Ordnung als Kategorie der volkskundlich-kulturwissenschaftlichen Forschung

Buch | Softcover
244 Seiten
2017
Waxmann (Verlag)
978-3-8309-3574-2 (ISBN)
29,90 inkl. MwSt
Ordnungssysteme sind existentiell und in allen Lebensbereichen wirksam. Sie generieren Sinn, in der Bewältigung des eigenen Lebens und im Rhythmus des Alltags. Doch in der Wahrnehmung und Herstellung von Ordnungen spiegeln sich auch soziale Regeln, denn Ordnungen sind kulturell geformt und historisch variabel. Sie werden ausgehandelt: privat, sozial, regional und global. Sie zeigen sich in geSetztem Recht oder in allgemein akzeptierten Übereinkünften. Verstöße gegen festgeSetzte Regeln werden situativ toleriert, sanktioniert oder generieren gar alternative Ordnungssysteme, die ihrerseits wiederum Ausdruck geltender gesellschaftlicher Werte und Normen sein können.

Dieser Band versammelt Beiträge zur Hochschultagung „Ordnung als Kategorie der volkskundlich-kulturwissenschaftlichen Forschung“ der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, ausgerichtet von der Abteilung für Historische Anthropologie/Europäische Ethnologie an der Universität des Saarlandes im September 2014.

Dr. Katrin Bauer studierte Volkskunde, Kunstgeschichte und Neuere Geschichte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn und promovierte mit einem Stipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung über Jugendkulturelle Szenen. Seit 2013 ist sie Wissenschaftliche Referentin im LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte. Davor wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Universitäten Bonn und Bochum. Forschungsschwerpunkte: Ritual- und Eventforschung, Jugendkulturen, Erinnerungskultur, Film und audiovisuelle Medien.

Stephanie Böß ist Referentin für Studienverlaufsberatung in der Zentralen Studienberatung der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Sie absolvierte ihr Studium der Volkskunde/Europäischen Ethnologie und Geschichte an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und promovierte in Volkskunde/Kulturgeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Von 2008 bis 2010 war sie wiss. Volontärin im Museum Kirche in Franken im Fränkischen Freilandmuseum des Bezirks Mittelfranken in Bad Windsheim, von 2010 bis 2016 wiss. Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Europäische Ethnologie der Universität Bamberg. Forschungsschwerpunkte/-interessen: Alltagskulturforschung, Biographieforschung, Religionsforschung, Trinkkulturforschung.

Dr. Simone Egger studierte Volkskunde/Europäische Ethnologie, Ethnologie und Kunstgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 2016 ist sie als Postdoc-Assistentin am Institut für Kulturanalyse der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt tätig. Im Rahmen ihres Habilitationsprojekts befasst sie sich am Exempel von Aspasia Schönwald aus Smyrna (1891–1954) mit einer transnationalen Liebe zwischen dem Osmanischen Reich, Österreich-Ungarn und dem Deutschen Kaiserreich sowie den Möglichkeitsräumen einer weiblichen Biografie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Daneben Setzt sie sich in Kunst- und Kulturprojekten mit der Vielheit von Gesellschaft auseinander.

Ute Elisabeth Flieger ist wiss. Mitarbeiterin der Abteilung für Historische Anthropologie/Europäische Ethnologie an der Universität des Saarlandes. Sie studierte Europäische Ethnologie, Geschichte und Kunstgeschichte an den Universitäten Göttingen, Utrecht und Münster/Westf. Nach zweijährigem DAAD-Forschungsstipendium und PhD-Studium an der University of Liverpool arbeitet sie an einem Dissertationsprojekt zur bürgerlichen Kultur der Liverpooler Kaufmannschaft zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Forschungsschwerpunkte/-interessen: Niederländische Kultur des Goldenen Zeitalters, Bürgerlichkeit und Visuelle Anthropologie.

Susan Gamper ist seit 2015 als Referentin der Abteilung Forschung & Transfer an der Hochschule Fulda beschäftigt. Zwischen 2002 und 2008 studierte sie Europäische Ethnologie und Germanistik in Würzburg und war von 2008 bis 2014 wiss. Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Europäische Ethnologie an der Universität Bamberg. Sie arbeitet an einem kulturwissenschaftlichen Dissertationsprojekt zu (Fußball-)Stadien.

