Die Zugehörigkeit des Islams zu Deutschland (eBook)

Diskursanalytische Untersuchungen einer wiederkehrenden Debatte in hegemonialen Printmedien

(Autor)

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2023 | 1. Aufl. 2023
XVII, 625 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-42655-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Zugehörigkeit des Islams zu Deutschland - Junus el-Naggar
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In diesem Buch steht der hegemoniale Diskurs um die Frage nach der Zugehörigkeit des Islams zu Deutschland im Fokus. Mit der Zuerkennung der Zugehörigkeit des Islams löste der damalige Bundespräsident Christian Wulff 2010 einen breiten medialen Diskurs und in den folgenden Jahren wiederkehrende Debatten aus. Junus el-Naggar hat aus sprach- und sozialwissenschaftlichen Perspektiven Funktionen und Mechanismen des Diskurses ebenso untersucht wie seine Präsuppositionen, unterschiedliche Zugehörigkeitsgrenzziehungen, das diskursive Zusammenspiel zwischen dem Deutschen und dem Islam, Positionierungen von am Diskurs teilnehmenden Muslim:innen, kontextuelle Regelmäßigkeiten und historische Traditionslinien. Welche Logiken also liegen diesem Diskurs zugrunde? Wie wird die Grenze der Zugehörigkeit gezogen und wie hängen unterschiedliche Grenzziehungen mit dem Feld des Sagbaren zusammen? Wie werden der Islam und das Deutsche hervorgebracht und wie ist das Zusammenspiel dieser beiden Konstrukte beschaffen? Inwiefern findet sich im Diskurs Widerstand gegen seine dominanten Strukturen? Welche Regelmäßigkeiten und Ambivalenzen bringt der Diskurs hervor? Anhand dieser Fragen wurde die Beschaffenheit des hegemonial-medialen Zugehörigkeitsdiskurses systematisch analysiert.



Junus el-Naggar hat Islamische Theologie und Anglistik studiert, war Promotionsstipendiat des Avicenna Studienwerks und Gastwissenschaftler an der Georgetown University in Washington, D.C. Er leitet ein von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördertes Projekt in der Erwachsenenbildung.

