Der neue Antisemitismus
Cotta (Verlag)
978-3-7681-9828-8 (ISBN)
»Man soll und darf die Vergangenheit nicht auf sich beruhen lassen, weil sie sonst auferstehen und zu neuer Gegenwärtigkeit werden könnte.« Jean Améry
»Das sowohl politische wie jüdische Opfer, das ich war und bin, kann nicht schweigen, wenn unter dem Banner des Anti-Zionismus der alte miserable Antisemitismus sich wieder hervorwagt.« Jean Améry
»Ein Klassiker der Zukunft« Jürg Altwegg, FAZ
»Man soll und darf die Vergangenheit nicht auf sich beruhen lassen, weil sie sonst auferstehen und zu neuer Gegenwärtigkeit werden könnte.« Jean Améry
Jean Amérys Essays, die zwischen 1969 und 1976 geschrieben wurden, erschrecken geradezu durch ihre Aktualität. Sie lesen sich in ihrer Prägnanz, als wären sie für den heutigen Tag geschrieben. Ausgehend von seinem Judesein, das ihm von den Nürnberger Gesetzen aufgezwungen wurde, beschreibt Jean Améry seine existentielle Bindung an Israel, seine Solidarität ist jedoch nicht bedingungslos. Und doch ist für ihn Israel das Land, das allen entrechteten Juden der Welt den aufrechten Gang gelehrt hat. Hier spricht sein Schmerz, weil er, von jeher ein Linker, die Neue Linke, die Israel als kolonialistisch betrachtet, nicht mehr erreichen kann: Ihr selbstgerechter Antizionismus steht ihm als unausrottbarer Antisemitismus klar vor Augen.
Jean Améry, im Oktober 1912 als Hans Mayer in Wien geboren, zählt zu den bedeutendsten europäischen Intellektuellen der sechziger und siebziger Jahre. Seine bahnbrechenden Essays sind in ihrer Bedeutung vielleicht nur mit den Schriften Hannah Arendts und Theodor W. Adornos zu vergleichen. Als Reflexion über die Existenz im Vernichtungslager stehen sie vermutlich Primo Levis Büchern am nächsten. Zugleich jedoch hat Améry wie kaum ein anderer Intellektueller die deutsche Öffentlichkeit mit französischen Denkern und Schriftstellern bekannt gemacht und konfrontiert.Jean Améry starb im Oktober 1978 durch eigene Hand.Von Irene Heidelberger-Leonard ist bei Klett-Cotta eine Biographie von Jean Améry erschienen.Bei Klett-Cotta erscheint die neunbändige, reich kommentierte Werkausgabe mit zahlreichen noch nicht veröffentlichten Texten. Damit besteht zum ersten Mal ein Gesamtüberblick über das vielseitige Werk Amérys.
Irene Heidelberger-Leonard, geboren 1944 in der Emigration in Frankreich, war Professorin an der Université Libre de Bruxelles und publizierte zu Günter Grass, Alfred Andersch, Jurek Becker, W. G. Sebald und Imre Kertész. Sie ist die Gesamtherausgeberin der bei Klett-Cotta erscheinenden Améry-Werkausgabe. Für ihre Biographie "Jean Améry. Revolte in der Resignation" (2004) erhielt sie den Preis der Einhard-Stiftung für herausragende Biografik.
»Améry war ein Stilist, der es verstand, Leben auf geradezu physisch spürbare Weise in Schrift zu verwandeln. [...] Es ist kaum möglich, in Jean Amérys 'Der neue Antisemitismus' auch nur eine einzige Zeile zu finden, deren Aussage veraltet wäre. Das ist ein niederschmetternder Befund. Beweist aber auch die Weitsicht und den bewundernswerten Scharfsinn dieses Autors, der seine Heimat verlor, nur weil er Jude war. Man kann nur hoffen, dass dieses Buch viele Leser findet.« Thomas Schmid, Die Welt am Sonntag, 07. Januar 2024 Thomas Schmid Welt am Sonntag 20240107
Erscheinungsdatum | 05.01.2024 |
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Vorwort | Irene Heidelberger-Leonard |
Zusatzinfo | Illustrationen |
Verlagsort | Stuttgart |
Sprache | deutsch |
Maße | 110 x 173 mm |
Gewicht | 124 g |
Einbandart | kartoniert |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Religion / Theologie |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung | |
Schlagworte | Antisemitismus • Antizionismus • Ausgrenzung • Feindbilder • Gewalt • Israel • Judentum • Religion • Spaltung |
ISBN-10 | 3-7681-9828-6 / 3768198286 |
ISBN-13 | 978-3-7681-9828-8 / 9783768198288 |
Zustand | Neuware |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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