Subjektive Sicherheit in Situation, Organisation und Diskurs (eBook)

Zur wissenssoziologischen Analyse sozialer Situationen im öffentlichen Raum
eBook Download: PDF
2019 | 1. Aufl. 2019
XV, 404 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-27305-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Subjektive Sicherheit in Situation, Organisation und Diskurs - Katharina Miko-Schefzig
Systemvoraussetzungen
46,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Katharina Miko-Schefzig stellt die wissenssoziologische Analyse sozialer Situationen im öffentlichen Raum vor. Sie analysiert den Einfluss des Deutungsmusters 'subjektive Sicherheit' auf die konkreten Situationen im städtischen Raum. Ihr Ansatz verortet sich dabei innerhalb der wissenssoziologischen Subjektivierungsanalyse, der Fokus liegt jedoch auf einer stärkeren Einbeziehung der Organisationsebene - konkret am Beispiel der Polizei. In diesem Sinne verbindet sie Diskurs- mit Organisationstheorie. Die Autorin präsentiert in diesem Buch auch ein konkretes methodisches Werkzeug zur wissenssoziologischen Analyse sozialer Situationen: die vignettenbasierte Fokusgruppe. Sicherheit ist ein dominantes gesellschaftliches Thema, das unter dem Eindruck wiederholter Terroranschläge in und Migration nach Europa oftmals Dreh- und Angelpunkt für demokratiepolitische Entwicklungen ist. 

Katharina Miko-Schefzig ist Universitätsassistentin am Kompetenzzentrum für empirische Forschungsmethoden der Wirtschaftsuniversität Wien.

