Der Tod und das Ding

Textile Materialitäten im Kontext von Vergänglichkeit
Buch | Hardcover
406 Seiten
2020
Waxmann (Verlag)
978-3-8309-4249-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Tod und das Ding -
44,90 inkl. MwSt
Textile Dinge sind vielseitige und allgegenwärtige Begleiter des Alltags. Sie prägen Erfahrungswelten und den Körper, sie kommunizieren gesellschaftliche und individuelle Belange. Wie aber betreffen Tod und Vergänglichkeit diese dynamische Beziehung zwischen Mensch und – textiler – Materialität? Welche Leistungen erbringen Mode, Kleidung und Textilien in diesem Kontext? Die Beiträge des Sammelbandes gehen diesen Fragen nach.
Textile Dinge sind vielseitige und allgegenwärtige Begleiter des Alltags. Sie prägen Erfahrungswelten und Körper; sie kommunizieren gesellschaftliche und individuelle Belange. Wie aber betreffen Tod und Vergänglichkeit diese dynamische Beziehung zwischen Mensch und - textiler - Materialität? Welche Potentiale bergen Kleidung, Textilien und Mode in diesem Kontext? Die Beiträge des Sammelbandes gehen diesen Fragen nach: Seine dreizehn Autor*innen begreifen Materielle Kultur als einen Gegenstandsbereich ihrer Disziplin und als eine spezifische Sicht auf die Kultur von Tod und Vergänglichkeit. (Textile) Materialitäten verleihen Ideen und Konzepten in diesen Kontexten eine verfügbare Form. Sie wechseln je nach Umfeld in der Wahrnehmung in verschiedene 'Aggregatzustände': von (profan) banal und substanziell zu (sakral) sublimiert und transzendiert. Die Vielfältigkeit, Verfügbarkeit, Vieldeutigkeit und Medialität textiler Dinge erlaubt verschiedene Praktiken, Erfahrungsdimensionen und Symbolisierungen im Umgang mit Vergänglichkeit. In den Mittelpunkt der Betrachtung rückt praktisches Wissen als eine wesentliche Wissensform. Für die hierin eingebundenen Akteur*innen - sei es in Wissenschaft, Handwerk oder Alltag - bedeutet das Vorgenannte einen Zuwachs an Sinnstiftungskompetenz und die Möglichkeit, Tod und Vergänglichkeit differenziert verhandeln zu können. Der Band führt Relevanz und Ergiebigkeit des Themenfeldes für eine interdisziplinäre Kulturwissenschaft von Mode, Kleidung und Textil vor Augen.

Derwanz, Heike, Dr. phil., ist Professorin für die Vermittlung Materieller Kultur an der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg. Ihre derzeitigen Forschungsschwerpunkte liegen in der Zirkulation von gebrauchter Kleidung in der Stadt und in nachhaltigen Praktiken im Haushalt. Artikel dazu sind ,Looking backwards and forwards in sustainable fashion practice‘. A comparison of two social enterprises circulating used clothes. In: Mark Heuer et al. (Hg.): Eco-friendly and fair. Fast fashion and consumer behavior‘. Abingdon: Routledge 2018a, S. 92–100; oder ,Zwischen Kunst, Low-Budget und Nachhaltigkeit. Kleidungsreparaturen in Zeiten von Fast Fashion‘. In: Stefan Krebs et al. (Hg.): Kulturen des Reparierens. Dinge – Wissen – Praktiken. Bielefeld 2018b, S. 197–224. Sie ist Herausgeberin des Special Issue ‚Saving‘ the city: Collective low-budget organizing and urban practice‘ der Zeitschrift ‚ephemera. Theory and politics in organization‘, 01/2015.

Göttke-Krogmann, Bettina, Professorin Textildesign, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Studienprojekte mit Schwerpunkten zu Nachhaltigkeit, kulturelle Bezüge, textile Technologien, Social Design. Forschungsprojekte zu Seidenikat in Zentralasien, Smart Textile, Naturfarbstoff e. Herausgeberin von ‚Textildesign – Vom Experiment zur Serie‘. Halle 2015.

Ulla Gohl-Völker, Jahrgang 1949, studierte Lehramt, Philosophie, Kulturgeschichte der Textilien in Stuttgart, Tübingen, Dortmund und lehrt heute an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Arbeitsschwerpunkte: Künstlerische Praxis und Kulturgeschichte der Textilien. Ulla Gohl-Voelker, born in 1949, studied teaching at schools, philosophy, cultural science for textiles in Stuttgart, Tuebingen, Dortmund and teaches at the University of Education in Ludwigsburg. Her Subjects are aesthetic practise cultural history of textiles.

