Unsichtbare Menschen (eBook)
XIV, 400 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-44789-2 (ISBN)
Diese Arbeit untersucht aus Sicht von Bewohner*innen in Tübingen, wie Geflüchtete wahrgenommen und in räumlichen Kontexten verortet werden. Zunächst erfolgt eine Verortung des Themas Fluchtmigration im Kontext der Globalisierung und sich daraus ergebenden Auswirkungen auf lokale Raumvorstellungen. Im Anschluss erfolgt eine Darstellung und Bestimmung zentraler Begrifflichkeiten und von Diskursen des deutschen Migrations- und Integrationsdispositivs. Dabei wird auf die Bedeutung von Quartieren als Orte der Aushandlung von Integration eingegangen. Ergänzend werden verschiedene wissenschaftliche Theorien zur Rahmung von räumlichen Wahrnehmungsprozessen dargestellt, welche die spätere Empirie rahmen. Zur Erhebung von räumlichen Wahrnehmungsprozessen wurde eine eigene empirische Erhebung mittels Walking & Talking-Interviews im Tübinger Süden durchgeführt, anhand derer eine gegenstandsbasierte Theorie über Wahrnehmungsmechanismen von Geflüchteten entwickelt wird. Die Auswertung der Empirie erfolgt inhaltsanalytisch und orientiert sich an der Grounded Theory.
Tobias Scheu studierte Soziologie an der Universität Konstanz und Humangeographie an der Universität Tübingen. Aktuell ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung e.V. (IAW) an der Universität Tübingen. Schwerpunkte seiner Arbeit liegen in der Evaluation von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und im Bereich der Migrationsforschung.
Danksagung 6
Zusammenfassung 8
Inhaltsverzeichnis 10
Abbildungsverzeichnis 14
1 Einleitung und Aufbau der Arbeit 16
1.1 Problemdarstellung 16
1.2 Fragestellungen 20
1.3 Aufbau der Arbeit nach dem Konzept der Dispositivanalyse 22
1.4 Zwischenfazit 25
2 Globalisierung, Flucht und Raum 27
2.1 Globalisierung als Prozess und analytischer Rahmen 27
2.1.1 Was meint Globalisierung? 27
2.1.2 Globalisierung und Raumbezug 31
2.2 Migrationsregime der Produktion und Steuerung von Flucht 34
2.3 Das glokale Quartier als Aushandlungsort von Migration 40
2.4 Exkurs: Reaktionen auf Flucht und Migration im Quartier 44
2.5 Zwischenfazit 46
3 Das deutsche Migrations- und Integrationsdispositiv 48
3.1 Einleitung 49
3.2 Begriffsbestimmungen – Migration 51
3.2.1 Migrationsforschung 51
3.2.2 Migration 52
3.2.3 Klassifikationen von Fluchtmigration 56
3.2.4 Erklärung von Migration durch Push- und Pullmodelle 59
3.3 Begriffsbestimmungen – Integration 61
3.3.1 Integration 61
3.3.2 Konzepte der Integration 69
3.3.3 Exkurs: Integrationspolitik findet vor Ort statt 78
3.3.4 Exkurs: Kommunale Handlungsspielräume und Quartiersintegration 85
3.4 Exkurs: Rechtliche Grundlagen 90
3.4.1 Die Genfer Flüchtlingskonvention 90
3.4.2 Das Asylverfahren in Deutschland 92
3.5 Dimensionen des Begriffs „Flüchtlings“ 97
3.5.1 Politische und normativ-ethische Konnotationen 98
3.5.2 Die Wahrnehmung und das Bild von Geflüchteten 105
3.6 Zwischenfazit 112
4 Befunde zur Integration von Geflüchteten 113
4.1 Integration in Arbeitsmarkt und Gesellschaft 114
4.2 Individuelle Integrationshemmnisse 116
4.3 Integration in Quartiersstrukturen 117
4.4 Zwischenfazit 124
5 Methodologische und forschungspragmatische Überlegungen 126
5.1 Einführung 127
5.2 Der Konstruktivismus 128
5.3 Forschungspragmatische Positionierung 138
5.4 Der Sozialkonstruktivismus 141
5.5 Begriffsbestimmungen: Raum, Stadt und Quartier 145
5.5.1 Einführung 145
5.5.2 Raumkonzepte 149
5.5.3 Stadt und Quartier 153
5.6 Auswahl theoretischer Erklärungsansätze 161
5.7 Zwischenfazit 165
6 Wissenschaftliche Theorien 167
6.1 Die Los Angeles School of Urbanism 168
