Die Würde des Sports ist unantastbar
Zur Auseinandersetzung mit Mythen des Sports
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Kann man einer kulturellen Idee Würde zuzuschreiben, wie dies mit anderen Gütern der menschlichen Welt und insbesondere mit deren Bewohnern selbst geschieht? In dem gleichen Sinne, wie durch das Grundgesetz die Würde des Menschen für unantastbar erklärt wird, sind auch die kulturelle Idee des Sports und ihre Verwirklichung in sinngerechten, umwelt- und sozialverträglichen Sportereignissen unantastbar. Also legitimes und verpflichtendes Aufgabenfeld kulturgesellschaftlicher Anerkennung, Förderung und Verteidigung. Die Würde dieses Sinnfeldes kann anschaulich beschrieben werden in orientierenden mythosähnlichen Bildern; die treffendste Referenz dafür bietet der Mythos des Odysseus. Doch sie kann zugleich auch verdunkelt werden durch desorientierende 'Mythen'. In dieser Doppeldeutigkeit handeln die hier versammelten Studien von Mythen des Sports. Peter Sloterdijks Weckruf Du musst dein Leben ändern! wird als eine verkappte Sportphilosophie gelesen. Die für diese Schriftenreihe prägende Ortsbestimmung des Sportsinns im Umfeld der Künste wird fortgeführt. Die Frage, an welchen Menschenbildern sich ein sinngerechter Sport orientieren kann, wird fündig bei der Figur des homo culturalis. Kann GutsMuths, der Erzvater der philanthropischen Körpererziehung, als eine bedeutende Figur der Sport-Geschichte angesprochen werden? Eher nicht, weil sein pädagogisches Konzept zu einseitig auf die Vermittlung instrumenteller Körpertechniken ausgerichtet ist, der Eigensinn des Sports aber nicht in Körpertechniken aufgeht. Das zentrale Kapitel des Buches sucht nach den Kriterien, die einen gehaltvollen Begriff von Sportpolitik begründen. Diese allgemeinen Befunde werden am Beispiel des Sportausschusses des Deutschen Bundestages veranschaulicht. Eine Nachlese zu den umstrittenen Spielen von Peking 2008 sowie Beobachtungen zu den Winterspielen von Vancouver 2010 befassen sich mit den jüngsten olympischen Ereignissen. Es werden Lehren aus den Spuren diskutiert, welche die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise im Feld des professionellen Sports hinterlassen hat. Das abschließende Kapitel stellt den Titel des Buches in den allgemeinen Rahmen eines gehaltvollen Verständnisses von Würde.
Dr. habil. Sven Güldenpfennig, Aachen, Jg. 1943, Sport- und Kulturwissenschaftler und freier Autor in Aachen. Wichtigste Buchpublikationen: Frieden - Herausforderungen an den Sport (1989), Der politische Diskurs des Sports (1992), Sport: Autonomie und Krise (1996), Sport: Kritik und Eigensinn (2000), Olympische Spiele als Weltkulturerbe (2004), Denkwege nach Olympia (2006), Sport verstehen und verantworten (2007), Wohlbegründete olympische Politik? Lernort Peking 2008 (2009).
Erscheint lt. Verlag | 29.3.2010 |
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Sprache | deutsch |
Maße | 150 x 220 mm |
Gewicht | 638 g |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Sport ► Allgemeines / Lexika |
Sozialwissenschaften ► Soziologie | |
Wirtschaft | |
Weitere Fachgebiete ► Sportwissenschaft | |
Schlagworte | Hardcover, Softcover / Soziologie/Sonstiges • Mythos • Sport • Sportwissenschaft • Würde |
ISBN-10 | 3-89665-514-0 / 3896655140 |
ISBN-13 | 978-3-89665-514-1 / 9783896655141 |
Zustand | Neuware |
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