Der Pädagoge - Hinzpeter - KaiserWilhelm II. - ErsterWeltkrieg - Calvinismus - HistorischesSachbuch - BildungUndMacht - Kriegsursachen - GeschichteLeben - DeutscheGeschichte - Geschichtsbuch (eBook)
292 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-13306-9 (ISBN)
Klappentext : Gerd Hinzpeter, geboren im Schatten des Zweiten Weltkrieges hat eine bewegte Lebensgeschichte, die ihn von den idyllischen Ufern des Ratzeburger Sees in Norddeutschland bis zu pulsierenden Städten Europas führte. Als Hamburger Schifffahrtskaufmann legte er den Grundstein für sein weitreichendes Verständnis geopolitischer Zusammenhänge. Seine Interaktion mit verschiedenen Kulturen ließen in ihm das Interesse für historische Verknüpfungen und ihre Auswirkungen auf die Gegenwart wachsen. Das Interesse an seiner eigenen Familiengeschichte zeugen von seiner tiefen Verwurzelung und Neugierde für genealogische und historische Themen. Es ist kein Zufall, dass sein Augenmerk auf Dr. Georg Hinzpeter, den Erzieher von Kaiser Wilhelm II., fiel, die Gerd auf den spannenden Pfad der Erforschung der Bildungsgeschichte des Kaisers führte, denn....unserer Kaiser war ja 50% Engländer ! Seine eigene persönliche Verbindung zu England bringt eine einzigartige Perspektive in sein Werk. Sein tiefes Verständnis für die historischen Bindungen zwischen England und Deutschland macht ihn zu einem Experten für die deutsch-britische Beziehungsgeschichte. Die Frage nach den Gründen für den Ersten Weltkrieg, das globale Drama, wurde zu einer persönlichen Mission für Gerd. Er verfolgte dabei nicht nur die politischen und sozialen Dynamiken, sondern auch die individuellen Charaktere und ihre Rollen. Sein Ansatz, das heutige Leben durch das Verständnis von Geschichte zu entschlüsseln, zeigt seine tiefe Überzeugung, dass die Vergangenheit den Schlüssel zur Gegenwart und Zukunft bietet. Er bringt somit nicht nur akademische Neugierde, sondern auch ein Leben voller reicher Erfahrungen und persönlicher Verknüpfungen in sein Buch ein. Er hat sich als wahre Autorität auf diesem Gebiet etabliert, und sein Werk ist ein Testament für seinen unermüdlichen Drang zu forschen, zu lernen und zu verstehen. Freundschaft zwischen England und Deutschland: Ich heiratete meine englische Frau, Bonnie. - Schon der deutsche Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha heiratete 1840 die Queen Victoria von Gro?britannien. Das 1. Kind war Victoria. Sie heiratete ebenfalls einen deutschen Prinzen, wie ihre Mutter, Friedrich III. - Das erste Kind war unser späterer Kaiser Wilhelm II.. Damit war er nicht nur der Enkel von Queen Victoria sondern auch eben halber Engländer. Er wurde der mächtigste Mann in der Welt, hatte keine Schuldgefühle, flüchtete nach Holland und starb nicht mal als ein Held.
Worum geht es in diesem Buch?
Eine gute Erziehung ist das wichtigste Fundament im Leben unserer Kinder. Sie ermöglicht den besten Start ins Leben. Die Eckpfeiler einer solchen Erziehung sind: Respekt, Liebe, Bildung, Verbindlichkeit und offene Kommunikation.
Die Erziehung des Prinzen und späteren Kaisers Wilhelm II. von Deutschland nach einer starren calvinistischen Lehre führte zum Ersten Weltkrieg. Denn seit seiner Kindheit stand der Prinz unter dem machtvollen Einfluss seines calvinistischen Schulmeisters, der überzeugt war: „daβ die Krone vom Himmel kommt und Gott sein Schutzengel sei“. [1]
Lehrer und Erzieher des Prinzen Wilhelm, des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II. (1859 – 1941), war der Pädagoge Dr. phil. Georg Hinzpeter. Der Kaiser verehrte seinen drillverliebten calvinistischen Lehrmeister bis zum Ende seiner Regierungszeit, als Deutschland den von 1914 bis 1918 tobenden Ersten Weltkrieg verlor. Der Kaiser musste abdanken und floh nach Holland, wo er bis zu seinem Tod lebte. Er kehrte nie wieder nach Deutschland zurück.
Die Frage „Wie kam es eigentlich zu diesem Ersten Weltkrieg?“ dominiert in diesem Buch.
