Die unregierbare Gesellschaft

Eine Genealogie des autoritären Liberalismus
Buch | Hardcover
496 Seiten
2019 | 2. Auflage
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-58738-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die unregierbare Gesellschaft - Grégoire Chamayou
32,00 inkl. MwSt
lt;p>Die 1970er Jahre wurden von einer gigantischen »Regierbarkeitskrise« erschüttert: Die Wirtschaftswelt hatte mit massiver Disziplinlosigkeit der Arbeiter zu kämpfen, aber auch mit der so genannten »Managerrevolution«, mit bisher beispiellosen ökologischen Massenbewegungen und neuen Sozial- und Umweltvorschriften. Politisch geäußerte Ansprüche immer zahlreicher werdender sozialer Gruppen drohten in den Augen der herrschenden Eliten aus Wirtschaft und Politik die Gesellschaft unregierbar zu machen. Der französische Philosoph Grégoire Chamayou porträtiert in seinem faszinierenden Buch dieses Krisenjahrzehnt als den Geburtsort unserer Gegenwart - als Brutstätte eines autoritären Liberalismus.

Zur Abwehr der Bedrohung wurden in wirtschaftsnahen Kreisen neue Regierungskünste ersonnen, die beispielsweise einen Krieg gegen die Gewerkschaften, den Primat des Shareholder Value sowie eine Entthronung der Politik vorsahen. Der damit seinen Siegeszug antretende Neoliberalismus war jedoch nicht durch eine einfache »Staatsphobie« bestimmt. Die Strategie zur Überwindung der Regierbarkeitskrise bestand vielmehr in einem autoritären Liberalismus, bei dem die Liberalisierung der Gesellschaft eine Vertikalisierung der Macht impliziert: Ein »starker Staat« für eine »freie Wirtschaft« wird zur neuen Zauberformel unserer kapitalistischen Gesellschaften.

Grégoire Chamayou, geboren 1976, ist Philosoph und Forscher am Centre national de la recherche scientifique (CNRS) Cerphi ENS Lyon. Internationale Bekanntheit erlangte er mit seinem Buch Theorie der Drohne, das in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde.

»Das Unheimliche an Chamayous Buch ist, dass man nach der Lektüre sehr gut an sich selbst überprüfen kann, wieweit das soziale Mikro-Engineering der Wahl einen schon selbst im Griff hat.« Cord Riechelmann Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 20191215

»Das Unheimliche an Chamayous Buch ist, dass man nach der Lektüre sehr gut an sich selbst überprüfen kann, wieweit das soziale Mikro-Engineering der Wahl einen schon selbst im Griff hat.«

»Gregoire Chamayou ist nicht der erste, der den Neoliberalismus als Ideologie oder politisches Aktionsprogramm charakterisiert. Aber selten zuvor wurde das so ausführlich belegt und so spannend und pointiert beschrieben.«

» ... eine wichtige Ergänzung und also ein großer Schritt.«

»Eine brillante Saga des autoritären Liberalismus.«

»Spannend wie ein Krimi.«

»Eine Untersuchung, die politischen Schwindel erzeugt, indem sie die ideologischen Waffen und Mittel aufdeckt, mit denen wir vom autoritären Liberalismus besiegt wurden.«

»Chamayou zeichnet aus, dass er nicht nur nacherzählt, wie sich nach 1970 die Gegenrevolution formierte und die heutige Gesellschaft schuf, sondern verdichtet und kritisch zuspitzt – gut lesbar, sympathisch polemisch und trotzdem sozialphilosophisch profund.«

»Chamayous Buch ist ohne Zweifel eine der instruktivsten Studien zur neoliberalen Konterrevolution überhaupt und trägt damit nicht wenig dazu bei, die sozioökonomische Gegenwart besser zu verstehen.«

Erscheinungsdatum
Übersetzer Michael Halfbrodt
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Original-Titel La société ingouvernable. Une généalogie du libéralisme autoritaire
Maße 146 x 222 mm
Gewicht 668 g
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Politische Theorie
Sozialwissenschaften Soziologie Spezielle Soziologien
Schlagworte 70er Jahre • Autoritarismus • La société ingouvernable. Une généalogie du libéralisme autoritaire deutsch • Liberalismus • Neoliberalismus
ISBN-10 3-518-58738-2 / 3518587382
ISBN-13 978-3-518-58738-6 / 9783518587386
Zustand Neuware
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