Potenzial Schulassistenz (E-Book) (eBook)

Ein Praxishandbuch für Schulassistenzen, Lehrpersonen und Schulleitungen
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
120 Seiten
hep verlag
978-3-0355-2345-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Potenzial Schulassistenz (E-Book) -  Denise Da Rin,  Adina Baiatu
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Planen Sie den Einsatz einer Schulassistenz, sind Sie selbst als Schulassistenz tätig oder arbeiten Sie mit einer zusammen? Das Handbuch zeigt mit vielen Praxisbeispielen, Erfahrungsberichten und anhand aktueller Forschungserkenntnisse auf, wie die Zusammenarbeit gelingen kann, welche Risiken bestehen und wie das Potenzial dieser Helping Hands sinnstiftend genutzt werden kann.

Nach Abschluss des LehrerInnenseminars in Kreuzlingen studierte Denise Da Rin Soziologie, Germanistische Linguistik sowie Psycholinguistik und Sprechwissenschaft in Zürich und München. Sie unterrichtete während mehrerer Jahre an Volksschulen und war als Lehrbeauftragte für diverse Pädagogische Hochschulen tätig. Zudem arbeitete sie als Managementtrainerin in einer Schweizer Grossbank und gleichzeitig als Kursleiterin bei der Asylorganisation des Kantons Zürich. Dabei wirkte sie in einem Spannungsfeld zwischen «High Potentials» und «bildungsfernen Personen». Schliesslich war sie in dieser Zeit Mitgründerin und Co-Kuratorin des forums für zeitgenössische kunst - forum of contemporary art, das jungen Kunstschaffenden eine Ausstellungsplattform bot. Am Educational Engineering Lab des Instituts für Informatik der Universität Zürich forschte und lehrte sie zum Einsatz neuer Medien. Nach Abschluss ihrer Dissertation Vom E-Learning zum Blended Learning (Universität Luzern, 2004) war sie als Projektleiterin an der Universität St. Gallen tätig, wo sie u. a. für Qualitätsmanagementseminare für Bildungsinstitutionen und für Strategieberatungen von Kunden verantwortlich war. Bereichernde und abenteuerliche Lehr- und Wanderjahre führten sie nach Kolumbien und Mexiko, wo sie u. a. als Lehrplan-Projektleiterin sowie als Generaldirektorin der Schweizerschule tätig war. Aktuell arbeitet Denise Da Rin an der Pädagogischen Hochschule Zürich. Sie leitet das Zentrum Unterricht und Lernen und setzt sich mit Führungsansätzen an Hochschulen sowie Governancestrukturen auseinander. Denise Da Rin lebt mit ihrer Familie in Zürich.

Nach Abschluss des LehrerInnenseminars in Kreuzlingen studierte Denise Da Rin Soziologie, Germanistische Linguistik sowie Psycholinguistik und Sprechwissenschaft in Zürich und München. Sie unterrichtete während mehrerer Jahre an Volksschulen und war als Lehrbeauftragte für diverse Pädagogische Hochschulen tätig. Zudem arbeitete sie als Managementtrainerin in einer Schweizer Grossbank und gleichzeitig als Kursleiterin bei der Asylorganisation des Kantons Zürich. Dabei wirkte sie in einem Spannungsfeld zwischen «High Potentials» und «bildungsfernen Personen». Schliesslich war sie in dieser Zeit Mitgründerin und Co-Kuratorin des forums für zeitgenössische kunst – forum of contemporary art, das jungen Kunstschaffenden eine Ausstellungsplattform bot. Am Educational Engineering Lab des Instituts für Informatik der Universität Zürich forschte und lehrte sie zum Einsatz neuer Medien. Nach Abschluss ihrer Dissertation Vom E-Learning zum Blended Learning (Universität Luzern, 2004) war sie als Projektleiterin an der Universität St. Gallen tätig, wo sie u. a. für Qualitätsmanagementseminare für Bildungsinstitutionen und für Strategieberatungen von Kunden verantwortlich war. Bereichernde und abenteuerliche Lehr- und Wanderjahre führten sie nach Kolumbien und Mexiko, wo sie u. a. als Lehrplan-Projektleiterin sowie als Generaldirektorin der Schweizerschule tätig war. Aktuell arbeitet Denise Da Rin an der Pädagogischen Hochschule Zürich. Sie leitet das Zentrum Unterricht und Lernen und setzt sich mit Führungsansätzen an Hochschulen sowie Governancestrukturen auseinander. Denise Da Rin lebt mit ihrer Familie in Zürich.

