Klassische Theorien Sozialer Arbeit und soziale Bewegungen

Eine wissenssoziologische Verhältnisbestimmung anhand der Begriffsverwendung von „Volk“ und „Nation“

(Autor)

Buch | Softcover
419 Seiten
2023
Budrich Academic Press (Verlag)
978-3-96665-070-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Klassische Theorien Sozialer Arbeit und soziale Bewegungen - Melanie Werner
84,90 inkl. MwSt
Soziale Arbeit hat sich immer wieder zu sozialen Bewegungen ins Verhältnis gesetzt - dieses aber nicht weiter definiert. Dieses Buch geht dem Verhältnis von Sozialer Arbeit zu sozialen Bewegungen empirisch nach und betrachtet den Entstehungszeitraum Sozialer Arbeit - das Deutsche Kaiserreich und die Weimarer Republik. Die Autorin fragt danach, wie in Zeitschriften der Arbeiterbewegungen, der Jugendbewegung und der bürgerlichen Frauenbewegung sowie in klassischen Theorieansätzen Sozialer Arbeit die historischen Grundbegriffe "Volk" und "Nation" thematisiert werden und welche Schlüsse sich daraus in Bezug auf das Verhältnis von Sozialer Arbeit zu sozialen Bewegungen ziehen lassen.

lt;b>Dr. Melanie Werner, Professur für Theorie und Geschichte der Sozialen Arbeit, Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart

1 Einleitung

2 Auf dem Weg zur modernen Gesellschaft
2.1 Die mittelalterliche Integrationsgesellschaft
2.2 Der Übergang zur modernen Inklusionsgesellschaft
2.3 Die funktional ausdifferenzierte Gesellschaft

3 Soziale Bewegungen und Theorien der Sozialen Arbeit als Kommunikationssysteme
3.1 Soziale Bewegungen
3.1.1 Die Arbeiter*innenbewegung
3.1.2 Die bürgerliche Frauenbewegung
3.1.3 Die Jugendbewegung
3.2 Theorien der Sozialen Arbeit
3.2.1 Alice Salomon
3.2.2 Herman Nohl
3.2.3 Carl Mennicke
3.3 Zum Verhältnis von klassischen Theorien Sozialer Arbeit zu sozialen Bewegungen aus einer theoretischen Perspektive

4 Analytisches Vorgehen
4.1 Textkorpura als Kommunnikationssysteme
4.2 Die Suche nach einem Scharnierbegriff
4.3 Reduktion des Textkorpus auf einen Kernkorpus
4.4 Qualitative Inhaltsanalyse

5 Zur historischen Semantik von „Volk“ und „Nation“
5.1 Vormoderne Vorstellungen von „Volk“ und „Nation“
5.2 Die Nation als demokratische Nation – die Französische Revolution
5.3 Das Volk als Kulturgemeinschaft – Romantik, Klassik und ihre Folgen
5.4 Die Konstruktion einer „deutschen Geschichte“
5.4.1 Die Germanen als „Urvolk“ der Deutschen
5.4.2 Das deutsche Mittelalter
5.4.3 Martin Luther als antirömischer Nationalheld
5.4.4 Weimar
5.4.5 Faust
5.5 Die „deutsche Doppelrevolution“
5.5.1 Zwischen Freiheit und Deutschtümelei – die deutsche Nationalbewegung
5.5.2 Die Wirtschaftsnation
5.6 Die Gründung eines deutschen Nationalstaats
5.6.1 Die Kulturkritik der Jahrhundertwende
5.6.2 Der Verteidigungskrieg der Nationen – der Erste Weltkrieg
5.6.3 Die Weimarer Republik

