Dark Room (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2014 | 1. Auflage
256 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-12785-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dark Room -  Sophie Andresky
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Im Labyrinth der Lust
Auf den ausufernden Sexparties des Swinger-Netzwerks »Labyrinth« geht es hoch her: Gemma, die geheimnisvolle Frau im Hintergrund, erfüllt die bizarrsten und ausgefallensten erotischen Träume ihrer anspruchsvollen Kundschaft. Hier versucht die junge Fiona, durch Sex zu vergessen. Sie gibt sich Männern und Frauen in den unterschiedlichsten Spielarten hin und kann doch nicht verdrängen, was sie seit ihrer Kindheit begleitet: ein entsetzliches Erlebnis, das aus ihr gemacht hat, was sie heute ist - eine Frau, die keine Angst mehr fühlen kann. Und gerade das bringt sie in große Gefahr. Als ihre Freundin Evi und deren Vater verstümmelt und ermordet werden, beginnt Fiona zu ahnen, das sich hinter dem Labyrinth ein schreckliches Geheimnis verbirgt. Fionas Nachforschungen führen sie schließlich zu ihrer großen Liebe - aber auch zu ihrem größten Albtraum ...

Der erste Thriller von Deutschlands erfolgreichster Erotikautorin. Düster, bizarr, erregend. Alles ein bisschen anders. Andresky eben.

Sophie Andresky über »Dark Room«: »Ich liebe das Gefühl, wenn die Gänsehaut den Rücken hochkriecht. Und ich liebe das Gefühl, wenn es feucht im Schritt wird. Da lag es doch nahe, beides zu verbinden. Bei Cheesecake fragt man ja auch nicht: oder Prosecco?«



Sophie Andresky, geboren 1973, lebt als freie Autorin in Berlin. Mit dem Bestseller Vögelfrei und den folgenden Romanen wurde sie zur erfolgreichsten Erotik-Autorin Deutschlands. Ihre Artikel erschienen in zahlreichen Magazinen, derzeit schreibt sie für den Playboy.

1   EULE

Fiona hatte Glück, dass es August und die Nacht so warm war. Halb nackt durch Schnee zu laufen wäre sicher kein Vergnügen, und in einer hellen, laubfreien Winternacht hätte man sie noch deutlicher erkannt. Sie war nicht scharf darauf, in diesem Outfit angestarrt oder sogar fotografiert oder gefilmt zu werden und sich ein paar Tage später auf YouTube wiederzufinden: eine kleine, zarte Frau, nackt bis auf eine Männerunterhose und ein goldenes Bikinioberteil. Vor ihrer Brust baumelte ein Band, an dem leise klirrende Schlüssel hingen. Ihre Füße steckten in schweren Stiefeln, die bis zu den Waden hochgeschnürt waren. Und auf dem Rücken wippten schon ziemlich zerrupfte weiße Flügel, die ihr vom Kopf bis zur Hüfte reichten.

Als sie vom Feldweg auf die geteerte Straße lief und vor dem Scheinwerferlicht eines entgegenkommenden Autos beiseitesprang, wäre sie beinahe im Straßengraben gelandet. Und wirklich genutzt hatte ihr Manöver auch nichts, der Fahrer hupte trotzdem und machte im Vorbeifahren eine obszöne Geste.

Fiona berappelte sich und lief weiter. Die Riemen, mit denen die Flügel auf ihren Schultern befestigt waren, schnitten ihr in die Haut, sie hätte sie etwas weiter schnallen können, aber sie wollte keine Zeit verlieren und beschleunigte ihren Schritt wieder. Noch war sie sich nicht sicher, dass die Polizisten sie wirklich nicht bemerkt hatten, als sie im Chaos der Razzia verschwunden war.

Auf Fionas Brust und ihrem Rücken breitete sich ein Schweißfilm aus, aber der konnte auch von den Pillen kommen, die sie kurz zuvor geschluckt hatte, von den kleinen weißen vielleicht oder doch von den roten Kapseln, sie wusste nie genau, was sie da eigentlich nahm, das war Teil des Spiels.

Die Nacht lag samtig da, nur ein paar Straßenlaternen brannten, aber bald würden sie ausgehen, und selbst diese schläfrige Gegend würde langsam erwachen. Sie hoffte sehr, dass sie dann schon zu Hause sein würde. Fiona hatte keine Lust, die an sich gelungene Nacht mit einem Spießrutenlauf zu beenden und wegen ihrer Erscheinung Aufsehen zu erregen. Dabei müssten die Leute eigentlich merkwürdige Gestalten gewöhnt sein. Meine Güte, Berlin, dachte sie, hier laufen tagsüber schon mehr Freaks rum als in anderen Städten auf Station, eine große Freilichtklapse. Was anderswo weggesperrt wird, macht hier eine Ich-AG.

