Lass sie doch reden! (eBook)

Wir dir egal wird, was andere von dir denken
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
176 Seiten
Ullstein (Verlag)
978-3-8437-2405-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lass sie doch reden! -  Gabriel Palacios
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Immer mehr Menschen haben Angst davor, was andere über sie denken und reden. Dabei ignorieren sie, dass Angst eines der Kernthemen für jegliche Folgewirkungen wie Zwänge, Suchtverhalten und Blockaden ist. Genau das erlebt Hypnosetherapeut Gabriel Palacios bei seinen Klienten. Angst entsteht im Kopf. Also kann man auch mit dem Kopf arbeiten, um die Angst zu beherrschen, sagt Gabriel Palacios. Aufgrund seiner Erfahrung kann er sie logisch herleiten und die Grundängste der Menschen richtig verstehen. Er spricht diese Ängste an und zeigt auf, wie wir diese richtig angehen, wie wir unseren Alltag davon befreien und damit endlich unser ganzes Potenzial im Leben ausschöpfen. »Er schreibt Bestseller, füllt Säle im ganzen Land, seine Seminare sind rappelvoll: Gabriel Palacios ist der Hypnotiseur der Stunde.« Blick »Entwaffnend sympathisch. Ein Menschenversteher, der unsere Probleme und Nöte erahnt.« Tonio Montel ENGELMAGAZIN

Gabriel Palacios, geb. 1989 in Bern/Schweiz, befasste sich bereits seit frühester Kindheit aufgrund eines familiären Schicksalsschlages intensiv mit der Gedankenwelt. Heute verhilft der mehrfache Autor, Gedankenleser und Paartherapeut in seinem Therapiezentrum in Bern, durch öffentliche Veranstaltungen und mit seinen Büchern vielen Menschen zu mehr gedanklicher Freiheit. Bekannt wurde er einem großen Publikum durch seine Teilnahme 2009 an einem internationalen TV-Event über mentale Experimente. Gabriel Palacios berät Unternehmen und Prominente, ist Keynote-Speaker und bildet als Präsident des Verbandes Schweizer Hypnosetherapeuten (VSH) sowie als Lehrtrainer der National Guild of Hypnotists (NGH) Hypnosetherapeuten aus. https://www.gabriel-palacios.ch/

Gabriel Palacios, geb. 1989 in Bern/Schweiz, befasste sich bereits seit frühester Kindheit aufgrund eines familiären Schicksalsschlages intensiv mit der Gedankenwelt. Heute verhilft der mehrfache Autor, Gedankenleser und Paartherapeut in seinem Therapiezentrum in Bern, durch öffentliche Veranstaltungen und mit seinen Büchern vielen Menschen zu mehr gedanklicher Freiheit. Bekannt wurde er einem großen Publikum durch seine Teilnahme 2009 an einem internationalen TV-Event über mentale Experimente. Gabriel Palacios berät Unternehmen und Prominente, ist Keynote-Speaker und bildet als Präsident des Verbandes Schweizer Hypnosetherapeuten (VSH) sowie als Lehrtrainer der National Guild of Hypnotists (NGH) Hypnosetherapeuten aus. https://www.gabriel-palacios.ch/

Die drei Grundängste
des Menschen


Das menschliche Gehirn besteht aus drei Gehirn-Typen.

  1. Das Reptilienhirn:
    Dieses ist viele Millionen Jahre alt. Es ist unser Überlebens-Hirn. Unser ältestes Gehirn. Ohne das Reptilienhirn hätte die Menschheit ihre Anfangszeit nicht überlebt. Das Reptilienhirn entwickelt beim Denken überlebensnotwendige Mechanismen: Angriff, Flucht, Resignation (Schockstarre). Immer dann, wenn unser Reptilienhirn besonders angeregt ist, spüren wir das: Unser Herz schlägt schneller. Das Blut schießt in die Beine, damit wir schneller laufen könnten. Das Blut schießt in die Arme, damit wir besser klettern und kämpfen könnten. Die Arme fühlen sich weich an. So auch die Knie.
  2. Das Vorwarn-System des Reptiliengehirns:
    Das ist – sozusagen als Vorzimmer unseres ältesten Gehirns – das limbische System. Darunter ist eine Anordnung vorwiegend emotional gelenkter Hirngebiete zu verstehen.
    Das limbische System verwaltet auch das Gefühl der Angst. Es versucht, viele Ängste abzufangen und gleichzeitig den Chef – das Reptilienhirn – rechtzeitig über gewisse Ängste zu informieren, damit dieser die Alarmstufe Rot ausrufen kann. Das limbische System hat im Laufe der Jahrtausende gelernt, dass es sicherer ist, aus dem Affekt – sprich: aus dem Gefühl – heraus zu handeln, statt zu viel nachzudenken. Es ist sicherer, einmal zu viel wegzulaufen oder zur Seite zu springen, als einmal zu wenig. Manchmal reicht die Zeit einfach nicht aus, um das Geschehen zu analysieren. Hat es also zur Steinzeit im Gebüsch geraschelt, dann hat der Mensch überlebt, wenn er dem emotional gelenkten Drang des limbischen Systems folgte und die Flucht ergriff, statt stehen zu bleiben und darüber nachzudenken, was das wohl sein könnte, was da im Gebüsch raschelt. Denn dies wäre dann die Aufgabe der
  3. Großhirnrinde:
    Diese ist das jüngste Gehirn, auch Verstand genannt.
    In Momenten, in denen unser Gehirn überreizt wird, hat es sich offenkundig bewährt, einmal zu viel der Angst zu folgen, als einmal zu wenig. Denn diejenigen, die der Angst gefolgt sind, waren länger am Leben und konnten sich länger vermehren als diejenigen, die in der Großhirnrinde geblieben sind und erst mal herausfinden wollten, was denn da so im Gebüsch raschelt.