Haller, Melanie, Dr. phil., ist Kultur- und Modesoziologin und hat seit dem Sommersemester 2020 eine Gastprofessur für Soziologie im Department Design der Hochschule für Angewandte Wissenschaften/Hamburg inne. Zudem ist sie seit 2017 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Kulturwissenschaft der Mode und des Textilen in der Fakultät für Kulturwissenschaften, Universität Paderborn. Sie promovierte 2012 in der Bewegungswissenschaft der Universität Hamburg, und ist ausgebildete Damenschneiderin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Mode-, Körper- und Bewegungssoziologie, Gender Studies, populäre Tanzkulturen und qualitative Methoden. Publikationen (Auswahl): Abstimmung in Bewegung. Intersubjektivität im Tango Argentino. Bielefeld 2014; Mode Macht Körper – wie die Materialität von Kleidung Modekörper und Körper definiert. In: Paula-Irene Villa & Corinna Schadler (Hg.): Becoming with Things – Bodies, Objects, Practice, Themenheft der Zeitschrift Body Politics, Heft 9, 2016, S. 187–211.

Helmers, Traute, Dr. phil., absolvierte den Promotionsstudiengang ,Kulturwissenschaft liche Geschlechterstudien‘ am kulturwissenschaftlichen Institut KUNST-TEXTIL-MEDIEN der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und promovierte 2003 in der empirischen Kulturwissenschaft im Bereich der Bestattungskultur. Bis 1997 war sie – zuletzt als Dipl. Verwaltungswirtin – bei der Deutschen Telekom AG tätig. Sie arbeitet freiberuflich. Ihre Forschungsinteressen gelten der materiellen und visuellen Kultur in der alltagsweltlichen Praxis zu Sterben, Tod, Trauer, Erinnerung und Geschlecht. Publikationen (Auswahl): ANONYM UNTER GRÜNEM RASEN. Eine kulturwissenschaftliche Studie zu neuen Formen von Begräbnis- und Erinnerungspraxis auf Friedhöfen. Online-Publikation 2004; ab 2012 Reihe ,Autorschaft im Spiegel von Abschied und Memoria. Zur kulturellen Praxis der Bestattungsvorsorge‘, Online-Publikation, Aeternitas e.V. Verbraucherinitiative Bestattungskultur; Rezension ,Trauer als Spektakel – Weiblichkeitsstereotype als Dekoration männlichen Nachruhms‘. In: querelles-net. Rezensionszeitschrift für Frauen- und Geschlechterforschung. Jg. 15, Nr. 3, 2014. Online-Publikation.

Hülsenbeck, Annette, Akademische Oberrätin (i.R.), Textil- und Kleidungswissenschaftlerin, Universität Osnabrück. Forschungsschwerpunkte: Kleidung in literarischen Texten; Kleidungsstücke und Accessoires: Gestalt und Aussagekraft körpernaher ,Sachen‘; Kleid(er)Kunst; Kulturpoesie des Textilen. Publikationen (Auswahl): (Hg.): Die Kleider meines Lebens. Erzählungen von Margaret Atwood bis Virginia Woolf, Berlin 2017; darin dies.: ‚Wenn ich von meinen Kleidern schreibe, schreibe ich von meinem Leben‘; Das Passt! – Kleiderwahl im Wandel /Ausstellung und Katalog. Eigene Beiträge zu: ‚Dimensionen des Passenden und Unpassenden‘ und ‚Aus Stoffen werden Kleider‘. Tuchmacher Museum Bramsche 2016; Stichwortartikel ,Mode‘ für Metzlers Lexikon Avantgarde. Fähnders, W. & van den Berg, H. (Hg.). Stuttgart 2009; ‚Die Stoffe der Marieluise Fleißer‘. Ausstellung und Katalog, Ingolstadt 2003; ‚LebensMuster – Biographien in Stoff / Kleider als Zeitspeicher‘. Ausstellung und Katalog (gemeinsam mit Almut Bohnsack), Bramsche 2000.

