Pegida als Spiegel und Projektionsfläche (eBook)

Wechselwirkungen und Abgrenzungen zwischen Pegida, Politik, Medien, Zivilgesellschaft und Sozialwissenschaften

Tino Heim (Herausgeber)

eBook Download: PDF
2016 | 1. Aufl. 2017
VI, 450 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (Verlag)
978-3-658-13572-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Pegida als Spiegel und Projektionsfläche -
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Der Band behandelt erstmals systematisch die Wechselwirkungen zwischen Pegida und anderen gesellschaftlichen Instanzen. Denn die Bewegung lässt sich nicht hinreichend aus der sozialen Herkunft oder der Mentalität der Demonstrierenden verstehen.
Die Analyse von Diskursen, Symboliken und Konfliktlagen zeigt widersprüchliche Abgrenzungen und Bezugnahmen zwischen Pegida, Parteipolitik, Bildungsträgern, Medien und Expert*innenkultur, die im Kontext weitreichender Krisenkonstellationen untersucht werden. Das Verhältnis der Entscheidungs- und Deutungseliten zu anderen Bevölkerungsteilen oder die strukturelle Krise der Repräsentativdemokratie spielen dabei ebenso eine Rolle, wie journalistische und sozialwissenschaftliche Reaktionen.    


Dr. Tino Heim ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der TU Dresden.            

Dr. Tino Heim ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der TU Dresden.            