Danksagung 7
Inhaltsverzeichnis 8
Abbildungsverzeichnis 16
1 Einleitung 17
1.1 Problemaufriss 17
1.2 Erkenntnisinteresse und Forschungsfragen 22
1.2.1 Präsuppositionen 25
1.2.2 Konstruktionen von Zugehörigkeit 26
1.2.3 Konstruktionen des Islams, des Deutschen und ihre Zusammenhänge 26
1.2.4 Muslim:innen zwischen der Stabilisierung des hegemonialen Diskurses und Widerstand 27
1.2.5 Regelmäßigkeiten und Ambivalenzen 27
1.3 Forschungsstand 28
1.4 Aufbau der Arbeit 43
2 Theorie 46
2.1 Diskurstheoretische Grundlagen 47
2.1.1 Macht und Wissen 50
2.1.2 Konstruktivismus, Sagbarkeit und Deutungskämpfe 55
2.1.3 Hegemoniale Medien 61
2.2 Theoretische Ausgangspunkte der Analyse von Präsuppositionen 68
2.2.1 Das Selbstverständliche hinterfragen 68
2.2.2 Politische, juristische, territoriale und kulturelle Zugehörigkeit 70
2.2.3 Kollektive Identitäten und vorgestellte Gemeinschaften 75
2.3 Theoretische Ausgangspunkte der Analyse von Konstruktionen von Zugehörigkeit 77
2.4 Theoretische Ausgangspunkte der Analyse von Konstruktionen des Islams, des Deutschen und ihren Zusammenhängen 81
2.4.1 Guter Islam, schlechter Islam 81
2.4.2 Der konstitutive Zusammenhang zwischen Eigenem und Fremdem 83
2.4.3 Äquivalenz, Differenz und leere Signifikanten 86
2.4.4 Kollektivsymbolik 92
2.5 Theoretische Ausgangspunkte der Analyse der Positionierung von Muslim:innen 95
2.5.1 Das Subjekt als Produzent und Produkt von Diskursen und die Frage nach seiner Autonomie 96
2.5.2 Widerstand als Subversion 99
2.6 Theoretische Ausgangspunkte der Analyse von Regelmäßigkeiten und Ambivalenzen 103
3 Methodologie 107
3.1 Nutzen und Grenzen diskursanalytischer Forschung 107
3.2 Interdisziplinäre Weiterführungen Foucaults 112
3.3 Qualitätskriterien qualitativer diskursanalytischer Sozialforschung 119
3.3.1 Austausch 120
3.3.2 Transparenz 121
3.3.3 Reflexion der Grenzen der Reichweite der eigenen Forschung 121
3.3.4 Berücksichtigung diskursive Ambivalenz 123
3.3.5 Offenheit 124
3.3.6 Fachliche Kompetenz der forschenden Person 125
3.3.7 Die eigene Diskursposition 125
3.4 Zwischenfazit 129
4 Methodik 131
4.1 Terminologie 131
4.2 Forschungsdesign 140
4.2.1 Konzeptionierungsphase 140
4.2.2 Erhebungsphase 149
4.2.3 Interpretationsphase 159
5 Diskursive Kontexte 160
5.1 Historische Islamdiskurse 160
5.1.1 Zuschreibungen von Gewalt 172
5.1.2 Konstruktionen brutaler muslimischer Führer 174
5.1.3 Zuschreibungen sexueller Zügellosigkeit 175
5.1.4 Konstruktionen von Exotik 177
5.1.5 Externalisierung von Homosexualität 178
5.1.6 Zuschreibungen weiblicher Abhängigkeit 178
5.1.7 Zuschreibungen von Fortschrittsfeindlichkeit 180
5.1.8 Zuschreibungen von Kritikunfähigkeit 183
5.1.9 Antiprophetische Polemik 186
5.1.10 Zuschreibungen von Machtbesessenheit 188
5.1.11 Konstruktionen des Islams als Zeichen der Endzeit und Strafe der Christenheit 190
5.1.12 Christliche Referenzpunkte 192
5.1.13 Funktionen historischer Islamdiskurse 196
5.1.14 Zwischenfazit 198
5.2 Historische Diskurse um das Deutsche 199
5.2.1 Geschichte eines deutschen Wir-Bewusstseins 200
5.2.2 Die Ursprünglichkeit des Deutschen 207
5.2.3 Die Homogenität des Deutschen 208
5.2.4 Abgrenzung als identitätsstiftendes Moment des Deutschen 210
5.2.5 Die ethnisch-kulturellen Einheit der Deutschen 212
5.2.6 Europa, der Okzident, das Abendland oder der Westen? Die Deutschen auf der Suche nach Selbstverortung 213
5.2.7 Zwischenfazit 215
5.3 Die Verschränkung von Islam- und Integrationsdiskursen 217
5.3.1 Sprechweisen über Islam und Muslim:innen im Zuge der Verschränkung von Islam- und Integrationsdiskursen 217
5.3.2 Diskursive Wegbereiter des Zugehörigkeitsdiskurses 233
6 Analyseergebnisse 247
6.1 Präsuppositionen 247
6.1.1 Juristisch, territoriale, politische und kulturelle Zugehörigkeit 248
6.1.2 Islam als Problem 258
6.1.3 Integration 263
6.1.4 Säkularität als Laizismus 275
6.1.5 Idealszenarien gesellschaftlicher Zusammensetzung 277
6.1.6 Verschränkung von Islam- und Migrationsdiskurssträngen 281
6.1.7 Zwischenfazit 285
6.2 Konstruktionen von Zugehörigkeit 287
6.2.1 Meta-Analyse 289
6.2.2 Protonormalistische Exklusion 312
6.2.3 Exklusiver Realismus 328
6.2.4 Inklusive Korrektion 337
6.2.5 Konditionale Inklusion 345
6.2.6 Anerkennende Inklusion 354
6.2.7 Zwischenfazit 356
6.3 Konstruktionen des Islams, des Deutschen und ihre Zusammenhänge 361
6.3.1 Mechanismen im diskursiven Zusammenspiel zwischen dem Islam und dem Deutschen 361
6.3.2 Die Konstruktion identitätsstiftender Merkmale des Eigenen im Spiegel des Islams 371
6.3.3 Diskurstragende Kategorien in der Konstitution einer Grenze 383
6.3.4 Guter Islam, schlechter Islam 390
6.3.5 Toleranz als Verbindungskonzept zwischen Deutschland und dem Islam 415
6.3.6 Zwischenfazit 421
6.4 Muslim:innen zwischen der Stabilisierung des hegemonialen Diskurses und Widerstand 423
6.4.1 Zugang zum hegemonialen Diskurs 425
6.4.2 Die Stabilisierung von Essentialisierung, Dichotomisierung und islamischen Defiziten 430
6.4.3 Reproduktion durch Korrektion als Effekt von Strategien des Widerstands 433
6.4.4 Konditional-inklusive Selbstpositionierungen im Spannungsfeld guter und schlechter Muslim:innen 436
6.4.5 Ansätze von Subversion 444
6.4.6 Zwischenfazit 447
6.5 Regelmäßigkeiten und Ambivalenzen des Zugehörigkeitsdiskurses 452
6.5.1 Kontextuelle Regelmäßigkeiten und Ambivalenzen innerhalb des Analysezeitraums ab 2010 453
6.5.2 Regelmäßigkeiten und Ambivalenzen zwischen dem Zugehörigkeitsdiskurs und dem diskursiven Kontext 508
7 Schluss 528
7.1 Ergebniszusammenfassung 528
7.1.1 Funktionen des Zugehörigkeitsdiskurses 529
7.1.2 Mechanismen des Zugehörigkeitsdiskurses 540
7.1.3 Ansätze subversiven Widerstands 551
7.2 Konfrontation mit der Theorie 554
7.2.1 Präsuppositionen 555
7.2.2 Normalistische Grenzen von Zugehörigkeit 557
7.2.3 Macht und Wissen 562
7.2.4 Zusammenspiel von Eigenem und Fremdem 565
7.2.5 Zugänge zum Diskurs und subversiver Widerstand 570
7.2.6 Kontinuitäten und Brüche 573
7.2.7 Konstruktivismus 576
7.3 Ausblick und Abschluss 578
7.3.1 Einordnung in den Forschungsstand 578
7.3.2 Limitationen und Schlüsse für zukünftige Forschung 583
7.3.3 Fazit 589
Literaturverzeichnis 591

Erscheint lt. Verlag 26.8.2023
Reihe/Serie Islam in der Gesellschaft
Islam in der Gesellschaft
Zusatzinfo XVII, 625 S. 8 Abb., 6 Abb. in Farbe.
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte Christian Wulff • Deutschland • Diskursanalyse • Exklusion • Foucault • Grenzen • Horst Seehofer • Inklusion • Islam • Muslime • Nation • Nationale Identität • Präsuppositionen • Regelmäßigkeiten • Zugehörigkeit
ISBN-10 3-658-42655-1 / 3658426551
ISBN-13 978-3-658-42655-2 / 9783658426552
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