Digitale Grenzkämpfe der Wissenschaft (eBook)

Boundary-Work am Beispiel eines Blogportals
eBook Download: PDF
2019 | 1. Aufl. 2019
XI, 261 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-25298-4 (ISBN)

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Digitale Grenzkämpfe der Wissenschaft - Andreas Wenninger
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Social Media eröffnen Kommunikationsräume, in denen Wissenschaftsaktivisten und Wissenschaftsskeptiker aufeinanderprallen und in unterschiedlichen Konstellationen fortwährende Grenzkämpfe ausfechten. Andreas Wenninger analysiert anhand von drei Fallanalysen die Formen solcher Auseinandersetzungen. Er identifiziert Dynamiken, Muster und Funktionen dieser digitalen Grenzarbeit. Unter einer wissenssoziologischen, differenzierungstheoretischen und poststrukturalistischen Perspektive werden die empirischen Ergebnisse reflektiert. 

Andreas Wenninger ist Postdoc am Lehrstuhl für Wissenschaftssoziologie an der TU München. Er forscht und lehrt u.a. zu den Themengebieten Social Media, Wissenschaftskommunikation, Partizipative Wissenschaft, Evidenzpraktiken, Qualitative Sozialforschung.

Andreas Wenninger ist Postdoc am Lehrstuhl für Wissenschaftssoziologie an der TU München. Er forscht und lehrt u.a. zu den Themengebieten Social Media, Wissenschaftskommunikation, Partizipative Wissenschaft, Evidenzpraktiken, Qualitative Sozialforschung.

