Was sollen und dürfen Banken tun? (eBook)

Gesellschaftliche Erwartungen in und nach der Finanzkrise
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2022 | 1. Auflage
463 Seiten
Campus Verlag
978-3-593-44538-0 (ISBN)

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Was sollen und dürfen Banken tun? -
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Im Zeichen der Weltfinanzkrise ab 2008 standen Banken als Hauptverantwortliche am Pranger. Forderungen nach einer Umgestaltung und einer strikten Regulierung des Bankwesens waren Allgemeingut. Wenige Jahre später ist das Thema wieder in den Hintergrund gerückt. Obwohl die Maßnahmen weit hinter den Forderungen zurückblieben, überwiegt nun die Klage über eine Überregulierung des Sektors. Davon ausgehend analysieren die Beiträge dieses Buches, wie Leitbilder für das Handeln von Banken zustande kommen und wie sie deren Handeln konkret beeinflussen. Nicht zuletzt geht es um die Rolle von Finanzkrisen als Katalysatoren für die Neujustierung von Leitbildern und praktischen Handlungsorientierungen.

Bernhard Emunds ist Professor für Christliche Gesellschaftsethik und Sozialphilosophie an der Hochschule Sankt Georgen. Jürgen Kädtler ist Professor für Soziologie und Präsident des Soziologischen Forschungsinstituts Göttingen. Michael Faust, PD Dr., ist dort Research Fellow. Ulrich Klüh ist Direktor am Center for Sustainable Economic and Corporate Economic Policy und Professor für Volkswirtschaftslehre an der Darmstadt Business School.

Bernhard Emunds ist Professor für Christliche Gesellschaftsethik und Sozialphilosophie an der Hochschule Sankt Georgen. Jürgen Kädtler ist Professor für Soziologie und Präsident des Soziologischen Forschungsinstituts Göttingen. Michael Faust, PD Dr., ist dort Research Fellow. Ulrich Klüh ist Direktor am Center for Sustainable Economic and Corporate Economic Policy und Professor für Volkswirtschaftslehre an der Darmstadt Business School.

