Theater spielen. Praktische Spiele und Übungen -  Anja Abele

Theater spielen. Praktische Spiele und Übungen (eBook)

[Texte und Materialien für den Unterricht]

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
218 Seiten
Reclam Verlag
978-3-15-962284-2 (ISBN)
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Vom ersten Kennenlernen bis zum guten Schluss: Dieser Band präsentiert mehr als 160 Theaterübungen für Schul- und Laienspielgruppen. Kreativ und unkompliziert zugleich laden sie ein, Stimme, Ausdruck und Körperhaltung zu schulen, Rollen und Stücke zu entwickeln sowie Konzentration zu trainieren. Spaß und Entspannung kommen dabei nicht zu kurz! Alle Übungen und Spiele wurden in der Praxis erprobt.

Anja Abele, geb. 1983, absolvierte ein Studium an der Akademie der Bildende Künste in Stuttgart und ist nun als Medienkünstlerin und Gymnasiallehrerin für bildende Kunst und Theater tätig.

1 Kennenlernen


Wenn eine Theatergruppe in neuer Zusammensetzung startet, treffen alte Hasen auf Neulinge, bekannte Gesichter auf unbekannte Gesichter und Neugier auf Erwartung. In dieser aufregenden Phase geht es vor allem darum, Nervosität und Unsicherheit zu nehmen, die Namen zu lernen, die Spielleitung oder das Organisationsprinzip der Gruppe kennenzulernen, Distanz abzubauen, gemeinsam zu lachen und – natürlich – »ins Spielen« zu kommen.

Es empfiehlt sich, die Namensspiele über mehrere Einheiten zu verteilen, so entsteht durch die Wiederholung der Namen Sicherheit bei allen Beteiligten. Alle weiteren Spiele dieses Kapitels können frei kombiniert werden.

 

Blick-Kreis

#Kennenlernen #Präsenz #Wahrnehmung

Gruppengröße: 2–20   ·   Komplexität: **

Anforderungen Raum/Ausstattung: keine

 

Die Spielleitung beginnt und sendet einen deutlichen, länger gehaltenen Blick in die Augen der neben ihr stehenden Person. Diese nimmt den Blick deutlich an, indem sie ihn fest erwidert und sendet ihn dann im Kreis in die vorgegebene Richtung weiter. Meist ist es schön, eine zweite Runde anzuhängen, in der die Blickkontakte zeitlich ausgedehnt werden. Auch ein bis zwei Runden in die entgegengesetzte Richtung machen Sinn, es darf bei diesem Spiel etwas dauern und es gehört zur Übung auch dazu, die Ruhe auszuhalten.

 

Variante:

Wenn das gelingt, kann der Blick in weiteren Runden quer durch den Kreis geschickt werden, wobei die annehmende Person mit einem ausgesprochenen »GUT« die Annahme bestätigt und dann selbst weitersendet. Der gesendete »Blick« kann hier schnell verloren gehen, daher ist eine deutliche Annahme hilfreich, das »GUT« kann aber z. B. auch durch deutliches Blinzeln oder Nicken oder ein Codewort nach Wahl bestätigt werden.

 

Tipp:

Am schönsten ist das Spiel, wenn es gelingt, dass es mucksmäuschenstill dabei ist und sich alle auf die Blicke konzentrieren können.

 

Blick in die Runde

#Gruppe #Namen

Gruppengröße: 2–30   ·   Komplexität: *

Anforderungen Raum/Ausstattung: keine

 

Die Vorstellung beginnt, indem reihum alle Gruppenmitglieder ihren Namen einmal deutlich nennen, damit alle Namen einmal ausgesprochen und gehört wurden. Wer die erste Runde begonnen hat, »schickt« nun den eigenen Namen mit Blickkontakt gezielt zu einer anderen Person im Kreis. Diese bedankt sich mit einer kleinen Verbeugung und sagt »Hallo … (Name)« und schickt nun ihrerseits den eigenen Namen einer weiteren Person im Kreis zu. Die Spielleitung achtet darauf, dass alle drankommen.

 

Chaos mit Bällen

#Kennenlernen #Namen #Präsenz #Wahrnehmung

Gruppengröße: 5–30   ·   Komplexität: ***

Anforderungen Raum/Ausstattung: 5–10 Tennis- oder Jonglierbälle, 1 anderer Ball z. B. andere Farbe oder Größe

 

Das Chaos baut sich ganz gemächlich auf, indem man mit einem der Tennisbälle startet. Wer beginnt, sagt den eigenen Namen und wirft ihn zu einer weiteren Person im Kreis, bis alle einmal den Ball hatten. Wichtig ist, dass man sich merkt, zu wem man wirft. Am Ende geht der Ball zur ersten Person zurück. An dieser Stelle kann man nochmal die Chance zum Nachfragen geben, falls doch nicht alle Namen aus der ersten Wurfrunde präsent sind.

Die soeben festgelegte Wurfreihenfolge wird nun mehrmals exakt wiederholt, wobei man jetzt vor dem Wurf den Namen der Person ruft, zu der man werfen wird.

Nun beginnt das Chaos: Die Spielleitung gibt nach und nach die weiteren Bälle in die eingeübte Abfolge hinein, so dass sich die Flugbahnen der Bälle im Kreis kreuzen. Nun wird es wirklich wichtig, dass die Personen, die fangen sollen, per Namensruf vorgewarnt werden. Wenn Reihenfolge und Namen sitzen, kann man unterbrechen und den andersartigen Ball in der Rückwärtsreihenfolge laufen lassen. Wenn auch das gelingt, kommen die vorwärtslaufenden Tennisbälle wieder zusätzlich hinzu.

