Rekonstruktive Sozialforschung (eBook)

Einführung in qualitative Methoden
eBook Download: PDF
2021 | 10. Auflage
320 Seiten
UTB GmbH (Verlag)
978-3-8385-8785-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Rekonstruktive Sozialforschung -  Ralf Bohnsack
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Die Gegenüberstellung von 'qualitativ' und 'quantitativ', welche als zentrale Leitdifferenz die Auseinandersetzung in der empirischen Sozialforschung wesentlich bestimmt, erscheint methodologisch wenig begründet. Zentrale Differenzen lassen sich eher mit der Gegenüberstellung von rekonstruktiven und standardisierten Verfahren fassen. Das Buch stellt drei Wege rekonstruktiver Sozialforschung mit ihren Unterschieden und Gemeinsamkeiten vor: das Narrative Interview, die Objektive Hermeneutik und vor allem die Dokumentarische Methode. Es werden grundlegende Anforderungen diskutiert, welche an Methodologie und Forschungspraxis rekonstruktiver Sozialforschung zu stellen sind. Im Zentrum steht die vom Verfasser selbst entwickelte Dokumentarische Methode in ihren methodologischen Grundlagen und forschungspraktischen Verfahrensweisen im Bereich der Textinterpretation (insbesondere der Gesprächsanalyse und Gruppendiskussion) sowie der Bild- und Videointerpretation.

Ralf Bohnsack, Dr. rer. soc., Dr. phil. habil., Dipl. Soz., ist emeritierter Universitätsprofessor a. D. der Freien Universität Berlin.

