Verwaltete Biografien (eBook)

Elisabeth Schilling (Herausgeber)

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2018 | 1. Aufl. 2018
XXIII, 357 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-20522-5 (ISBN)

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Verwaltete Biografien -
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Das Buch adressiert das zentrale Problem der Postmoderne: die Beziehung zwischen den sich langsam wandelnden Strukturen einerseits und den unbeständigen Subjektivitäten andererseits. Es analysiert Wechselwirkungen zwischen den biografiegestaltenden Aufgaben der Verwaltung und individuellen biografischen Identitätsfindungsprozessen. 
Mit der fortschreitenden Individualisierung vervielfältigen sich die Lebensentwürfe. Es wird schwerer durchschaubar: Wer strebt wann was und auf welche Weise an? Welche Chancen wofür sollen wem ermöglicht werden? Und welche Verteilung von was kann als legitim, gerecht und kompatibel mit bestehenden Rechtsnormen gelten? Öffentliche Verwaltungen, die ihren Legitimitätsanspruch aus dem Verständnis dieser Fragen und einer adäquaten Reaktion darauf beziehen, sehen sich nun vielfach mit einer gefahrvollen Unsicherheit konfrontiert. 
Der Band bietet eine Orientierungshilfe in einem expandierenden Feld.


Dr. Elisabeth Schilling ist Professorin an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW, Studienort Bielefeld.

Dr. Elisabeth Schilling ist Professorin an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW, Studienort Bielefeld.

