Radikal führen (eBook)
320 Seiten
Campus Verlag
978-3-593-45199-2 (ISBN)
Dr. Reinhard K. Sprenger, promovierter Philosoph, gilt als der profilierteste Führungsexperte Deutschlands. Geboren 1953 in Essen, in Philosophie promoviert, lebt er heute in der Nähe von Zürich und in Santa Fe, New Mexico. Zu seinen Kunden zählen zahlreiche internationale Konzerne sowie fast alle DAX-100-Unternehmen. Neben »Mythos Motivation« zählen zu seinen erfolgreichsten Publikationen »Das Prinzip Selbstverantwortung«, »Die Entscheidung liegt bei dir«, »Vertrauen führt«, »Radikal führen« und »Das anständige Unternehmen«. Der Bestsellerautor ist bekannt als kritischer Denker, der nachdrücklich dazu auffordert, neues Denken und selbstbestimmtes Handeln zu wagen. Weitere Informationen unter www.sprenger.com.
Dr. Reinhard K. Sprenger, promovierter Philosoph, gilt als der profilierteste Führungsexperte Deutschlands. Geboren 1953 in Essen, in Philosophie promoviert, lebt er heute in der Nähe von Zürich und in Santa Fe, New Mexico. Zu seinen Kunden zählen zahlreiche internationale Konzerne sowie fast alle DAX-100-Unternehmen. Neben »Mythos Motivation« zählen zu seinen erfolgreichsten Publikationen »Das Prinzip Selbstverantwortung«, »Die Entscheidung liegt bei dir«, »Vertrauen führt«, »Radikal führen« und »Das anständige Unternehmen«. Der Bestsellerautor ist bekannt als kritischer Denker, der nachdrücklich dazu auffordert, neues Denken und selbstbestimmtes Handeln zu wagen. Weitere Informationen unter www.sprenger.com.
Inhalt
Einleitung - Worum es nicht geht 11
Worum geht es dann? 12
Der Mensch in der Organisation 14
Was gibt's Neues? 15
Führung 17
Wozu Führung? 17
Der Zweck der Führung 17
Dafür werden Sie nicht bezahlt 19
Erfolg - was ist das? 21
Gibt es "gute" Führung? 23
Was ist Führung? 28
Führen als Nebenbei-Tätigkeit 28
Führen als Etikett 29
Wer beobachtet wen beim Beobachten? 31
Wechselseitige Abhängigkeit 34
Was prägt das Führungsverhalten? 35
Führung ist mehr als Führungskraft 35
Institution und Individuum 37
Gute Leute? Oder passende Leute? 40
Arbeit im System und Arbeit am System 42
Der Manager: Held oder Opfer? 44
Das System hat ein Gesicht 46
Wie kann Führung Wandel bewirken? 47
Erste Kernaufgabe: Zusammenarbeit organisieren 51
Einer für alle, alle für einen 51
Eine kleine Naturgeschichte 51
Zusammenarbeit als Kern des Unternehmens 53
Was behindert Zusammenarbeit? 55
Institution 57
Was Zusammenarbeit ermöglicht 57
Kooperationsstützende Systeme 68
Kleine Einheiten 80
Räumliche Nähe 83
Die Überschrift ändern 86
Konsequenz für die Personalauswahl 89
Individuum 93
Das Anderssein des Anderen 93
Wenn der Andere nicht kooperieren kann 95
Fremdoptimierung 97
Commitment für Zusammenarbeit 100
Zweite Kernaufgabe: Transaktionskosten senken 105
Was sind Transaktionskosten? 105
Knappheit 105
Effizienz 106
Vom Wettbewerber zum Kooperationspartner 107
Interne Märkte 110
Institution 114
Planungen und Zielvereinbarungen überprüfen 115
Mitarbeiter-Loyalität erhöhen, Fluktuation mindern 120
Kundenorientierung 123
Vertrauenskultur 130
Individuum 135
Das Unsichtbare sehen 135
"Auf-den-anderen-zu" 137
Risikomündigkeit und Selbstvertrauen 141
Dritte Kernaufgabe: Konflikte entscheiden 145
Entscheidungen 145
Die Überfülle der Möglichkeiten 145
Entscheidbarkeit sichern 147
Entscheidung oder Wahl? 149
"Richtige" Entscheidungen 153