Einleitung

Denise Da Rin, Adina Baiatu

Volksschulen sind laufend von zahlreichen Entwicklungen und den damit verbundenen Herausforderungen betroffen. Lehrpersonen und Schulen haben viele unterschiedliche Aufgaben zu bewältigen: die Etablierung von Tagesschulen, die Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit besonderem Bildungsbedarf, steigende Schülerzahlen, größere Klassen, Auswirkungen der digitalen Transformation auf Unterricht und Lernen, Lehrpersonenmangel. Die Aufzählung ließe sich fortführen. All diese Entwicklungen haben auch zur Folge, dass Schulen vermehrt Unterstützung von unterschiedlich spezialisiertem und qualifiziertem Personal erhalten, das zur Entlastung in ihrem anspruchsvollen Arbeitsumfeld beiträgt.

Im Zuge dieser Entwicklungen haben sich mehrere Funktionen und Rollen etabliert und zunehmend ausdifferenziert: Fachpersonen für schulische Heilpädagogik (SHP), Fachpersonen mit therapeutischen Qualifikationen für Logopädie oder Psychomotorik, die Schulsozialarbeit, ICT-Fachpersonen, aber auch Betreuungs- und Begleitungspersonal von Hort, Mittagstisch oder Hausaufgabenhilfe, das freiwillige Engagement von Senior*innen sowie in der Schweiz seit 2016 auch vereinzelt Zivildienstleistende, die in Schulen befristet Einsatz leisten.1 Auch Schulassistenzen2 gehören zu diesem sogenannt erweiterten Personal von Schulen.

Im Folgenden wird der Begriff «Schulassistenz» anstelle des in der deutschsprachigen Schweiz ebenfalls häufig verwendeten Begriffs «Klassenassistenz» verwendet, da sich die Einsatzgebiete und Handlungsfelder von Assistenzen in den letzten Jahren deutlich ausgeweitet haben und sie an Schulen über den Unterrichtsrahmen hinaus Hilfestellungen leisten.

In Sonderschulen sowie im US-amerikanischen Raum hat sich diese Unterstützungsform für Schüler*innen bereits in den 1950er-Jahren etabliert. «Paraprofessionals wurden in der Schule eingesetzt, um LehrerInnen mehr Zeit für die Unterrichtsplanung zu verschaffen und sie zu unterstützen.»3 Zu Beginn verrichteten sie Büroarbeiten wie Unterlagen kopieren und beaufsichtigten Kinder während den (Mittags-)Pausen. Dies änderte sich in den 1970er-Jahren, als Menschen mit Behinderung per Gesetz der freie Zugang zu angemessener Bildung an öffentlichen Schulen ermöglicht wurde. Die Rolle der Paraprofessionals weitete sich im Zuge dieser Entwicklungen auf die Unterstützung von Schüler*innen mit Behinderung in allgemeinbildenden Settings aus. Im deutschsprachigen Raum etablierte sich diese Begleitfunktion Ende der 1980er-Jahre, um Schüler*innen mit besonderem Bildungsbedarf in alltagspraktischen Situationen zu unterstützen und ihnen den Unterrichtsbesuch zu ermöglichen.4

Im Zuge der integrierten Sonderschulung an Volksschulen nimmt die Zahl von Schulassistenzen auch in der Schweiz zu. Ihr Einsatzgebiet hat sich hierzulande von medizinisch-pflegerischen Tätigkeiten in Sonderschulen auf praktische und pädagogische Unterstützungshandlungen bei der Alltagsbewältigung und beim Lernen in der Regelschule verschoben.

