Caesarenwahn
Ein Topos zwischen Antiwilhelminismus, antikem Kaiserbild und moderner Populärkultur
2021
Böhlau Köln (Verlag)
978-3-412-52090-8 (ISBN)
Böhlau Köln (Verlag)
978-3-412-52090-8 (ISBN)
Macht und Wahn oder Die Hybris der Autokraten
Hat unbegrenzte Macht einen schädlichen Einfluss auf die menschliche Psyche? Diese Vorstellung ist im populären Diskurs moderner Gesellschaften jedenfalls weit verbreitet. Im deutschsprachigen Raum findet sie sich verdichtet im Begriff des ›Caesarenwahns‹, seit Ludwig Quidde (1858—1941) am Ende des 19. Jahrhunderts am Beispiel des Kaisers Caligula und mit Blick auf Wilhelm II. ironisch aufzuzeigen versuchte, dass Autokraten ihrer Machtstellung wegen besonders anfällig für psychische Störungen seien.
Der vorliegende Sammelband geht den Ursprüngen dieser Topik vom ›wahnsinnigen Herrscher‹ in der antiken Herrscherinszenierung sowie im Monarchiediskurs des 19. und frühen 20. Jahrhunderts nach und verfolgt ihre Wirksamkeit bis in die Gegenwart. An ausgewählten Beispielen der populären (v.a. filmischen) Inszenierung von Autokraten wird dabei aufgezeigt, wie die Einordnung des Herrschers als ›verrückt‹ der Simplifizierung der kritischen Auseinandersetzung mit abgelehnten Herrschaftsweisen dient.
Hat unbegrenzte Macht einen schädlichen Einfluss auf die menschliche Psyche? Diese Vorstellung ist im populären Diskurs moderner Gesellschaften jedenfalls weit verbreitet. Im deutschsprachigen Raum findet sie sich verdichtet im Begriff des ›Caesarenwahns‹, seit Ludwig Quidde (1858—1941) am Ende des 19. Jahrhunderts am Beispiel des Kaisers Caligula und mit Blick auf Wilhelm II. ironisch aufzuzeigen versuchte, dass Autokraten ihrer Machtstellung wegen besonders anfällig für psychische Störungen seien.
Der vorliegende Sammelband geht den Ursprüngen dieser Topik vom ›wahnsinnigen Herrscher‹ in der antiken Herrscherinszenierung sowie im Monarchiediskurs des 19. und frühen 20. Jahrhunderts nach und verfolgt ihre Wirksamkeit bis in die Gegenwart. An ausgewählten Beispielen der populären (v.a. filmischen) Inszenierung von Autokraten wird dabei aufgezeigt, wie die Einordnung des Herrschers als ›verrückt‹ der Simplifizierung der kritischen Auseinandersetzung mit abgelehnten Herrschaftsweisen dient.
Thomas Blank ist Professor für Kulturgeschichte der Antike an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Christoph Catrein ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Klassische Philologie an der Universität des Saarlandes.
Christine van Hoof ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Alte Geschichte der Universität des Saarlandes.
Erscheinungsdatum | 02.04.2021 |
---|---|
Reihe/Serie | Beiträge zur Geschichtskultur ; Band 41 |
Zusatzinfo | 29 farb. Abb. |
Verlagsort | Köln |
Sprache | deutsch |
Gewicht | 829 g |
Themenwelt | Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Altertum / Antike |
Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Kulturgeschichte | |
Sozialwissenschaften | |
Schlagworte | Antikerezeption • Autokratische Hybris • Caligula • Diktatoren • Ludwig Quidde • Macht und Wahn • Tyrannen • Wilhelm II. als Autokrat |
ISBN-10 | 3-412-52090-X / 341252090X |
ISBN-13 | 978-3-412-52090-8 / 9783412520908 |
Zustand | Neuware |
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