VERHALTEN VON LABORDIAGNOSTISCHEN PARAMETERN BEI THÜRINGER WALDZIEGEN - Nina-Li Brenner

VERHALTEN VON LABORDIAGNOSTISCHEN PARAMETERN BEI THÜRINGER WALDZIEGEN

EIN BEITRAG ZUR LABORDIAGNOSTISCHEN GESUNDHEITSÜBERWACHUNG

(Autor)

Buch
141 Seiten
2016
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6411-2 (ISBN)
29,80 inkl. MwSt
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Die zunehmende Bedeutung der Ziege als lebensmittellieferndes Tier erfordert differenzierte Blutreferenzwerte zur Sicherung eines gesunden und leistungsfähigen Bestandes bzw. zur individualmedizinischen Betreuung. Obwohl Ziegen einige tierartliche Besonderheiten aufweisen und Referenzwerte von Kühen und Schafen nicht einfach übertragen werden sollten, fanden in der Vergangenheit nur wenige Untersuchungen bei Milchziegen unter modernen deutschen Umwelt- und Haltungsbedingungen statt. Ziel dieser Arbeit war es, anhand einer einjährigen Verlaufsuntersuchung folgende Fragen zu beantworten: - Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Milchleistung und ausgewählten labordiagnostischen Parametern bei Milchziegen unter deutschen Bedingungen? - Werden die erhobenen labordiagnostischen Werte durch Faktoren wie Jahreszeit, Fütterung, Alter, Trächtigkeit, Laktationsnummer und Wurfgröße beeinflusst? Zu diesem Zweck wurden bei 25 trächtigen bzw. frisch laktierenden, klinisch gesunden Milchziegen der Rasse „Thüringer Waldziege“ aus einem BIOLAND-Betrieb im Rhein- Main-Gebiet beginnend im März 13 Mal Blutproben in monatlichen Abständen untersucht. Es wurden jeweils ein Differentialblutbild erstellt, sowie die Aktivitäten der Enzyme γ-GT, AP, AST, GLDH und CK bestimmt. Zudem erfolgte die Messung der Konzentrationen der Elektrolyte Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium und Phosphat sowie der Stoffwechselmetabolite Glukose, Triglyzeride, β-Hydroxybutyrat, Freie Fettsäuren, Cholesterol, Harnstoff, Kreatinin, Gesamtbilirubin und Gesamteiweiß. Im Zeitraum drei Monate a. p. bis ein Monat p. p. lagen signifikante Veränderungen im Verlauf der Mittelwerte der Blutbildparameter RBC, HKT, HGB, MCHC, RDW, HDW, WBC, der Neutrophilen, Eosinophilen und Basophilen Granulozyten, Monozyten, Thrombozyten, von MPV und PDW vor. Ebenso veränderte sich der Verlauf der Mittelwerte der Aktivitäten der Enzyme GLDH und γ-GT, der Konzentration der Elektrolyte Natrium, Kalium und Magnesium, sowie der Stoffwechselmetabolite Glukose, Harnstoff, Kreatinin, Gesamteiweiß, Triglyzeride und β-Hydroxybutyrat. Im weiteren Verlauf der Laktation lagen signifikante Veränderungen der Mittelwerte bei den Blutbildparametern RBC, HKT, HGB, MCV, MCH, MCHC, RDW, HDW, WBC, den Konzentrationen von Neutrophilen, Eosinophilen und Basophilen Granulozyten, Lymphozyten und Monozyten, MPV und PDW vor. Zudem zeigten die Enzymaktivitäten der AST, GLDH, γ -GT, CK und AP, die Konzentrationen der Elektrolyte Natrium, Kalium, Phosphor, Magnesium, Kalzium sowie der Stoffwechselmetabolite Glukose, Harnstoff, Kreatinin, Gesamteiweiß, Cholesterol, Triglyzeride, β-Hydroxybutyrat, Gesamtbilirubin und freien Fettsäuren signifikante Veränderungen ihrer Mittelwerte. Im Zeitraum drei Monate a. p. bis ein Monat p. p. steigen mit zunehmender Laktationsnummer die Mittelwerte von MPV, Monozyten, γ-GT und Gesamtbilirubin signifikant an, die Mittelwerte von RDW, HDW, Lymphozyten und freien Fettsäuren nehmen signifikant ab. Im weiteren Verlauf der Laktation nehmen mit steigender Laktationsnummer die Mittelwerte von Harnstoff, Kreatinin, Cholesterol und Gesamtbilirubin sowie der AST-Aktivität signifikant zu, die Mittelwerte von Kalzium, Lymphozyten und β-Hydroxybutyrat nehmen signifikant ab. Es besteht ein signifikanter positiver Zusammenhang zwischen der Milchmenge und den Mittelwerten von Monozyten und β-Hydroxybutyrat, sowie ein negativer Zusammenhang zwischen der Milchmenge und RDW, MPV, Natrium, CK und Triglyzeriden. Es besteht ein positiver Zusammenhang zwischen dem Fettgehalt der Milch und den Mittelwerten von RBC, HGB und HKT, sowie ein negativer Zusammenhang mit HDW. Mit steigendem Eiweißgehalt steigen die Mittelwerte von RBC, Eosinophilen Granulozyten, Gesamteiweiß und freien Fettsäuren signifikant an, die Mittelwerte von Natrium nehmen ab. Mit zunehmender Zellzahl steigen die Mittelwerte von MCV, MPV und PDW an, die Mittelwerte von RBC und Thrombozyten nehmen signifikant ab. Die Wurfgröße hat einen Einfluss auf die Mittelwerte von Natrium und Harnstoff. Bei Einlingsgebärenden liegen sie signifikant über dem Durchschnitt. Die erhaltenen Ergebnisse liefern einen Beitrag zur Beurteilung von Blutwerten von gesunden Milchziegen unter modernen deutschen Umwelt- und Haltungsbedingungen. Trotz der Beeinflussung verschiedener labordiagnostischer Parameter durch die Faktoren Laktationsnummer, Wurfgröße und Milchleistung liegen die gemessenen Werte nicht außerhalb der derzeit etablierten Referenzbereiche und die Ziegen scheinen dies Belastungen durch Trächtigkeit und Laktation bei geeigneter Fütterung gut kompensieren zu können. Zur Bewertung herdenspezifischer tier- und umweltbedingter Einflüsse sind weitere Studien unter vergleichbaren Umständen notwendig.
Erscheint lt. Verlag 9.2.2016
Reihe/Serie Edition Scientifique
Sprache deutsch
Maße 146 x 210 mm
Gewicht 212 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Veterinärmedizin Klinische Fächer Neurologie / Verhalten
Schlagworte Doktorarbeit • Uni • Wissenschaft
ISBN-10 3-8359-6411-9 / 3835964119
ISBN-13 978-3-8359-6411-2 / 9783835964112
Zustand Neuware
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