Mallon, Stefanie, Dr. phil., Kunst-, Kultur- und Textilwissenschaft lerin, lehrt am Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie der Universität Hamburg. 2018 hat sie ihre Dissertation mit dem Titel ‚Das Ordnen der Dinge. Aufräumen als soziale Praktik‘ veröff entlicht. Ihre Forschungsschwerpunkte sind ‚Materielle Kultur‘, insbesondere ‚Materialität und Wissen‘, ‚Potentialität‘ und ‚Mode und Textilien als Analyseperspektiven für die Erforschung sozialer Praktiken‘. Für das Institut in Hamburg hat sie gemeinsam mit Gertraud Koch 2019 den Jubiläumsband des Hamburger Journals für Kulturanthropologie herausgegeben, der die 100-jährige Geschichte des Instituts kommemoriert. Mallon ist seit 2019 Managing Editor im Team der Kulturwissenschaftlichen Zeitschrift.

Oberhänsli-Widmer, Gabrielle, Prof. Dr., ist Professorin für Judaistik am Orientalischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. Ihre Forschungsgebiete sind einerseits die Wirkungsgeschichte biblischer und rabbinischer Figuren und Motive in jüdischer Literatur, andererseits die zeitgenössische hebräische Literatur. Daneben überSetzt sie moderne hebräische Lyrik und Prosa ebenso wie rabbinische Traditionstexte. Als repräsentative Publikationen sind ihre Rubrik ‚Klassiker der jüdischen Literatur‘ in der Zeitschrift ‚Kirche und Israel‘ (Neukirchener Theologische Zeitschrift ) zu nennen, sowie die drei neueren Monographien ‚Bilder vom Bösen im Judentum. Von der Hebräischen Bibel inspiriert, in jüdischer Literatur weitergedacht‘, Neukirchen-Vluyn 2013; ‚Hiob in jüdischer Antike und Moderne. Die Wirkungsgeschichte Hiobs in der jüdischen Literatur‚, 2. Auflage, Göttingen 2017, und ‚Lege mich wie ein Siegel an deinen Arm!‘ Jüdische Lebenswelten im Spiegel ihrer Liebesliteratur‘, Stuttgart 2018.

Ruda, Adrian, Master of Arts in Kulturanthropologie/Volkskunde 2015. Seitdem tätig am Seminar für Kulturanthropologie des Textilen an der Technischen Universität Dortmund. Forschungsschwerpunkte: Kulturanthropologie/Volkskunde, Modetheorie, Vestimentäre Kultur, Visuelle Kultur und Materielle Kultur. Dissertationsprojekt zu Totenkopfmotiven in der Bekleidungsmode.

Rüß, Catharina, Dr. phil., studierte Germanistik und Kulturanthropologie und promovierte 2016 mit dem Thema ‚Mode und Coolness in Romanen und Essays der Weimarer Republik‘. Seit 2019 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut der Kulturanthropologie des Textilen an der Technischen Universität Dortmund, wo sie während des Wintersemesters 2019/20 eine Vertretungsprofessur übernahm. Zuvor arbeitete sie an der Universität Paderborn, an der Esmod Internationale Kunsthochschule für Mode in Berlin, der Hochschule für Künste in Bremen, an der AMD Akademie Mode & Design in Hamburg sowie an der Akademie für Mode und Design in Hannover. Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte sind Materielle Kultur, Narrative und Konzepte der Antimoden, Cultural Studies, Gender- und Pop Studies. Publikationen (Auswahl): Imagining Cool Fashion Bodies and ‚Exoticism‚ in the Literature of the Weimar Republic. In: ZoneModa Journal. Vol.10 n.1S, 2020; Wilde Cow-Girls, Hipster und ‚White Negroes‘ in Romanen der Zwanziger Jahre: Coole Modekörper im Spannungsfeld zwischen Expressionismus und Neuer Sachlichkeit. In: Kristin Eichhorn & Johannes Lorenzen (Hg.): Expressionismus 10/19. Körperlichkeiten. Berlin 2019.

Scheele, Friedrich, Dr. phil.. Studium: Geschichte/Kunstgeschichte/Germanistik/ Jura. Forschungsschwerpunkte: Deutsche Rechtsbücher des Mittelalters; Museologie; Kunstgeschichte. Publikationen (Auswahl): Ego Hinricus Hunache clericus Bremensis et notarius – Zur Mitüberlieferung eines anliegenden Urkundenfragments im Codex picturatus Oldenburgensis des Sachsenspiegels. In: Michael Schimeck (Hg.): Mittendrin. Das Museum in der Gesellschaft . Festschrift für Uwe Meiners, Schrift en und Kataloge des Museumsdorfes Cloppenburg, Heft 35, Cloppenburg 2018, S. 145–152; & Matthias Henkel & Markus Walz: Lokalität als Thema: Orts-, Stadt-, Regionalmuseum. In: Markus Walz (Hg.): Handbuch Museum. Geschichte, Aufgaben, Perspektiven. Stuttgart 2016, S. 107–113; Kulturelle Vielfalt und künstlerische Freiheit – Ein Rückblick auf Aspekte der Museumsfinanzierung in Niedersachsen aus den Jahren 2013/2014. In: Matthias Dreyer & Rolf Wiese (Hg.): Zwischen kulturellem Reichtum und knappen Kassen. Perspektiven der Museumsfinanzierung, Schriften des Freilichtmuseums am Kiekeberg, Bd. 91, Ehestorf 2016, S. 25–50.