In Zehlendorf war sie eine ganze Weile nicht mehr gewesen, schon gar nicht nahe der Uni-Tierklinik, wo es eher aussah wie in einer ländlichen Vorstadt, aber sie selbst suchte die Orte der Labyrinth-Partys ja nicht aus.

Die Events der verschlungenen Lüste fanden dort statt, wo sie eben stattfanden, Fiona bekam nur am selben Tag eine E-Mail von der geheimnisvollen Grinsekatze, deren richtigen Namen niemand kannte.

Liebe Eule, hatte in der letzten gestanden, Samstagnacht öffnet das Labyrinth wieder seine Pforten. Lust, Ekstase, Abgrund. Alles ist erlaubt. Folge nicht dem weißen Kaninchen, sondern den Koordinaten, die du nach deiner Anmeldung auf deinem Handy findest. Das Labyrinth der Laster erwartet dich (das Wort Laster darfst du wörtlich verstehen). Herzlich: die Grinsekatze.

Meist sagte sie die Einladungen zu und überwies sofort elektronisch die angegebene hohe Teilnahmegebühr, obwohl sie nie genau wusste, was dort passieren würde. Dieses Mal hatte die Grinsekatze das Wort Laster tatsächlich sehr wörtlich verwendet. Fiona bzw. Eule, wie sie im Labyrinth hieß, hatte sich an alle Anweisungen gehalten und sämtliche Papiere, Kredit- und sonstige Karten zu Hause gelassen, trug nichts als einen goldfarbenen Bikini, eine Shorts, ihr Handy und die Schlüssel um den Hals. Sie hatte ihren Wagen mehrere Kilometer entfernt abgestellt, sich mit einem Taxi bis zum Institut für Parasitologie fahren lassen und auf die nächsten Informationen gewartet. Die ersten Koordinaten kamen immer erst gegen dreiundzwanzig Uhr und bedeuteten eine weitere Sicherheitsstufe. Diese führten zu einem Baum. Fiona fand gleich das an ihm befestigte, vereinbarte Zeichen: ein Plakat mit einem weißen Kaninchen, das einen Zauberwürfel in der Hand hielt. Sie beantwortete die SMS der Grinsekatze, indem sie die Buchstabenkombination auf dem Zauberwürfel durchgab, damit die Labyrinthwächter wussten, dass sie wirklich in der Nähe war. Dann erst schickten sie ihr eine zweite SMS mit den endgültigen Koordinaten, die sie in ihre Karten-App eintippte und denen sie zu Fuß durch die einsame Landschaft folgte.

Sie fand sich in einem Wäldchen wieder, und es war stockdunkel. Nirgends die Anzeichen einer Party. Fiona stand ganz still, und bald bemerkte sie hinter den Bäumen andere Gestalten, die ebenso regungslos warteten.

Dann, Punkt Mitternacht, wurden gigantische Scheinwerfer angeschaltet, und Fiona sah, dass wenige Meter von ihr entfernt ein gewaltiger Sattelzug im Wald stand, verdeckt durch ein Tarnnetz, das mit Blättern und Zweigen behangen war. Von überall, aus den Büschen und hinter den Bäumen, kamen Partygänger hervor, manche kostümiert, manche so gut wie nackt. Die Menge drängelte sich vor dem riesigen Laster. Der Rollladen des Trucks wurde mit einem Knattern wie von einem Trommelwirbel hochgezogen, und da war es: das Labyrinth mit all seinen Verheißungen. Party, Drogen und Sex in sämtlichen Variationen. Das Labyrinth als erotischen Flashmob oder als Swingerszene zu bezeichnen wäre den Inszenierungen der Grinsekatze nicht gerecht geworden. Sie schuf feuchte Träume zum Durchschreiten, erotische Tableaus wie auf den Kupferstichen alter zensierter Bücher, Szenarien, die Fiona höchstens aus ihren eigenen Masturbationsfantasien kannte. Es war nicht nur anonymer, wilder Sex, der sich hier abspielte, sondern auch ein gigantischer Brainfuck, bei dem man das sonstige Leben komplett vergessen konnte. Die Wächter, die Security, waren als Satyrn verkleidet und trugen zottelige Pumphosen zu nackten Oberkörpern und Widderhörner auf dem Kopf.