6 Rekonstruktion der Systemsemantik und der metaphorischen Konzepte von „Volk“ und „Nation“
6.1 „Für den Sozialismus als Weltbewegung sind Nation und Staat Uebergangserscheinungen, für uns Sozialisten, die wir in diesen Jahrzehnten leben müssen, sind sie leider die realsten Realitäten“ – „Volk“ und „Nation“ in der Arbeiter*innenbewegung
6.1.1 Volk und Nation als Gegenstand einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung
6.1.2 Der Begriff der Nation in der Arbeiter*innenbewegung
6.1.3 Dimensionen von „Nation“
6.1.4 Die gegenwärtige bürgerliche Nation und die zukünftige sozialistische Nation
6.1.5 Quellenverzeichnis
6.2 „Wir Frauen wollen ein Vaterland haben, in demselben wahren Sinne, in dem es der Mann hat!“ – „Volk“ und „Nation“ in der Frauenbewegung
6.2.1 Das Volk als Realität
6.2.2 Legitimierung der Emanzipation durch Geschichte
6.2.3 Das Kulturvolk
6.2.4 Das demokratische Volk
6.2.5 Quellenverzeichnis
6.3 „Bei dem Wandervogel sei das Deutschtum nicht ein hohler Wortschatz, sondern es sei erlebt“ – „Volk“ und „Nation“ in der Jugendbewegung
6.3.1 Das Ursprungsvolk
6.3.2 Die Verschiedenheit der Völker
6.3.3 Das Territorialvolk
6.3.4 Das deutsche Volk
6.3.5 Das Volk als Ziel
6.3.6 Das Ganze und seine Teile
6.3.7 Interkulturelles Lernen
6.3.8 Distanzierung
6.3.9 Quellenverzeichnis
6.4 „Gerade das erst heißt ja Schicksal Volk, daß man sich seine Umgebung und seine Genossen nicht aussuchen kann“ – „Volk“ und „Nation“ im Theorieansatz Carl Mennickes
6.4.1 „Volk“ als soziale Lebensform
6.4.2 Der Übergang zur Moderne und die Entstehung von Nationen
6.4.3 Die Entstehung von Nationen
6.4.4 Das Nationalbewusstsein
6.4.5 Quellenverzeichnis
6.5 „Ein Volk muß arbeiten, wenn es leben will“ – „Volk“ und „Nation“ im Theorieansatz von Alice Salomon
6.5.1 Das Volk als Wirtschaftsgemeinschaft
6.5.2 Kulturelle Semantik: Das Volk als Volksgemeinschaft
6.5.3 Volk als Ziel von Wohlfahrtspflege
6.5.4 Die demokratische Ordnung
6.5.5 Quellenverzeichnis
6.6 „So dringt von unten eine neue Einheit in unserem Volk empor“ – „Volk“ und „Nation“ im Theorieansatz Herman Nohls
6.6.1 Das Volk und der Volksgeist
6.6.2 Das deutsche Kulturvolk
6.6.3 Die Geburt des „deutschen Kulturvolkes“ durch die „deutsche Bewegung“
6.6.4 Die „geistige Not“ – Kritik an den Folgen der Aufklärung
6.6.5 Die „soziale Not“ – Kritik an den Folgen der Industrialisierung
6.6.6 Die „sittliche Not“ – Kritik an den Folgen von Demokratisierung
6.6.7 Quellenverzeichnis

7 Vergleich der Systeme
7.1 Die Frauenbewegung als Teil des Hilfesystems beobachten – zum Verhältnis von Alice Salomons Theorie zur Frauenbewegung
7.2 Die Pädagogik und die Bewegung zur Kulturkritik – Zum Verhältnis von Herman Nohls Theorie zur Jugendbewegung
7.3 Überwindung oder Festigung der Nation? – Zum Verhältnis von Mennickes Theorie zur Arbeiter*innenbewegung

8 Zum Verhältnis von klassischen Theorien Sozialer Arbeit zu sozialen Bewegungen
8.1 Das Verhältnis von sozialen Bewegungen zu frühen Theorien Sozialer Arbeit anhand ihrer metaphorischen Konzepte
8.1.1 Kontingenzöffnende und kontingenzschließende Systeme
8.1.2 Integrationsorientierte und inklusionsorientierte Systeme
8.1.3 Zusammenfassende Verhältnisbestimmung anhand der metaphorischen Konzepte
8.2 Das Verhältnis von sozialen Bewegungen zu frühen Theorien Sozialer Arbeit anhand der semantischen Felder
8.2.1 Das Verhältnis von sozialen Bewegungen zu Theorien Sozialer Arbeit anhand ihrer Kernsemantik
8.2.2 Das Verhältnis von sozialen Bewegungen zu Theorien Sozialer Arbeit anhand ihrer Randsemantik

9 Soziale Bewegungen in der Geschichtsschreibung Sozialer Arbeit

10 Literaturverzeichnis

11 Das Kleingedruckte: zu den Risiken und Nebenwirkungen einer Promotion

Erscheinungsdatum
Verlagsort Leverkusen-Opladen
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 610 g
Themenwelt Sozialwissenschaften Pädagogik Allgemeines / Lexika
Sozialwissenschaften Pädagogik Bildungstheorie
Sozialwissenschaften Pädagogik Sozialpädagogik
Schlagworte Arbeiterbewegung • Begriffsgeschichte • classics of social work • Deutsches Kaiserreich • Frauenbewegung • German Empire • History of concepts • Jugendbewegung • Klassiker Sozialer Arbeit • Labor Movement • Metaphernanalyse • Metaphor analysis • Social Movement • Sociology of Knowledge • Soziale Bewegung • Weimarer Republik • Weimar Republic • Wissenssoziologie • women's movement • Youth Movement
ISBN-10 3-96665-070-3 / 3966650703
ISBN-13 978-3-96665-070-0 / 9783966650700
Zustand Neuware
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