Jedes dieser drei Gehirne hat seine Aufgabe:

  1. Der Chef
    Das Überlebenshirn – das Reptilienhirn: Will überleben.
    Will alle Bedrohungen in Schach halten oder beseitigen.
  2. Das Vorzimmer
    Das emotionale und auch Angst-Hirn – das limbische System: Will auf Nummer sicher gehen.
    Folgt der Angst – es ist seine Pflicht, den Chef über die Bedrohungen zu informieren.
  3. Die Innovativen
    Die Ratio – die Großhirnrinde: Will verstehen und wachsen.
    Sieht keine Bedrohung, sondern Potenziale, wo andere panisch werden.

Was vielen jetzt nicht sofort bewusst ist, ist die Machtaufteilung:

  • Der Chef hat vermeintlich die größte Macht in diesem Gefüge. Im Extremfall ist es natürlich so, dass der Chef – aufgrund seiner Position – kurzfristig die einschneidendste Entscheidung fällt, die dann Konsequenzen für alle hat.
  • Viele unterschätzen jedoch die Macht des Vorzimmers. Wer schon einmal mit Geschäftsführern zu tun hatte, der weiß, dass diese meist die Entscheidungen treffen, die ihnen aus dem Vorzimmer heraus empfohlen werden. Der Chef steht unter starkem Einfluss seines Vorzimmers. Die Vorzimmer fangen ja schließlich auch alle Einflüsse der Außenwelt ab. Der Chef weiß häufig nicht, was sich draußen abspielt – er schwelgt immer noch in seiner Vergangenheit, die viele Millionen Jahre alt ist. Und er ist immer noch stolz darauf, dass er vor einer Million Jahren überlebt hat. In seinem Chefzimmer geht er seiner Lieblingsbeschäftigung nach, seine Trophäen und Auszeichnungen zu betrachten, die ihn daran erinnern, wie oft er überlebt hat, und das zu analysieren.
    Umso wichtiger ist es, dass er sich auf seine rechte Hand – das Vorzimmer – verlassen kann.

Das Vorzimmer hat also sehr viel Macht. Viele sagen sogar, das Vorzimmer habe die größte Macht. Denn es ist innerhalb systemrelevanter Entscheidungen sehr dominant. Das Vorzimmer hat die Macht, wenn es um mittelfristige Entscheidungen geht. Es kann sehr vieles selbst managen, blockt viele Dinge ab und kann den Chef zu maßgebenden Entscheidungen bewegen.

  • Die innovativen Mitarbeiter – die Ratio – sind wichtig, damit die Lebensdauer der Firma möglichst lang ist. Die Innovativen haben somit einen langfristigen Einfluss. Die Ratio – die Großhirnrinde – haben das Penicillin entdeckt, haben Therapien entwickelt und Technologien entworfen, welche die Lebensdauer der Firma verlängern. Und doch braucht die Innovationsabteilung immer auch das Einverständnis vom Chef. Letztendlich brauchen sie die finanziellen Mittel und auch die Erlaubnis, Forschung zu betreiben. Die Innovativen haben jedoch keinen direkten Zugang zum Chef. Sie müssen ihre Anfragen und Vorschläge über das Vorzimmer an den Chef bringen. Allerdings sprechen Innovation und Vorzimmer unterschiedliche Sprachen. Meist hat das Vorzimmer keine Zeit für all die Bitten der Innovationsabteilung, weil es mit zahllosen Problemen beschäftigt ist: beispielsweise mit den drei Problemen, die immer wieder ins Vorzimmer getragen werden: den drei Ängsten.

