Mythen – Irrtümer – Unwahrheiten -

Mythen – Irrtümer – Unwahrheiten (eBook)

Essays über „das Valsche“ in der Pädagogik

Hans-Ulrich Grunder (Herausgeber)

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2017 | 1. Auflage
242 Seiten
Verlag Julius Klinkhardt
978-3-7815-5551-8 (ISBN)
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Was ist daran „valsch“?
„Nicht für die Schule lernen wir“, „Zurück zur Natur!“ „Frisch, fromm, fröhlich, frei“, „Survival of the fittest“ – zu Sprichwörtern und Slogans geronnene, jahrhundertealte Textstellen aus oft auch pädagogisch und erziehungswissenschaftlich relevanten Quellen…,
„Vom Kinde aus“, „Mut zur Lücke!“, „Learning by doing“, „Ganzheitlichkeit“, „antiautoritäre Erziehung“ – Verweise auf Konzepte, die Laien und Experten in den Kontroversen um Bildung, Erziehung, Schule und Unterricht seit über zweihundert Jahren einsetzen, um ihre Argumentationen zu untermauern.
Pädagogische Argumentationen weisen oft genug Mythen, Unwahrheiten, Verballhornungungen oder gar Lügen auf. Wer sie einsetzt, vertieft anfängliche Missverständnisse, verstärkt alte Irrtümer, verbreitet fehlerhafte Rezeptionsfiguren und zementiert so das „Valsche“.
In diesem Band geht es um den Umgang mit Slogans, Zitaten und – insbesondere – Textstellen, welche in den Debatten der vergangenen zwei Jahrtausende bis heute bemüht werden, um Argumentationen abzusichern, zurückzuweisen oder abzuschmettern.
Dass dies zur Verselbständigung eines vermeintlichen Zitats, einer zum Slogan gewordenen Aussage oder einer zum Bonmot verkommenen Position führt, illustrieren die Autorinnen und Autoren dieses Bandes in ihren Fingerübungen in bildungsgeschichtlicher Vergewisserung – in lockerer, aber durchaus ernsthafter Manier – anhand von Beispielen, die oft genug in ihr „Valsches“ verkehrt werden.