Verwaltete Biografien 2
Einleitung: Über den Sinn und Unsinn der Lebensverwaltung 7
Inhaltsverzeichnis 5
Teil I Verwaltete Erziehung, Bildung und Berufswahl 24
Die administrierte Biografie in der Heimerziehung der 1950er bis 1970er Jahre 25
Zusammenfassung 25
1Fallakten und Transdokumentalität 29
2Die Verwaltung der beruflichen Entwicklung 31
3Die administrierte Biografie 40
3.1Der hierarchische Abstimmungsprozess 40
3.2Die Vereindeutigung von Unklarheit 42
3.3Legitimierung und Bewährung 43
3.4Strukturprinzip Temporalität 44
4Zusammenfassung und Ausblick 45
Literatur 47
Monitoring von Arbeitsprozessen im Unterricht der autonomen Schule als Bürokratisierung von Lernbiografien: Eine explorative Instrumentenanalyse 49
Zusammenfassung 49
1Praktiken der Leistungsbewertung in der bürokratisierten Schule 51
2Praktiken des Monitoring von Arbeitsprozessen in der autonomen Schule. Eine Instrumentenanalyse 54
2.1Dokumente als ‚aktive Texte‘: Methodische Anmerkungen zur Instrumentenanalyse 54
2.2Logbuch. Dokumentenanalyse 55
3Zur Steigerung der Rationalität schulischer Leistungsmessung 60
Literatur 61
„Verwaltete“ Biografien in aufstiegsorientierten Migrantenfamilien(?) 63
Zusammenfassung 63
1Einleitung und zentrale Fragestellungen 64
2Studie 66
3Verwaltete Generationen(?) 69
3.1Erfahrungen der Arbeitsmigrant*innen mit Organisationen 69
3.1.1 Berufliche Umorientierung der einstigen „Gastarbeiter*innen“ 72
3.1.2 Eltern delegieren den Bildungsauftrag an ihre Kinder 75
3.2Erfahrungen der jungen Erwachsenen mit Organisationen 78
3.2.1 Benachteiligungserfahrungen der Eltern 82
3.2.2 Übernahme der elterlichen Wünsche 83
3.2.3 Mangelnde Zeit für die Familie 84
4Wie Organisationen die Lebensentwürfe der Familien (un)intendiert mitstrukturieren 86
5Fazit 89
Literatur 90
Die Ausbildungsentscheidungen von Migranten im stratifizierten deutschen Bildungssystem: zu optimistisch? 93
Zusammenfassung 93
1Einleitung 94
2Bildungsentscheidungen in Migrantenfamilien 96
2.1Zuwandereroptimismus 97
2.2Informationsdefizite 98
2.3Antizipierte Diskriminierung 100
2.4Der Stand der Forschung 101
3Der deutsche Kontext 103
4Daten und Methoden 106
4.1Daten 106
4.2Sample 106
4.3Operationalisierungen der abhängigen und unabhängigen Variablen 108
4.4Analysestrategie 110
5Ergebnisse 112
5.1Ambitioniertere Bildungsambitionen von Zuwandererkindern am Ende der Pflichtschulzeit? 112
5.2Warum haben Zuwandererkinder höhere Bildungsambitionen? 114
5.3Welchen Anteil der ethnischen Unterschiede in den Ambitionen erklären die drei Mechanismen? 115
5.4Wie robust sind diese Befunde? 117
6Diskussion 118
Anhang 121
Literatur 125
Teil II Verwaltete Erwerbsbiografie 130
Biografieforschung als Organisationsforschung. Zum Zusammenhang von biografischen Erfahrungen von Polizist*innen und dem Handeln in der Organisation Polizei 131
Zusammenfassung 131
1Einleitung 132
2Wissenssoziologische Biografieforschung in der Organisation Polizei 135
2.1Theoretische Verknüpfung von Biografieforschung und Wissenssoziologie 135
2.2Methodische Bezüge und forschungspraktische Gewinne 137
2.3Die Organisation Polizei 139
3„Polizei weil mein Vater Polizist ist…“ – Handlungsressourcen und Bearbeitung familialer Loyalitätskonflikte 142
3.1Kontaktaufnahme und Selbstpräsentation 142
3.2Biografischer Verlauf 144
4Der Zusammenhang lebensgeschichtlicher Erfahrungen und polizeilichen Handelns – Der Mehrwert sozialkonstruktivistischer Biografieforschung in der Organisationsforschung 154
Literatur 155
Die Verteidigung des berufsbiografischen Entwurfs von Kfz-Mechatronikern in Kfz-Werkstätten in Deutschland und England 159
Zusammenfassung 159
1Die qualitative Vergleichsstudie Biografische Berufsorientierungen von Kfz-Mechatronikern in Deutschland und England 160
1.1Herleitung der Forschungsfragen 160
1.2Das Konzept der biografischen Berufsorientierungen 164
1.3Forschungsdesign 165
2Der berufsbiografische Entwurf von deutschen und englischen Kfz-Mechatronikern 167
3Bedrohung des berufsbiografischen Entwurfs durch die Kfz-Werkstattkultur in Deutschland und England 172
4Verteidigungsstrategien der deutschen und englischen Kfz-Mechatroniker 179
5Fazit 185
Literatur 187
Employography: Zur Verwalteten Biografie von Soldaten 190
Zusammenfassung 190
1Der verwaltete Mensch 190
2Militär als Vermittler verwalteter Existenz 195