Daniel Habit ist als Akademischer Rat am Institut für Volkskunde/Europäische Ethnologie an der LMU München beschäftigt. Er promovierte ebendort mit einer Dissertation zum Thema „Die Inszenierung Europas? Kulturhauptstädte zwischen EU-Europäisierung, Cultural Governance und lokalen Eigenlogiken“. Derzeit ist er in der DFG-Forschungsgruppe „Urbane Ethiken“ mit einem Teilprojekt zu Bukarest beteiligt und arbeitet über die Aushandlung des „guten“ städtischen Lebens in verschiedenen Vierteln der rumänischen Hauptstadt. Forschungsschwerpunkte/-interessen: Stadt- und Tabuforschung sowie Rechtliche Volkskunde.

Michaela Haibl ist wiss. Mitarbeiterin am Institut für Kunst und Materielle Kultur der TU Dortmund. Sie schrieb ihre Dissertation am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin. Forschungsschwerpunkte/-interessen: Bildwissenschaften, Materielle Kulturen, Stereotypen, Konzentrationslager, Methoden und Theorien visueller Repräsentation und Rezeption.

Gudrun M. König ist Professorin am Institut für Kunst und Materielle Kultur der TU Dortmund. Sie promovierte und habilitierte an der Universität Tübingen. Forschungsschwerpunkte/-interessen: Mode-, Konsum-, Wissenschafts- und Museumsgeschichte. Dr. Gudrun M. König is dean of the Faculty of Arts and Sports Sciences at TU Dortmund University and a professor of material culture anthropology. She studied European ethnology, sociology, and political sciences at the University of Tübingen and wrote her doctoral thesis on the cultural history of landscape and outdoor recreation. Gudrun König has been a research fellow in the Margarete von Wrangell Program and scientific assistant at the University of Tübingen, where she also completed her habilitation on material culture and consumption. She works on many genres of material culture such as clothing and fashion, has edited a book on things of everyday life and the handling of scientific objects and co-edited a publication taking an analytical approach to fashion studies.

Barbara Krug-Richter ist Professorin für Historische Anthropologie/Europäische Ethnologie an der Universität des Saarlandes. Sie promovierte und habilitierte an der Universität Münster. Forschungsschwerpunkte/-interessen: Ernährungsgeschichte, Mensch-Tier-Beziehungen, alternative Gesellschaftsentwürfe, Randgruppen, RechtSethnologie, frühneuzeitliche Konflikt- und Kriminalitätsgeschichte, Studentenkultur, Kultur- und Sozialgeschichte der ländlichen Gesellschaft.

Olaf Kühne ist Professor für Stadt- und Regionalentwicklung an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Zuvor war er Professor für Regionalmanagement und Ländliche Räume an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und Stiftungsprofessor für Nachhaltigkeitswissensschaften an der Universität des Saarlandes. Forschungsschwerpunkte/-interessen: Stadtlandhybride, Landschaftstheorie und Landschaftsentwicklung, Sozialkonstruktivismus und Diskurstheorie; räumliche Schwerpunkte: Mitteleuropa und die Westküste der Vereinigten Staaten.

Kerstin Poehls, Dr. phil., forscht und lehrt seit 2012 als Juniorprofessorin am Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie der Universität Hamburg. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind u. a. Europäisierung als reflexiver Prozess im Kontext von Globalisierung, Elitenforschung, museale Repräsentationen von Migration in und nach Europa, Sammeln als ambivalente Alltags- und Wissenschafts-Praxis. Forschungs- und Lehraufenthalte in Griechenland, Norwegen, Belgien und Polen. Studium der Europäischen Ethnologie/Empirischen Kulturwissenschaft, BWL und Nordistik in Tübingen, Stockholm und an der Humboldt-Universität zu Berlin. Aktuell fokussiert Kerstin Poehls Zucker als industrielle Handelsware, als Lebensmittel und Alltagsdroge unter dem Einfluss von globaler, europäischer und nationaler Regulation und Gesundheits-, Moral- und Konsumregimes.

Jonathan Roth (*1984), Dr. phil., studierte Kulturanthropologie/Volkskunde sowie Vor- und Frühgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Als Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung unternahm er eine eineinhalbjährige Feldforschung im politischen Feld der Stadt Mainz. Seit Abschluss dieses Projektes ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Mainzer Institut für Film-, Theater-, Medien- und Kulturwissenschaft tätig. In Forschung und Lehre beschäftigt er sich unter anderem mit Fragen der Stadtethnographie und der Kunstpraxis in der freien Theaterszene.

