Das kulturelle Gedächtnis Europas im Wandel
Peter Lang Gmbh, Internationaler Verlag Der Wissenschaften
978-3-631-67458-1 (ISBN)
Die Autorinnen und Autoren der Beiträge gehen davon aus, dass eine Erinnerung an die Greuel des zwanzigsten Jahrhunderts, die sowohl den Gulag als auch die Shoa umfasst, zu den Grundvoraussetzungen politischer und gesellschaftlicher Annäherung in Europa gehört. Die Texte leisten eine Zusammenschau des Schreibens über Lagererfahrung in unterschiedlichen Kulturräumen und loten das Spannungsfeld zwischen der literarischen Darstellung der Entmenschlichung und der rhetorischen Distanz der Erzähler gegenüber dem Geschehenen aus. Sie lenken darüber hinaus ihre Aufmerksamkeit auf die Art, wie das millionenfache Leid künstlerisch verarbeitet wird. Wenngleich Adornos Verdikt, nach Auschwitz verbiete sich jede Kunst über Auschwitz, immer weniger Anhänger findet, so bleibt doch die Frage, wie Literatur diesem Leid gerecht werden kann.
Karol Sauerland lehrt deutsche Literatur und Ästhetik an den Universitäten von Warschau und Thorn.
Inhalt: Karol Sauerland: Zur Einführung. Europas kulturelles Gedächtnis im Wandel: Literatur über Shoa und Gulag - Antonia Grunenberg: «Lebende Leichname...» Hannah Arendt über das Lager als Zentrum der totalitären Macht - Karol Sauerland: Die polnische Lagerliteratur vor dem Hintergrund der deutschen in den ersten Nachkriegsjahren - Inge Kleemann: Zum Muselmann werden: Zur Darstellung der Entmenschlichung in der autobiographischen Zeugnisliteratur - Sabine Offe: Wiederholungen: «Birkenau im Dezember» von Martín López-Vega - Monika Tokarzewska: Julius Margolins und Gustaw Herling-Grudzinskis frühe Berichte aus dem Gulag: Suche nach einem Diskurs zwischen Zeugnis und Literatur - Dagmar Burkhart: Der Abusus des Menschen im Lager-Kosmos von Aleksandar Tisma - Rainer Grübel: Memoria vs. Narratio: Probleme des Verhältnisses von historischem Gedächtnis und fiktionaler Erzählung über Shoa sowie Gulag in Vasilij Grossmans Leben und Schicksal (Zizn' i sud'ba) sowie Alles fließt (Vse tecet) - Yvonne Pörzgen: Anstelle des Schweigens. Der Gulag in Evgenija Ginzburgs Krutoj marsrut und Vasilij Aksenovs Ozog - Wolfgang Stephan Kissel: Lagerliteratur als «erlittenes Dokument»: Varlam Salamovs Erzählungen aus Kolyma.
Erscheinungsdatum | 26.05.2016 |
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Reihe/Serie | Warschauer Studien zur Kultur- und Literaturwissenschaft ; 8 |
Verlagsort | Frankfurt a.M. |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 400 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturwissenschaft |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Slavistik | |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Sprachwissenschaft | |
Sozialwissenschaften | |
Schlagworte | Europas • Gedächtnis • Gedächtnis (Geschichte) • GULAG • Holocaust • Holocaust / Shoah (Motiv in d. bild. Kunst/Lit.) • Karol • kulturelle • Lagerliteratur • Literatur • Muselmann • Pörzgen • Sauerland • Shoa • Shoah • über • Wandel • Yvonne • Zeugnisliteratur |
ISBN-10 | 3-631-67458-9 / 3631674589 |
ISBN-13 | 978-3-631-67458-1 / 9783631674581 |
Zustand | Neuware |
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