Digitalisierung in der Administration - Projekte österreichischer Hochschulen 2020-2024 -

Digitalisierung in der Administration - Projekte österreichischer Hochschulen 2020-2024 (eBook)

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2024 | 1. Auflage
230 Seiten
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978-3-7583-4758-0 (ISBN)
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Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) hat 2020 im Rahmen der österreichweiten Ausschreibung "Vorhaben zur digitalen und sozialen Transformation in der Hochschulbildung" insgesamt 50 Millionen Euro Fördermittel für 34 in einem Begutachtungsverfahren ausgewählte Projekte vergeben. Gefördert werden zukunftsweisende Kooperationsprojekte, die den Anspruch haben, innerhalb ihrer Laufzeit bis 2024 strukturverändernd in das Universitätssystem hineinzuwirken. Die Zeitschrift ZFHE bietet ausgewählten Projekten durch drei Sonderausgaben die Gelegenheit, ihre Ergebnisse und Erfahrungen in einem Open-Access-Format einem breiten, auch wissenschaftlichen Publikum vorzustellen. Die Sonderhefte setzen ihren Fokus auf die Bereiche Lehre, Forschung und Administration. In dieser Ausgabe liegt der Schwerpunkt auf Projekten im administrativen Kontext, die alle Handlungsfelder - Lehre, Forschung, Verwaltung und 3rd Mission - abdecken. Überdies wird die Erforschung hochschulübergreifender und interdisziplinärer KI-basierter Systeme in den Fokus genommen.

Harald GILCH3 & Imke JUNGERMANN (Hannover)

Vernetzung und Kooperation als Erfolgsfaktor für die Digitalisierung an österreichischen Hochschulen

Zusammenfassung

Der Artikel bietet eine Analyse und einen Vergleich ausgewählter Digitalisierungsprojekte an österreichischen Hochschulen und diskutiert deren Übertragbarkeit auf das deutsche Hochschulsystem. Durch eine Betrachtung verschiedener Projekte in Österreich werden innovative Ansätze und Strategien im Bereich der digitalen Verwaltung und Organisation aufgezeigt. Besonderes Augenmerk liegt auf den Erfolgsfaktoren dieser Projekte, wie z. B. der Vernetzung und Kooperation, der Einbindung von Stakeholdern, der Anpassungsfähigkeit an wechselnde Bildungsumgebungen und der eff ektiven Nutzung von Technologien. Die zentralen Erkenntnisse aus den österreichischen Projekten umfassen die Bedeutung einer strategischen Planung, die Notwendigkeit interdisziplinärer und hochschulübergreifender Zusammenarbeit und die Rolle der Technologie als Katalysator für Veränderungen im Bildungswesen. Diesen Projekten und Initiativen aus Österreich werden aktuelle Entwicklungen in Deutschland gegenübergestellt, die Einblicke bieten, wie ähnliche Konzepte in Deutschland aussehen und erfolgreich implementiert werden könnten.

Schlüsselwörter

Digitalisierung, Digitale Transformation, Administration, Kooperationen, Hochschulentwicklung

Networking and cooperation as a success factor for digitalisation at Austrian universities

Abstract

This paper analyzes and compares selected digitalisation projects at Austrian universities and discusses their transferability to the German higher education system. By looking at various projects in Austria, innovative approaches and strategies in the field of digital administration and organisation are highlighted. Particular attention is paid to the success factors of these projects, such as networking and cooperation, stakeholder involvement, adaptability to changing educational environments and the effective use of technologies. The key findings include the importance of strategic planning, the need for interdisciplinary and cross-university collaboration and the role of technology as a catalyst for change in education. The Austrian projects and initiatives are compared with current developments in Germany, which offers insights into what similar concepts could be successfully implemented in Germany and how they would look.

Keywords

digitalisation, digital transformation, administration, cooperation, higher education development

1 Einführung

Der folgende Beitrag nimmt die in diesem Sonderheft vorgestellten Digitalisierungsprojekte der österreichweiten Ausschreibung „Vorhaben zur digitalen und sozialen Transformation in der Hochschulbildung“ aus einer externen Perspektive in den Blick. Dabei werden die Projekte zunächst vorgestellt und verglichen, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Projekte herauszustellen. Zudem werden die Potenziale und Erfolgsfaktoren aufgezeigt, um daran anschließend eine Einschätzung über Bezüge und eine Übertragbarkeit auf den deutschen Hochschulraum vorzunehmen. Die Einordnung in das deutsche Hochschul- und Wissenschaftssystem kann dabei nur beispielhaft erfolgen und keinen vollständigen Überblick aller Initiativen und Entwicklungen leisten. Es werden insbesondere aktuelle Trends und bedeutende Projekte, die wesentlich zur Entwicklung beitragen, aufgegriffen.

Mit dem Fokus dieses Sonderhefts auf Projekte im Bereich der Administration kann einleitend festgehalten werden, dass es nicht zu unterschätzen ist, bei der Digitalisierung der Hochschulen neben Forschung und Lehre auch den digitalen Wandel in den administrativen Aufgaben und Prozessen mit in den Blick zu nehmen sowie in entsprechende Fördervorhaben mit aufzunehmen. Potenziale der Digitalisierung im administrativen Bereich gehen auch im deutschen Hochschul- und Wissenschaftssystem auf verschiedenen Ebenen mit unterschiedlichen Veränderungsdynamiken einher (vgl. für einen Überblick GILCH et al. 2019a, 2019b, 2021). So stößt Digitalisierung umfassende Differenzierungsprozesse im Hochschulsystem an und verändert gängige Formen des wissenschaftlichen, aber auch administrativen Arbeitens. Dabei wirken veränderte Rollen- und Anforderungsprofile sowie neue Technologien und Werkzeuge auf die Nutzer:innen ein. Diese Veränderungen sind langfristig durch adäquate Unterstützungsstrukturen und Digitalisierungskonzepte zu unter-füttern. Die Hochschulen sind dabei aufgefordert, adäquate Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Lehrende, Lernende sowie die Verwaltungs- und Supporteinrich-tungen einen Nutzen von der Digitalisierung haben und die digitale Transformation weiter ausgestalten können (vgl. GETTO, HINTZE & KERRES, 2018).