Hans-Ulrich Grunder(Hrsg.)Mythen – Irrtümer –Unwahrheiten 1
Impressum 2
Inhaltsverzeichnis 6
Hans-Ulrich Grunder: Einleitung des Herausgebers 10
Friedrich Schweitzer: In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist! Oder: Sind nasse Füße wirklich gesund? 14
Wie es verstanden wurde … 14
… und was wirklich gemeint war 15
K(l)eine Anfänge – große Wirkungsgeschichte 16
Gibt es das Richtige nicht auch im Falschen? 17
Was aber bleibt: eine elementare Einsicht 17
Literatur 18
Ludwig Haag: Non scholae, sed vitae discimus Warum nicht?: Et scholae et vitae discimus 19
Hintergrund des Zitats 20
Rezeptionsgeschichte 21
Implikationen der Vertauschung 24
Literatur 25
Rainer Bolle: Zurück zur Natur! Oder besser: Wege aus der Entfremdung! 26
Literatur 33
Rebekka Horlacher: Kopf, Herz, Hand Oder: Die Sage von der Ganzheitlichkeit 34
Pestalozzis Erziehungsanstalt: Eine Einrichtung für Arme oder doch für alle? 35
Die Methode: Ein psychologisches Konzept? 37
Kopf, Herz, Hand: Ein Missverständnis? 38
Quellen 39
Ulla Klingovsky: Lässt sich das Lernen lernen? Anmerkungen zu einer scheinbaren Selbstverständlichkeit 40
Literatur 47
Roland Messmer: Frisch, fromm, fröhlich, frei Ein Stabreim mit Folgen 48
Turnen und Politik 49
Turnen und Sport 50
Turnen und Pädagogik 52
Fazit: Persönlichkeitsbildung statt Tugend 53
Literatur 55
Peter Metz: Im Irrgarten der Rezeption von Herbarts „Stufen des Unterrichts“ Unterricht verstehen oder ihn planen? 56
Was sehen und suchen Jank und Meyer? 56
Stufen des Unterrichts oder der Unterrichtsplanung? 57
Was will Herbarts „erziehender Unterricht“? 58
Herbarts „erziehender Unterricht“ im Strudel von Rezeption und Kritik 60
Literatur 61
Dietrich Benner: „Heilsame C h a r a k t e r l o s i g k e i t“ oder „Heilsame Charakterfestigkeit“? 62
Über eine vermeintliche Korrektur an Herbarts Allgemeiner Pädagogik 62
Die Fehlkorrektur des Herbart-Herausgebers Walter Asmus im Lichte zweier Auslegungen von Herbarts Begriff „heilsame Charakterlosigkeit“ 65
Über bildende Zusammenhänge zwischen objektivem und subjektivem Charakter und die besondere Bedeutung, die negativen moralischen Erfahrungen in Erziehungs- und Bildungsprozessen zukommt 67
Literatur 69
Heinz-Elmar Tenorth: „Eisen erzieht“ 70
Aline Nardo: The Survival of the Fittest Eine Analyse dreier Ansätze pädagogischer Fitness, oder: Was es braucht, um die Schule zu überleben 78
Rezeption in der Pädagogik 79
Fazit 84
Literatur 85
Philipp Gonon: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr“ 86
Literatur 91
Torsten Schwan: „Die ‚Schulwohnstube‘ ist ein, nein, sie ist das hervorragendste Mittel“ 92
Erziehungswissenschaftliche Explikationen 92
Schulpraktische Implikationen 94
Literatur 99
Damian Miller: „Werde, der du bist“ 101
„Werde, der du bist“ im artifiziellen Soziotop 101
„Werde, der du bist“ – Versuch einer Annäherung 102
„Werde, der du bist“ – Herkunft und Nutzung 104
„Werde, der du bist“ – ein Artefakt von Übersetzung und Rezeption? 106
Pädagogische Slogans, Überredungsbegriffe und Beschwörungsformeln 108
Was lernen wir daraus? Können wir daraus lernen? 110
„Selfmade man“, „Material girl“ und „Selbststeuerung“ 110
Literatur 112
Stefan Danner: „Das Zeitlose im Bildungsprozess“ 114
Die Rahmung von Führen oder Wachsenlassen und einige irrige Textinterpretationen 115
Die Vielzahl der in Führen oder Wachsenlassen behandelten Themen 117
Litts scharfe Kritik an allen Führungs-Pädagogiken 117
Erziehung als Einführung in die überzeitliche Welt des objektiven Geistes 119
Literatur 121
Markus Rieger-Ladich und Jule Janczyk: „Vom Kinde aus“ 122
Literatur 126
Michael Knoll: „Learning by doing“ 128
Literatur 133
Hans-Ulrich Grunder: „Nun druckt mal schön“ oder „Den Kindern das Wort geben“ 134
Der pädagogische „Hauptsatz“,… 135
… die daraus abgeleiteten „Prinzipien“… 136
… und die sich daraus ergebenden Unterrichtsmethoden 137
Freinet in Südfrankreich und in Europa 137
Die Druckerpresse und die „Affaire“ 138
Politische Schulpädagogik 139
Schluss: einseitige Rezeption 140
Literatur 141
Konrad Fees: Ganzheitlichkeit 142
Literatur 147
Jens Rosch: Georg Kerschensteiners Beitrag zur Beantwortung der Frage „Wie ist Bildung möglich?“ Behauptungen mit und ohne Voraussetzungen 148
Literatur 156
Heiner Ullrich: Die Jahrsiebte Eine Entwicklungslehre im magischen Banne der Siebenzahl 157
Die Jahrsiebte in der Waldorfpädagogik 157
Eine vorwissenschaftliche Lebensalterslehre 159
Wozu heute noch Jahrsiebte? 160
Literatur 163
Peter Dudek: Verfechter des pädagogischen Eros 164
Literatur 169
Ralf Koerrenz: Unstetige Formen der Erziehung 170
„Unstetige Formen“ als Ausdruck des „Falschen“ 171
„Unstetige Formen“ als Aufdeckung des „Falschen“ 173
Literatur 176
Thomas Schroedter: Antiautoritäre Pädagogik 177
Literatur 182
Richard Kohler: Akkommodation, Assimilation, Äquilibration 183
Literatur 188
Inge Hansen-Schaberg: Der Mut zur Lücke 189
Literatur 194
Benno Hafeneger: Strafe muss sein 195
Anlässe und Formen 196
Historischer Blick 197
Sinn der Strafe – Strafe als Mittel 198
Kinder- und Jugendbild 199
Lob und Tadel 200
Literatur 201
Hans Brügelmann: Offener Unterricht ist (k)eine erfolgreiche „Methode“ 202
Literatur 207
Martin Weingardt: Von der Fehlerjagd zum Fehlerlob und wieder zurück 209
Fehlerkultur und Einflüsse der Arbeitswelt 209
Schulen: oszillierend zwischen Fehlerjagd und Fehlerlob 210
Schule als Fehlervermeidungsanstalt? 211
Fehler auf der Metaebene: Vereinseitigungstendenzen 212
Fehlerblindheit höherer Ordnung im Schulbereich 213
Vom normativen zum funktional-situativen Fehlerbegriff 213
Fehlertoleranzen definieren 214
Fehleroffenheit in Bildungsprozessen 214
Fehlerneubewertung und Lernen 4.0 215
Literatur 215
Karl-Heinz Dammer: „Man braucht nichts mehr zu wissen, sondern nur noch zu wissen, wo etwas steht“ … 216
Literatur 221
Albrecht Wacker: Outputsteuerung 222
Zu den Erwartungen und Hoffnungen outputorientierter Steuerung 222
Was wissen wir nach 15 Jahren outputorientierter Steuerung? 224
Literatur 227
Ewald Terhart: „Auf den Lehrer kommt es an!“ 228
Was ist das Gute am guten Lehrer – und wie stellt man fest, ob und in welchem Grad es vorhanden ist? 229
Messbarer Lernfortschritt der Schüler als Kriterium: Wie hoch ist der relative Anteil des Lehrers bei der Erklärung des Lernerfolgs von Schülern? 230
Probleme der Wirkungsforschung zum Faktor Lehrer 232
Schluss: Rückblick und Fazit 233
Autorinnen und Autoren 236
Rückumschlag 242

Erscheint lt. Verlag 15.2.2017
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Pädagogik
ISBN-10 3-7815-5551-8 / 3781555518
ISBN-13 978-3-7815-5551-8 / 9783781555518
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