Inhalt 6
Abbildungsverzeichnis 13
Prolog 16
1 Einleitung: Gesellschaftliche Relevanz – wissenschaftliche Innovation 20
2 Methodologische Einbettung und Forschungsfragen: Eine Orientierung 28
3 Theoretische Einbettung: Eine wissenssoziologische Schärfung des Situationsbegriffes 33
3.1 Die Situation als empirischer Forschungsauftrag und theoretische Konzeption: Von der Chicagoer Schule zur Praxistheorie 33
3.1.1 Der Situationsbegriff der Chicagoer Schule 36
3.1.2 Die Situation im kommunikativen Konstruktivismus 37
3.1.3 Praxeologisches Situationsverständnis und die materielle Prägung des Sicherheitsdiskurses 42
3.1.3.1 Das Anomische der Situation: Partizipatives Forschen mit polizeilichen Körpern 44
3.1.4 Goffmans Situationsbegriff: Anwesenheit und Absenz 46
3.2 Diskurs, Organisation und soziale Welten: Ein alternatives Situationsverständnis 49
3.2.1 Die Verbindung von wissenssoziologischer Diskursanalyse und Situationsanalyse 49
3.2.2 Diskursanalytische Subjektivierungsweisen als Analyseheuristik für Situationen 53
3.2.3 Subjektivierungsweisen als Problem für einen Situationsbegriff auf Meso- und Diskursebene 57
3.3 Der partizipative Forschungsstil: Inklusive Forschung in Situationen unter besonderer Berücksichtigung von Machtpositionen 63
3.3.1 „Dancing with the devil?“ Partizipation mit den Mächtigen 63
3.3.2 Geleiteter Rollenwechsel in der Forschung mit der Polizei – Potenzial zur Demokratisierung? 70
3.3.3 Die Erweiterung des Stufenmodells der Partizipation: Der Fokus auf das Gesamtdesign 72
3.4 Theorien abweichenden Verhaltens: Soziale Ungleichheit im öffentlichen urbanen Raum 76
3.4.1 Die Entwicklung der radikalen Kriminologie als Abkehr von klassischen Vorstellungen von abweichendem Verhalten 78
3.4.2 Sozialräumliche Erklärungen abweichenden Verhaltens 81
3.4.2.1 Sozialräumliche Erklärungen abweichenden Verhaltens: Soziale Desorganisation als Narrativ 84
3.4.3 Situation und Raum: Die diskursive Konstruktion abweichenden Verhaltens in Situationen im öffentlichen Raum 88
3.4.3.1 Die diskursive Konstruktion einer Situation 89
3.4.4 Abweichendes Verhalten: Soziale Kontrolle und Prävention 96
3.5 Macht in qualitativen Forschungszusammenhängen: Heterogene Gruppen mit Machtgefällen als empirischer Auftrag 98
3.5.1 Institutionell versus strategisch: Webers und Foucaults Machttheorien und deren empirische Bedeutung für die Sicherheitsforschung 100
3.5.2 Heinrich Popitz’ anthropologischer Machtbegriff und sein empirisches Potenzial 106
3.5.3 Die Forschungspartnerin Polizei aus machttheoretischer Sicht 108
3.5.4 Der organisationale Aspekt von Macht: Die Rolle der Polizei in der Sicherheitsforschung 112
3.5.5 Die Wirkmächtigkeit der Einbindung unterschiedlicher Hierarchieebenen in die Organisationsforschung: Emanzipatorische Prozesse als empirische Strategie im Umgang mit Machtgefällen 115
3.6 Organisationstheorie und Deutungsmusteranalyse: Der Einfluss der subjektiven Sicherheit auf die Organisation 119
3.6.1 Neoinstitutionalismus und wissenssoziologische Diskurstheorie 120
3.6.2 Angleichungsphänomene in der Organisation Polizei: Sicherheitsdiskurse als Motor organisationaler Veränderung 124
3.6.3 Die Polizei und ihr organisationales Umfeld 129
3.6.4 Der Akteur/innenbegriff im Neoinstitutionalismus 133
4 State of the Art – Sicherheit als kontroversieller Forschungsgegenstand 142
4.1 Sicherheit als sozialwissenschaftliches Konzept 143
4.2 Subjektive und objektive Sicherheit 145
4.3 Vier Parameter der subjektiven Sicherheit 149
4.4 Der Securitization-Ansatz – Versicherheitlichung als gesellschaftliches Globalphänomen 151
4.5 Von der Forschung zur subjektiven Sicherheit hin zur Analyse polizeilicher Strategien: Community Policing als polizeiliche Strategie und methodische Chance 154
4.6 Community Policing und Diversity Management: Eine Herausforderung für das Public und Urban Management 158
4.7 Feministische und antirassistische Perspektiven auf Sicherheit: Das Konzept der Vulnerabilität 164
5 Methodologisches und methodisches Vorgehen: Diskurse als relevante Umwelt von Organisationen – das Deutungsmuster Sicherheit und die Polizei im öffentlichen Raum 170
5.1 Theoretisches Sampling 171
5.2 Forschungsdesign: Diversität im öffentlichen Raum als methodische Herausforderung 175
5.3 Orte und ihre Dinge als Untersuchungseinheit 183
5.4 Partizipativer Forschungsstil I: Forschung mit mächtigen Organisationen am Beispiel der Polizei 187
5.5 Partizipativer Forschungsstil II: Von Kindern, Jugendlichen und Sozialarbeiter/inne/n 191
5.6 Diskursanalyse des Deutungsmusters subjektive Sicherheit: Organisation – Medien – Politik 194
5.7 Die vignettenbasierte Fokusgruppe als Methode für Situations- und Raumfragen: Eine methodologische Annäherung 202
5.7.1 Die Verbindung von Vignette und Fokusgruppe: Eine Methode zur Erforschung situativer Fragestellungen 203
5.7.2 Die Konstruktion von Vignetten: Vorschlag einer Methodenabfolge für situative Fragestellungen 206
5.7.3 Mehrpersonenverfahren, Mehrpersoneninterview, Fokusgruppe: Die Wichtigkeit individueller Sichtweisen im Gruppensetting 208
5.7.4 Konstruktionsprozess: Die Typisierung von Merkmalen einer Situation 214
5.7.5 Die vignettenbasierte Fokusgruppe als methodisches Instrument für die Erforschung von Subjektivierungsweisen 217
5.7.6 Fragestrategien in der vignettenbasierten Fokusgruppe 220
