Impression Management (eBook)

Prof. Dr. Thomas Jendrosch ist Medien-, Konsum- und Verhaltensforscher. Er ist ausgewiesener Marketing-Experte und gefragter Management-Trainer.

Ein offenes Wort vorweg 8
Inhalt 10
1. Play it again, Sam – Das ganze Leben ist eine Bühne 12
Doppelrollen 12
Wechselndes Verhalten 12
Theaterwelt 13
Applaus für gelungene Selbstdarstellung 14
Flexibilität im Denken undHandeln 14
Something special 15
Bretter, die die Welt bedeuten 17
Smalltalk 18
Casting im Berufsleben? 19
Bewerberschauspiel 19
Mensch als Marke 19
Fleiß 20
Inszenierung 20
Peinliche Profile 20
Wow-Effekte 21
Charmante Flirter machen Eindruck 21
Sprachlicher Ausdruck 22
Schriftlicher Ausdruck 22
Ordentlichkeit macht Eindruck 22
Kursraketen 23
Image ist Chefsache 23
Online-Reputation im Trend 24
Ego-googeln 25
Glanz und Gloria 25
Produktive Prominenz 25
2. First Impression – Bestimmen Sie den ersten Eindruck! 26
Alles, was zählt 26
Einstiegshilfe 26
Blink! Zoom! 27
Schubladen und Halo-Effekt 27
Richtige Etikettierung? 27
Schwiegermuttertyp 28
Einmal und immer wieder 29
Schnell oder vorschnell? 29
Augenblick 29
Kleine Makel machen interessant 31
Hochstapler 31
Halbwissen hilft 32
Vorschusslorbeeren 32
Botschaft ist überall 32
Tendenz zur Ganzheit 33
Was ist Wahrheit? 33
Naive Vorstellungen 34
Was macht wichtig? 35
Ruhm – post mortem 35
Medienprominenz 35
It-Girl werden 35
Einfach nach den Sternen greifen? 36
Carrie Bradshaw 2.0 36
Image-Politur 36
Rummelplatz des Ruhms 37
„Unser Tommy“ 38
„Unsere Steffi“ 38
3. Image Design – Senden Sie klare Signale! 40
Sichtbare Signale 41
Macher-Mentalität 41
Catch me if you can 42
Uniform kommt an 42
Image Design 43
Reizverstärkung 43
Traditionelles Prestige 44
Karriere durch Charisma 44
Conditio sine qua non 45
Klassische Stilberatung 45
Imagewandel 46
Markenpflege 46
Augentier Mensch 47
Dresscode 47
Blaue Blazer 48
Billig und willig? 48
Eleganz ganz oben 49
Schönheit 49
Ansehen 49
Ästhetische Chirurgie 50
New Look 50
Sehnsucht 51
Solarium 52
Der ideale Mann 52
Blondinen beim EuGH 53
Hot Spots? 54
Wohnumgebung 55
Key Visuals 56
Körperschema 56
Bauch, Beine, Po 56
Gesichtsausdruck 57
Zahnlos 57
Dickschädel 57
Löwenmähne 58
„Was guckst Du?!“ 58
Blauäugig 58
Wimpern 59
Vertuschung 59
Lippenstift 59
Zahndisplay 60
„Supernasen“ 60
Immer der Nase nach 61
Segelohren 61
Wonderbra 61
Spirale der Attraktivität 61
Ware Schönheit 62
Hände 62
Korrekturwäsche 63
Killer Heels 63
Dynamischer Gang 64
Parfümierung 64
Duftmarken 65
Touch me 65
Unschuldige Frauen 65
Beratungsbedarf 66
Natürlicher Freibrief 67
4. Reality Check – Wer hoch stapelt, kann tief fallen! 68
Juristische Grenzen 68
Angeber 68
Hochstapler 68
Glaube an die Obrigkeit 69
Strategien und Motive 69
Absurde Versprechen 70
Megalomanie 70
„Baulöwe Schneider“ 70
Der falsche Fürst aus Düsseldorf 70
Gekaufte Doktortitel 71
Der schöne Konsul 71
Titel-Inflation 72
Seriöses Charisma 72
Anwaltliche Ausstrahlung 73
Problematischer Professor? 74
Lügenbaron Münchhausen 74
Täuschung bei Tieren 75
Blendwerk 75
Fake it till you make it 75
Kreative Bildbearbeitung 76
5. Mental Power – Entwickeln Sie die richtige Einstellung! 78
Verstellung kostet Kraft 78
Sachzwänge 78
Anpassung 78
Spaßfaktor 79
Geld allein macht nicht glücklich 80
Echte Ehrlichkeit? 81
Schlechte Laune stoppen 81
Sorgen machen unfrei 81
Charisma-Killer 82
Extrovertiertheit 82
Mitteilungsbedürfnis 83
Gelenkanalyse 83
