Geliebter Fremder (eBook)

Roman

(Autor)

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2013 | 1. Auflage
352 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-11883-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Geliebter Fremder -  Sylvia Day
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Wenn das Verlangen stärker ist als alles andere ...
Als der Marquess of Grayson Lady Isabel vor vier Jahren um ihre Hand bat, war er ein schöner und lebenslustiger Mann. Dann verschwand er spurlos. Nun, da er wieder auftaucht, ist er eine gequälte Seele mit dunklen Geheimnissen. Er spricht nicht darüber, was in der Zwischenzeit geschehen ist. Allerdings ist da nun auch eine neue, glühende Leidenschaft zwischen ihnen. Hat Isabel genug Vertrauen zu diesem Fremden, um sich ihm auszuliefern?

Die Nummer-1-Bestsellerautorin Sylvia Day stand mit ihrem Werk an der Spitze der New York Times-Bestsellerliste sowie 28 internationaler Listen. Sie hat über 20 preisgekrönte Romane geschrieben, die in mehr als 40 Sprachen übersetzt wurden. Weltweit werden ihre Romane millionenfach verkauft.

Prolog

London, 1815

»Willst du wirklich deinem besten Freund die Geliebte ausspannen?«

Gerard Faulkner, der sechste Marquess of Grayson, ließ die Betreffende nicht aus den Augen und lächelte. Wer ihn kannte, wusste, dass dieser Blick nichts Gutes verhieß. »Aber gewiss doch.«

»Ganz schön hinterhältig«, murmelte Bartley. »Das ist sogar unter deinem Niveau, Gray. Reicht es nicht, dass du Sinclair die Hörner aufgesetzt hast? Du weißt doch, wie viel sie Markham bedeutet. Er hat ihretwegen völlig den Kopf verloren.«

Gray betrachtete Lady Pelham mit Kennerblick. Es bestand keinerlei Zweifel daran, dass sie seinen Ansprüchen gerecht werden würde. Sie war so schön wie skandalumwittert, und selbst wenn er es versucht hätte, hätte er nicht mal eine passendere Frau erfinden können, um seine Mutter zu verärgern. Pel, wie sie liebevoll genannt wurde, war mittelgroß, aber betörend kurvenreich und wie dafür gemacht, einem Mann Vergnügen zu bereiten. Die rothaarige Witwe des Earls of Pelham war berauschend sinnlich und schamlos, zumindest munkelte man das. Mit ihrem früheren Geliebten Lord Pearson war es steil bergab gegangen, nachdem sie die Affäre beendet hatte.

Gerard konnte sich gut vorstellen, wie schwer einen Mann der Entzug ihrer Gunst treffen konnte. Im strahlenden Licht der riesigen Kerzenleuchter funkelte Isabel Pelham wie ein kostbares, teures Juwel, das jeden Shilling wert war.

Er sah, wie sie Markham anblickte und ihre Lippen zu einem breiten Lächeln verzog; Lippen, die nach den üblichen ästhetischen Maßstäben zu voll waren, doch gerade recht dazu, das Glied eines Mannes zu umschließen. Im ganzen Saal folgten ihr die begehrlichen Blicke der Männer, die auf den Tag hofften, da sie ihre bernsteinfarbenen Augen auf einen von ihnen richten und ihn zu ihrem nächsten Geliebten auserwählen würde. Gerard fand ihre Schmachterei erbärmlich. Die Frau war höchst wählerisch und behielt ihre Liebhaber für längere Zeit. Markham hatte sie mittlerweile fast zwei Jahre an der Angel und zeigte keinerlei Anzeichen nachlassenden Interesses.

Aber das reichte nicht, um ihn zu heiraten.

Bei den wenigen Gelegenheiten, da der Viscount um ihre Hand angehalten hatte, war ihm erklärt worden, sie beabsichtige nicht, ein zweites Mal den Bund der Ehe einzugehen. Andererseits hegte Gray keinerlei Zweifel daran, sie diesbezüglich umstimmen zu können.