5.7.7 Der Einsatz der vignettenbasierten Fokusgruppe abseits klassischer Interviewsituationen 222
6 Die Verhandlung von subjektiver Sicherheit im öffentlichen Raum als Arena der Aushandlung von sozialer Ordnung: Situation – Organisation – Diskurs 226
6.1 Situation: Subjektive Sicherheit als praktisches Problem von (scheinbar) unsicheren Orten 228
6.1.1 Sicher/Unsicher: Eine zu enge Dichotomie 232
6.1.2 Den persönlichen Raum zu wahren schafft Sicherheit 234
6.1.3 Wissen und Verständnis schaffen Sicherheit 237
6.1.4 Narrationen erhöhen oder vermindern das Sicherheitsgefühl 239
6.1.5 Geht es MEINEM Ort gut, geht es mir gut 241
6.1.6 Auswirkungen kriminalpräventiver Maßnahmen auf die subjektiv wahrgenommene Sicherheit/ Unsicherheit I: Polizeipräsenz und Schutzzonen führen zu einer Verlagerung von Betroffenheit 244
6.1.7 Auswirkungen kriminalpräventiver Maßnahmen auf die subjektiv wahrgenommene Sicherheit/ Unsicherheit II: Die Wirkung von Videoüberwachung ist eine Glaubenssache 248
6.1.8 Auswirkungen kriminalpräventiver Maßnahmen auf die subjektiv wahrgenommene Sicherheit/ Unsicherheit III: „Körperliche Konflikte“ als Zuständigkeitsgrenze zwischen Exekutive und sozialen Diensten 251
6.1.9 Resümee zu subjektiver Sicherheit als praktisches Problem von (scheinbar) unsicheren Orten 251
6.2 Organisation: Das Deutungsmuster subjektive Sicherheit als organisationale Legitimation von Führungsentscheidungen 255
6.2.1 Die Organisation als Mediatorin zwischen Diskurs- und Handlungsebene: Die Verbindung von Neoinstitutionalismus und Diskurstheorie als theoretische Heuristik für Subjektivierungsweisen 255
6.2.2 Deutungen subjektiven Empfindens als organisationale Logik: Subjektive Sicherheit als Idee, deren Zeit gekommen ist 258
6.2.2.1 Organisation als Mediatorin zwischen Diskurs und Subjektivierungsweisen 263
6.2.3 Die vignettenbasierte Fokusgruppe als Methode zur Erforschung von organisationalen Subjektivierungsweisen im Gruppensetting 265
6.2.4 Die Sprecherposition „Sicherheitsbürger/in“ als organisationale Verdichtung des Deutungsmusters subjektive Sicherheit 272
6.2.5 Veränderungen im organisationalen Umfeld der Polizei als Motor der Veränderung organisationaler Logiken 275
6.2.6 Organisationale Subjektivierungsweisen: Die Notwendigkeit für Polizist/inn/en, Position zu beziehen 280
6.2.6.1 Organisationale Subjektivierungsweisen I: Der/Die „unsichere Polizist/in“ 282
6.2.6.2 Organisationale Subjektivierungsweisen II: Der/Die „Beweiser/in“ – Peer Researching als Methode der Explikation von professionsbedingten Subjektivierungsweisen 288
6.2.6.3 Organisationale Subjektivierungsweisen III: Die vignettenbasierte Fokusgruppe als Möglichkeit der Analyse von Eigen- und Fremdzuschreibungen 292
7Diskurs: Das Deutungsmuster subjektive Sicherheit als Motor eines allgemeinen Sicherheitsdiskurses – ein Fazit 300
7.1 Die Konzeption sozialer Situationen im öffentlichen Raum aus Sicht der wissenssoziologischen Diskursanalyse 301
7.2 Der Beitrag von wissenssoziologischer Diskursforschung zu gesellschaftstheoretischen Überlegungen: Von Fake News und Diskurskontrolle 312
Epilog 316
Erratum zu: Die Verhandlung von subjektiver Sicherheit im öffentlichen Raum als Arena der Aushandlung von sozialer Ordnung: Situation – Organisation – Diskurs 317
Literatur 318
Anhang 340
A.1 Einführung 340
A.2 Das Projekt SUSI – Subjektive Sicherheit im öffentlichen Raum 343
A.2.1 Theoretisches Sampling und Erhebungsmethoden 343
A.2.2 Qualitative Interviews 345
A.2.3 Teilnehmende und nicht teilnehmende Beobachtung 346
A.2.4 Auswertung der Interviews und der Beobachtungsprotokolle 347
A.2.5 Entwicklung der qualitativen Vignetten 348
A.2.6 Ablauf der qualitativen Vignettenanalyse für Passant/inn/en 350
A.2.7 Auswahl der befragten Personen und Durchführung 351
A.2.8 Beispielinterview mit Professionist/inn/en 357
A.2.9 Beispielinterview mit Passant/inn/en 358
A.2.10 Auswertung der Vignetten 360
A.2.11 Sampling der Orte 364
A.2.12 Karlsplatz 365
A.2.13 Praterstern 370
A.2.14 Schwedenplatz/ Morzinplatz 371
A.2.15 Fleischmarkt 373
A.2.16 Der Brunnenmarkt 374
A.3 Das Projekt PARSIFAL – Partizipative Sicherheitsforschung in Ausbildung und Lehre 377
A.3.1 Das partizipative Forschungsdesign 377
A.3.2 Qualitative Interviews und Beobachtungen 378
A.3.3 Der Innsbrucker Rapoldipark 380
A.3.4 Der Grazer Jakominiplatz 381
A.3.5 Der Wiener Schwedenplatz 384
A.3.6 Die oberösterreichische Stadt Wels 384
A.3.7 Der Salzburger Rudolfskai 390
A.3.8 Die Villacher Lederergasse 393
A.3.9 Traiskirchen 398
A.3.10 Weiterentwicklung der vignettenbasierten Fokusgruppe 401
A.4 Das Projekt POLIS – Polizei – Sicherheit – Ausbildung 402
A.4.1 Theoretisches Sampling und Erhebungen vor Ort 403
A.4.2 Vignettenbasierte Fokusgruppe in Wels – 21.11.2013 403
A.4.3 Vignettenbasierte Fokusgruppe zum Wiener Schwedenplatz – 27.03.2014 405
A.4.4 Vignettenbasierte Fokusgruppe zu Traiskirchen – 26.06.2014 408
A.4.5 Vignettenbasierte Fokusgruppe am Rudolfskai in Salzburg – 08.10.2014 409
A.4.6 Vignettenbasierte Fokusgruppe am Grazer Jakominiplatz – 21.05.2015 412
A.4.7 Vignettenbasierte Fokusgruppe zur Villacher Lederergasse – 02.06.2015 414
A.4.8 Vignettenbasierte Fokusgruppe zum Innsbrucker Rapoldipark – 10.06.2015 415
A.4.9 Weiterentwicklung der vignettenbasierten Fokusgruppe 416