Inhalt 5
1 Pegida als leerer Signifikant, Spiegel und Projektionsfläche – eine Einleitung 7
1 Ambivalente Wechselwirkungen und offene Forschungsfragen 10
2 Methodologische Probleme und der Status wissenschaftlicher Analysen gesellschaftlicher Widersprüche, politischer Konflikte und sozialer Bewegungen 19
3 Zu den einzelnen Beiträgen 28
Literatur 35
2 Pegida: Entwicklung einer rechten Bewegung 38
1 Phase I – Oktober 2014 bis Januar 2015: Die Anfänge und ein rasanter Aufstieg 39
2 Wer ist Pegida? 42
3 Pegida und die AfD 44
4 Phase II – Februar 2015 bis Juni 2015: Die Spaltung und weiter geht’s! 46
5 Ressentimentgetrieben und feindbildorientiert 49
6 Phase III – Juni 2015 bis Februar 2016: Vom Sommer der Ausschreitungen zur Festung Europa 52
7 Radikal ins zweite Jahr 55
Literatur 57
3 Demaskierung und Kontinuitäten. Pegida als Offenlegung und Entfesselung bestehender Dispositionen 60
1 Sie kamen aus dem nichts…? 60
2 Pegida wird seit Jahren erwartet 62
3 Zwischenfazit 70
4 Die große Entfesselung 71
Literatur 79
4 Abstand halten.Zur Deutung gesellschaftlicher Krisen im Diskurs Pegidas 84
1 Von „Asylmissbrauch“ und dem Vorrang ‚deutscher‘ Probleme – Pegidas Wohlstandschauvinismus 86
2 Pegida und der‚innere Bürgerkrieg‘ 92
3 Die Verschwörung gegen ‚das Volk‘ 100
4 Zusammenfassung 108
5 Schlussbetrachtungen 112
Literatur 113
Quellenverzeichnis 114
5 Weil die Mitte in der Mitte liegt. Warum Pegida mit dem Extremismus-Paradigma nicht zu erklären ist und es zur Verharmlosung derBewegung beiträgt 116
1 Die Welt in Hufeisenform: Das Extremismus-Paradigma 119
2 Normalität, Verdrängung und elitäre Demokratie: Extremismus als Deutungsschema 122
2.1 Die gute Normalität 122
2.2 Harmlose Deutsche 124
2.3 Der Staat beschützt sich selbst 126
3 Normale Bürger der Mitte: Extremismustheoretische Deutungsversuche von Pegida 129
3.1 Normalisierung: Die Mitte in der Mitte 130
3.2 Verharmlosung: Denn sie wissen nicht, was sie tun 132
3.3 Demokratie im Schwanken 137
4 Pegida als Vehikel für konservativ-autoritäre Kritik 140
Literatur 142
Quellen 145
6 „So geht sächsisch!“ Pegida und die Paradoxien der ‚sächsischen Demokratie‘ 147
1 Konsumieren statt Protestieren. Oder: Politik als Verwaltung 152
2 Auf dem rechten Auge blind, auf dem linken paranoid, in der Mitte nichts Neues – Marginalisierung und Juridifizierung von Dissens 157
2.1 Extrem_ist_in 160
2.2 13. Februar – gemeinsam still 162
3 ‚Rechts, wo die Mitte ist‘ Konservative Politik in der Sackgasse 169
4 „Zeig mir ein Mausloch und ich fick die Welt“ – sächsischer Exzeptionalismus 180
5 Nach Clausnitz und Bautzen – Statt eines Fazits 189
Literatur 192
7„Die haben alle verstanden, dass die Zeiten des Abduckens und Abtauchens und ‚Wir wollen das alles friedlich haben‘ längst vorbei sind.“ 201
8Mobile Beratung – ein Ansatz zur Demokratisierung im Gemeinwesen 215
9 Postdemokratische Empörung.Ein Versuch über Demokratie, soziale Bewegungen und gegenwärtige Protestforschung 220
1 Bewegungsgesellschaft 222
2 (Post-)Demokratie und Protest 228
3 Empörten-Bewegungen in der Bundesrepublik 235
3.1 Die „Mahnwachen für den Frieden“ 235
3.2 Einheit im Widerspruch: von Occupy und Pegida 239
4 Protest und Polizei in der Krise 244
5 Implikationen für die Protestforschung 247
Literatur 249
10 Wie man bekämpft, was man selbst repräsentiert.Pegida – eine fundamentalistische Gruppierung 255
1 Don‘t kill the messenger! 256
2 Geschichte des Fundamentalismus 259
3 Systematik und Funktionen des Fundamentalismus 263
4 Mobilisierung und Ähnlichkeit 270
5 Die rückwärtsgewandte Utopie 275
6 Mit synkretistischen Collagen in die Totalität des Seins 280
7 Die Bedrohung als formender Kontext sozialmoralischer Milieus 285
8 Wir und die Anderen. Rassistische und antisemitische Feindbildkonstruktionen. 291
9 Fazit: Mit Fundamentalisten wird nicht verhandelt! 299
Literatur 304
Quellen 306
11Pegida entdemokratisiert – zur Instrumentalisierung von Angst im öffentlichen Raum 309
1 ‚Angst!‘ – Angstkommunikation im Rahmen von Pegida 310
1.1 Der artikulierte Frust wird politische Haltung 310
1.2 Zur Sozialität von Emotionen 313
1.3 Emotionen als fundamentale Konstruktion sozialer Wirklichkeit 317
1.4 Zur Unterscheidung von öffentlicher und individueller Artikulation von Empfindungen 319
1.5 Angstkommunikation bei Pegida 322
2 Der öffentliche Raum, seine Bedingungen und ihre Veränderungen durch die Angstkommunikation von Pegida 331
2.1 Freiheit und Sicherheit im öffentlichen Raum 331
2.2 Der öffentliche Raum als „Raum der Unsicherheit“ und das „Kollisionsproblem“ 335
2.3 Die Strategie der öffentlichen Angstkommunikation und ihre Auswirkungen im öffentlichen Raum – Fazit 338
Literatur 340
Quellen 342
12 Politischer Fetischismus und die Dynamik wechselseitiger Projektionen. Das Verhältnis von Pegida, Politik undMassenmedien als Symptom multipler Krisen 343
1 Einleitung 344
2 Pegida – Politik – Medien. Komplizen und entfremdete Doppelgänger 347
2.1 Spiegelbilder, Doppelgänger, Komplizenschaft – zur inhaltlichen und formalen Deckung von Pegida,Parteipolitik und Medialen Diskursen 347
2.2 Befunde einer multiplen Entfremdung 355
2.3 Der Ruf nach der politischen Autorität 361
2.4 Der Blick in den medialen Spiegel 364
3 Pegida und die Paradoxien politischer Delegation im modernen Kapitalismus 369
3.1 Demokratie – Nationalstaat – ‚Volk‘. Konstellationen des politischen Fetischismus 369
3.2 Die Paradoxien politischer Teilhabe in der passivierten Konsumgesellschaft 390
3.3 Pegida und die sich zuspitzende Krise derRepräsentativdemokratie 400
3.4 Politisches Übersprunghandeln in der Epoche des großen Aussitzens 415
3.5 Globale Probleme und Perspektiven jenseits von Pegida 421
Literatur 433
Online-Quellen der verwendeten Reden 444
Autor*innenverzeichnis 447

Erscheint lt. Verlag 22.8.2016
Zusatzinfo VI, 450 S. 13 Abb., 6 Abb. in Farbe.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie Spezielle Soziologien
Schlagworte Diskursanalyse • German Politics • Kollektivsymboliken • Krise • Neue Rechte • Postdemokratie • Soziale Bewegungen
ISBN-10 3-658-13572-7 / 3658135727
ISBN-13 978-3-658-13572-0 / 9783658135720
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