Das Vorzimmer versucht, diese drei Ängste selbst zu behandeln, ohne den Chef damit zu belasten. In vielen Fällen kann aber auch das Vorzimmer nicht mehr viel tun und muss die Bedrohung dem Chef weiterleiten.

Die folgenden drei schlimmsten Bedrohungen sind die drei Grundängste des Vorzimmers:

  1. Die Angst, keine Kontrolle zu haben
    Immer wieder klopft die Angst, keine Kontrolle zu haben, an die Tür des Vorzimmers. Diese Angst macht dem Vorzimmer zu schaffen. Es versucht, jederzeit alles im Griff zu haben, aber es ist doch nicht immer ganz so einfach.
  2. Die Angst, nicht zu genügen
    Bekommt das Vorzimmer nicht genügend Wertschätzung, fürchtet es, nicht gut genug zu arbeiten, weniger Lohn und weniger Liebe zu bekommen.
  3. Die Angst, allein zu sein
    Das Vorzimmer braucht den Chef. Es braucht den Betrieb. Und es will nicht schuld daran sein, wenn die Geschäfte nicht mehr laufen. Es hat Angst davor, dass ihm gekündigt wird, dass es keine Aufgabe mehr hat. Ausgegrenzt zu werden, wäre wie sein Ende.

Eine schwierige Situation tritt ein, wenn sich diese drei Grundängste gegenseitig verstärken.

So hört beispielsweise die Person aus dem Vorzimmer vom Nachbarn, jemand habe schlecht über sie geredet. Hinzu kommt die Angst, keine Kontrolle zu haben, denn das Vorzimmer merkt, dass es nicht kontrollieren kann, was man über es spricht. Das beschäftigt das Vorzimmer so sehr, dass in ihm die Angst aufkommt, diesen Menschen, die schlecht vom Vorzimmer reden, nicht zu genügen. Wenn das Gerede bis zum Chef durchdringt, wirkt sich das nachteilig aus. Das Vorzimmer erinnert sich schmerzhaft an Momente, in denen es allein und ohne soziale Kontakte war. Oder an Momente, in denen es in der Schule gemobbt wurde. Es erinnert sich an dieses schlimme Gefühl. Das Gefühl, ausgegrenzt zu werden und allein zu sein. Allein ist man nicht so stark wie in der Gemeinschaft.

Was ist die Lösung des Vorzimmers?

Es ändert sein Verhalten. Es versucht, nach außen hin etwas anderes darzustellen, als es eigentlich ist. Es versucht, sich so zu verhalten, dass möglichst viele gut von ihm reden. Denn das Schlimmste, was ihm widerfahren könnte, wäre es, ausgegrenzt zu werden.

Das weiß jedes Herden- oder Hordentier: Wer aus der Herde oder Horde ausgeschlossen wird, ist leichte Beute für alle Raubtiere und andere Feinde. Neben anderen Primaten wie Gorillas, Orang-Utans und Schimpansen gehören auch wir Menschen zu den Menschenaffen, sind also folglich Hordentiere. In der Horde waren wir immer sicherer und haben überlebt. Also dürfen wir keinesfalls ausgegrenzt werden.

Somit ist es die Aufgabe des Vorzimmers, dafür zu sorgen, dass man definitiv nicht ausgegrenzt wird. Das wiederum hat zur Voraussetzung, dass möglichst viele gut von einem reden.

Denn nur, wenn man sich gegenseitig schlecht macht, besteht die Gefahr der Ausgrenzung. Oder dann, wenn man Dummheiten begeht.

Nur mit dem Gefühl, es wird nichts Schlechtes über uns erzählt, können wir das Gefühl ausprägen, anderen zu genügen. Nur so können wir das Gefühl ausprägen, Kontrolle darüber zu haben, was andere über uns sagen dürfen (und können) und was nicht.

Bemühen wir uns also darum, dass alle gut von uns reden, dann haben wir das Gefühl, Kontrolle darüber zu haben (und keine Angst vor fehlender Kontrolle), was andere von uns sagen und ob uns andere mögen, und wir haben somit keine Angst, nicht zu genügen. Dies wiederum lindert die Angst, allein zu sein, weil ja keine potenzielle Ausgrenzung droht. Ergo: Wir überleben!

Dieses Denken ist uralt. Tausende von Jahre alt und doch immer noch so aktuell.

Doch...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2021
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Alleinsein • Angst • Ängste • angstfrei • bekämpfen • Bewältigung • Depression • Einsamkeit • Emotional • fremdbestimmt • Gesundheit • Heilung • Hypnose • Intelligenz • Kommunikation • Mentalist • Pandemie • Selbstliebe • Spirituell • Stärke • Stress • Therapeut
ISBN-10 3-8437-2405-9 / 3843724059
ISBN-13 978-3-8437-2405-0 / 9783843724050
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