 

Variante 1:

Man kann im Kreis eine zweite Reihenfolge mit einem weiteren markanten Ball etablieren und zusätzliche Impulse z. B. über einen Ball, der im Kreis rechtsherum läuft, setzen. Hier zielt es darauf ab, die Herausforderung zu suchen: Wie viele Impulse schafft die Gruppe?

 

Variante 2:

Als Steigerung kann die Gruppe den Kreis auflösen und sich kreuz und quer durch den Raum bewegen, die Bälle laufen weiter.

 

Tipp:

Bei der Wahl des Raumes auf tiefhängende Lampen, Beamer etc. achten.

 

Erster Auftritt

#Namen #Präsenz

Gruppengröße: 5–20   ·   Komplexität: *

Anforderungen Raum/Ausstattung: keine

 

Jedes Gruppenmitglied hat die Aufgabe, reihum einmal in den Kreis hineinzutreten, dort den eigenen Namen zu sagen und reihum allen in die Augen zu sehen, bevor der Schritt zurück in die Kreislinie erfolgt. Die anderen entgegnen den Augenkontakt und applaudieren nach der Namensnennung. So begrüßt die Gruppe jedes Mitglied beim »ersten Auftritt«.

 

Geschichte zu deinem Namen

#Kennenlernen #Namen

Gruppengröße: 2–20   ·   Komplexität: **

Anforderungen Raum/Ausstattung: keine

 

Jedes Gruppenmitglied erzählt dem zugeteilten Gegenüber, was es über den eigenen Namen weiß und wie es zu ihm steht (Warum habe ich diesen Namen bekommen? Was bedeutet er? Mag ich ihn oder nicht?), die Spielleitung gibt hierfür jeweils eine Minute Zeit. Wer keine Informationen dazu hat, darf spekulieren (z. B. Ich glaube, meine Oma wollte, dass …).

Die Zweierteams stellen sich nun mit den gemerkten Informationen zum Namen gegenseitig in der Runde vor. Hierfür kann eine Bühnensituation hergestellt werden, indem die vorzustellende Person im Zentrum sitzt und die erzählende Person dahinter steht. Je nach Gruppengröße kann die Erzählung z. B. auf 20 Sekunden oder drei Aspekte limitiert werden.

 

Variante:

Eine nette Unwahrheit einbauen, das Publikum errät diese.

 

Tipp:

Ist besonders spannend in Gruppen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen.

 

Herzblatt

#Kennenlernen #Namen

Gruppengröße: 5–30   ·   Komplexität: *

Anforderungen Raum/Ausstattung: Trennwand (improvisiert)

 

Alle Mitglieder teilen sich in zwei Gruppen auf und verteilen sich in die Raumhälften. Die Spielfläche wird durch eine Mauer, z. B. einen Pappkarton oder einen aufrechtstehenden Tisch, getrennt. Beide Gruppen wählen jeweils eine Person aus, die – ungesehen von der anderen Gruppe – vor die Trennwand tritt. Wichtig ist vor allem, dass die beiden ausgewählten Personen nicht sehen, wer sich auf der anderen Seite positioniert hat. Wie bei der Show Herzblatt wird die Mauer entfernt bzw. die beiden Gruppenmitglieder treten hervor, danach müssen sie so schnell wie möglich den Namen des anderen sagen. Wer schneller ist, kann einen Punkt sammeln.

Da die Gruppe jedes Mal still und leise aushandeln muss, wer nach vorne treten darf, ergibt das gerade bei jüngeren Gruppen eine schöne kooperative Herausforderung.

 

Namenklatsche

#Körper #Konzentration #Namen #Reaktion

Gruppengröße: 5–20   ·   Komplexität: **

Anforderungen Raum/Ausstattung: Zeitung

 

Für dieses Spiel sollten die Namen jeweils bereits bekannt sein, aber noch nicht zu geläufig. Eine Person steht in der Mitte und hat eine länglich aufgerollte Zeitung in der Hand. Die Spielleitung beginnt damit, einen Namen aufzurufen. Die Person in der Mitte muss nun möglichst schnell versuchen, die Beine der aufgerufenen Person mit der Zeitung zu berühren, bevor diese einen nächsten Namen aufruft. Gelingt dieses »Abklatschen« rechtzeitig, muss die aufgerufene Person in die Mitte und darf abklatschen.

 

Variante:

Wenn es nicht mehr nötig ist, »Namen zu lernen«, können die Namen der Gruppenmitglieder auch durch Gemüse-, Obstsorten oder Tierarten ersetzt werden, die in der Runde von jedem Gruppenmitglied ausgewählt und benannt werden (z. B. »Ich bin Zitrone.«). In diesem Fall ist das Ganze ein lustiges Aufweck-Spiel. In der Stückentwicklung kann hier auch passend zum Theaterprojekt mit Rollennamen o. Ä. gearbeitet werden.

 

Platztausch mit Namen

#Aufwärmen #Namen #Präsenz #Reaktion

Gruppengröße: 5–30   ·   Komplexität: **

Anforderungen Raum/Ausstattung: keine

 

Die Spielleitung nennt den eigenen Namen und schickt diesen mit einer Klatschgeste zu einer Person ihr gegenüber...

Erscheint lt. Verlag 19.7.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Pädagogik
ISBN-10 3-15-962284-3 / 3159622843
ISBN-13 978-3-15-962284-2 / 9783159622842
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