Inhalt 6
Vorwort 10
Was sollen Banken tun? Eine Einleitung 14
I. Exploration: Banken im finanzialisierten Kapitalismus 36
Was bedeutet Finanzialisierung von Banken? 38
1. Einleitung 38
2. Zur Finanzialisierung von Banken – von der Fristen? und Risikotransformation zum Risikotransfer 40
2.1 Finanzialisierung von Banken als Produkt? und Prozessinnovation 41
2.2 Finanzialisierung von Banken in Deutschland 44
Deutsche Privatbanken – Finanzialisierung als strategische Neuausrichtung 46
Sparkassen und Genossenschaftsbanken – Finanzialisierung partiell und selektiv 53
3. Banken nach der Finanzkrise – De?Finanzialisierung oder Finanzialisierung mit neuem Akzent? 55
3.1 De?Finanzialisierung oder der neue Charme alter Geschäftsmodelle 56
3.2 Finanzialisierung mit neuer Akzentuierung? 61
4. Fazit 65
Literatur 67
II. Frühes Lehrgeld: Die Herstatt?Krise zu Beginn der Finanzialisierung 72
Zwischen Unternehmen und Infrastruktur: Eine konventionenökonomische Analyse der Erwartungen an Banken in der Herstatt?Krise 74
1. Erwartungen und Konventionen 78
1.1 Der soziologische Erwartungsbegriff 79
1.2 Das Konzept der Konventionen 82
2. Öffentlichkeit und Öffentlichkeiten 85
3. Zwei Bilder der Bankwirtschaft 87
3.1 Banken als Infrastruktur 89
3.2 Banken als Unternehmen in der Marktwirtschaft 94
3.3 Zusammenschau 97
4. Institutionelle Konsequenzen als Kompromisse 99
4.1 Die Logik der Kompromisse in und nach der Herstatt?Krise 100
4.2 Kurz? und langfristige Maßnahmen 102
5. Abschließende Bemerkungen 107
Empirisches Material 109
Literatur 110
»Kölner Devisen«: Fachöffentliche Erwartungsrevisionen in Folge der Herstatt?Krise 114
1. Einleitung 114
2. Aufstieg und Fall der Herstatt?Bank 117
3. Banken vor Herstatt 123
4. Ein Blick in die Deutsche Bundesbank: zwischen Erwartungsbestätigung und Erwartungsrevision 126
4.1 Das neue Makroregime: Abwesend anwesend 127
4.2 Fehler in der Aufsichtspraxis: Rechtliche Aufarbeitung, institutionenökonomische Ausblendungen 129
4.3 Systemisches Risiko: Selektive Wahrnehmung 133
4.4 Krisenmanagement: Meinungsverschiedenheiten und regimekonsistente Krisenreaktionen 135
4.5 Selbst? und Fremdverständnis, Funktions? und Verhaltenserwartungen: Leitmotiv Sparkasse 138
4.6 Zwischenfazit 139
5. Der Bericht der Studienkommission »Grundsatzfragen der Kreditwirtschaft« und weitere Materialien 142
6. Fazit 148
Literatur 152
III. Zwischen Marktmodellen und realen Bedarfen: Finanzialisierung von Banken im Kontext 156
Chicagos Produkte: Mainstream Economics und Finanzialisierung 158
1. Einleitung 159
2. Finanzialisierung und die Krisenmodelle der Mainstream Economics 162
3. »Work Horses« der Banken? und Krisenforschung 168
3.1 Das Diamond?Dybvig?Paradigma: Finanzsysteme als Second?Best?Lösung 170
3.2 Das Krugman?Obstfeld?Paradigma: Finanzsysteme als Brandbeschleuniger geld? und fiskalpolitischer Fehlanreize 182
3.3 Das Barro?Gordon?Paradigma: Wirtschaftspolitik als demokratiefreie Zone 190
4. Zusammenführende und weiterführende Reflektionen 194
5. Ausblick 205
Literatur 207
Starke Unternehmen, schwache Banken: Das exportorientierte Wachstumsmodell Deutschlands und seine Folgen für den Bankensektor 218
1. Einleitung 218
2. Unternehmensfinanzierung und Wachstumsmodelle: Die Kapitalnachfrage als vernachlässigte Variable 221
3. Außenfinanzierung in einem exportorientierten Wachstumsmodell: Schwache Binnennachfrage 225
4. Kreditvergabe von Banken an Unternehmen: Ein kleineres Stück von einem schwindenden Kuchen 233
5. Auf der Suche nach Kreditnachfrage: Von Kreditnehmern aus dem Ausland und dem Finanzsektor – und einer sinkenden Zinsmarge 236
6. Schlussfolgerung und Ausblick 242
Literatur 246
IV. Zäsuren und Kontinuitäten: Die globale Finanzkrise und ihre Folgen 252
Die Renaissance des Leitbilds der traditionellen Bank in der Bankenöffentlichkeit: Was es verspricht und was es verdunkelt. 254
1. Einleitung 254
2. Leitbilder: Konzept, Quellen und Methoden 257
3. Leitbildkontroversen vor der Finanzkrise: die umkämpfte und unvollständige Vorherrschaft des Neuen 262
4. Leitbildkontroversen nach der Finanzkrise: die Renaissance des Traditionellen Banking 274
