Körper(lichkeit) im Grenzbereich sozialer Ausgrenzung (eBook)

Die Unsichtbaren sichtbar machen
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2021 | 1. Aufl. 2022
X, 341 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-34013-1 (ISBN)

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Körper(lichkeit) im Grenzbereich sozialer Ausgrenzung -
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Die Zahl derjenigen nimmt zu, die vom Sozialstaat nur noch unzureichend unterstützt werden. Die Wahrnehmung angebotener Hilfestellung und Begleitung ist bedingt durch das Selbstbild, das u.a. vom Körperbild und Fähigkeitskonzept der Einzelnen abhängig ist. Die Zuwendung zum körperbezogenen Handeln trägt der Tatsache Rechnung, dass sich die Konstituierung sozialer Wirklichkeiten immer auch über den Körper realisiert und den Körper im Rahmen dieser Gestaltungsprozesse verändert und modelliert. Der vorliegende Sammelband bietet theoretische Grundlegungen, einen Theorie-Praxis-Transfer und auch konkrete Beispiele einer gelingenden Praxis, wie sozial unsichtbar gemachte Kinder und Jugendliche durch körperbezogene Selbstwirksamkeitserfahrungen zu Selbstwert und in die Gesellschaft zurück geführt werden können.

?Prof. Dr. Ernst-Ulrich Huster pensionierter Hochschullehrer, publiziert auf den Gebieten der Sozialpolitik, der Sozialethik  und der Sozialgeschichte. Er ist u.a. derzeit ehrenamtlich Vorsitzender des Kuratoriums der Ev. Hochschule in Darmstadt und arbeitet am 3. Sozialbericht des Landes Hessen mit.

Prof. Dr. Stefan Schache lehrt Heilpädagogik und Inklusive Pädagogik, Motologie und Psychomotorik an der Ev. Hochschule Bochum. Sein wissenschaftlicher Fokus liegt derzeit in der Bedeutung von Körpermodellen für pädagogisch-therapeutische Zusammenhänge.

Prof. Dr. Michael Wendler lehrt und forscht zu Themen körper- und bewegungsorientierter Lernprozesse sowie psychomotorischer Entwicklungsförderung in der Kindheit und Jugend an der Ev. Hochschule Bochum.

