Weshalb auf die Wissenschaft hören? (eBook)

Antworten aus Philosophie und wissenschaftlicher Praxis
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2022 | 1. Auflage
VIII, 404 Seiten
Springer-Verlag
978-3-662-65688-4 (ISBN)

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Weshalb auf die Wissenschaft hören? -
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Pandemie und Klimakrise rufen die herausragende Rolle der Wissenschaft und des wissenschaftlichen Wissens für Informierung und Orientierung der Gesellschaft sowie für die Beratung der Politik bei der Ausrichtung praktischer Maßnahmen ins Bewusstsein. In diesem Zusammenhang wird die Frage virulent, weshalb der Wissenschaft diese herausgehobene Rolle zukommt. Dass diese Frage trotz der vielbeschworenen Autorität der Wissenschaft alles andere als trivial ist, zeigt sich daran, dass Wissenschaftsskepsis und Relativierung wissenschaftlicher Resultate bis hin zur Wissenschaftsleugnung Einfluss gewinnen, sobald es um konkrete Fragen der Ausrichtung gesellschaftlichen Handelns an der Wissenschaft geht. Wodurch ist also Vertrauen in die durch die Wissenschaft ermittelten Fakten, die in ihren Modellen entworfenen Szenarien und ihre Ratschläge an Gesellschaft und Politik gerechtfertigt? Weshalb soll man der Wissenschaft in besonderem Maße vertrauen und auf ihren Ratschlag hören?

Insgesamt sollen die Beiträge des Buches Aufschluss darüber geben, wodurch die Vertrauenswürdigkeit der Wissenschaft in ihrer modernen Form gerechtfertigt ist und an welche Bedingungen ihre besondere Rolle in der Gesellschaft geknüpft ist. Was kann Wissenschaft für die Gesellschaft leisten und wo liegen die Grenzen ihrer orientierenden Rolle? Was heißt es 'auf die Wissenschaft zu hören' und was sind die Bedingungen dafür, dass Menschen in einer demokratischen Gesellschaft sich wissenschaftliche Erkenntnisse aneignen und sie als Richtschnur für ihr Handeln verwenden?


Die Herausgeber
Prof. Dr. Andreas Bartels Professor emeritus am Institut für Philosophie, Universität Bonn  
?Prof. Dr. Dennis Lehmkuhl lehrt und forscht am Institut für Philosophie der Universität Bonn

Beitragsautor:innen:
Prof. Dr. Martin Carrier (Wissenschaftsphilosophie; Universität Bielefeld)
Prof. Dr. Matthias Bartelmann (Theoretische Physik; Universität Heidelberg)
Prof. Dr. Michael Meyer-Hermann (System-Immunologie; Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Braunschweig)
Prof. Dr. Mojib Latif (Klimaforschung, Maritime Metereologie; Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung, Kiel)
Prof. Dr. Gernot Klepper (Klimaökonomie und Klimapolitik; Institut für Weltwirtschaft, Kiel)
Prof. Dr. Roman Frigg (Wissenschaftsphilosophie; LSE London), Prof. Dr. Erica Thompson (Ethics of Modelling and Simulation; LSE London) und Prof. Dr. Charlotte Werndl (Wissenschaftsphilosophie; Universität Salzburg)
Prof. Dr. Dr. Rafaela Hillerbrand (Wissenschaftsphilosophie, Technikfolgen-Abschätzung; KIT Karlsruhe)
Prof. Dr. Elke Brendel (Logik/Erkenntnistheorie; Universität Bonn)
Prof. Dr. Harald Lesch (Astrophysik, LMU München)
Prof. Dr. Annette Dufner (Philosophie, Medizinethik; Institut für Wissenschaft und Ethik, Universität Bonn)
Prof. Dr. Claus Beisbart (Wissenschaftsphilosophie; Universität Bern)  