Zielkonflikte und Wertkonflikte 154
Institution 156
Auf Prinzipien verzichten 157
Widersprüche aushalten 163
Von der Moral zum Kunden 164
Individuum 170
Führen - die Kunst des Als-ob 170
Entscheidungsstärke 172
Toleranz für Mehrdeutigkeiten 177
Gelassenheit - die Leidenschaft des Ausgleichs 178
Verhalten im Konfliktfall 181
Entscheiden mit der Sherlock-Holmes-Regel 182
Vierte Kernaufgabe: Zukunftsfähigkeit sichern 185
Allgemeines 185
Wir Reaktionäre 186
Die Erfolgsfalle 188
Erfolgsrezepte: Ursache, Wirkung und das Problem der Zukunft 191
Nach der Krise ist vor der Krise 197
Warum Resilienz immer wichtiger wird 200
Der Störungsauftrag des Managements 201
Die Spannung zwischen Zukunftsfähigkeit und Transaktionskosten 204
Institution 206
Zelte statt Paläste 206
Experimentieren 208
Schwache Signale erkennen 210
Von der Zukunft her denken 213
Projektmanagement 215
Dezentral ist stärker 217
Planungen mittlerer Reichweite 218
Redundanzen bilden 219
Störung 220
Individuum 221
Möglichkeitsbewusstsein und andere Notwendigkeiten 221
Zukunft rekrutieren 225
Offensiver werden 227
Sich selbst unterbrechen 230
Vertrauen in die gemeinsame Zukunft entwickeln 233
Fünfte Kernaufgabe: Mitarbeiter führen 237
Finden Sie die Richtigen! 238
Wen suchen Sie? 239
Wie erkennen Sie die Besten? 244
Fordern Sie sie heraus! 250
Was uns antreibt 250
Sich bewähren dürfen 251
Sprechen Sie oft miteinander! 256
Kontakt statt Lob 256
Sich Zeit nehmen 258
Sprechen statt Schreiben 259
"… wie dich selbst" 262
Vertrauen Sie ihnen! 263
Wozu Vertrauen? 263
Was ist Vertrauen? 265
Vertrauen schaffen 266
Vertrauen zerstören 268
Zutrauen schafft Unternehmertum 269
Bezahlen Sie gut und fair! 271
Gehen Sie aus dem Weg! 275
Führung zur Selbstführung 275
Was tun? 280
Seien Sie ein Beitragender! 282
Literatur 285
Register 291
Führung
Führung ohne Wissen um ihren Zweck ist »grundlos«. Daher steht die Frage nach dem Zweck der Führung am Anfang unserer Betrachtung. Im Anschluss daran wenden wir uns der Führung selbst zu, fahnden nach guter Führung sowie nach den Bedingungen, die Führungs-Verhalten prägen.
Wozu Führung?
Der Zweck der Führung
Wofür werden Führungskräfte bezahlt? Um diese Frage zu beantworten, will ich mit einer scheinbaren Selbstverständlichkeit beginnen. »Wirtschaften« kommt von »Wert schaffen«. Darum geht es auch im Unternehmen – als einer Form des Wirtschaftens. Und in Unternehmen gibt es so etwas wie »Führung«. Welchen Wert schafft Führung? Fragen Sie sich selbst: Was ist Ihr Beitrag als Führungskraft? Was verkaufen Sie Ihrer Firma? Warum stehen Sie auf der Gehaltsliste?
Es überrascht, dass die Frage nach dem Endprodukt von Führung bisher wenig beachtet wird. Immer geht es um das WIE der Führung, um »richtiges« und »gutes« Management, um Führungsstile und Techniken, die je nach Sichtweise mehr oder weniger sympathisch klingen. Von der Überbetonung des Führungsstils sich zu verabschieden scheint aber dringend erforderlich. Wir müssen bei der Führung vom Mittel zum Zweck kommen. Was ist der Zweck der Führung?
Die konzentrierteste Antwortet lautet: das Überleben des Unternehmens zu sichern. Ein Unternehmen strebt – wie alle sozialen Systeme – nach Selbsterhaltung. Es geht vorrangig darum, weiter zu existieren, weiter »mitspielen« zu dürfen. Und dafür sollen Führungskräfte – Sie! – einen Beitrag leisten.