Die internationale Fachliteratur betrachtet den zunehmenden Einsatz von Schulassistenzen als Ergänzung und Ausgleich von nicht vorhandenem (sonder-)pädagogischem Personal größtenteils kritisch. Allerdings unterscheiden sich die Rahmenbedingungen und Aufgaben von Schulassistenzen in den verschiedenen Ländern, und die Forschungserkenntnisse zur Wirkung dieser Unterstützungsmaßnahme sind je nach Land noch spärlich und aufgrund unterschiedlicher Rahmenbedingungen nicht durchgehend vergleichbar.5

Für die Schweiz kann festgehalten werden, dass es zum Einsatz von Schulassistenzen in der Volksschule noch keine systematisch erhobenen Daten gibt.6 Die Funktion «Schulassistenz» stellt aktuell keine offizielle Berufsbezeichnung dar und es existiert keine anerkannte Ausbildung für diese Tätigkeit. Die Anstellung wird auf Ebene der Gemeinden geregelt. Dementsprechend haben die einzelnen Gemeinden beim Einsatz von Schulassistenzen in vielen Punkten einen großen Spielraum.

Dieser Spielraum und eine damit einhergehende Unsicherheit seitens der Betroffenen sowie von Schulbehörden und Schulleitungen haben zur Folge, dass sich die Anstellungsbedingungen und Aufgaben von Schulassistenzen von Schulort zu Schulort stark unterscheiden können. Da es für die Tätigkeit der Schulassistenz weder offizielle noch allgemeingültige Tätigkeitsbeschreibungen gibt, wirkt dies einer Professionalisierung der Assistenzrolle entgegen (siehe dazu auch die Stellungnahme des SchulAssistenzVerbands in Kapitel 3). Lehrpersonenausbildende sowie Lehrberufsverbände befürchten zudem, dass Schulassistenzen zunehmend Aufgaben von Lehrpersonen übernehmen, wofür sie weder ausreichend ausgebildet sind noch angemessen entlohnt werden. Dies könnte zu einer Deprofessionalisierung des Lehrberufs beitragen.7

Weiter zeigen empirische Erkenntnisse aus der Unterrichtsforschung, dass Schulassistenzen bei der Betreuung und Begleitung von Schüler*innen mit besonderem Bildungsbedarf oder in disziplinarisch herausfordernden Schulklassen an ihre Grenzen stoßen.8 Die mit dem Einsatz von Assistenzpersonal angestrebten Ziele wie die Entlastung der Lehrpersonen, die Erhöhung des Betreuungsschlüssels, die Gewährleistung einer hohen Unterrichtsqualität sowie die Ermöglichung von Inklusion erfüllen sich denn auch nur teilweise: Die Integration und Selbstständigkeit von Schüler*innen mit besonderem Bildungsbedarf kann sich durch eine zu enge Betreuung durch eine Schulassistenz sogar erschweren.9

Vor dem Hintergrund dieser spannungsreichen Ausgangslage und wiederkehrender Fragen im Zusammenhang mit dem Einsatz von Schulassistenzen ist die Idee für dieses Handbuch entstanden. Es trägt den Titel «Potenzial Schulassistenz. Ein Praxishandbuch für Schulassistenzen, Lehrpersonen und Schulleitungen». Das Handbuch ist ein Nachschlagewerk für alle Interessierten, die die Frage umtreibt, wie Schulassistenzen schüler*innenorientiert und lernwirksam arbeiten können. Es soll Lehr- und Fachpersonen zu mehr Sicherheit in der Zusammenarbeit im Schulteam verhelfen und Schulleitungen dabei unterstützen, ihr Assistenzpersonal ressourcenorientiert einzusetzen. Und es soll Entscheidungsträger*innen empirisch fundierte Hinweise liefern, um das Profil von Schulassistenzen zu schärfen und mögliche Aufgaben dieser Unterstützungsfunktion so zu konkretisieren, dass die oben beschriebenen Herausforderungen und die damit einhergehenden Risiken entschärft werden können. Dies ganz im Sinne einer multiprofessionellen Zusammenarbeit in einer inklusiven Schule und – last but not least – zugunsten einer lernförderlichen Unterstützung aller Schüler*innen.