Dabei hat die Digitalisierung im administrativen Kontext der Hochschullandschaft bereits breit Einzug gehalten. Sowohl in Österreich wie auch Deutschland wirken Initiativen, die den europäischen Bildungsraum digital erschließen4, nationale Rahmenbedingungen5 und Fördermaßnahmen6, die neue Maßstäbe und Impulse für den

Ausbau der Digitalisierung setzen, sowie neue Nutzeranforderungen, die eine moderne und zukunftsfähige Administration für Dienstleistungen und Services einfordern. In Deutschland sind in den letzten zehn Jahren zahlreiche Fördermaßnahmen in Gang gesetzt worden, auf vorige Impulse durch Neue Medien und E-Learning konnte aufgesetzt werden und die Covid-Pandemie hat einen weiteren Digitalisierungsschub mit sich gebracht. Digitalisierung und digitale Transformation sind ein „Megathema der Hochschulen“ (DEIMANN, 2018). Seit vielen Jahren wird die Digitalisierung an Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen in Österreich und Deutschland somit systematisch vorangetrieben, wie es an den Fördermaßnahmen, aus denen die hier behandelten Projekte entstanden sind, auch zu sehen ist. Administrative Aufgaben durchziehen dabei alle Bereiche der Hochschule: Lehre, Forschung, Verwaltung und 3rd Mission. Die hier zu betrachtenden Projekte spiegeln diesen Querschnitt durch die verschiedenen Handlungsfelder wider und sollen folgend einer genaueren Analyse unterzogen werden.

2 Gemeinsame Themen und Herausforderungen

Zur besseren Vergleichbarkeit der neun Projekte dieser Sonderausgabe und um daran Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Potenziale zur deutschen Hochschullandschaft aufzeigen zu können, werden die ausgewählten Maßnahmen in vier Gruppen zusammengefasst.

Zur ersten Gruppe gehören die fünf Projekte, die mit ihrer Zielsetzung und ihrem Angebot die administrativen Aufgaben und Prozesse effizienter gestalten sowie deren Anwender:innen bzw. Nutzer:innen besser unterstützen sollen. Die Projekte „Digital Blueprint“, „Austrian University Toolkit“ und „Digital University Hub“

„Empfehlungen für die Digitalisierung in der Hochschullehre“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 14.3.2019) im Hochschulbereich Impulse, um die Digitalisierung an den Hochschulen weiter voranzubringen. Berücksichtigung finden dabei alle Bereiche der Hochschulen, d. h. Lehre, Forschung und Administration. Das BMBF unterstützt im Förderschwerpunkt „Digitale Hochschulbildung“ seit 2017 Projekte, die sich unterschiedlichen Themen- und Anwendungsfeldern widmen.

bilden dabei drei Kernprojekte im Handlungsfeld Verwaltung und ergänzen sich synergetisch. „Austrian University Toolkit“ befasst sich mit der Entwicklung eines modularen IT-Baukastens für Hochschulverwaltungsprozesse. Dieser Baukasten besteht aus Open-Source-Applikationen und Systemen zur Vereinfachung typischer Prozesse im Hochschulumfeld. Die Lösungen werden auf Plattformen wie dem „Digital University Hub“ präsentiert, um Kooperationen zu fördern und universitätsübergreifende Entwicklung und Nutzung zu ermöglichen. „Digital Blueprint“ konzentriert sich auf die gemeinschaftliche Entwicklung von Software und IT-Services, wobei besonderer Wert auf Open-Source-Modelle, effiziente Verbreitung und umfassende Dokumentation gelegt wird. Das Projekt setzt auf kooperative, skalierbare Lösungen, die universitätsübergreifend anwendbar sind. Mit dem Projekt „AHESN – Austrian Higher Education Systems Network“ können primär Lehramtsstudierende Leistungen an verschiedenen Bildungseinrichtungen in Österreich erbringen und damit ihre Mobilität steigern. Das Projekt bietet Optimierungen für die Arbeit in der Studienorganisation mit dem Ziel, interuniversitäre Geschäftsprozesse und technische Systeme transparenter und flexibler gestalten zu können, die Zusammenarbeit zu verbessern, Strukturen zu harmonisieren, Insellösungen zu reduzieren und Systemanbindungen zu standardisieren. Mit dem Folgeprojekt „AHESN Next“ erweitert sich zudem das Spektrum, die Verarbeitung von Daten zwischen kooperierenden Systemen zu automatisieren. Im Projekt „Mobile First for Students“ steht die Entwicklung einer innovativen Smartphone-App, die Studierenden verschiedene Aufgaben im Studienalltag erleichtern soll, im Mittelpunkt. Diese App wird...

Erscheint lt. Verlag 25.3.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Pädagogik
ISBN-10 3-7583-4758-0 / 3758347580
ISBN-13 978-3-7583-4758-0 / 9783758347580
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