Bridging the Gap (eBook)
168 Seiten
Waxmann Verlag GmbH
978-3-8309-9725-2 (ISBN)
Wie kann aus psychologischer Sicht zu mehr Bildungsgerechtigkeit in vielfältigen Klassen beigetragen werden? Die Dissertationsschrift beleuchtet auf der Basis einer empirischen Feldstudie subtile psychologische Mechanismen, die für Bildungsunterschiede zwischen sozialen Gruppen eine Rolle spielen. In den Fokus genommen wird einerseits das Phänomen Stereotype Threat nach Steele und Aronson und andrerseits die Frustration psychologischer Grundbedürfnisse nach Deci und Ryan. Diskutiert werden darüber hinaus Weise Interventionen, die als kleine, gezielte Interventionen in den Schulalltag eingebaut werden können, um benachteiligte Jugendliche zu fördern.
Haliemah Mocevic forscht am FB Erziehungswissenschaft der Universität Salzburg und ist Klinische Psychologin & Gesundheitspsychologin. Nach ihren Masterabschlüssen in Psychologie und Intercultural Studies arbeitete sie im Bereich Lehrer*innenbildung sowie als Schulpsychologin. Ihre Dissertation wurde unter anderem mit dem Dissertationspreis für Migrationsforschung 2021 der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet.
Frontmatter 1
Titel 1
Impressum 4
Abstract 5
Inhalt 7
1 Einleitung 11
2 Bildungschancen von Schüler*innen mit Migrationshintergrund in Österreich zwischen Anspruch und Realität 18
2.1 Warum Bildungsgerechtigkeit? 18
2.2 Sozialwissenschaftliche Forschung zu Bildungsdisparitäten im deutschsprachigen Raum 21
2.2.1 Historischer Streifzug 21
2.2.2 Forschungsstränge zur Erklärung von Bildungsungleichheiten 24
2.3 Forschung zu ethnizitätsbezogener Bildungsungleichheit in Österreich 26
2.3.1 Migration nach Österreich und wichtige bildungspolitische Maßnahmen für Schüler*innen mit Migrationsgeschichte seit dem Jahr 1960 26
2.3.2 Forschungsstränge zu Lernenden mit Migrationshintergrund an österreichischen Bildungseinrichtungen 28
2.4 Forschungsbedarf aufgrund neuer (Folgen) sozialer Ungleichheiten 32
3 Stereotype Threat – die Bedrohung durch Stereotype als möglicher Leistungshemmer für Schüler*innen mit Migrationshintergrund 37
3.1 Stereotype – Gefährliche Vorannahmen 37
3.2 „A threat in the air“ – Kurzer Überblick über die Stereotype-Threat-Forschung 39
3.2.1 Die Anfänge der Stereotype-Threat-Forschung 39
3.2.2 Generalisierbarkeit auf verschiedene soziale Gruppen und Weiterentwicklung des Forschungsbereiches 41
3.3 (Bildungsbezogene) Stereotype über Menschen mit Migrationsgeschichte 43
3.3.1 Stereotype über Menschen mit Migrationshintergrund im deutschsprachigen Raum 43
3.3.2 Defizitorientiertes Narrativ über „den Schüler mit Migrationshintergrund“ 44
3.4 Welche Mechanismen zur Beeinträchtigung führen 46
3.4.1 Mediierende Faktoren 47
3.4.2 Moderierende Faktoren 49
3.4.3 Fazit und Integrative Modelle 52
3.5 Weitreichende Konsequenzen durch situationsübergreifendes dysfunktionales Verhalten 53
3.5.1 Vermeidung von Herausforderungen 54
3.5.2 Selbstbehinderung (Self-handicapping) 54
3.5.3 Zurückweisung von Feedback 55
3.5.4 Unsicherheit und Vermeidung der Domäne und des Engagements 55
3.6 Interventionsstrategien – Ansätze zur Verringerung der stereotypbedingten Leistungsminderung 56
3.6.1 Überzeugungsbasierte Interventionsstrategien 58
3.6.2 Resilienzbasierte Interventionsstrategien 58
3.6.3 Identitätsbasierte Interventionsstrategien 59
4 Zur Bedeutung der psychologischen Grundbedürfnisse Autonomie, Kompetenz und soziale Eingebundenheit im Lehr-Lerngeschehen 62
4.1 Basic Psychological Needs – drei fundamentale Grundbedürfnisse 67
4.1.1 Autonomie 69
4.1.2 Kompetenz 70
4.1.3 Soziale Eingebundenheit 70
4.2 Bedürfnisunterstützung, Motivation und Schulleistung 71
4.3 Fazit und Fokus der vorliegenden Studie 73
5 Weise Interventionen 75
5.1 Sozialpsychologische Basis und zugrunde liegende Mechanismen 76
5.2 Bewährte Techniken 79
5.3 Priming multipler Identität als Weise Intervention? 80
6 Untersuchungsblöcke und Hypothesen 83
7 Methode 88
7.1 Stichprobe 88
7.2 Versuchsablauf 88
7.3 Versuchsdesign 89
7.4 Versuchsmaterial 90
7.4.1 Experimentelle Manipulation 1: Stereotypaktivierung 90
7.4.2 Experimentelle Manipulation 2: Priming einfaches vs. multiples Identitätskonzept (Weise Intervention) 91
7.4.3 Leistungserhebung 92
7.4.4 Domänenspezifisches Selbstkonzept 93
8 Ergebnisse 94
8.1 Vorbereitende Analysen 94
8.2 Achievement Gap und Stereotype Threat (Hypothesen 1 und 2) 95
8.3 Frustration von Basic Needs als Mediator (Hypothese 3) 98
8.4 Wirkung des Identitätsprimings (Hypothese 4) 107
9 Diskussion 112
9.1 Theoretischer Erkenntnisgewinn 112
9.1.1 Leistungslücke: Schüler*innen mit Migrationshintergrund zeigen weniger Leistung 112
9.1.2 Stereotype-Threat-Effekt: Stereotypaktivierung hemmt die Leistungsfähigkeit von Schüler*innen mit Migrationshintergrund 113
9.1.3 Basic-Needs-Frustration erklärt einen Teil der Leistungsunterschiede zwischen Schüler*innen mit und ohne Migrationshintergrund 115
9.1.4 Identitätsbasierte Weise Intervention als effizientes, faires Instrument für mehr Bildungsgerechtigkeit in vielfältigen Klassen? 118
9.2 Praktische Implikationen für Schule und Lehrer*innenhandeln 121
9.2.1 Erforderliche Schlüsselkompetenzen, um Bildungsdisparitäten in der Interaktion zwischen Lehrperson und Schüler*in entgegenzuwirken 121
9.2.2 Need-supportive Teaching 123
9.2.3 Interventionsmaßnahmen gegen subtile psychologische (Identitäts-)Bedrohungen für Schüler*innen mit Migrationshintergrund 124
9.2.4 Gelingensbedingungen Weiser Interventionen 128
9.3 Stärken und Limitationen der Studie 129
9.4 Conclusio 131
Backmatter 132
Literatur 132
Abbildungsverzeichnis 165
Tabellenverzeichnis 166
Danksagung 168
Erscheint lt. Verlag | 10.10.2023 |
---|---|
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Pädagogik |
ISBN-10 | 3-8309-9725-6 / 3830997256 |
ISBN-13 | 978-3-8309-9725-2 / 9783830997252 |
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