Zur Kritik der partizipativen Forschung -

Zur Kritik der partizipativen Forschung (eBook)

Forschungspraxis im Spiegel der Kritischen Theorie
eBook Download: PDF
2021 | 1. Auflage
316 Seiten
Beltz Juventa (Verlag)
978-3-7799-5604-4 (ISBN)
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Partizipative Ansätze stellen die Beteiligung der Beforschten ins Zentrum. Was aber folgt aus dieser Partizipation für alle Beteiligten? Lässt sich der Anspruch an Teilhabe in asymmetrischen Verhältnissen überhaupt einlösen? Wenn das Forschungsobjekt zugleich erkennendes Subjekt ist, wie ist dann Kritik möglich? Der Band zielt auf eine Kritik der partizipativen Forschung im doppelten Sinne, indem er einerseits eine kritische Reflexion der Praxis partizipativer Forschung betreibt und andererseits Potenziale für Gesellschaftskritik auslotet.

Flick, Sabine, Prof. Dr. phil. habil., ist Professorin für Geschlecht und Sexualität in der Sozialen Arbeit an der Hochschule Fulda und assoziierte Wissenschaftlerin am Institut für Sozialforschung Frankfurt. Arbeitsschwerpunkte: Soziologie der Gesundheit und Gesundheitsberufe, Geschlechter- und Sexualitätstheorien, Theorien der Sorge und Selbstsorge, Sozialtheorie und qualitative Sozialforschung, insbesondere Methodologie. Alexander Herold, M.A., studierte in Frankfurt, Marburg und Madrid Soziologie und Politikwissenschaft. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Geschlechtersoziologie, Rechtsextremismusforschung, der kultursoziologischen Betrachtung sozialer Ungleichheit und in den Methoden der qualitativen Sozialforschung. Er ist freiberuflich in der politischen Bildungsarbeit tätig.

