Das höhere Schulwesen der Stadt Königsberg in Preußen 1800 bis 1915.

(Autor)

Buch | Hardcover
236 Seiten
2020
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-18166-7 (ISBN)
79,90 inkl. MwSt
Eine seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bestehende Forschungslücke schließend, wird in dieser Arbeit erstmals das höhere Schulwesen der Stadt Königsberg in Preußen unter Berücksichtigung der gesamtstaatlichen Entwicklung untersucht. Durch das Wirken Wilhelm von Humboldts in Königsberg und seinen dort entwickelten Königsberger Schulplan erhielt das höhere Schulwesen dieser Stadt, insbesondere das Königliche Friedrichs-Kollegium, Modellcharakter für ganz Preußen.
In der vorliegenden Arbeit ist erstmals das höhere Schulwesen der Haupt- und Residenzstadt Königsberg in Preußen in der Zeit von 1800 bis 1915 dargestellt – vor dem Hintergrund markanter überregionaler den Gesamtstaat Preußen betreffender Ereignisse. Die Autorin erforscht die regionalen Besonderheiten der Gymnasien sowie die Entwicklung der Realanstalten und der höheren Mädchenbildung. Unter den acht einbezogenen Schulen nimmt das Königliche Friedrichs-Kollegium wegen seines Modellcharakters für ganz Preußen eine hervorgehobene Stellung ein.

Auf die für die Schulreform ab 1809 grundlegende Tätigkeit Wilhelm von Humboldts in Königsberg und seinen dort entwickelten Königsberger Schulplan geht die Autorin umfassend ein. Gemäß der von Humboldt angestrebten Gleichrangigkeit der Fächer Latein und Griechisch, Mathematik und Geschichte werden diese und die entsprechenden Lehrfächer sowie die Forschung an der Königsberger Universität detailliert betrachtet. Der Rezeption von Humboldts Schulkonzept in den baltischen Ostseeprovinzen ist ein eigenes Kapitel gewidmet.

Die Arbeit wurde ausgezeichnet mit dem Gierschke-Dornburg-Preis 2021.

Margund Hinz studierte Lern- und Sprachbehindertenpädagogik sowie Germanistik an der Humboldt-Universität zu Berlin. 1994 hielt sie einen Gastvortrag im Germanistischen Seminar der University of California in Davis. Nach 1. und 2. Staatsexamen war sie dreizehn Jahre im Schuldienst tätig. 2005 erschien ihre erste wissenschaftliche Publikation »Die Geschichte des Sprachheilwesens in Ostpreußen von den Anfängen bis 1945«. Im Jahr 2020 promovierte sie am Institut für Europäische Studien und Geschichtswissenschaften der Technischen Universität Chemnitz zum Dr. phil. Sie forscht, referiert und publiziert zu (bildungs-)geschichtlichen Themen des 19. und 20. Jahrhunderts.

Einleitung ... 11
Thema, Fragestellung und Forschungsstand ... 11
Quellenlage ... 16
Methodische Überlegungen und Aufbau der Arbeit ... 18

A. Das Königsberger Schulwesen zu Beginn des 19. Jahrhunderts ... 20
I. Die Gymnasial- und Universitätsreform ab 1809 ... 26
1. Wilhelm von Humboldts Wirken in Königsberg ... 33
2. Der Königsberger Schulplan ... 41
3. Die Stadtverwaltung im Reformprozess ... 46

B. Die Königsberger Gymnasien in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ... 50
I. Das Friedrichs-Kollegium unter Friedrich August Gotthold ... 71
1. Der altsprachliche Gymnasialunterricht und die Klassische Philologie an der
Albertina ... 79
2. Der Geschichtsunterricht und Geschichte als Lehrfach an der Albertina ... 89
3. Der Mathematikunterricht und Mathematik als Lehrfach an der Albertina ... 100
4. Das Friedrichs-Kollegium in seinem Verhältnis zu Kirche und Staat ... 109

II. Das Altstädtische Gymnasium und seine ersten Direktoren ... 114
1. Die altphilologischen Fächer ... 118
2. Der Geschichtsunterricht ... 120
3. Der Mathematikunterricht ... 124
4. Das Altstädtische Gymnasium in seinem Verhältnis zu Kirche und Staat ... 126

III. Die erste städtische höhere Töchterschule ... 129

IV. Zur Gründung des Kneiphöfischen Stadtgymnasiums 1831 ... 133

C. Entwicklungen im Königsberger Gymnasialschulwesen bis 1915 ... 137
I. Das Königliche Wilhelms-Gymnasium ... 151
II. Die Burgschule als Realgymnasium und Oberrealschule ... 155
III. Das Städtische (Löbenichtsche) Realgymnasium ... 158
IV. Das Königliche Hufengymnasium ... 161
V. Die Königin Luise-Schule ... 163