»Beruhige dich, Bartley«, murmelte er. »Das wird schon alles gut gehen. Vertrau mir.«

»Niemand kann dir vertrauen.«

»Du kannst mir zumindest insofern trauen, als ich dir fünfhundert Pfund gebe, wenn du Markham von Pel loseist und mit ins Spielzimmer nimmst.«

»Tja dann.« Bartley straffte die Schultern und zupfte an seiner Weste, doch verbarg weder das eine noch das andere seinen stattlichen Bauch. »Dann stehe ich zu Diensten.«

Grinsend deutete Gerard eine Verneigung gegenüber seinem gierigen Begleiter an, der sich schnurstracks nach rechts wandte, während er selbst nach links strebte. Gemächlich schlenderte er am Rand des Ballsaals umher und bahnte sich langsam einen Weg zum Objekt seiner Begierde. Er kam dabei nur langsam voran, denn immer wieder traten ihm Matronen mit ihren Debütantinnen in den Weg. Andere derart heimgesuchte Junggesellen wären wohl schnell verärgert gewesen, nicht so hingegen Gerard, der als überaus charmant, aber gleichzeitig als gefährlich galt. So schäkerte er gewagt mit den Damen, verteilte freigebig Handküsse und ließ jedes weibliche Wesen mit der Gewissheit zurück, dass er bald offiziell wegen eines Heiratsantrags vorsprechen würde.

Da er hier und da einen Blick zu Markham warf, bekam er genau mit, als Bartley ihn fortlockte, worauf er zielstrebig und mit großen Schritten den Saal durchquerte und Pels behandschuhte Hand an seine Lippen führte, bevor sie vom üblichen Schwarm ihrer Bewunderer eingekreist werden konnte.

Als er den Kopf hob, bemerkte er ihren belustigten Blick. »Ach, Lord Grayson. Von einem derart direkten Angriff kann eine Frau sich nur geschmeichelt fühlen.«

»Liebste Isabel, von Ihrer Schönheit bin ich angezogen wie die Motten vom Licht.« Er bot ihr seinen Arm und lotste sie fort zu einem Spaziergang um die Tanzfläche.

»Sie wollten wohl vor den ehrgeizigen Müttern flüchten?«, fragte sie mit ihrer rauchigen Stimme. »Ich fürchte jedoch, in meiner Begleitung werden Sie nicht weniger interessant erscheinen. Sie sind einfach unaussprechlich verlockend und wären schlicht tödlich für eines dieser armen Mädchen.«

Gerard atmete zutiefst zufrieden ein und nahm äußerst bewusst ihren Duft wahr, der an üppige exotische Blumen erinnerte. Er wusste, sie würden tadellos zusammenpassen. In den Jahren ihrer Beziehung mit Markham hatte er sie gut kennengelernt und immer sehr gemocht. »Dem stimme ich zu. Keine von diesen Frauen kann mir genügen.«

Pel zuckte leicht mit ihren nackten Schultern. Ihre blasse Haut bildete einen wunderschönen Kontrast zu dem dunkelblauen Kleid und der Halskette aus Saphiren. »Sie sind noch jung, Grayson. Wenn Sie erst mal in mein Alter kommen, haben Sie sich vielleicht genügend die Hörner abgestoßen, um Ihrer Braut nicht mit Ihrem Appetit zuzusetzen.«

»Oder ich heirate eine reife Frau und muss meine Gewohnheiten nicht ändern.«

Pel hob ihre perfekt geformten Augenbrauen und sagte: »Sie verfolgen doch eine Absicht, oder nicht, Mylord?«

»Ich begehre Sie, Pel«, sagte er leise. »Rasend. Und eine Affäre wird mir nicht reichen. Eine Ehe hingegen schon.«

Sie stieß ein leises kehliges Lachen aus. »Oh, Gray. Ihr Humor hat es mir angetan, wissen Sie das? Man findet nur selten Männer, die ihre Unmoral so köstlich ungeniert zeigen.«

»Und beklagenswerterweise findet man nur selten ein so schockierend aufregendes Wesen wie Sie, meine liebe Isabel. Ich fürchte, Sie sind einzigartig und daher für meine Bedürfnisse unersetzbar.«

Sie warf ihm einen Blick aus den Augenwinkeln zu. »Ich dachte, Sie hielten sich diese hübsche Schauspielerin, die ständig ihren Text vergisst.«

Gerard lächelte. »Das ist wohl beides wahr.« Zum Schauspielern hatte Anne nicht das geringste Talent, wohl aber zu anderen, greifbareren Tätigkeiten.