Inhalt 6
Zur Kritik der partizipativen Forschung 8
Eine Einleitung 8
1. Kritische Theorie als Forschungspraxis? 9
2. Partizipative Forschung als Methode der Kritischen Theorie? 12
Literatur 16
I Kritische Theorien partizipativer Forschung 18
Reflexivität als Mantra? 19
Voraussetzungen und Grenzen partizipativer Forschung 19
1. Feministische partizipative Aktionsforschung: „No Research on Us Without Us“ 22
2. Feministische Standpunkttheorien: vom epistemischen Privileg der Unterdrückten zur Verknüpfung partialer Perspektiven 26
3. Limitierungen partizipativer Forschungspraxis 34
4. Feministische Gesellschaftskritik dank partizipativer Forschung? 38
Literatur 38
Wahrheit und Vernunft 42
Das Research Forum als methodologischer Rahmen partizipativer Forschung1 42
1. Problemaufriss: Konvergenzen von partizipativer Forschung und Kritischer Theorie 42
2. Wissenschaft und Praxis 45
3. Vernunft und Unvernunft 48
4. Soziale Selbstverständigung: Dialektik von Besonderem und Allgemeinem 53
5. Resümee: experimentelle Erprobung demokratischer Lebensformen 61
Literatur 63
Zum Subjekt-Objekt-Verhältnis in partizipativen Forschungsansätzen 66
- 1
1. Subjekt und Objekt in partizipativen Ansätzen 68
2. Subjekt-Objekt-Dialektik bei Adorno 70
3. Subjekte der Forschung 74
4. Politische Veränderungsintentionen 80
5. Schlussbemerkung 84
Literatur 86
II Kritische Sozialforschung zwischen Rekonstruktion und Partizipation 90
Rekonstruktive Kritik und partizipative Forschung 91
Eine Vorführung in zwei Aufzügen 91
1. Riots: Kritik der Verletzung staatsbürgerlicher Gleichheit 93
2. Kindeswohl: Kritik paradoxer Rechtsfolgen und ihrer Voraussetzungen 100
3. Spektren rekonstruktiver Kritik und ihr Verhältnis zu partizipativer Forschung 107
Literatur 110
Parteilichkeit, Partnerschaft, Partizipation 115
Zur Kritik der Symmetrisierungsbestrebungen im Kontext empirischer Sozialforschung 115
1. Die Parteilichkeit hat immer Recht? Kritische Sozialforschung und politische Bewegung in der feministischen Debatte 116
2. … und Genossen, es bleibet dabei! Von der Parteilichkeit zur „Partnerschaft“ 119
3. Forschung, Politik und die Notwendigkeit der Reflexion auf Macht(-verhältnisse) 120
4. Epistemische Asymmetrie als Ausgangspunkt der Kritik 123
Literatur 127
Doing reflexivity – Wissensproduktion in partizipativen und ethnografischen Settings 130
- 1
1. Die Notwendigkeit und Produktivität der Analyse fortbestehender Machtverhältnisse 132
2. Die Unterscheidung zwischen reflexiver und rekonstruktiver Kritik 137
3. Die Reflexion von Machtverhältnissen im Feld 139
4. Die Rekonstruktion von Machtverhältnissen im Feld 147
5. Von der Methodenkritik zur Gesellschaftskritik: die Dezentrierung der Forschendenperspektive im Modus des 150
Literatur 152
III Herausforderungen partizipativer Forschungspraxis 156
Manövrieren zwischen gesellschaftlichem Wandel, Lernen und der Generierung neuen Wissens – das Bermudadreieck der partizipativen Forschung 157
- 1
1. Das Bermudadreieck partizipativer Forschung: gesellschaftlichen Wandel erzeugen, Lernprozesse initiieren und Wissen generieren 161
2. Die dreifache Zielsetzung als Echolot in der Forschungspraxis Peerforschung und kommunale Steuerung in Balance bringen 167
3. Kontext bestimmen, Positionalitäten ausloten und mehrfache Übersetzung dazwischen gewährleisten – Versuch einer abschließenden Bilanzierung 175
Literatur 180
Dynamiken der Nähe und Distanz in der partizipativen Forschung – Partizipation trotz instrumenteller Nähe? 186
- 1
1. Der Begriff der instrumentellen Nähe 189
2. Überwindung der instrumentellen Nähe 191
3. Umgang in der Forschungspraxis: Reflexion 194
4. Potenziale der Kritik 196
5. Nähe und Distanz in der Praxis partizipativer Forschung 199
6. Schluss 202
Literatur 203
Überforderung durch Aufforderung zur Partizipation? 206
(Nicht-)Aneignungsprozesse am Beispiel von partizipativen Forschungsprojekten mit Seniorinnen und Jugendlichen 206
1. Herrschaftskritik durch Mitbestimmung und Beteiligung als Forschungsanspruch 208
2. Fallbeispiele: Überforderung und (Nicht-)Aneignung im Forschungsverlauf 209
3. Zusammenführung und Ausblick 221
Literatur 224
Practitioner Research als partizipative Wissensproduktion reflexiver Professionalität 227
- 1
1. Practitioner Research und akademisches Wissen 228
2. Praxeologien und ihre Implikationen für Practitioner Research 230
3. Positivistische Ansätze von Practitioner Research 232
4. Practitioner Research und Formen angewandter Vernunft 234
5. Reflexive Professionalität und psychoanalytische sowie rekonstruktive Ansätze von Practitioner Research 236
6. Zu den Qualitätskriterien von Practitioner Research 241
Literatur 244
IV Zur Kritik der partizipativen Forschung 248
Partizipative Reflexivität postkolonialer Ethnografie und Möglichkeiten des Schweigens als Kritik 249
- 1
1. Writing Culture, Fallstricke und drei Interventionen 250
2. Die Komfortzone verlassen 254
3. Zwischen partizipativer Reflexivität und postkolonialer Anthropologie 257
4. Manövrieren in der Kontaktzone 261
5. Abschließende Bemerkung 262
Literatur 263
Von Emanzipation zu Partizipation und zurück: Erfahrungswissen in der psychiatrischen Forschung 266
- 1
1. Das biomedizinische Modell und Expertenwissen in der Psychiatrie 267
2. Das Erfahrungswissen von psychiatrisierten Menschen 269
3. Partizipative Forschung und hermeneutische Ungerechtigkeit 271
4. Betroffenenkontrollierte Forschung und Beteiligungsstufen 273
5. Emanzipatorische Forschung 278
6. Weiterführende Fragen 280
Literatur 283
Epistemischer Paternalismus und transformative Reflexivität? 288
Zur immanenten Kritik der partizipativen Forschung 288
1. Ansprüche und Prämissen der Kritik. Normativität und Erkenntnistheorie 290
2. Selbstkritik und Kritikmuster partizipativer Forschung 292
3. Drei Varianten der Kritik an partizipativer Forschung 299
4. Zur immanenten Kritik an der partizipativen Forschung 300
5. Wie weiter mit der partizipativen Forschung? 306
Literatur 310
Angaben zu den Autor_innen 315
Leere Seite 287

Erscheint lt. Verlag 19.5.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Soziologie
ISBN-10 3-7799-5604-7 / 3779956047
ISBN-13 978-3-7799-5604-4 / 9783779956044
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