5. Fazit 281
Literatur 285
Medien zwischen politischer Instrumentalisierung und Ansprüchen eines diskursiven Journalismus – Eine ethische Reflexion der Berichterstattung über die »Merkel?Garantie« 288
1. Ein diskursiv ausgerichteter Journalismus 291
2. Analyse der Berichterstattung 295
3. Journalismusethische Reflexion anhand der Ansprüche des diskursiven Journalismus 299
3.1 Zur Verständigungs? und Orientierungsaufgabe 300
3.2 Zur Aufgabe, demokratische Teilhabe zu fördern 304
3.3 Zwischenfazit 307
3.4 Dramatisierung und Personalisierung 307
3.5 Kurzes Resümee der ethischen Reflexion 309
4. Diskursiver Journalismus, demokratische Ausrichtung des Finanzsystems und zwei konkrete Schlussfolgerungen 310
Literatur 312
Die Bedeutung der globalen Finanzkrise fu?r die Stabilität demokratischer Gesellschaften: Griechenland und Irland im Vergleich 316
1. Einführung 316
2. Finanz?, Staatsschulden? und Wirtschaftskrise: Die Fälle Griechenland und Irland 317
3. Fiskalische und politische Hintergründe: Demokratischer Wettbewerb in Griechenland und Irland vor der Krise 321
4. Die irische Politik in der Krise: Kontinuitäten und politische Reformprojekte 326
5. Die griechische Politik in der Krise: Disruption und Vorrang des Fiskalischen 330
6. Re?Stabilisierung des demokratischen Wettbewerbs in Griechenland und Irland 332
7. Demokratischer Wettbewerb: Defizite und Resilienz 336
Literatur 337
V. Das Bankensystem vor Umbrüchen: De?Finanzialisierung und Demokratisierung? 342
Die Paradoxie der De?Finanzialisierung: Neue Risiken für das Banken? und Finanzsystem 344
1. Einleitung: Fragestellung, Argumentationsgang und Studiendesign 344
2. Die Zangenbewegung: De?Finanzialisierung von Banken und das Unabhängigkeitsstreben von Firmen 348
2.1 Alte und neue Anbieter: Verschärfter Wettbewerb um Firmenkunden 348
2.2 Machtgewinn der Realwirtschaft: Formen und Ursachen 352
3. Machtverschiebungen in den Bank?Unternehmensbeziehungen aus der Perspektive der beteiligten Akteure 357
3.1 KMU und Sparkassen: Trotz Persistenz des »Relational Banking« Machtverschiebung zum Kunden 357
3.2 Bank?Unternehmensbeziehungen im globalen Mittelstand: Immer noch Banken nötig, aber andere und mehr Auswahl 364
3.3 Globale Großunternehmen – schon länger schwieriges Pflaster, verstärkt für deutsche Banken 369
4. Die Zangenbewegung und ihre Folgen für das Finanzsystem 373
5. Fazit und Ausblick 379
Literatur 385
Demokratisierung der Technokratie durch Technik? Zentralbanken, Banken und Blockchain 390
1. Einführung 390
2. Theoretische Rahmung und Kontext 393
Innovationen und soziotechnische Imaginaries 393
Zentralbank Imaginaries 396
Von alternativen Visionen des Bitcoin zur Blockchain 398
3. Empirische Zugänge 402
Methodik und Operationalisierung 402
Soziotechnische Bitcoin Imaginaries: ein passiv?administrativer Diskurs 404
Soziotechnische Blockchain/0ptDLT?Imaginaries: ein technokratisch?administrativer Innovationsdiskurs 406
4. Einordnung in aktuelle Zentralbankdiskurse 410
5. Fazit 413
Appendix 414
Liste der untersuchten Zentralbankdokumente: 414
Federal Reserve 414
European Central Bank 415
Bank of England 416
Bank of Canada 416
Literatur 417
VI. Blick nach vorne: Banken in der Transformation 422
Von konservativen Umbrüchen zu bahnbrechenden Veränderungen? Der Finanzsektor zwischen zwei großen Transformationen 424
1. Einleitung 424
2. Woher: Konservative Umbrüche 430
3. Fünfzehn Jahre Finanzkrise: Bahnbrechende Veränderungen statt konservative Umbrüche? 445
4. Ist ein transformatives Finanzsystem möglich und wünschenswert? 456
Literatur 458
Autor*innen 462
Autor*innen 462

Erscheint lt. Verlag 17.8.2022
Co-Autor Alen Bosankic, Benjamin Braun, Richard Deeg, Bernhard Emunds, Michael Faust, Moritz Hütten, Jürgen Kädtler, Ulrich Klüh, Isabel Kusche, Isabella Senghor, Korbinian Zander
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Soziologie Spezielle Soziologien
Schlagworte Finanzialisierung • Finanzkrise • Finanzmärkte • Regulierung
ISBN-10 3-593-44538-7 / 3593445387
ISBN-13 978-3-593-44538-0 / 9783593445380
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