Charisma-Cam 84
Dancing Queen 84
Will-Power 84
Baumeister-Beispiel 85
Begeisterung 85
Werbeforschung 86
Sinne ansprechen 86
Adrenalinstoß 86
Dominanz 87
Mentale Power 87
6. Wording Force – Reden Sie Klartext! 88
Rednerpreis 89
Mediale Bühnen 89
Markige Worte 90
Power-Talk 90
Böse Worte 90
Viel Feind, viel Ehr? 91
Verkommene Sprache 91
Triviale Themen 92
Geschliffene Sprache 92
Akzeptierte Dialekte 93
Gut bei Stimme 94
Halbwissen hilft 95
7. Word of Mouth – Lassen Sie einfach andere für sich sprechen! 96
Imagebildung braucht Zeit 96
Schwarmintelligenz? 96
Meinungsmacher 97
„Schluffi vom Dienst“ 97
Marketingmaschinerie 98
Vitamin B 99
Eine Hand wäscht die andere 99
Ghostwriter 99
Methode Milli Vanilli 99
Professionelle Prominente 99
Bekanntheitsbarometer 100
Hart, härter, Heidi 100
Umwelt-Image 100
Freunde im Verein 101
Jacht-Club & Co.
Solide Seilschaften 102
Hypergamie – Hochheiraten 102
Synergien nutzen 103
Imagetransfer 103
Kaschierung 104
Party-Profis 104
Netz-TV 104
8. Your Second Life – Gehen Sie erfolgreich online! 106
Bunte Vögel 106
Die Masse macht´s 106
Netz mit Niveau 107
Net-Junkies 107
Mitteilungsbedürfnis 107
Besucherorientierung 108
Extrovertierte Selbstdarsteller? 108
Schnelles Bild 109
Mobile Medien 109
Trügerisches Telefon 110
Anleitung zur Manipulation 110
Empathie 110
Billigheimer 111
No-Names 111
Eindruckspotenzial 112
Fantasiebilder 112
Ähnlichkeit verbindet 112
Präferenzen filtern 113
Eskapismus 113
Fremdschämen 113
Beliebt durch Gewöhnung 113
Bewegte Bilder 114
Virtuell Gehör verschaffen 114
Stimmen machen Stimmung 114
Nackte Tatsachen 115
Exhibitionismus 115
Bewerberprofil als ideoclip 115
Web-Voyeure 116
8. Visionary Impact – Stehen Sie zu Ihrer Botschaft! 118
First Mover 118
Wachsames Adlerauge 119
Do it yourself? 119
Vision statt Halluzination 120
Ceterum censeo 120
Rufer in der Wüste 121
Strategische Manager 121
Visionärer Impact 121
Märchenfiguren 122
Lügenmärchen 123
Räuberpistolen 123
Prinzip Hoffnung 123
Bedenkenträger? Nein danke! 124
Publikumsjoker 124
Down-Aging 125
Dorian-Gray-Syndrom 125
Peter-Pan-Syndrom 125
Macht der Motive 126
Visionen vermitteln 126
Klappern gehört zum Handwerk 127
10. Keep Cool – Bleiben Sie gelassen und kommunizieren Sie Ihre Erfolge! 128
Pleiten, Pech und Pannen 128
Stress stört 128
Kinder und Karriere? 128
Markenzeichen 128
Perfektion verschüchtert 128
Die Wandernudel 129
Gelassenheit 129
Schlagfertigkeit trainieren 129
Konzentration aufs Wesentliche 130
Cool bleiben 130
Überplayer 131
Leben nach eigenen Regeln 131
Besonderheiten betonen 131
Grusel-Image 132
Profil zeigen 132
Identitäts-management 133
Peter-Prinzip 134
„Du darfst!“ 135
11. Never too late – Korrigieren Sie falsche Eindrücke – und notfalls auch sich selbst! 136
Imagekorrektur 136
Rollen fürs Leben 136
Es werde Licht 136
Der programmierte Erfolg 136
Smarte Erscheinung 138
Autos machen Leute 138
Etikettenschwindel 139
Yes, we can 140
Biografie basteln 140
Nomen est omen 141
Kohls Mädchen 142
Imagekorrektur 142
„Rudolf der Eroberer“ 142
Biedermann Beck 143
Phoenix aus der Asche 143
Almdudler-Report 143
Street Credibility 143
Ramponierte Reputation 144
Vorsicht: Reaktanz 144
Delete all 144
Persona non grata 145
Prinzip Glasnost 145
Ein Wort zum Schluss 146
Charakter-marketing 146
Gut verpackt ist halb verkauft 147
Das verflixte siebte Jahr 147
Sich treu bleiben 147
Prostitution? 147
Quellenverzeichnis 150
Stichwortverzeichnis 154