Inhaltsverzeichnis 5
Herausgeber- und Autorenverzeichnis 8
Über die Herausgeber 8
Autorenverzeichnis 8
1 Körper(lichkeit) im Grenzbereich sozialer Ausgrenzung. Die Unsichtbaren sichtbar machen! 10
1 Einleitung 11
Literatur 16
Teil I Systematische Rahmensetzung 18
2 Die Unsichtbaren sichtbar machen – Sozial- und bildungspolitische Herausforderungen bei sozial ausgegrenzten Kindern und Jugendlichen 19
1 Prävention vor Kuration 20
2 Aufwachsen als soziales Risiko 22
3 Sozialpolitische Hilfesysteme 26
4 Soziale Selektionsfilter als Statusbremse 30
5 Licht am Ende des Tunnels? 34
Literatur 36
3 Die „isolierten Inaktiven“ und die „eingebundenen Hasardeure“ – Lebenszusammenhänge und Entfaltungsbedingungen 40
1 Die gläserne Decke: Warum ist eine nachhaltige Armutsbekämpfung so schwierig? 41
2 Habitus und Kapital: Die theoretischen Grundlagen einer nachhaltigen Armutsbekämpfung 43
3 Charakterisierung der Armutstypen 1 und 2 und mögliche Förderansätze 46
4 Ausblick: Der Körper als Basis einer Habitustransformation 51
Literatur 53
4 Die Einzelnen (wieder) sehen – „Verhaltensauffälligkeiten“ verstehen im Sinne der Zwischenleiblichkeit und einer kritischen Körperpraxis 57
1 Einleitung: das szientistische Menschenbild und der Sog der Verkörperung 58
2 Verhaltensauffälligkeiten: ein stetes Verschieben des Fokus 60
3 Leib, Leiblichkeit, Zwischenleiblichkeit – (post-) phänomenologische Grundannahmen 66
4 Das (leib-)phänomenologische Verstehen (Seewald, 2007) und die interkorporale Ausdruckshermeneutik (Brinkmann, 2019) 72
5 Die körperliche Stellungnahme – kritische Praktiken des Körpers (Laner, 2019). 75
6 Konsequenzen 76
Literatur 77
5 Unsichtbarkeit bei körperlicher Anwesenheit des Phänomens ‚Behinderung‘ 81
1 Einleitung 82
2 Unterscheidung zwischen Behinderung und Beeinträchtigung 83
3 Biologische, soziale und psychische Einheit menschlichen Lebens 84
4 Fragmente der philosophischen Anthropologie Helmuth Plessners 85
5 Doppelstellung und doppelte Realität menschlicher Körper 87
6 Aspekte zum Begriff ‚Phänomen‘ 89
7 Habitus als Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsschemata 91
8 Unsichtbarmachen des Sichtbaren 92
9 Überwindung der Unsichtbarkeit heißt symbolische Gewalt überwinden 94
Literatur 96
6 Laissez faire, Alimentierung, Befähigung. Begrenzter Perspektivwechsel der Ökonomik oder die Ökonomik der sozial ‚Unnützlichen‘ 98
1 Einleitung 99
2 Entwicklung, Lernen, Bildung: die Einheit von Geist und Körper 101
3 Ökonomische Klassiker und ihr ganzheitlicher Blick auf die Entwicklung der Menschen 103
4 Neoklassik: Referenzmodell des Allgemeines Gleichgewichts, die beiden Hauptsätze der Wohlfahrtsökonomik und Erweiterungen des Modells 107
5 Paradigmatische Öffnung am Beispiel der Verhaltensökonomik 111
6 Politische Umsetzungsprobleme 114
Literatur 116
Teil I Theorie – Praxis - Transfer 119
7 Die Beschämung der Körper in Heimen der Vergangenheit und Gegenwart: Ansätze zur traumapädagogischen Überwindung 120
1 Der Umgang mit dem Körper in (totalen) Institutionen 121
2 Heimerziehung als Praxis einer „totalen Institution“ in den 1950er/1960er Jahren in Deutschland 123
2.1 Im Säuglings- und Kinderheim – zu wenig Berührung und Zärtlichkeit 124
2.2 Körperpflege im Schnelldurchgang 124
2.3 Entkleidungsprozesse 125
2.4 Umgang mit Körperbeschwerden und Krankheit 125
2.5 Körperliche Bestrafung 126
2.6 Bettnässer*innen 127
2.7 Unberührbare weibliche Körper – Sexualität als Tabu 128
2.8 Sexuelle Übergriffe und Gewalt untereinander in Jungenheimen 129
3 Gegenwart – Übergriffe seit der Jahrtausendwende 129
3.1 Haasenburg, Haus Maria und Friesenhof 129
3.2 „Lernfenster“ 130
3.3 Auswirkungen der Institution auf die Sozialisation in der gegenwärtigen Heimerziehung 131
4 Wertschätzung der Körper in der Traumapädagogik – Körperbedürfnisse und Körpergrenzen akzeptieren 132
4.1 Folgen von Traumata in der Kindheit 133
4.2 Traumapädagogik – Wertschätzung körperlicher und seelischer Bedürfnisse 134
5 Fazit 136
Literatur 137
8 Körperlichkeit im Grenzbereich stationärer Erziehungshilfen 140
1 Einleitung 140
2 Bedeutung der Körperlichkeit für jugendliches Aufwachsen 142
3 Körperlichkeit in der Geschichte der Heimerziehung 145
4 Körperlichkeit in Erziehungshilfen – eine Kontrastierung 150
4.1 Intensivpädagogische Gruppenkonzepte 150
4.2 Individualpädagogische Auslandshilfen 153
5 Fazit 159
Literatur 160
9 Wenn (fast) nichts mehr geht: Werk – statt – Schule für schulabstinente Schüler*innen. Anregungen zur emotionalen und kognitiven Aktivierung über Körper- und Embodimentprozesse 163
1 Einleitung 164
2 Multiperspektivische Sichtweisen auf das Passungsgefüge „schwierige“ Schüler und „schwierige“ Schule 166
2.1 Wenn Schüler unsichtbar werden: zur Bedeutung sozial-emotionaler Kompetenzen 167
2.2 Ambivalente Schüler-Lehrer-Beziehungen und strukturelle Unterrichtsbedingungen 169