D. Zur Entwicklung der höheren Schulen in den baltischen Ostseeprovinzen im
19. Jahrhundert ... 168
I. Das Gouvernements-Gymnasium in Riga ... 178
II. Die Domschule in Riga ... 181
III. Zur Wiedereröffnung des Livländischen Landesgymnasiums in Birkenruh ... 185

Schlussbetrachtung ... 189

Quellen- und Literaturverzeichnis ... 199
Ungedruckte Quellen ... 199
Gedruckte Quellen ... 199
Internetquellen ... 200
Literatur ... 201

Personenregister ... 223
Ortsregister ... 230
Sachregister ... 233

»Die von Frank-Lothar Kroll betreute Chemnitzer Dissertation, die durch gleich drei Register vorbildlich erschlossen ist, widmet sich unter historischen und pädagogikgeschichtlichen Fragestellungen dem besonders vielgestaltigen und deswegen besonders reizvollen Thema der Schulgeschichte der ostpreußischen Metropole im langen 19. Jahrhundert.« Prof. Dr. Heinz Duchhardt, in: Forschungen zur Brandenburgischen- und Preußischen Geschichte, Bd. 32, 1/2023

»Es wird zweifellos die Geltung eines für die Geschichte des höheren Schulwesens Königsbergs und für hierauf bezogene weitere Forschungen unentbehrlichen Standardwerkes beanspruchen können.« Dr. Lothar Mundt, in: Preußenland, 12 (2021)

»Denn die letzte Gesamtdarstellung zum Thema erschien 1899 [...]. Umso verdienstlicher ist, was Hinz jetzt dazu vorlegt [...] Ein üppiges Quellen- und Literaturverzeichnis (S. 199-222) zeugt von der gründlichen, das Gros der ungedruckten wie gedruckten Quellen erfassenden Arbeitsweise der Autorin.« Dr. Christian Tilitzki, in: Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands, Bd. 67/2021

»Wir begegnen einem bedeutenden Teil des gebildeten und gelehrten Königsbergs, den Gymnasiallehrern und Universitätsprofessoren [...] Längst nicht alle sind auch in der Altpreußischen Biographie nachgewiesen.« Dr. Manfred Komorowski, in: Informationsmittel (IFB): digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft, 29 (2021)

»In unseren Tagen sollte das Werk insbesondere Kulturhistoriker, Bildungsforscher und Pädagogen ansprechen, die einer Vermassung und Nivellierung des Unterrichts auf Sekundärniveau (für zwischen dem 10. und dem 18. Lebensjahr stehende Kinder und Jugendliche) entgegenwirken wollen.« Dr. Franz Rader, in: Wiener Sprachblätter, 71. Jg., 1/2021

»Die von Frank-Lothar Kroll betreute Chemnitzer Dissertation, die durch gleich drei Register vorbildlich erschlossen ist, widmet sich unter historischen und pädagogikgeschichtlichen Fragestellungen dem besonders vielgestaltigen und deswegen besonders reizvollen Thema der Schulgeschichte der ostpreußischen Metropole im langen 19. Jahrhundert.« Prof. Dr. Heinz Duchhardt, in: Forschungen zur Brandenburgischen- und Preußischen Geschichte, Bd. 32, 1/2023

»Denn die letzte Gesamtdarstellung zum Thema erschien 1899 [...]. Umso verdienstlicher ist, was Hinz jetzt dazu vorlegt [...] Ein üppiges Quellen- und Literaturverzeichnis (S. 199–222) zeugt von der gründlichen, das Gros der ungedruckten wie gedruckten Quellen erfassenden Arbeitsweise der Autorin.« Dr. Christian Tilitzki, in: Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands, Bd. 67/2021

»Wir begegnen einem bedeutenden Teil des gebildeten und gelehrten Königsbergs, den Gymnasiallehrern und Universitätsprofessoren […] Längst nicht alle sind auch in der Altpreußischen Biographie nachgewiesen.« Dr. Manfred Komorowski, in: Informationsmittel (IFB): digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft, 29 (2021)

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Quellen und Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte ; 54
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 400 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Geschichte Regional- / Ländergeschichte
Sozialwissenschaften Pädagogik Allgemeines / Lexika
Schlagworte Albertus-Universität Königsberg • Gymnasialbildung • Wilhelm von Humboldt
ISBN-10 3-428-18166-2 / 3428181662
ISBN-13 978-3-428-18166-7 / 9783428181667
Zustand Neuware
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