Danksagung 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abbildungsverzeichnis 11
1 Einleitung, Forschungsgegenstand und Fragestellung 12
1.1 Wissenschaftsblogs und Blogosphäre 12
1.2 Welche Rolle spielen Blogs für die Wissenschaft? 14
1.3 Problemaufriss: Scienceblogs und Boundary-Work 17
2 Das Abgrenzungsproblem der Wissenschaft und das Konzept von wissenschaftlichen Grenzziehungsprozessen (Boundary-Work-Ansatz) 21
2.1 Ausgangspunkt: Konstruktivistische Wissenschaftssoziologie20 und die Trennung von Wissenschaft und Sozialem 23
2.2 Das Demarcation Problem in der wissenschaftssoziologischen Forschung 26
2.3 Der Boundary-Work-Ansatz nach Thomas Gieryn 28
2.4 John Tyndall und sein doppeltes Boundary-Work 34
2.5 Der Fall der ‚Kalten Fusion‘ (cold fusion) als Musterfall für ‚bad science‘ 39
2.6 Die andere Seite der Wissenschaft: Nichtwissenschaft und Unwissenschaft 42
3 Echte und falsche Wissenschaft: Zur Reaktualisierung einer Unterscheidung im Internet 46
3.1 „Pseudo-“: Historische Vorläufer der Trennung von echtem und falschem Wissen 46
3.2 Die Asymmetrisierung von „Pseudo“ und seine epistemolgische Verwendung 48
3.3 Historische Konstellationen: Boundary-Work am Beispiel von Rassentheorien 49
3.4 Moderne Konstellationen: Boundary-Work im Zeitalter des New Age 53
3.5 Echte und falsche Wissenschaft im Zeitalter digitalisierter Kommunikationen 55
4 Empirischer Teil: Praktiken der Grenzziehung in Scienceblogs 67
4.1 Methodisches Vorgehen und Fallauswahl 67
4.1.1 Rekonstruktive Sozialforschung und objektive Hermeneutik 67
4.1.2 Sequenzanalytisches Vorgehen 70
4.1.3 Fallauswahl 74
4.2 Mathlog: „Einstein und die Cranks“ 76
4.2.1 Vorbemerkungen 76
4.2.2 Scienceblogs: Normalerweise wissenschaftlich 80
4.2.3 Die Konstruktion unterschiedlicher Varianten von Einstein-Gegnerschaft 85
4.2.4 Die Abgrenzung des Bloggers gegenüber den Einstein-Gegnern 89
4.2.5 Die Einführung eines binären Antagonismus: Analyse der Kommentierung im Anschluss an das Blogposting 91
4.2.6 Öffentliches Auslachen: Zusammenfassung und erste Strukturhypothese 100
4.2.7 Erster Kommentar eines ‚Anderen‘ 104
4.2.8 Der Beginn einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung? 107
4.2.9 Exkurs zu formalen Eigenschaften der Blogkommunikation 108
4.2.10 Über Cranks: Ausschluss durch Einschluss 112
4.2.11 Die Abwertung von Referenzen: „Bild-Zeitung der Wissenschaftsmagazine“ 114
4.2.12 Himalaya-hohe Berge an Evidenz: Das Abblocken einer wissenschaftlichen Diskussion 117
4.3 Astrodicticum Simplex: „Dieter Broers erklärt den ‚Synchronisationsstrahl‘“ 120
4.3.1 Vorbemerkungen 120
4.3.2 Auftritt als Wissenschaftler und mysteriöser Gegenstand 122
4.3.3 Geschichtenerzähler und Betrüger: Öffentliche Sichtbarmachung von Unwissenschaft 125
4.3.4 Gammablitze: Fachliche Expertise vs. esoterische Schwurbelei 128
4.3.5 Dein Publikum, mein Publikum 131
4.3.6 Stundenlanger Spaß (ironische Anschlüsse) 134
4.3.7 Die Korrektur des Sciencebloggers vor den Augen ‚paranormaler Sonderlinge‘ 137
4.3.8 Die Einmischung der ‚Anderen‘: Der Beginn einer Kontroverse 140
4.3.9 Dem Gegner am Rockzipfel hängen: Die Politisierung der Veröffentlichungspraxis 143
4.3.10 Fakten, Fakten, Fakten 146
4.3.11 Wissenschaftsparasiten: Zu wenig verständliche Wissenschaftskommunikation 153
4.3.12 Bornierte Wissenschaftler und ‚Andere‘ 155
4.3.13 Wissenschaft und ‚alternatives‘ Wissen 162
4.4 PRIMAKLIMA: „Gott und Scienceblogs“ 163
4.4.1 Vorbemerkungen 163
4.4.2 „Gott und Scienceblogs“: Gegensatz oder Reihung? 164
4.4.3 Scienceblogs als komplexer Bühnenraum 167
4.4.4 Projekt Scienceblogs 169
4.4.5 Eine Peergroup: Papst Benedikt und Richard Dawkins (Bildanalyse) 172
4.4.6 Klarstellung 1: (Natur-)Wissenschaft als Grundlage der Scienceblogs 174
4.4.7 Klarstellung 2: Atheismus als Ausdruck einer differenzierten Gesellschaft 176
4.4.8 Klarstellung 3: Atheismus auf dem Markt der Weltanschauungen 177
4.4.9 Klarstellung 4: Weltanschaulich neutrale und freie Blogs als Grundlage von Scienceblogs 178
4.4.10 Wissenschaft ist (k)eine Weltanschauung 180
4.4.11 Kommentierung: Weltanschauung und Wissenschaft, wer steht wo? 183
4.5 Fallübersicht und fallspezifische Paradoxien 186
4.6 Fallübergreifende Strategien und Muster der Grenzziehungsprozesse bei Scienceblogs 190
4.6.1 Vorbemerkungen 190
4.6.2 Echte und falsche Wissenschaft als Leitunterscheidung 191
4.6.3 Imaginäre Dritte in diffusen Umwelten 196
4.6.4 Symbolische Exklusion des eingeschlossenen ‚Anderen‘ und aktivistisches Wissenschaftsselbst 200
4.6.5 Wissenschaftliche Normalität und Anomalisierungsstrategien 205
5 Grenzziehungen Revisited: Sozialtheoretische Bezüge und Überlegungen zur Funktion des Boundary-Work in wissenschaftlichen Weblogs 212
5.1 Wissenssoziologische Anschlussmöglichkeiten 213
5.1.1 Die Legitimierungsfunktion wissenschaftlicher Selbstbeschreibungen 213
5.1.2 Wissenssoziologie und Verschwörungstheorien 214
5.1.3 Bezug zu Fallanalysen der Scienceblogs 216
5.2 Differenzierungstheoretische Anschlussmöglichkeiten 220
5.2.1 Funktionssysteme der Gesellschaft: Selbst- und Fremdbeschreibungen 220
5.2.2 Reflexionstheorien als Spezialfall wissenschaftlicher Selbstbeschreibungen 222
5.2.3 Plädoyer für eine erweiterte und modifizierte Fassung von wissenschaftlichen Selbst- und Fremdbeschreibungen 224
5.2.4 Exkurs zur Frage der Zuordnung von Selbst- und Fremdbeschreibungen in Funktionssystemen 227
5.2.5 Beschreibungen der Wissenschaft und die Produktion von selbst und fremd 230
5.2.6 Digitale Inklusion als neuer Modus der Teilhabe an der Wissenschaftskommunikation? 231
5.2.7 Unwissenschaft: Die Konstitution diffuser Umwelten in Scienceblogs 234
5.2.8 Zwischen System und Umwelt: Blogs als parasitäre Systeme in den ‚Randzonen‘ der Wissenschaft 240
5.3 Poststrukturalistische Anschlussmöglichkeiten 244
5.3.1 Das ausgeschlossene Andere als konstitutives Außen 244
5.3.2 Unwissenschaft als konstitutives Außen der Wissenschaft 245
6 Fazit 249
Literaturverzeichnis 252

Erscheint lt. Verlag 22.1.2019
Zusatzinfo XI, 261 S. 1 Abb.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Soziologie Empirische Sozialforschung
Schlagworte Blogportal • Boundary-work • Digitale Grenzkämpfe • Digitalisierung • Internet research • Qualitative Sozialforschung • Science and Technology Studies • Social Media • sozialwissenschaftliche Hermeneutik • Soziologie • Wissenschaftskommunikation • Wissenschaftssoziologie
ISBN-10 3-658-25298-7 / 3658252987
ISBN-13 978-3-658-25298-4 / 9783658252984
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