Differenz - Ungleichheit - Erziehungswissenschaft (eBook)
VII, 298 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (Verlag)
978-3-658-10516-7 (ISBN)
Auch die Erziehungswissenschaft beschäftigt sich anhaltend mit Differenz- und Ungleichheitsverhältnissen. Die Einsicht, dass pädagogische Institutionen und Organisationen an der Re-Produktion ungleichheitsrelevanter Differenz und mithin Ungleichheit beteiligt sind, hat empirische Evidenz. Welche Kennzeichen erziehungswissenschaftlicher Perspektiven auf Differenz und Ungleichheit lassen sich spezifizieren? Welche methodologischen Herausforderungen gehen damit einher? Welche empirischen Befunde erbringen aktuelle - vornehmlich qualitative - erziehungswissenschaftliche Differenz- und Ungleichheitsanalysen? Diese Fragen liegen der Konzeption des Bandes zugrunde. Er will einen Beitrag zur Verhältnisbestimmung von Differenz, Ungleichheit und Erziehungswissenschaft leisten.
Dr. Isabell Diehm ist Professorin am Fachbereich Erziehungswissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Dr. Melanie Kuhn ist Oberassistentin am Departement Erziehungswissenschaften der Université de Fribourg und am Universitären Zentrum für Frühkindliche Bildung Fribourg (ZeFF).
Dr. Claudia Machold ist Vertretungsprofessorin an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld.
Dr. Isabell Diehm ist Professorin am Fachbereich Erziehungswissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.Dr. Melanie Kuhn ist Oberassistentin am Departement Erziehungswissenschaften der Université de Fribourg und am Universitären Zentrum für Frühkindliche Bildung Fribourg (ZeFF). Dr. Claudia Machold ist Vertretungsprofessorin an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld.
Inhalt 5
1Differenz und Ungleichheit in der Erziehungswissenschaft – einleitende Überlegungen 8
Danksagung 26
Literatur 26
IHistorische und systematische Zugänge 34
2 Differenz und Ungleichheit in der Bildung. Eine historisch-systematische Annäherung 35
1 Einleitung 35
2 Zwischen Horizontalität und Vertikalität: Umkämpfte Ungleichheiten und Differenzen 37
3 Figurationen aus Ungleichheit und Differenz in der Bildungssphäre 42
Literatur 46
3Soziale Bildungsungleichheiten als Streitpunkt in erziehungswissenschaftlicher Forschung 53
1 Einleitung 53
2 Zwei konkurrierende Denktraditionen zur Erklärung von Bildungsungleichheiten 54
3 Bildungsbeteiligungsforschung ab den 60er-/70er- Jahren und seit dem Millennium 55
4 Potenziale und Grenzen quantitativer vs. qualitativer Bildungsungleichheitsforschung 63
5 Fazit 64
Literatur 66
4 Entstehung und Abbau von Bildungsungleichheiten. Herausforderungen für die empirische Bildungsforschung mit Fokus auf der frühen Kindheit 68
1 Einleitung 68
2 Empirische Bildungsforschung: Schwerpunkte und Trends 71
2.1 Bildungsentscheidungen, Bildungslaufbahnen und Bildungsungleichheiten 71
2.2 Frühe Prävention und Intervention 74
3 Fazit: Herausforderungen für die Bildungsforschung mit Fokus auf der frühen Kindheit 80
Literatur 81
5 Kinder mit ,Migrationshintergrund‘. Reflexionen einer (erziehungs-)wissenschaftlichen Differenzkategorie 85
1 Einleitung: Wissenschaftliche Kategorien zwischen Deskription und Normativität 85
2 Der ,Migrationshintergrund‘: Erfindung und Karriere einer neuen Differenzkategorie 87
2.1 Erstmalige Verwendung: Der 10. Kinder- und Jugendbericht von 1998 87
2.2 Die PISA-Studien und der deutsche Sonderweg 89
2.3 Die Etablierung des ,Migrationshintergrundes‘ in der amtlichen Statistik 92
2.4 Exkurs: Die Verwendung des ,Migrationshintergrundes‘ in den Publikumsmedien 93
3 Systematische Einordnungen: Kontingenzformel ,Migrationshintergrund‘ 96
4 Fazit und Ausblick 99
Literatur 101
IIMethodologische Zugänge 104
6Soziale Differenz und gesellschaftliche Ungleichheit: Reflexionsprobleme in der erziehungswissenschaftlichen Ungleichheitsforschung 105
1 Strukturierte gesellschaftliche Ungleichheit und strukturierte soziale Sichtbarkeit 106
2 Differenz und/oder Ungleichheit: Was und wie beobachtet die erziehungswissenschaftliche Forschung? 107
3 Strukturelle Reproduktion: Gesellschaftliche Ungleichheit und Bildungsungleichheit in der quantifizierenden Forschung 110
4 Strukturen sozialer (Un-)Sichtbarkeit: Soziale Differenz und Bildungsungleichheit in der qualitativen Forschung 113
5 Schlussbetrachtung: Kausalitätsprobleme erziehungswissenschaftlicher Ungleichheitsforschung 118
Literatur 120
7Im Schatten des Vielfaltsdiskurses: Homogenität als kulturelle Fiktion und empirische Herausforderung 124
1 Einleitung 124
2 Erziehungswissenschaftliche Thematisierung von Gleichheit und Homogenität 125
3 Die Inkommensurabilität der unterschiedlichen Argumentationsweisen 130
4 Herausforderungen an eine praxeologische empirische Erforschung der Gleichheit 133
Literatur 136