Die Antwort liegt auf der Hand:
1. Die Begebenheiten in der Zeit zwischen 1859 und 1918
Hätte die gesamte Welt auf den Philosophen Platon gehört und hätten unsere damaligen und heutigen Pädagogen, Lehrer und Ausbilder mehr von der Philosophie und der Sprache der griechischen Antike gelernt und gelehrt, wäre es wohl zu weniger Auseinandersetzungen und Kriegen gekommen. Wie wir sehen werden, hatte Platons Denken bereits vorgesehen, dass alle Staatsoberhäupter, Minister, Könige und Kaiser sich für die Regierungsgeschäfte auszubilden hätten: „Lernen lernen“ war bereits 400 v. Chr. angesagt. Denn aggressives Verhalten eines Staatsoberhauptes ließe sich durch Erfolgserlebnisse beim Lernen stark reduzieren. Bei einem möglichen Konflikt könnte man Revolutionen oder Kriege proben. Die Regierenden/Staaten/Ausbilder hätten dann nach Methoden und pädagogischem Einfallsreichtum mit originellen Einfällen in Schule und Familie suchen können. Dieser Lernvorgang wurde schon von dem englischen Psychologen A. Bain (1818 – 1903) dargestellt. Nach dem Prinzip von Versuch und Irrtum (Trial and Error), das auf der pädagogischen Psychologie (dem programmierten Lernen) basiert, lassen sich alle Probleme mit einer Belohnung friedlich lösen.
Kriege zu vermeiden, dafür haben sich bereits die Vereinten Nationen (UN) umfassend und in 193 Sprachen eingesetzt. Wo kommen diese Sprachen her? Sind sie ein Geschenk der Götter? Die ersten Menschen haben nicht anders gesprochen, als Hunde bellen, und waren ohne jegliche religiöse Vorstellungen. Man glaubte an nichts, auch nicht an den Tod. Es gab keine Begräbniszeremonie; wenn einer starb, ließ man ihn liegen, wo er lag. Später sagte man: Gott schuf das Wort, Gott wurde das Wort. Die ältesten Dichtungen waren ägyptische, babylonische und indische Dichtungen. Glaube und Aberglaube prägten diese Dichtungen. Die ersten Menschen wussten nichts von Gut und Böse. Alles war vor dem Sündenfall, danach erst kam die Dichtung in die Welt. „Die Sünde, die ich beging, kannte ich nicht.“ [2] Dann bewegte man sich zwischen den Polen: Gott und Teufel, Tod und Leben, Mann und Frau. Ein chinesisches Sprichwort besagt, dass man die Wahrheit nur durch Erfassen der Gegensätze begreift. [3] Es folgten ekstatische dichterische Epochen, in denen Wirklichkeit und Traum nicht auseinanderzuhalten waren. – Später wurden Raum und Zeit relativ (Albert Einstein). Mahatma Gandi, der indische Morallehrer, war überzeugt: Wir müssen die Lüge durch Wahrheit besiegen, der Gewalt mit Geduld begegnen, nicht weil wir schwach sind, sondern weil wir stark sind. – Otto von Bismarck prophezeite 1850: „Wehe dem Staatsmann, der sich in dieser Zeit nicht nach einem Grund zum Kriege umsieht, der auch nach dem Kriege noch stichhaltig ist.“ [4] – Und Königin Elisabeth von Rumänien merkte an: „Der Krieg zwischen zwei gebildeten Völkern ist ein Hochverrat an der Zivilisation.“ [5] – Es gibt keine Vergebung für Zaren und Kaiser, die Kriege verlieren.
2. Die calvinistische Ausbildung des Kaisers
Ab dem Alter von sechs Jahren bis zum Ende seiner Schulzeit wurde der Prinz durch den Pädagogen Dr. Georg Hinzpeter mit der uneingeschränkten Gewalt eines seelenlosen Idealisten zu einem gehorsamen Wilhelm erzogen. Hinzpeters äußerst drastische, spartanische Methoden und seine calvinistisch geprägte, lustfeindliche Erziehung haben zu der unausgeglichenen Psyche des Jünglings und späteren Kaisers beigetragen. Eine folgenschwere, dramatische Zukunft nahm ihren Lauf, die Deutschland und Europa in Schrecken versetzen sollte. – Nun stellt sich bereits die entscheidende Frage, inwieweit Dr. Georg Hinzpeter durch eine generelle Fehlerziehung oder eine charakterliche Fehlentwicklung des Prinzen eine Schuld oder Mitschuld am Ersten Weltkrieg trifft. Dem Calvinisten Hinzpeter muss man allerdings zurechnen, dass er den Mut hatte, die wohl schwierigste pädagogische Aufgabe anzunehmen, die das Land zu vergeben hatte: nämlich den kaiserlich-königlichen Spross zu erziehen, welcher prädestiniert war, die erste Person im Staate zu werden. Und das war nur eine Frage der Zeit, egal ob er Talent dazu hatte oder nicht. Eine ungewöhnliche Aufgabe für einen ungewöhnlichen Erzieher.
