Medizintäter
Wie keine andere Berufsgruppe waren Mediziner in die nationalsozialistische Rassen- und Vernichtungspolitik involviert. So beteiligten sich Ärzte als Kliniker, Wissenschaftler und Gutachter an Zwangssterilisationen, Krankenmorden (NS-"Euthanasie") und Menschenversuchen in den Konzentrationslagern. Ärzte wirkten aktiv und fast ausnahmslos freiwillig mit am Holocaust und am Völkermord an Sinti und Roma. Im Zentrum des Bandes steht die Frage, wie Ärzte und auch Ärztinnen im "Dritten Reich" zu Tätern wurden. Thematisiert wird zudem die bis heute reichende Rezeptionsgeschichte dieser unheilvollen Geschehnisse. Die Autorinnen und Autoren des Bandes verwenden mentalitäts-, kultur- und ideengeschichtliche Ansätze; hinzu kommen sozialpsychologische Deutungsversuche und (gruppen)biografische Analysen.
Privatdozent Dr. Ralf Forsbach forscht und lehrt nach Stationen in Bonn, Rostock und Münster an der Universität zu Köln am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin. Bei V&R erschien 1997 seine diplomatiegeschichtliche Dissertation über den Staatssekretär im Auswärtigen Amt Alfred von Kiderlen-Wächter (1852-1912), ebenso 2011 seine Studie „Die 68er und die Medizin“. Derzeit befasst sich der Historiker und Medizinhistoriker mit der Geschichte der Kölner Medizinischen Fakultät während der NS-Zeit.
Dr. Hans-Georg Hofer ist Professor für Geschichte und Theorie der Medizin an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Dr. Gregor Holzinger ist Leiter der Forschungsstelle der KZ-Gedenkstätte Mauthausen.
Karl-Heinz Leven hat den Lehrstuhl für Geschichte der Medizin inne und ist Direktor des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin der FAU Erlangen-Nürnberg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen u.a. Seuchengeschichte sowie Medizin und Krieg.
Philipp Rauh ist Wissenschaftler am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin in München und arbeitet an einem Projekt über »NS-Hirnforschung an Instituten der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft«.
Prof. Dr. Volker Roelcke leitet das Institut für Geschichte der Medizin an der Universität Gießen.
Dr. Katharina Trittel ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Göttinger Institut für Demokratieforschung.
Susanne Ude-Koeller ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der FAU Erlangen-Nürnberg.
Marion Voggenreiter ist freie Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Geschichte der Medizin der FAU Erlangen-Nürnberg.
Prof. Dr. Paul Weindling lehrt am Institut für Geschichte, Philosophie und Religion der Oxford Brookes University, Großbritannien.
Dr. Nicholas John Williams ist Leiter des Zentrums für Ostbelgische Geschichte in Eupen (Belgien).
Philipp Rauh ist freier Mitarbeiter am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der FAU Erlangen-Nürnberg.
Erscheinungsdatum | 31.03.2022 |
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Reihe/Serie | Perspektiven der Medizingeschichte | Band 001 |
Co-Autor | Petra Betzien, Robert Davidson, Heiner Fangerau, Ralf Forsbach, Hans-Georg Hofer, Gregor Holzinger, Marion Hulverscheidt, Uwe Kaminsky, Karl-Heinz Leven, Julia Nebe, Philipp Rauh, Bernd Reichelt, Volker Roelcke, Sandra Rohloff, Mathias Schmdit, Hans-Ludwig Siemen, Katharina Trittel, Henning Tümmers, Susanne Ude-Koeller, Marion Voggenreiter, Markus Wahl, Paul Weindling, Jens Westemeier, Saskia Wilhelmy, Nicholas John Williams |
Zusatzinfo | 36 s/w und farb. Abb. |
Verlagsort | Köln |
Sprache | deutsch |
Maße | 160 x 235 mm |
Gewicht | 1157 g |
Themenwelt | Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► 1918 bis 1945 |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung ► Politische Theorie | |
Schlagworte | Euthanasie • Holocaust • Konzentrationslager • Menschenversuche • Nationalsozialismus • Vernichtungspolitik • Zwangssterilisation |
ISBN-10 | 3-412-52277-5 / 3412522775 |
ISBN-13 | 978-3-412-52277-3 / 9783412522773 |
Zustand | Neuware |
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