Das Handbuch gliedert sich in drei Teile mit zehn Kapiteln: Teil 1 zeigt anhand von konkreten Handlungsempfehlungen exemplarisch auf, wie Schulassistenzen zielgerichtet eingesetzt werden und welche Aufgaben sie im Rahmen ihrer Anstellung übernehmen können. In Kapitel 2 berichtet eine Schulleitung darüber, worauf sie beim Einsatz von Schulassistenzen achtet. In Kapitel 3 sprechen Vertreter*innen des SchulAssistenzVerbands über ihre Erfahrungen und Visionen. Kapitel 4 widmet sich rechtlichen Fragestellungen: Es werden häufig gestellte Fragen im Zusammenhang mit der kommunalen Anstellung sowie der Verantwortlichkeit von Schulassistenzen erläutert.

In Teil 2 fokussiert Kapitel 5 die Zusammenarbeit zwischen Lehr- und Assistenzpersonen. Es wird dargestellt, wie Lehrpersonen, Fachpersonen für schulische Heilpädagogik (SHP) und Schulassistenzen ihre Zusammenarbeit gestalten können und wie sich ihre Verantwortungsbereiche optimalerweise voneinander abgrenzen. Im Anschluss daran erzählen eine Schulassistentin und eine Lehrperson von ihren Erfahrungen (Kapitel 6).

Teil 3 befasst sich mit der Frage, welche Unterstützungsmöglichkeiten Schulassistenzen im Unterricht wahrnehmen können. Nach einer kurzen Einführung zum heutigen Lern- und Unterrichtsverständnis und einer Übersicht über die wichtigsten Qualitätsmerkmale guten Unterrichts (Kapitel 7) wird auf drei Themenschwerpunkte eingegangen, mit denen Schulassistenzen im Unterricht häufig zu tun haben: kooperative Unterrichtssettings (Kapitel 8), die Förderung überfachlicher Kompetenzen (Kapitel 9) sowie die Lernbegleitung von Schüler*innen (Kapitel 10). Die einzelnen Kapitel verdeutlichen, welche Aufgaben innerhalb dieser Unterrichtsarrangements von Schulassistenzen übernommen werden können. Als Grundlage dienen die in Teil 1 beschriebenen Empfehlungen zu den Handlungsfeldern und die in Teil 2 dargelegten Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Lehrkräften und Schulassistenzen.

Um den Lesefluss zu erleichtern, wurden alle Quellenangaben und weiterführenden Hinweise in Endnoten am Schluss der jeweiligen Kapitel unter «Anmerkungen» gesetzt. Sie dienen interessierten Leser*innen zur vertiefenden Lektüre einzelner Aspekte. Am Ende des Buchs findet sich ein Literaturverzeichnis mit den vollständigen Quellenangaben zu allen Kapiteln.

Anmerkungen

1 SKBF 2018, Bildungsbericht 2018,...

Erscheint lt. Verlag 1.9.2023
Verlagsort Bern
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Pädagogik
Schlagworte Erfahrungsberichte • Forschungsergebnisse • Forschungserkenntnisse • Handbuch • Potenzial • Praxisbeispiele • Risiken • Schulassistenz • Zusammenarbeit
ISBN-10 3-0355-2345-2 / 3035523452
ISBN-13 978-3-0355-2345-4 / 9783035523454
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