2.3 Einflüsse von Eltern und Peers auf den Schulerfolg 172
3 Körperlichkeit und die Bedeutung des Selbstkonzepts 174
3.1 Zur Wechselwirkung von Körpergeschehen und psychischen Erleben 175
4 Embodiment als „neue“ Forschungsperspektive 176
4.1 Kognitive Aktivierung durch Embodiment 178
4.2 Embodiment in Interaktionen 179
4.3 Embodiment im Beziehungsgeschehen 181
5 Werk-statt-Schule – ein Schulprojekt für scheinbar aussichtlose Fälle 182
6 Fazit: Aufmerksamkeit, Motivation und Involvement durch körperliche Aktivierung 185
Literatur 186
10 Die dunkle Seite der Kindheit: Gewalt und chronische Traumatisierung 191
1 Einleitung 191
2 Widersprüchliche Diskurse um Trauma und Traumatisierung 193
3 Gewalt und Traumatisierung 194
4 Traumatisierung und chronische Traumatisierung 196
5 Chronische Traumatisierung und kindliche Entwicklung 197
6 Spiel als zentraler kindlicher Weltzugang 200
7 „Tommy spielt“ -ein Fallbeispiel 202
8 Resilienz und Resilienzförderung 203
9 Fazit 206
Literatur 207
11 Der Körper als Medium der Beziehungsgestaltung in der Heimerziehung 209
1 Einführung 209
2 Situation in der Heimerziehung 210
3 Die Bedeutung des Körpers in der Erziehung 212
4 Der Körper in der Heimerziehung 216
5 Die Sprache des Körpers in der Erziehung 218
6 Fazit 223
Literatur 223
12 Identitätskonstruktionen und Gewalthandeln im Kontext von Inklusion und Exklusion – resonanztheoretische und leibphänomenologische Perspektiven 227
1 Identitätskonstruktionen in spätmodernen Gesellschaften 228
2 Lebensqualität im Spannungsfeld von Resonanz und Entfremdung 231
3 Annäherungen an das Gewaltphänomen 235
3.1 Die Theorie Sozialer Desintegration 237
3.2 Der Kreislauf von Gewalt und Missachtung 241
4 Leibphänomenologische Perspektiven und ihre Bedeutung für das Verstehen von Identitätskonstruktionsprozessen und Gewaltphänomenen 245
5 Schluss 250
Literatur 251
Teil I Praktische Zugänge 254
13 Tanz in der Begrenzung von Gefängnissen. Ein Blick in den Jugendstrafvollzug 255
1 Einführung 256
2 Ein Dialog als reflexive Auseinandersetzung 257
Literatur 270
14 Beziehung, Verbindlichkeit und Haltung: Praktische Arbeit mit „Systemsprengern“ im Rahmen der Flexiblen Hilfen 272
1 Einleitung: Jugendliche in einer Parallelgesellschaft 273
1.1 Zum Begriff „Systemsprenger“ aus Sicht der Praxis 273
1.2 Soziale Lage – soziale Konflikte: Habitus und Habitusmodifikation 274
1.3 Jugendliche in der Parallelgesellschaft – eine ‚Gesellschaft ohne Normen‘ 275
2 Die Arbeit in der Praxis 278
2.1 Die Endstation als Ausgangspunkt: Schlafstelle statt „zu Hause“ und Nullstelle bei den Sorgeberechtigten 278
2.2 Anamnese und Einstieg in die Flexiblen Hilfen 280
2.3 Der sozialpädagogische Ansatz der Flexiblen Hilfe 281
3 Das Fazit: Einzahlen und Abheben – Ein Perspektivwechsel im Umgang mit „Systemsprengern“ ist sinnvoll 292
Literatur 295
15 Jungen Menschen einen „Anker“ geben – Europäische Initiativen für die Förderung von sozial ausgegrenzten Jugendlichen im Vierebenen-Sozialstaat: die NEETs 296
1 Individuelle Betroffenheit, soziale Auswirkungen und politische Handlungsstrategien zur Integration von NEETs 297
2 Empirische Bestandsaufnahme: Statistische Kennziffern und Risikofaktoren von NEETs 298
3 Handlungsorientierte Herausforderungen zur Integration von NEETs: die Rolle von Selbstwirksamkeit und Körper(lichkeit) 301
4 Herausforderungen im Vierebenenstaat: Ermöglichung und Beschränkung zugleich 304
5 Fazit: Perspektiven einer sozialen Inklusion im Mehrebenensystem 309
Literatur 311
16 Präventionsketten – Gestaltung öffentlicher Verantwortung für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche 315
1 Präventionskette – Zur Kontextualisierung 316
1.1 Entstehungsgeschichte 316
1.2 Theoretische Rahmung des Konzeptes „Präventionskette“ 318
2 Präventionskette – Ein integrierter Handlungsansatz zur kommunalen Strukturentwicklung 323
2.1 Begriffsbestimmung und Zielklärung 323
2.2 Ordnungsstruktur „Von der Geburt bis zum Berufseinstieg“ 324
2.3 Effekte bisheriger Entwicklungs- und Umsetzungsprozesse 326
3 Ausblick – Vom Modell zur Regelstruktur 335
Literatur 336

Erscheint lt. Verlag 2.12.2021
Zusatzinfo X, 341 S. 6 Abb., 3 Abb. in Farbe.
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Pädagogik
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte Aneignungsfähigkeiten • Beschämungen in der Schule • Beziehungsgestaltung • Embodiment • Fähigkeitskonzept und Selbstbild • Gewalterfahrungen • Habitustheorie • Kinder-, Jugend-, Behindertenhilfe • Körperlichkeit • Körper und Selbstkonzept • Kritische Körperpraxis • Leiblichkeit • Leibphänomenologie • Schulabstinenz • Selbstwirksamkeitserfahrungen • Soziale Ausgrenzung • Soziale Inklusion • Tanz • Verhaltensauffälligkeit
ISBN-10 3-658-34013-4 / 3658340134
ISBN-13 978-3-658-34013-1 / 9783658340131
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