Die Gäste klatschten Beifall, gaben ihre Habseligkeiten bei den Wächtern ab, die sie in großen Seesäcken verstauten und den Leuten die entsprechenden Nummern auf die Haut schrieben. Alle Arten von elektronischem Spielzeug, Fotoapparate und Handys waren verboten. Fiona zog ihre Shorts aus, legte sie zusammen mit ihrem Handy in einen der Säcke und kletterte in den Truck. Andere Gäste ließen sich von den Wächtern auf die Ladefläche heben. Fiona entdeckte gleich ein paar Gäste, die sie schon kannte: die Dressurreiterin, wie immer mit Gerte im Stiefel, und den Goten mit der auffälligen Narbe im Gesicht, die aussah, als sei sie mit einem Eispickel hineingehackt worden. Sie winkte ihm zu. Weiter hinten tanzten die Kessel-Zwillinge und vorn Zeus und Beachboy, die sie beide nicht mochte und meiden würde, weil sie ausschließlich auf Sandwiches standen und am liebsten gleichzeitig eine Frau bearbeiteten und das ziemlich ruppig. Aber es waren ja genug andere Labyrinthgänger da, irgendwo sicher auch Hypnotica und Renfield, ein Pärchen, das nicht nur sexy, sondern außerdem witzig war und mit dem Fiona besonders gern spielte.

Und das hatte sie in dieser Nacht im Truck ausgiebig getan.

Sie war den beiden im hinteren Teil begegnet, wo schwarzlederne Slings von der Decke hingen. Auf dem Weg dorthin hatte sie sich durch eine Menge halb oder ganz nackter Menschen geschoben, was nicht einfach war mit ihren großen Engelsflügeln. Die anderen Gäste trugen teilweise nur Federmasken oder Teufelshörner und hatten es leichter. Die Bässe wummerten, es hätte ein Rave sein können und die Tanzenden einfach freizügige Partybesucher, hätten sie nicht ihre Hände überall gehabt. Fiona ließ sich treiben und genoss die vielen Finger, die sich an ihren Brustwarzen, ihrem Po oder ihrer Scham zu schaffen machten. Als sich ein Männerkörper von hinten an sie herandrängte und eine starke Hand zwischen ihre Beine glitt, schloss sie die Augen, lehnte sich gegen ihn und ließ sich die Möse reiben, die jetzt schon glitschig feucht war und zu pulsieren schien. Weiche Lippen schlossen sich um ihre Brustwarzen und saugten daran, und Fiona ertastete Locken, eine weiche Haut und tiefer kleine feste Brüste, die sie massierte. Sie fühlte, wie der Mann seinen Schwanz an ihren Hintern drückte, und dann versuchte er, ihn in ihre Möse zu stecken, aber sie machte sich frei und schob sich weiter durch das Gedränge. Sie ließ sich lieber erst dann ficken, wenn ihre Möse völlig überschwemmt war vor Lust und sie das Gefühl hatte, es keinen Moment länger aushalten zu können, ohne einen harten Schwanz in sich zu spüren. Sie erreichte das kleine Podest, von dem man bequem in die Slings steigen konnte, und half Renfield dabei, Hypnotica festzuschnallen. Schließlich baumelte sie, die Beine weit gespreizt, die Möse jedem offen darbietend, im Ledergeschirr. Renfield schubste sie leicht an und schaukelte sie sanft, und während er und Fiona sich küssten, ließ Fiona ihre Hand über Hypnoticas Körper streichen, über ihre vollen Brüste, den flachen Bauch und die rasierte Möse, auf der nur ein schmaler Streifen Schamhaar stehen geblieben war.

»Finger sie«, hauchte Renfield ihr ins Ohr, »und ich steck dir inzwischen meinen Schwanz in die Pussy, du weißt ja, dass ich nicht gleich losficke.« Renfield kannte Fionas Vorliebe, mit dem Gestoßenwerden so lange wie möglich zu...

Erscheint lt. Verlag 13.1.2014
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte eBooks • Erotik • Erotik, Vögelfrei, Sex, Geheimgesellschaft, Porno, Mord, Eyes Wide Shut • Eyes wide shut • Geheimgesellschaft • Mord • Porno • Sex • Thriller • Vögelfrei
ISBN-10 3-641-12785-8 / 3641127858
ISBN-13 978-3-641-12785-5 / 9783641127855
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