3Die verwaltete Biografie von Bundeswehrsoldaten 198
4Institutionalisierung der verwalteten Biografie 210
Literatur 211
Erwerbslose Arbeitssubjekte als Erwerbsarbeitssubjekte: Zur performativen Aushandlung und Festschreibung von verwalteten Biografien 214
Zusammenfassung 214
1Einleitung 215
2Die Akte als reduzierte Biografie 217
3Methodisches Vorgehen und Datengrundlage 222
4Festgeschriebene Biografie: Gebrochene Erwerbsbiografie und individueller Widerstand 224
5Performative Aushandlung: Materialität vs. verdinglichende Bürokratie 228
5.1Konflikthafte Interaktion von Vermittlungsfachkraft und arbeitsuchender Person 229
5.2Relevanzen eines Industriearbeiters 232
6Reflexion 235
Literatur 237
Teil III Verwaltung der Verwaltungsirritation: Beherrschung „devianter“ Biografien 242
Wie Bürokratie ‚behindert‘ macht 243
Zusammenfassung 243
1Hinführung 244
2(Geistige) Behinderung als Praxis 245
3Versorgung als Reaktion auf das Phänomen ‚Behinderung‘ 246
4Behinderung und Bürokratie im Lebenslauf 248
4.1Integrative Kindertageseinrichtungen 248
4.2Wohnen im Kontext der Behindertenhilfe 251
4.3Herkunftsfamilie 254
4.4Freizeit 257
4.5Sexualität 258
5Zur bürokratischen Überformung der Subjekte und der Frage nach der pädagogischen Betreuung 259
6Zur Dekonstruktion des medizinischen Blicks – die Würde liegt im Risiko des Nichtwissens 261
Literatur 263
Verwaltete Lebensläufe im Spannungsverhältnis zwischen Vergemeinschaftung, Individualisierung und Biografie am Beispiel von ehemals politisch inhaftierten Frauen in der DDR 266
Zusammenfassung 266
1Einleitung: Verwaltete Biografien in der DDR 266
2Herrschaftliche Verwaltung von Biografien: Indirekte und direkte Lenkungsmaßnahmen 268
3Direkte Lebenslaufsteuerungsversuche 270
4Indirekte Maßnahmen 272
5Individualisierungsdruck und Lebenskrisen 275
6Individualisierungsprozesse 277
6.1Exponierte Sozialisation 277
6.2Adoleszenzkrise 278
6.3Aktive Fluchtentscheidungen 279
7Desintegrationsprozesse 280
7.1Nischen-Sozialisation 280
7.2Familiengründung 281
7.3Flucht- und Ausreiseentscheidungen 281
8Scheitern und Krisen der Normalbiografien 282
8.1Konventionelle Sozialisation 282
8.2Familienaufträge und kontinuierliche Ablösungsprozesse 283
8.3Normalbiografie und Krise 283
9Woran scheiterte die Verwaltung von Lebensläufen – Eine Theorie der Soziogenese von Ausreise- und Fluchthandlungen 284
9.1Blockierte Individualisierungsprozesse 285
9.2Blockierte Normalbiografie 287
9.3Blockierter Rückzug 287
10Fazit 288
Literatur 289
Biografische Widersprüche der sozialstaatlichen Verwaltung von Armut 292
Zusammenfassung 292
1Einleitung 293
2Der Sozialstaat als Garant moderner Lebensläufe 295
3Sozialstaatlicher Wandel und biografische Folgen 298
4Die Sozialverwaltung der Agenturen für Arbeit aus Sicht der Betroffenen 303
5Strukturaspekte des Lebens in Armut als Orientierungspunkt 310
6Fazit 313
Literatur 315
Schuldnerbiografien verwalten – Sozialarbeiter*innen und das Verbraucherinsolvenzverfahren 318
Zusammenfassung 318
1Methode 322
2Verfahren und Schuldner 323
3Das Problem der Kontrolle von öffentlichen Geldern 325
4Zur Aktualität des Problems 328
5Schuldnerbiografien verwalten 330
6Widerstand gegen das Verfahren 331
7Der „gute Glaube“ des Mieters 334
8Privatkonkurs und finanzielle Nothilfen 338
9Den Konsumenten vor sich selbst schützen 342
10Schlussbemerkungen 345
Literatur 347
Die Lebenslaufrelevanz von Verwaltungsentscheidungen 350
Zusammenfassung 350
1Einleitung 351
2Der Lebenslauf als Verbindung von Individualität und Institution 352
3Lebenslaufrelevante Ereignisse in der behördlichen Entscheidungspraxis 357
4Verwaltung im Bewusstsein der Bürger*innen 359
5Verwaltung im Lichte des Gesetzes 363
6Die (Mit-)Gestaltbarkeit lebenslaufrelevanter Verwaltungsentscheidungen durch die Bürger*innen 366
7Schluss und Ausblick 369
Literatur 371

Erscheint lt. Verlag 12.3.2018
Zusatzinfo XXIII, 357 S. 10 Abb.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte Akademiker • Arbeiterfamilie • Arbeitssoziologie • Aufstiegsorientierte Migrantenfamilien • ausbildungsentscheidung • berufsbiografien • Berufswahl • Biografieforschung • Deviante Biografien • Lebensphasen • Migration • Organisationsforschung • Organisationssoziologie • Verwaltung
ISBN-10 3-658-20522-9 / 3658205229
ISBN-13 978-3-658-20522-5 / 9783658205225
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