6.1.1 Konzepte, Positionen, Annahmen 168
6.1.2 Hintergrund: Globalisierung und Stadtentwicklung 175
6.2 Pierre Bourdieu: Habitus und Raum 179
6.2.1 Definition und Funktionsweise des Habitus 180
6.2.2 Entstehung des Habitus 184
6.2.3 Räumliche Auswirkungen des Habitus 190
6.2.4 Einschluss und Ausschluss aufgrund des Habitus 194
6.2.5 Bourdieu und Kritische Geographie 198
6.3 Benno Werlen: Raumaneignung als Prozess alltagsbezogener Handlungen 200
6.3.1 Raum als subjektive Wahrnehmung und Realitätskonstruktion 200
6.3.2 Handlungstheoretische Begriffsklärung 205
6.3.3 Konsequenzen für die Verwendung des Begriffes Raums 211
6.3.4 Forschungspragmatische Auswirkungen 214
6.4 Martina Löw: Raum und Quartier als Konstruktion und Prozess 219
6.4.1 Einführung 219
6.4.2 Spacing und Synthese als zentrale Konstitutionsprozesse von Räumlichkeit 222
6.4.3 Institutionalisierung und Dynamik räumlicher Strukturen 229
6.4.4 Die symbolische Qualität von Räumen 232
6.5 Zwischenfazit 240
7 Methodik der empirischen Erhebung 242
7.1 Begründung eines qualitativen Forschungsdesigns 242
7.2 Forschungsstil: Grounded Theory 247
7.2.1 Hintergrund, Ablauf und Vorgehen 247
7.2.2 Theoretical Sampling 249
7.2.3 Kodierparadigma 250
7.3 Forschungsdesign: Einzelfallstudie im Tübinger Süden 252
7.3.1 Warum eine Fallstudie? 252
7.3.2 Untersuchungsraum der Fallstudie 255
7.4 Durchführung der Datenerhebung 259
7.5 Entwicklung von Erhebungsinstrumenten 262
7.5.1 Walking und Talking-Interviews mit Bewohnerinnen und Bewohnern 263
7.5.2 Experten-Interviews 270
7.5.3 Entwicklung der Erhebungsinstrumente 271
7.6 Auswertungsmethodik und Auswertungsstrategien 272
7.7 Zwischenfazit 274
8 Ergebnisse der empirischen Erhebung 275
8.1 Deskription und Analyse der genannten Orte 276
8.2 Formen und Diskurse der Einbindung Geflüchteter in Raumwahrnehmungen 284
8.2.1 Modell der räumlichen Wahrnehmung von Geflüchteten 284
8.2.2 Diskurs über Geflüchtete (Block A) 288
8.2.3 Das sozial erzeugte Bild von Geflüchteten (B) 292
8.2.4 Raumdiskurs – Wohnen (C) 297
8.2.5 Andere Lebensstile und Lebensgewohnheiten (D) 301
8.2.6 Die neue Urbanität im Süden Tübingens (E) 304
8.2.7 Der Integrationsdiskurs (F) 308
8.2.8 Zwischenfazit 310
8.3 Analyse des empirischen Materials mithilfe von Theorien 312
8.3.1 L.A. School of Urbanism – Differenz und Konflikt 314
8.3.2 Bourdieu – Wertungen und Klassifikationen 317
8.3.3 Werlen – Wissen über Raum und Geflüchtete 323
8.3.4 Martina Löw – Räumliche Abgrenzungen und Synthesen 330
8.4 Einzelfallanalysen 338
8.4.1 Anna 339
8.4.2 Maria 342
8.4.3 Gerhard 344
8.4.4 Heinrich 346
8.4.5 Klaus und Ingrid 348
8.4.6 Sarah 351
8.4.7 Karl und Gustav 353
8.5 Zusammenfassung der empirischen Ergebnisse 356
8.6 Einordnung der Ergebnisse 359
8.7 Zwischenfazit 361
9 Zusammenfassung, Fazit und Ausblick 363
9.1 Zusammenfassung der Ergebnisse 363
9.2 Die Sichtbarkeit von Geflüchteten 366
9.3 Diskussion der verwendeten Theorien 369
9.4 Diskussion des methodischen Vorgehens 374
9.5 Schlussfolgerungen, Implikationen und offene Fragen 381
Literaturverzeichnis 385
Erscheint lt. Verlag | 26.5.2024 |
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Reihe/Serie | RaumFragen: Stadt – Region – Landschaft |
Zusatzinfo | XIV, 400 S. 26 Abb., 11 Abb. in Farbe. |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Soziologie |
Schlagworte | Geflüchtete • Integration • Migration • Qualitative Fallstudie • Quartiersforschung • Raumforschung |
ISBN-10 | 3-658-44789-3 / 3658447893 |
ISBN-13 | 978-3-658-44789-2 / 9783658447892 |
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Größe: 2,9 MB
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