Antje Schönwald studierte Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft, Friedens- und Konfliktforschung und Spanisch an der Philipps-Universität Marburg und der Universidad de Extremadura in Cáceres. Sie promovierte anschließend in Anthropogeographie an der Universität des Saarlandes zu Identitäten und Stereotypen in grenzüberschreitenden Verflechtungsräumen. Von 2011 bis 2016 war sie wiss. Mitarbeiterin in der Nachhaltigkeitswissenschaft/Fachrichtung Geographie an der Universität des Saarlandes. Seit August 2016 ist sie Leiterin des Ressorts „Nachhaltige Entwicklung“ in der Europäischen Akademie Otzenhausen. Forschungsschwerpunkte/-interessen: Identitäten, Grenzräume, Hybridität, Landschaften sowie demographischer Wandel.

Markus Walz ist Professor für Theoretische und Historische Museologie an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, Fakultät Medien; zuvor war er Gebietsreferent für Ostwestfalen und Lippe/Fachreferent für Volkskunde am LWL-Museumsamt für Westfalen, Münster, sowie wiss. Volontär am Landesmuseum Koblenz. Forschungsschwerpunkte/-interessen: museologische Sammlungstheorie, Geschichte des Museumswesens, religiöse Alltagskultur, Handwerksgeschichte.

Jens Wietschorke ist seit Oktober 2016 als Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft am Institut für Europäische Ethnologie der Universität Wien sowie seit 2015 als Akademischer Rat am Institut für Volkskunde/Europäische Ethnologie der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig. Er promovierte 2009 an der HU Berlin und arbeitete zwischen 2009 und 2015 als Universitätsassistent am Institut für Europäische Ethnologie der Universität Wien, wo er 2015 auch habilitierte. Forschungsschwerpunkte/-interessen: Historische Kulturanalyse, Stadtanthropologie, Raum- und Architekturforschung, Politische Kulturgeschichte der Religion, Wissenschaftsgeschichte.

Lars Winterberg, Studium der Volkskunde, Psychologie und Germanistik in Bonn, Graduiertenstipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung, Promotion in Vergleichender Kulturwissenschaft an der Universität Regensburg, Tätigkeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten in Bonn, Saarbrücken, Regensburg und Mainz.

Der Sammelband bietet ein Themenspektrum, das gegenwärtige Arbeiten, Ansätze und Neuausrichtungen in der volkskundlich-kulturanthropologischen Disziplin aufzeigt und zu weiterer Forschung anregt. [...] Die Autorinnen und Autoren haben ihre Beiträge übersichtlich strukturiert und gut lesbar präsentiert, die ordnende Hand der Herausgeberinnen Ute Flieger und Barbara Krug-Richter und des Herausgebers Lars Winterberg ist deutlich wahrnehmbar. Ein ordentlicher Band eröffnet damit die Reihe Saarbrücker Beiträge zur Historischen Anthropologie. – Christina Niem, in: Rheinisch-Westfälische Zeitschrift für Volkskunde 62/63 (2017/2018), S. 381.

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Saarbrücker Beiträge zur Historischen Anthropologie ; 1
Co-Autor Katrin Bauer, Stephanie Böß, Simone Egger, Ute Elisabeth Flieger, Susan Gamper, Daniel Habit, Michaela Haibl, Gudrun M. König, Barbara Krug-Richter, Olaf Kühne, Kerstin Poehls, Jonathan Roth, Antje Schönwald, Markus Walz, Jens Wietschorke, Lars Winterberg
Sprache deutsch
Maße 170 x 240 mm
Themenwelt Sozialwissenschaften Ethnologie Volkskunde
Schlagworte Alltagskultur • Kulturwissenschaft • Ordnung • Ordnungen • Ordnung Ordnungen Ordnungskategorien Ordnungskonzepte symbolische Ordnung • Ordnungskategorien • Ordnungskonzepte • Symbolische Ordnung • Volkskunde
ISBN-10 3-8309-3574-9 / 3830935749
ISBN-13 978-3-8309-3574-2 / 9783830935742
Zustand Neuware
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