Inhaltsverzeichnis 5
Autorenverzeichnis 7
Einleitung und Übersicht 9
AUF DIE WISSENSCHAFT HÖREN: GRÜNDE UND VORAUSSETZUNGEN 34
Wissenschaft im Zweifel. Zur Glaubwürdigkeit wissenschaftlicher Forschung 35
Zusammenfassung 35
1Einleitung 36
2Wissenschaft als organisierte kritische Prüfung 38
3Der Fehlschlag empirischer Widerlegungen 44
4Wissenschaft in einer komplexen Welt 49
5Wissenschaft in der gesellschaftlichen Arena 56
6Wissenschaft unter gesellschaftlichen Rahmenbedingungen 60
7Schluss 62
Literatur 64
Vertrauen in die Wissenschaften – was ist das und welche Grundlage hat es? 68
Zusammenfassung 68
1Einleitung 69
2Hören auf die Wissenschaften und Testimonialwissen 72
3Vertrauen 75
4Vertrauen in die Wissenschaft – ein einfacher Vorschlag 79
5Diskussion und Erweiterung 87
6Schlussüberlegung: Quellen des Misstrauens 94
Literatur 97
Chancen und Grenzen mathematischer Modelle in der Pandemiebewältigung 100
Zusammenfassung 100
1Die Vision einer wissensbasierten Gesellschaft 101
2Die Rolle der Wissenschaft in der Pandemie 103
3Arten von mathematischen Modellen in Pandemien 105
4Unsichere Daten und Parameterschätzungen 110
5Grenzen der Vorhersagekraft von Modellen 114
6Interpretation der Neuinfektionen 116
7Die Rolle der Impfung aus mathematischer Sicht 118
8Scheinbare Interessenkonflikte zwischen Wirtschaft und Gesundheit 120
9Mathematische Modelle liefern einen Zeitvorteil 121
Literatur 122
Über den Erfolg der Physik – Erkenntnisgewinn aus Empirie und Theorie 128
Zusammenfassung 128
1Einleitung 129
2Seefahrt, die Jupitermonde und die Lichtgeschwindigkeit 129
3Kepler, Mars, Newton und die Grundlegung der Mechanik 132
4Galilei und der Wechsel von Bezugssystemen 135
5Umformulierungen der Mechanik und das Streben der Natur nach dem Optimum 138
6Mechanik, Elektrodynamik und eine Unverträglichkeit 140
7Naturgesetze und ihre Wandelbarkeit 143
8Experiment, Theorie, Skalentrennung und Idealisierung 145
9Wirkung und Symmetrie 149
Literatur 155
Wahrheit in der Wissenschaft 157
Zusammenfassung 157
1Einleitung 158
2Metaphysische vs. erkenntnistheoretische Frage nach der Wahrheit 160
3Korrespondenztheorien der Wahrheit 162
4Kohärenztheoretische und pragmatistische Theorien der Wahrheit 164
5Wahrheitsrelativismus und Perspektivismus 166
6Wissenschaftliche Paradigmen und Theorienbeladenheit der Beobachtung 171
7Wahrheitspluralismus 174
8Objektive Wahrheit und Fallibilismus 177
9Zusammenfassung und Fazit 183
Literatur 185
DAS BEISPIEL KLIMAWISSENSCHAFTEN 188
Klimawandel – mit dem Rücken zur Wand 189
1Treibhauseffekt 189
2Wetter und Klima 195
3Klimavorhersagbarkeit 197
4Klimamodellierung 201
5Das Klima des 20. und 21. Jahrhunderts 203
6Herausforderung Erdsystemforschung 204
Literatur 208
Handlungsoptionen für den Klimaschutz im 21. Jahrhundert 210
Zusammenfassung 210
1Einleitung 211
2Die Rolle der Wirtschaftswissenschaften im gesellschaftlichen Diskurs und in der Politikberatung 212
3Unterschiede (und Ähnlichkeiten) zwischen klimaökonomischen und anderen wirtschaftspolitischen Analysen 216
3.1Komplexität 217
3.2Räumliche und sektorale Ausdehnung 218
3.3Zeithorizont 219
3.4Ähnlichkeiten 220
3.5Besonderheiten der Forschung zum Klimaschutz 221
3.6Abwägung zwischen Vollständigkeit und Nachvollziehbarkeit 224
4Für jede Fragestellung das passende Modell 225
4.1Globale Langfristmodelle 226
4.2Sektorale Wirtschaftsmodelle 233