Um zur Überlebenssicherung des Unternehmens beizutragen, muss mindestens eine Voraussetzung gegeben sein: Die Führungskraft muss mehr leisten, als sie kostet. Wir vergessen oft, dass wir nur dann eine Existenzberechtigung im Unternehmen haben, wenn das der Fall ist. Wenn unsere Produktivität höher ist als unser Preis für das Unternehmen. Oder, um es noch grundsätzlicher auszudrücken: Wenn wir mehr »geben« als »nehmen«. Man darf mit Recht bezweifeln, ob dieser Grundsatz überall befolgt wird.
Sie mögen vielleicht einwenden, das »Überleben des Unternehmens« sei für Sie keine relevante Kategorie, Sie seien kein Mitglied der Geschäftsführung, Ihnen seien Ihre Ziele präzise vorgegeben. Das ist sicher zu berücksichtigen. Aber wenn wir uns auf das Wesentliche reduzieren, auf das Kerngeschäft der Führung, dann ist dies auf allen Führungsebenen nahezu gleich. Unterschiedlich ist nur die Reichweite.
Und einen Beitrag zur Überlebenssicherung zu leisten – das werden Sie sicher für sich reklamieren. Was immer das sein mag: Umsatz, Wachstum, Kostenreduktion, Temposteigerung, Senkung des Krankenstandes, geringere Fluktuation, kürzere Lieferfristen.
Das Überleben sichern – diese sehr allgemeine Antwort auf die Frage nach dem Zweck der Führung lässt sich schlecht operationalisieren. Woran soll man Ihren Beitrag zur Überlebenssicherung festmachen? An irgendeinem Kriterium muss man ablesen können, ob Sie Ihren Job machen.
Spielen wir einige von ihnen durch. Dabei gehen wir zunächst negativ vor – und schauen uns also an, wofür Sie das Unternehmen nicht bezahlt.
Dafür werden Sie nicht bezahlt
Zum Beispiel: für Führung! Man stößt auf eine der größten Merkwürdigkeiten der Managementtheorie, wenn man sich klarmacht, dass Führungskräfte für alles Mögliche bezahlt werden, aber nicht für Führung. Führung gibt es nämlich nicht als »Ding an sich«. Auch nach jahrelangem Ausspähen ist mir, so sehr ich mich auch mühte, Führung als »Ding an sich« noch nicht begegnet. Sollte es mir über den Weg laufen, würde ich natürlich unverzüglich die Gemeinschaft der Interessierten informieren, aber in naher Zukunft wird wohl kaum damit zu rechnen sein. Nein, im Ernst: Ich habe noch niemanden gesehen, der wegen »guter Führung« befördert wurde. Wegen »guter Führung« wird man allenfalls entlassen. Auf Bewährung.
Selbst wenn Sie zögern, dieser Sichtweise zuzustimmen, vielleicht überzeugt Sie dies: Bei einer Schweizer Bank wurden Führungskräfte gefragt: »Werden Sie für Ihre tägliche Führungsarbeit anerkannt und belohnt?« Knapp 70 Prozent der Befragten verneinten diese Frage überwiegend oder vollständig. Die Konsequenz daraus ergab sich als Antwort auf eine andere Frage: »Verbringen Sie den größten Teil Ihrer Arbeitszeit mit Führungsaufgaben oder Sachaufgaben?« Deutlich über 70 Prozent gaben an, sich größtenteils mit Sachaufgaben zu beschäftigen. Das kann dann vor dem Hintergrund der ersten Antwort nicht verwundern. Offenbar gibt es beim Thema Führung eine tiefe Kluft zwischen der guten Absicht und dem operativen Alltag. Nein, Führung wird nicht für Führung bezahlt.
Fragen wir also weiter: Werden Sie für Ihre Teamfähigkeit bezahlt? Ich kenne zwar keine Stellenanzeige, in der nicht Teamfähigkeit als unabdingbare Einstellungsvoraussetzung ausgelobt wird. Aber die Unternehmenswirklichkeit spricht eine andere Sprache. Oder haben Sie schon mal gehört, dass ein Team befördert wurde?
Weiter, was ist mit Arbeitszeit? Werden Sie dafür bezahlt? Sicher nicht. Der Verkauf von Arbeitszeit dominiert zwar noch die alten Schornstein-Industrien, aber ein rein quantitativer Arbeitsbegriff gehört ins Archiv. Wir vergessen das oft, wenn wir mechanisch morgens zur Arbeit gehen, angestellt sind und einen festen Arbeitsvertrag haben – was immer heute »fest« bedeutet.