Sommer, Christopher, Dr. phil., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Materielle Kultur an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Er absolvierte einen Bachelor of Arts in Geschichte und Germanistik in Mannheim und einen Master of Arts Museum und Ausstellung in Oldenburg (Oldb.). Seine Promotion zum Thema ‚Musealisierung der Immigration‘ führte ihn nach Neuseeland. Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte sind die Repräsentation von Krieg und Gewalt in militärhistorischen Ausstellungen und die Digitalisierung in der Hochschule. Publikationen (Auswahl): Rüstkammern – Präsentation von Waff en und Rüstungen der Frühen Neuzeit im Museum. Oldenburg 2012; & Vanessa Barbagiovanni Bugiacca & Karen Ellwanger: X Marks the Spot: A Student-Developed Treasure-Hunt on the Digitization of Knowledge Production. In: Lars Elbæk et al.: Conference on Game Based Learning 2019 – The Proceedings of the 13th International Conference on Game Based Learning, S. 1038–1041.

Wiesner, Linda, Jüdisches Museum Frankfurt, hat den Magisterstudiengang Germanistik, Neuere und Neueste Geschichte und Musikwissenschaft in Dresden sowie den Masterstudiengang Jüdische Studien in Heidelberg und Graz absolviert. In ihrer Dissertation hat sie sich mit dem Textilfund aus der Genisa in Niederzissen, Rheinland-Pfalz, beschäftigt. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Objektkulturen im Judentum und die Provenienzforschung an Judaica-Objekten. Publikationen (Auswahl): & Annette Weber: Symbol für Bund und Lehre: Torawickelbänder und ihre Bedeutung für den Einzelnen und die Gemeinde. In: Nathanael Riemer (Hg.): Einführungen in die Materiellen Kulturen des Judentums (Jüdische Kultur, Studien zur Geistesgeschichte, Religion und Literatur, Band 31). Wiesbaden 2016, S. 119–149; & Eva Atlan, Mirjam Wenzel: Geraubt. Zerstört. Verstreut. Zur Geschichte von jüdischen Dingen in Frankfurt. In: Historisches Museum Frankfurt (Hg.): Gekauft . Gesammelt. Geraubt? Vom Weg der Dinge ins Museum. Frankfurt am Main 2019, S. 36–43.

Erscheinungsdatum
Co-Autor Heike Derwanz, Bettina Göttke-Krogmann, Ulla Gohl-Völker, Melanie Haller, Traute Helmers, Annette Hülsenbeck, Stefanie Mallon, Gabrielle Oberhänsli-Widmer, Adrian Ruda, Catharina Rüß, Friedrich Scheele, Christopher Sommer, Linda Wiesner
Sprache deutsch
Maße 170 x 240 mm
Gewicht 886 g
Themenwelt Sozialwissenschaften Ethnologie Volkskunde
Schlagworte Bestattungsvorsorge • jüdische Textilien Gernisot • Kinderkleidung • Kleidung von Gestorbenen • Letztes Hemd • Liminalität • Materielle Kultur • Mode und Tracht • museale Präsentation • Sachkulturforschung und Museum • Sepulkralkultur • Textilien • Tod • Tod Textilien Letztes Hemd Vergänglichkeit Sepulkralkultur Totenkopf Symbolik Kinderkleidung Bestatt • Tod Textilien Letztes Hemd Vergänglichkeit Sepulkralkultur Totenkopf Symbolik Kinderkleidung Bestattungsvorsorge Verletzlichkeitsnarrative museale Präsentation jüdische Textilien Gernisot Kleidung von Gestorbenen Liminalität Materielle Kultur • Totenkopf Symbolik • Vergänglichkeit • Verletzlichkeitsnarrative
ISBN-10 3-8309-4249-4 / 3830942494
ISBN-13 978-3-8309-4249-8 / 9783830942498
Zustand Neuware
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