wird. Falls nötig, werde ich dazu beitragen.« Sie würde alles dafür tun.

Marcus faltete vorsichtig den Brief. »Ich möchte dich nicht in Gefahr bringen.«

Jetzt verlor Elizabeth die Beherrschung. »Ach, mich willst du in Sicherheit wissen, während du selbst deinen Hals riskierst? Ich leide doch wohl mehr unter den Folgen dieser Angelegenheit als du oder deine kostbare Organisation!«

Marcus knurrte warnend ihren Namen.

Da räusperte sich Avery laut. »Offenbar können Sie beide nicht gut zusammenarbeiten. Daher schlage ich vor, Lord Eldridge von diesen Schwierigkeiten in Kenntnis zu setzen. Ich bin sicher, es gibt andere Agenten, die –«

»Nein!«, zischte Marcus scharf.

»Ja!« Vor lauter Erleichterung brach Elizabeth fast zusammen. »Ein ausgezeichneter Vorschlag.« Unendlich dankbar lächelte sie ihn an. »Sicher erkennt Lord Eldridge, wie vernünftig das wäre.«

»Läufst du schon wieder weg?«, spottete Marcus.

Sie starrte ihn finster an. »Ich bin nur vernünftig. Offensichtlich können wir nicht miteinander arbeiten.«

»Vernünftig?« Er schnaubte verächtlich. »Das Wort, das du suchst, lautet feige!«

»Lord Westfield!«, mahnte Avery mit gerunzelter Stirn.

Elizabeth winkte ab. »Lassen Sie uns einen Moment allein, Mr. James....

Erscheint lt. Verlag 12.5.2014
Reihe/Serie Die Georgian-Reihe
Übersetzer Marie Rahn
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Ask For It (Georgian 1)
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Agent • Begehren • Beschützer • eBooks • England • Erotik • Frauen • Gefahr • Gefühle • Historische Liebesromane • historischerLiebesroman • Historische Romane • Leidenschaft • Liebe • Liebesromane • Roman • Romantik • Romanze • Sex • Unterhaltung • Verführung • Vertrauen
ISBN-10 3-641-12355-0 / 3641123550
ISBN-13 978-3-641-12355-0 / 9783641123550
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