Verkaufen Sie denn »Motivation«? Mit Motivation allein ist noch nichts gewonnen; sie ist nicht einmal Voraussetzung für Leistung (wie in naiver Weise immer wieder behauptet wird), vielmehr deren Folge. Natürlich, Sie haben sich angestrengt, viele Stunden gearbeitet, waren immer erreichbar, immer zur Stelle – aber ist auch etwas dabei herausgekommen? Jedenfalls wäre es ein Irrglaube, dass es vorrangig um Fleiß und Einsatz ginge. Ihre Leistungs-Fähigkeit ist mindestens so wichtig. Zudem müssen die Leistungs-Möglichkeiten vorhanden sein. Also, auch viele »Versuche« (wie zum Beispiel Kundenbesuche) zählen nicht, mögen sie auch noch so zählbar sein.
Verkaufen Sie denn »Leistung«, auf die man sich oberflächlich gerne einigt? Jetzt wird es kompliziert. Leistung ist einer der Begriffe, die enorme Bedeutungs-Lasten bündeln und einfache Entscheidungen schlicht überfordern. Der Rückgriff auf die Physik – Leistung ist Kraft mal Weg unter Berücksichtigung der Zeit – führt in sozialen Zusammenhängen nicht weit. Vergleichen Sie mal den Mitarbeiter, der jedes Jahr 100 Prozent irgendeiner Messgröße abliefert, mit einem anderen Mitarbeiter, der sich jedes Jahr um 10 Prozent steigert: von 60 auf 70 Prozent, von 70 auf 80. Wessen Leistung ist höher zu bewerten? Die Antwort fällt nur scheinbar leicht, 100 Prozent sind immer noch mehr als 80. Doch in der Steigerung der Leistung steckt eine Dynamik, die positiv auf das Unternehmen wirken kann. Die eine Leistung ist resultativ, die andere prozessual gedacht. Und es gehört eine Menge mehr zur »Leistung«. Auch nicht Zählbares: zum Beispiel, wie Sie Ihren Kollegen geholfen haben; auch angepasstes Verhalten etwa; oder die berühmte »Parkettfähigkeit«, über die der eine verfügt und der andere eben nicht.
Fragen wir uns ein letztes Mal: Verkaufen Sie denn »Ergebnisse«? Geht es um »Resultate«, wie es so oft zum »Leading for Results« verdichtet wird? Auch das greift zu kurz. Denn Daten und Fakten bedeuten zunächst einmal – nichts. Sie sind aussagelos. Erst, wenn sie mit Erwartungen verglichen werden, beginnen sie zu sprechen. Wenn...
Erscheint lt. Verlag | 8.3.2023 |
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Verlagsort | Frankfurt am Main |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Wirtschaft ► Betriebswirtschaft / Management ► Unternehmensführung / Management |
Schlagworte | Accomplishment • Anforderungsprofil • Arbeitsgestaltung • Arbeitsgruppe • Arbeitskräfte • Arbeitskultur • Assignment Control • attention • Aufmerksamkeit • Betriebsklima • Capability • Career • Change Management • Chef • Chef (Boss) • classification • Coach • Coaching • Communication • competence • Competition • confidence • conflict • Confrontation • Cooperation • Crew Scheduling • Decision • dispute settlement • economy • Employee Retention • Entscheidung • Führung • Führungsaufgaben • Führungskompetenz • Führungskräfte • Führungsstil • Globalisierung • Globalization • Human resource development • Human resource planning • Individualität • Individuality • Innovation • Job Design • Karriere • Klassifikation • Kommunikation • Kompetenz • Konflikt • Konfliktregelung • Konfrontation • Kooperation • Leadership • leadership competencies • Leadership Style • Leistung • Leitung • Management • Manager • Managers • Mitarbeiterbindung • Motivation • Occupational profile • Organisation • organization • Personal • Personaleinsatzplanung • Personalentwicklung • Personalführung • Personalplanung • Planning • Planung • Potenzial • Problem • Project Management • Projektmanagement • Risiko • Risk • Social Skills • Soziale Kompetenz • Team • Unternehmen • Vertrauen • Volkswirtschaft • Vorgesetzer • Wettbewerb • Wirtschaft • Work climate • Workforce |
ISBN-10 | 3-593-45199-9 / 3593451999 |
ISBN-13 | 978-3-593-45199-2 / 9783593451992 |
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