Hinzpeter äußerte über diese Aufgabe: „Der junge Prinz muß das pädagogische Ziel erreichen. Es kommt nicht darauf an, ob der Junge Freude daran hat. Es ist auch keine Zeit dafür, zu loben. Der Junge muß für das Leben und das Unmögliche vorbereitet sein. Das System muß sein: die gewünschte Zielsetzung der Ausbildung zu erreichen und, wenn sie nicht erreicht wird (und sie wurde nie erreicht), kann auch kein Lob erfolgen.“ [6] Diese zweifelhaften und pedantischen psychologischen Erziehungsmethoden lösten bereits Zweifel bei dem jungen Kind aus. Sein Leben war ganz einfach so – ohne Freunde und ohne Freude. Der Prinz wuchs auf unter den Fittichen dieses dürren, hageren Jesuiten Hinzpeter, der ein spartanischer Idealist war, ganz ohne Gefühle und vom Calvinismus geprägt. Demnach ist der Mensch seit dem Sündenfall verdorben, von Gott zu Heil oder Unheil vorbestimmt und muss seine Auserwähltheit durch sein Leben und Handeln beweisen. Damit folgte Hinzpeter bei Wilhelms Erziehung einer Art Vorherbestimmungslehre, die einen dreifachen Nutzen haben sollte: Gewissheit, Demut und die Dankbarkeit, die Zeichen seiner Erwählung an seinem Leben erkennen zu können. Denn nach dem Calvinismus wählt Gott willkürlich bestimmte Menschen für das Heil aus und anderen versagt er es, ganz im Gegensatz zu den Aussagen des Neuen Testaments.
Keiner in Deutschland hat die folgenschwere Katastrophe des Ersten Weltkrieges gestoppt, keiner sah die groβräumige Schadenlage. Als jeder den Scherbenhaufen von 1918 sah, erinnerte sich Ex-Kaiser Wilhelm II. an seinen alten Lehrer Dr. phil. Georg Hinzpeter, mittlerweile Mitglied des preuβischen Herrenhauses, und an das von ihm propagierte calvinistische Prinzip der Prädestination, wonach er „von Gott auserwählt“ war. Auf dem Mausoleum in Doorn (NL) gibt Wilhelms II. Grabspruch folgende Erklärung: „Lobt mich nicht, denn ich bedarf keines Lobes; Rühmet mich nicht, denn ich bedarf keines Ruhmes; Richtet mich nicht, denn ich werde gerichtet werden.“
Kaiser Wilhelm II. meinte also, von Gott gelenkt zu sein, hatte sein Erzieher ihm doch versichert, dass er von Gott berufen sei. Mit dieser Gewissheit rief er die jungen Deutschen zu Kriegsbeginn auf: „Auf in den Kampf, Ihr werdet wieder zu Hause sein, ehe noch das Laub von den Bäumen fällt.“ – Viele Männer meldeten sich freiwillig, man wollte ja nicht verspätet in den Krieg ziehen. Es ging drunter und drüber. Es war, als flöhen die Menschen und Soldaten in die Diktatur und somit in den Krieg, weil es guter Nerven bedarf, eine Demokratie zu ertragen.
Aus dem Feld schrieben viele Soldaten Briefe nach Hause: liebe Worte, das Befinden sei gut, sie seien begeistert und glücklich, ein schneidiger Soldat zu sein (!). Etwa 15 Tage später wurden sie von Kugeln getroffen.
Denn was sie nicht wussten: Die Überlebenschancen eines Soldaten im Ersten Weltkrieg betrugen im Schnitt nur 15 Tage. Der Kaiser aber hatte gesagt: „Ihr geht in den Krieg mit dem Gefühl etwas Groβes zu erleben, etwas Herrliches.“
Sein Erzieher Dr. Georg Hinzpeter, der Calvinist, hatte dem jungen Prinzen Wilhelm die Lehre von Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 – 1716) erklärt: In dem Begriff ,ICH‘ ist bereits alles enthalten, was mit mir geschieht in der Zukunft – wann ich sterbe, ob ich in den Himmel oder in die Hölle komme, oder wem ich in der nächsten Woche begegne. Gott weiβ es nicht nur, sondern hat es auch von Ewigkeit beschlossen.“ Das Schicksal von Wilhelm II., und das aller Menschen und Dinge, ist...
Erscheint lt. Verlag | 8.2.2024 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Pädagogik |
ISBN-10 | 3-384-13306-4 / 3384133064 |
ISBN-13 | 978-3-384-13306-9 / 9783384133069 |
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