11. Never too late – Korrigieren Sie falsche Eindrücke – und notfalls auch sich selbst! (S. 135-136)

„Alles ?ießt.“ (Heraklit)

Sie haben bereits ein Image, das aber nicht mehr zu Ihnen passt? So etwas kann ja vorkommen, denn wir werden alle älter und entwickeln uns weiter. Oder haben Sie eine Ausstrahlung, von der Ihre Umgebung jedoch nichts wissen will? Auch dann ist es an der Zeit, einmal über sich und die eigene Wirkung auf andere nachzudenken. Der Psychiater Eric Berne schildert aus seiner Berufspraxis denkwürdige Fälle, bei denen Menschen ihrer einmal gewählten Rolle ein Leben lang treu bleiben.

Das ist eine furchtbare Angelegenheit, wenn man sich vorstellt, dass auch die einstmals „süße Prinzessin“, der Klassen-Star aus der Grundschule, noch 40 Jahre später glaubt, eine solche zu sein. Oder der Held von früher, der Schwarm aller Mädchen, der sich auch mit 70 noch so gibt. Aber auch das Mauerblümchen ist eine traurige Figur.

Es ist das unerkannte Aschenputtel, dessen Leben im Schatten verblühte, ohne je vom Prinzen gefunden worden zu sein. Wer hier Veränderung anstrebt, der muss auch bei sich selbst anfangen. Kosmetische Korrekturen sind das eine, aber ein gravierender Lebens- und Einstellungswandel ist das andere. „Hinaus ans Licht“, möchte man rufen, „und ?nde endlich deine Lebensrolle. Verlass die Schublade, in die du nicht hinein gehörst.“ (Infobox 11.1) Meist ist es die „elterliche Programmierung“, die das Leben eines Menschen dauerhaft prägt, meint Berne.

Und tatsächlich ist der Mensch immer auch das Produkt seiner Erziehung. Was lehrt uns diese Einsicht nun? Zum einen, dass Sie nichts dafür können, wenn Sie durch Ihre Erziehung in die Rolle des Indianers und nicht des Häuptlings gepresst wurden. Zum anderen dämmert uns aber auch, dass nichts unumkehrbar ist. So wie man ein Verhalten oder eine Einstellung erlernen kann, so kann man sie auch wieder verlernen. Und Umlernen geht übrigens auch.

Je älter man wird, desto schwerer wird die Anpassung allerdings, weil sich die Persönlichkeit im Laufe der Entwicklung immer weiter verfestigt. Bei alten Menschen kennt man ja das Phänomen des zunehmenden Starrsinns. Bei ihnen ist ein Umdenken dann immer weniger zu erkennen. Aber man sollte die Hoffnung tatsächlich nicht aufgeben. Manchmal bedarf es lediglich ernster und wichtiger Momente, um auch der festgefahrensten Meinung wieder eine neue Richtung zu geben.