»Und ehrlich gesagt sind Sie zu jung für mich, Gray. Sie wissen doch, ich bin sechsundzwanzig. Während Sie …« Sie studierte ihn mit zu Schlitzen verengten Augen. » … Sie wirklich sehr verlockend sind, aber doch höchstens –«

»Ich bin zweiundzwanzig und könnte es durchaus mit Ihnen aufnehmen, Pel, täuschen Sie sich da nicht. Doch Sie haben mich missverstanden. Eine Geliebte habe ich schon. Zwei, um genau zu sein, und Sie haben Markham –«

»Ja, und ich bin noch nicht mit ihm fertig.«

»Dagegen habe ich auch nichts.«

»Danke für Ihre Billigung«, bemerkte sie trocken, und dann stieß sie wieder ein Lachen aus, einen Laut, den Gray immer genossen hatte. »Sie sind doch verrückt.«

»Nach Ihnen, Pel, in der Tat. Und zwar von Anfang an.«

»Aber Sie wollen nicht mit mir ins Bett.«

Er sah sie mit höchster männlicher Wertschätzung an und betrachtete ihren üppigen Busen über ihrer tief ausgeschnittenen Korsage. »Das habe ich nicht gesagt. Sie sind eine schöne Frau, und ich bin ein der Liebe zugewandter Mann. Da wir füreinander bestimmt sind, ist nur noch fraglich, wann wir miteinander ins Bett gehen, oder? Wir haben ein ganzes Leben lang Zeit, um diesen Sprung zu wagen, aber wenn wir uns dazu entscheiden, wird es zu unserem beiderseitigen Vergnügen sein.«

»Haben Sie getrunken?«, fragte sie mit gerunzelter Stirn.

»Nein, Isabel.«

Pel blieb stehen und zwang ihn, ebenfalls innezuhalten. Sie starrte ihn an und schüttelte einen Moment später den Kopf. »Wenn das Ihr Ernst ist –«

»Da bist du ja!«, ertönte eine Stimme hinter ihnen.

Beim Klang von Markhams Stimme unterdrückte Gerard einen Fluch, doch dann lächelte er seinen Freund unschuldig an. Auch Isabel bewahrte Haltung. Sie war eben wahrhaft vollkommen.

»Ich schulde dir meinen Dank, dass du dich um meine Liebste gekümmert hast«, sagte Markham gutmütig und strahlte beim Anblick seiner Mätresse. »Ich war kurzfristig von etwas abgelenkt, das die Mühe nicht wert war.«

Gerard ließ Pels Hand mit einer eleganten Geste los und sagte: »Wozu sind Freunde denn da?«

»Wo warst du?«, knurrte Gerard ein paar Stunden später, als eine Gestalt mit Kapuzenumhang in sein Schlafzimmer trat. Er blieb so abrupt stehen, dass sein Morgenmantel aus schwarzer Seide um seine nackten Beine schwang.

»Du weißt, dass ich komme, wann immer ich kann, Gray.«

Die Kapuze wurde zurückgeworfen und das geliebte Gesicht, umrahmt von goldblondem Haar, enthüllt. Mit zwei Schritten durchquerte er das Zimmer und küsste sie auf den Mund. »Aber das ist nicht oft genug, Em«, hauchte er. »Nicht mal annähernd.«

»Ich kann dir zuliebe nicht alles stehen und liegen lassen. Schließlich bin ich eine verheiratete Frau.«

»Das musst du mir nicht sagen«, grollte er. »Wie könnte ich das vergessen?«

Er barg sein Gesicht in ihrer Schulterbeuge und atmete ihren Duft ein. Sie war so weich und unschuldig, so süß. »Du hast mir gefehlt.«

Emily, mittlerweile Lady Sinclair, lachte atemlos auf. »Lügner«, sagte sie und verzog verdrießlich ihre von seinen Küssen geschwollenen Lippen. »Seit unserer letzten Begegnung vor zwei Wochen bist du ziemlich häufig mit dieser Schauspielerin gesehen worden.«

»Aber du weißt doch, dass sie mir nichts bedeutet. Ich liebe nur dich.«

Sie hätte es nicht verstanden, wenn er ihr sein Bedürfnis nach wilden, zügellosen Liebesspielen erklärt hätte, genauso wenig wie...

Erscheint lt. Verlag 14.10.2013
Übersetzer Marie Rahn
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel The Stranger I Married
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bestsellerautorin • Crossfire • Crossfire, Leidenschaft, Sex, Bestsellerautorin, "Shades of Grey", Große Gefühle, Romantik • eBooks • Erotik • Große Gefühle • Historische Liebesromane • Historische Romane • Leidenschaft • Liebesromane • Romantik • "Shades of Grey"
ISBN-10 3-641-11883-2 / 3641118832
ISBN-13 978-3-641-11883-9 / 9783641118839
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