Erscheint lt. Verlag 14.8.2019
Reihe/Serie Theorie und Praxis der Diskursforschung
Theorie und Praxis der Diskursforschung
Zusatzinfo XV, 404 S. 1 Abb.
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Soziologie Empirische Sozialforschung
Schlagworte Arena der Aushandlung von sozialer Ordnung • Diskurs • Empirische Sozialforschung • Öffentlicher Raum • Organisation • Partizipative Forschung • Polizei • Raum • Situation • Situation, Organisation und Diskurs • situationsbegriff • Soziale Arbeit • Stadt • Subjektive Sicherheit • Vignetten • Wissenssoziologie • Wissenssoziologische Analyse sozialer Situationen
ISBN-10 3-658-27305-4 / 3658273054
ISBN-13 978-3-658-27305-7 / 9783658273057
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
PDFPDF (Wasserzeichen)
Größe: 6,4 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: PDF (Portable Document Format)
Mit einem festen Seiten­layout eignet sich die PDF besonders für Fach­bücher mit Spalten, Tabellen und Abbild­ungen. Eine PDF kann auf fast allen Geräten ange­zeigt werden, ist aber für kleine Displays (Smart­phone, eReader) nur einge­schränkt geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür einen PDF-Viewer - z.B. den Adobe Reader oder Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür einen PDF-Viewer - z.B. die kostenlose Adobe Digital Editions-App.

Zusätzliches Feature: Online Lesen
Dieses eBook können Sie zusätzlich zum Download auch online im Webbrowser lesen.

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Gegenwart und Zukunft eines modernen Gesellschafts- und …

von Bertram Barth; Berthold Bodo Flaig; Norbert Schäuble …

eBook Download (2023)
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
29,99