8 Zur Heterogenität als Konstruktion. Empirische und theoretische Befunde einer ethnographischen Beobachtung von Ungleichheitsordnungen im Unterricht 140
1 Methodologische Probleme der Beobachtung von Differenz im Heterogenitätsdiskurs 142
2 Methodologische Überlegungen einer ethnographischen Differenzforschung 145
3 Empirische und theoretische Befunde der ethnographischen Differenzforschung im Unterricht 147
3.1 Zur Vielzahl von Differenzierungen im Unterricht 148
3.2 Zur Beobachtung der Relevanz sozialer Herkunft in Differenzierungen im Unterricht 150
3.3 Heuristik zur Beobachtung schulischer Differenzordnungen als Leistungsordnungen 152
4 Ausblick 154
Literatur 155
9 Datenbasierte Porträts als Instrumentarium einer ethnografischen Ungleichheitsforschung 158
1 Das Datenbasierte Porträt – Entstehung und Bestimmung 160
2 Funktionen des DbP und seine methodologische Anlage 163
3 Fazit 173
Literatur 174
IIIEmpirische Zugänge 178
10 Die Exklusion aus dem schulischen Anspruch. (Re-)Produktionsprozesse sozialer Ungleichheit im Unterricht in der Sekundarstufe I 179
Einleitung 179
1 Das Projekt UHU 181
2 Empirische Befunde 183
2.1 Der Fall Juvan: vom pädagogischen Sorgenkind zum „Riesenmacho“ 183
2.1.1 Reale Dimension 183
2.1.2 Materiale Dimension 185
2.1.3 Symbolische Dimension 188
3.1.4 Orientierungen der Lehrpersonen 192
3 Fazit 196
Literatur 197
11Erben oder (Inter-)Akteure? Entwürfe von Kindern in der Erforschung sozialer Ungleichheit 199
Einleitung 199
1 Die Eltern als Akteure – vererbte und kultivierte Erfolgschancen 200
2 Kinder als Akteure? Zu einer neuen Sicht auf Sozialisation 202
3 Vier Fälle zur Exemplifizierung 203
3.1 Benjamin – „wir“ und der Verstärkerkalender 205
3.2 Ebru – ein „Sturkopf“ und das Gehalt der Mutter für die Nachhilfe 207
3.3 Matthias: – ein „Faulpelz“ und falsche Didaktik 209
3.4 Findus – ein „selbstständiger Schüler“ und Glück als das Wichtigste im Leben 212
4 Fazit – der Ertrag der neuen Perspektive 215
Literatur 217
12 Kinder mit Lernschwierigkeiten in der Grundschule. Lehrkräfte im Entscheidungsdilemma 219
1 Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfs als Herstellung von sozialer Ungleichheit 220
2 Die Zuweisung sonderpädagogischen Förderbedarfs nach den aktuellen rechtlichen Grundlagen und Daten: Inklusion bewirkt keine Trendwende 222
3 Bildungsungleichheit und Heterogenität: Lehrkräfte als Akteure 223
4 Forschungsinteresse und forschungsmethodisches Vorgehen 225
5 Ergebnisse: Typen von Entscheidungsstrategien 227
6 Resüme 233
Literatur 235
13Elterliche und institutionelle Praxen der Distinktion in kommerziellen Kindertageseinrichtungen in Deutschland – die narrative Konstruktion von Ungleichheit 238
Einleitung 238
1 Theoretische Annahmen und methodisches Design 240
2 Praxen der Askription, Differenzierung, Distinktion und Legitimation 243
2.1 Eltern in non-Profit Einrichtungen – Askriptionen und Differenzierungen 243
2.2 Eltern in for-profit Einrichtungen – Praxen der Differenzierung, Distinktion und Legitimation 244
2.2.1 Erlebte Vorwürfe 244
2.2.2 Zurückweisungen 246
2.3 Geschäftsführer kommerzieller Kindertageseinrichtungen 248
3 Kommerzialisierungsprozesse, soziale Ungleichheit und die elterlichen und institutionellen Praxen der Distinktion – ein Fazit 249
Literatur 252
14Mehrsprachigkeit und Differenzherstellung in Einrichtungen frühkindlicher Erziehung und Bildung 256
Einleitung 256
1 „Wo kommt die Mama her? … Die kommt auch aus Dortmund.“ Von der Herkunftsfrage zur Mutter- Sprache – und wieder zurück! 257
2 „Welche Sprache sprichst du denn zu Hause? … Je parle anglais!“ Von Translanguaging zum Semilingualismus – als individuelle (In)Kompetenz junger Kinder 262
3 Fazit 270
Literatur 271
15 Differenz und Ungleichheit im Kontext von Mehrsprachigkeit. Raumanalytische Perspektiven auf Regulierungsweisen sprachlicher Praktiken im frühpädagogischen Feld 274
Einleitung 274
1Methodologische Überlegungen 276
1.1 Das Sprachregime als raumanalytischer Zugang zur Differenzproduktion in der Kindertagesbetreuung 276
2 Differenzkonstruktionen im lokalen Sprachregime der Kita 278
2.1 Raumrepräsentationen und Repräsentationsräume 278
2.2 Raumpraktiken 283
3 Abschließende Überlegungen zur Ungleichheitsrelevanz frühpädagogischer Sprachregime 287
Literatur 289
Autorinnen und Autoren 294
Erscheint lt. Verlag | 17.8.2016 |
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Zusatzinfo | VII, 298 S. 5 Abb. |
Verlagsort | Wiesbaden |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften |
Sozialwissenschaften ► Pädagogik ► Vorschulpädagogik | |
Schlagworte | Bildungschancen • Differenzkategorien • Diversität • Migrationsforschung • Ungleichheitsforschung |
ISBN-10 | 3-658-10516-X / 365810516X |
ISBN-13 | 978-3-658-10516-7 / 9783658105167 |
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