Vorwort zur zehnten Auflage9
1. Einleitung13
2. Rekonstruktive Verfahren in der empirischen Sozialforschung im Unterschied zu hypothesenprüfenden Verfahren17
2.1 Zur Methodologie hypothesenprüfender Verfahren18
2.2 Zur Kritik an den hypothesenprüfenden Verfahren21
2.3 Zur Methodologie rekonstruktiver Verfahren24
2.4 Zur Rekonstruktion der Rekonstruktion28
3. Dokumentarische Methode35
3.1 Zur Forschungspraxis der dokumentarischen Methode35
3.2 Zur Methodologie dokumentarischer Interpretation60
Der prekäre Charakter alltäglicher Verständigung: Beiträge der Ethnomethodologie60
Verstehen und Interpretieren: konjunktive und kommunikative Erfahrung 62
Konjunktive Erfahrung und Kollektivität64
„Einklammerung des Geltungscharakters“ und Reflexion67
Zur Analyse von biographischen Interviews, Protokollen und Fachtexten 69
Habitualisierte Stile und intendierte Ausdrucksstile70
Konjunktion und Distinktion71
4. Objektive Hermeneutik73
4.1 Zur Verfahrensweise der objektiven Hermeneutik77
4.2 Zur Rekonstruktion der Methode der objektiven Hermeneutik83
5. Zu einigen Unterschieden von dokumentarischer Methode und objektiver Hermeneutik87
6. Narratives Interview95
6.1 Zu den erzähltheoretischen Grundlagen des narrativen Interviews96
6.2 Zu den biographietheoretischen Grundlagen des narrativen Interviews100
7. Gruppendiskussionsverfahren und Gesprächsanalyse109
7.1 Gruppendiskussionsverfahren und Milieuforschung109
7.2 Unterschiede von Gruppendiskussion und narrativem Interview117
7.3 Exkurs: Die Gesprächsanalyse der dokumentarischen Methode im Kontext soziolinguistischer Verfahren125
Das Gespräch als ein sich selbst steuerndes System125
Im Gespräch werden konjunktive Erfahrungsräume aktualisiert125
Parallelen der dokumentarischen Gesprächsanalyse zur Kontextualisierungs-Analyse126
Zur Dramaturgie des Diskurses in der dokumentarischen Gesprächsanalyse: Fokussierungsmetaphern127
Zur Diskursorganisation in der dokumentarischen Gesprächsanalyse128
Diskursbewegungen und Diskurseinheiten128
Differenzen zwischen der dokumentarischen Gesprächsanalyse und der Gesprächsanalyse bei Goffman130
„Gemeinsames Sprechen“ in der soziolinguistischen Gesprächsanalyse und kollektive
Orientierungen in der dokumentarischen Gesprächsanalyse 130
„Speech Communities“, „Communities of Practice“ und konjunktive Erfahrungsräume131
8. Verstehen – Interpretieren – Typenbildung133
8.1 Arbeitsschritte der Textinterpretation138
Formulierende Interpretation138
Reflektierende Interpretation139
Fallbeschreibung143
Typenbildung145
8.2 Typenbildung als Prozessanalyse148
8.3 Soziogenetische, sinngenetische und kausalgenetische Typenbildung154
9. Qualitative Verfahren der Bildinterpretation und dokumentarische Methode159
Die Marginalisierung des Bildes in den qualitativen Methoden159
Verständigung durch das Bild versus Verständigung über das Bild160
Ikonologie und dokumentarische Methode162
Abbildende und abgebildete Bildproduzent(inn)en164
Ikonik und dokumentarische Methode164
Korrespondenz zwischen wichtigen Methodologien der Bildinterpretation166
Die ,Einklammerung‘ des ikonografischen bzw. konnotativen Sinngehalts166
Zur Rekonstruktion der formalen Bildkomposition170
Sequenzanalyse versus Kompositionsvariation172
Atheoretisches Wissen und dokumentarische Methode173
10. Dokumentarische Video- und Filminterpretation177
Grundlagen der Video- und Fiminterpretation178
Der Zugang zum impliziten Wissen und zur Eigenlogik des Visuellen180
Die korportierten Praktiken der abgebildeten Bildproduzent(inn)en181
Die Gestaltungsleistungen der abbildenden Bildproduzent(inn)en: Einstellung und Montage185
Relationierung von Relationen als Prinzip dokumentarischer Interpretation189
11. Aspekthaftigkeit, Standortgebundenheit und Gültigkeit der Interpretation193
12. Praxeologische Methodologie207
Die umfassende Verankerung der wissenschaftlichen Erkenntnis in der sozialen Praxis208
Implizites Wissen und die Paradigmenabhängigkeit der Erkenntnis211
Implizites Wissen als Fehlerquelle und als unabdingbare Voraussetzung für Erkenntnis212
Das Modell der Textinterpretation, die Generierung von Erkenntnis und die Kontrolle des Vorwissens214
Zwei Wege der Erkenntnisgenerierung: „Abduktion“ und „qualitative Induktion“217
Erkenntnisgenerierende Forschungsstile und die komparative Analyse218
13. Anhang227
13.1 Reflexive Prinzipien der Initiierung und Leitung von Gruppendiskussionen227
Gruppendiskussionen als methodisch kontrollierte Verschränkung zweier Diskurse227
Beispiele der Initiierung und Leitung von Gruppendiskussionen231
13.2 Exemplarische Interpretation einer Textpassage232
Transkript der Passage: Differenzierungsstunde233
Formulierende Interpretation240
Reflektierende Interpretation241
Zusammenfassung einiger zentraler Rahmenkomponenten des Tischgesprächs254
13.3 Richtlinien der Transkription von Texten: TiQ255
13.4 Exemplarische Bildinterpretationen257
Exemplarische Bildinterpretation I258
Exemplarische Bildinterpretation II269
13.5 Prinzipien der Videotranskription und das System MoViQ278
Interpretation, Transkription und Protokoll278
Das Transkriptionssystem MoViQ279
13.6 Arbeitsschritte dokumentarischer Video- und Filminterpretation281
Zur Auswahl der für die Interpretation relevanten Sequenzen und Fotogramme282
Überblick über die Arbeitsschritte im Ablauf284
Arbeitsschritte im Bereich von Videos und Filmen als Eigenprodukte der Erforschten284
Arbeitsschritte im Bereich von Videos als Erhebungsinstrument285
Literaturverzeichnis287
Sachregister315

Erscheint lt. Verlag 29.3.2021
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Soziologie Empirische Sozialforschung
Schlagworte Bildinterpretation • Bourdieu • Dokumentarische Methode • Empirische Sozialforschung • Filminterpretation • Forschungspraxis • Gesprächsanalyse • Gruppendiskussionsverfahren • Habitus • Hermeneutik • Lehrbuch • Methodologie • Narratives Interview • Objektive Hermeneutik • Praxeologische Methode • Prekäre Lebensverhältnisse • Prekariat • Qualitative Sozialforschung • qualitative Verfahren • Rekonstruktion • Rekonstruktive Methoden • Sozialwissenschaften • soziolinguistische Verfahren • Soziologie • Soziologie studieren • Videointerpretation
ISBN-10 3-8385-8785-5 / 3838587855
ISBN-13 978-3-8385-8785-1 / 9783838587851
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