4.3Wirkungsweise klimapolitischer Instrumente 238
5Akzeptanz klimaökonomischer Analysen 241
6Wie abstrakt sind klimaökonomische Modellanalysen? 244
7Kann und sollte man den klimaökonomischen Analysen vertrauen? 247
Literatur 249
Konzeptuelle Fragen in den Grundlagen der Klimawissenschaften 251
Zusammenfassung 252
1Einleitung 252
2Definitionen von Klima und Klimawandel 255
3Klimamodelle 259
4Nachweis und Zuschreibung von Klimawandel 262
5Bestätigung und Vorhersage 270
6Verstehen und Quantifizieren von Unsicherheit 275
7Schlussbetrachtungen 282
Literatur 285
DER ZUSAMMENHANG VON WISSENSCHAFT, ETHIK UND POLITIK 291
Weshalb wir Wissenschaften im Plural zur Entscheidungsfindung brauchen: das Beispiel Energiewende 292
Zusammenfassung 292
1Einleitung 293
1.1Wissenschaft und Technik. Eine weitläufige Beziehung 293
1.2Das Energiesystem als vielköpfige Hydra 295
1.3Vorschau und Gliederung 298
2Wissenschaft in der Politikberatung: Monoszientismus 300
2.1Jenseits der Atmosphäre – Klimawissenschaft interdisziplinär 300
2.2Das Non-NIMBY-Phänomen 306
3Die Hegemonialmachtstellung der Naturwissenschaften 310
3.1Was ist eine nachhaltige Energiezukunft? 310
3.2Indikatoren für eine nachhaltige Energiezukunft 314
3.3(Soziale) Lebenszyklusanalyse – Fetischierung der Naturwissenschaften? 317
4Ethik als Wissenschaft 322
5Verflochtenheit von Ethik und empirischen Wissenschaften 325
5.1Die Größe der statistischen Erhebung und ihre ethische Bedeutung 325
5.2Trump und Anti-Trump 328
6Schlussbemerkung 333
Literatur 335
Wie statistischer Erkenntnisgewinn und Wahrscheinlichkeiten die Ethik verändern 338
Zusammenfassung 338
1Einleitung 339
2„Aber es infizieren sich doch auch Geimpfte…“: das Denken in Wahrscheinlichkeiten und die Wissenschaftskommunikation 340
3Die Rettung statistischer Leben als moralischer Fortschritt 344
4Die Ethik der Risikozumutung 352
5Die politische Komponente der Risikozumutung 358
6Zurück zur Ethik: große kollektive Übel vom Ende her denken 361
7Fazit 365
Literatur 366
Politikberatung und Wissenschaft 369
Zusammenfassung 369
1Wer schreibt und warum? 370
2Die ideale wissenschaftliche Beratung politischer Entscheidungsträger 371
3Wie vollzieht sich wissenschaftliche Politikberatung in Deutschland? 374
4Grundlegende Abläufe wissenschaftlicher Politikberatung 378
4.1Die Gremienarbeit 378
4.2Die Rolle von wissenschaftlichen Gutachten 379
4.3Das Einzelgespräch 380
5Empfehlungen 382
5.1Transparenz 383
5.2Pluralität 384
5.3Passendes Timing 385
5.4Gesicherte Qualität 386
5.5Nach der Beratung: Kommunikation und Fairness 387
5.6Wissenschaftler schützen 388
5.7Kein Rosinenpicken 389
5.8Daten: mehr, besser, schneller! 389
5.9Politikberatung zwischen Normalzustand und Krisenmodus 390
5.10Das Fundament … 392
6Fazit 392
Literatur 393
Stichwortverzeichnis 395
Personenverzeichnis 402

Erscheint lt. Verlag 1.12.2022
Zusatzinfo VIII, 407 S. 11 Abb., 8 Abb. in Farbe.
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Erkenntnistheorie / Wissenschaftstheorie
Medizin / Pharmazie Allgemeines / Lexika
Naturwissenschaften Biologie
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte Corona • COVID19 • Epidemie • Klimawandel • Pandemie • Wissenschaftskommunikation • Wissenschaftsskepsis
ISBN-10 3-662-65688-4 / 3662656884
ISBN-13 978-3-662-65688-4 / 9783662656884
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