Väter, Männer und kindliche Entwicklung (eBook)
XI, 225 Seiten
Springer Berlin (Verlag)
978-3-662-47995-7 (ISBN)
Dieses Buch beleuchtet, wie sich die Rolle von Vätern, ihre Beziehung zum Kind und zur Partnerin verändert haben, wie sich Väter in unterschiedlichen familiären und kulturellen Kontexten fühlen und verhalten und welche Konsequenzen sich daraus für Therapie und Beratung bei Kindern und Jugendlichen sowie ihren Eltern ergeben. Geschrieben für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, Psychologische Psychotherapeuten in Klinik und Praxis, Schulberater, Pädagogen, Sozialpädagogen, Mitarbeiter in Erziehungsberatungsstellen, Familientherapeuten.
Aus dem Inhalt
Defizite der bisherigen Vaterforschung - Vaterschaft im Wandel und verschiedene Vatertypen - Die Akzentuierung des Geschlechts: Väter und Söhne, Väter und Töchter - Vater und Mutter im Vergleich, homosexuelle Väter: Warum sind Differenzerfahrungen wichtig? - Sind frischgebackene Väter 'in der Krise'? - Abwesende Väter durch Scheidung und Trennung - Alleinerziehende Väter - Der Tod des Vaters - Kulturelle Einflüsse auf die Vaterschaft - Väter und Psychopathologie.
Die Autorin
Prof. Dr. Inge Seiffge-Krenke, Professorin für Entwicklungspsychologie an der Universität Mainz, ist Psychoanalytikerin, in der Ausbildung von Kinder- und Jugendlichen- sowie Erwachsenentherapeuten aktiv und Sprecherin der Arbeitsgruppe der Konfliktachse der OPD-KJ. Als Jugendforscherin untersuchte sie Stressoren und Bewältigungsformen von Jugendlichen in verschiedenen Ländern. Aktuell forscht sie verstärkt zu Beruf, Partnerschaft, Eltern-Kind-Beziehung, Vaterschaft und Identität.
Prof. Dr. Inge Seiffge-Krenke hat Psychologie in Göttingen und Gießen studiert, 1981 promoviert und sich 1985 habilitiert. Nach Professuren in Gießen (für Medizinische Psychologie), Berlin und Bonn (Entwicklungspsychologie) war sie bis 2013 Leiterin der Abteilung Entwicklungspsychologie der Universität Mainz. Sie hat verschiedene Längsschnittstudien zur Familien- und Beziehungswicklung betreut. In einem von ihr geleiteten kulturvergleichenden Projekt wurde die Stressbewältigung bei Jugendlichen in 25 Ländern untersucht; gegenwärtig arbeitet sie mit Kolleginnen und Kollegen aus sieben Ländern zusammen, um den Zusammenhang zwischen (verzögerter) Identitätsentwicklung und Familienbeziehungen zu erforschen. Romantische Beziehungen, Vaterforschung, imaginäre Gefährten und die neu entdeckte Entwicklungsphase 'emerging adulthood' sind weitere Schwerpunkte. Sie war Präsidentin der Europäischen Jugendforschung (EARA) und Gründungsmitglied der Organisation zur Erforschung des Emerging Adulthood (SSEA); in beiden Organisationen ist sie noch sehr aktiv. Sie ist seit 1983 Psychoanalytikerin (DPV/IPV) und seit 20 Jahren in der Ausbildung und Supervision von Ausbildungskandidaten für Kinder- und Jugendlichentherapeuten bzw. Erwachsenentherapeuten, niedergelassenen Therapeuten sowie in Kliniken und Beratungsstellen tätig. Seit 2005 ist sie im wissenschaftlichen Beirat der Lindauer Psychotherapiewochen und Sprecherin der Konfliktachse der OPD-KJ. Für ihr Buch zur Behandlungstechnik bei Jugendlichen ('Psychoanalytische und tiefenpsychologisch fundierte Therapie mit Jugendlichen') erhielt sie 2007 den Heigl-Preis.
Prof. Dr. Inge Seiffge-Krenke hat Psychologie in Göttingen und Gießen studiert, 1981 promoviert und sich 1985 habilitiert. Nach Professuren in Gießen (für Medizinische Psychologie), Berlin und Bonn (Entwicklungspsychologie) war sie bis 2013 Leiterin der Abteilung Entwicklungspsychologie der Universität Mainz. Sie hat verschiedene Längsschnittstudien zur Familien- und Beziehungswicklung betreut. In einem von ihr geleiteten kulturvergleichenden Projekt wurde die Stressbewältigung bei Jugendlichen in 25 Ländern untersucht; gegenwärtig arbeitet sie mit Kolleginnen und Kollegen aus sieben Ländern zusammen, um den Zusammenhang zwischen (verzögerter) Identitätsentwicklung und Familienbeziehungen zu erforschen. Romantische Beziehungen, Vaterforschung, imaginäre Gefährten und die neu entdeckte Entwicklungsphase „emerging adulthood“ sind weitere Schwerpunkte. Sie war Präsidentin der Europäischen Jugendforschung (EARA) und Gründungsmitglied der Organisation zur Erforschung des Emerging Adulthood (SSEA); in beiden Organisationen ist sie noch sehr aktiv. Sie ist seit 1983 Psychoanalytikerin (DPV/IPV) und seit 20 Jahren in der Ausbildung und Supervision von Ausbildungskandidaten für Kinder- und Jugendlichentherapeuten bzw. Erwachsenentherapeuten, niedergelassenen Therapeuten sowie in Kliniken und Beratungsstellen tätig. Seit 2005 ist sie im wissenschaftlichen Beirat der Lindauer Psychotherapiewochen und Sprecherin der Konfliktachse der OPD-KJ. Für ihr Buch zur Behandlungstechnik bei Jugendlichen („Psychoanalytische und tiefenpsychologisch fundierte Therapie mit Jugendlichen“) erhielt sie 2007 den Heigl-Preis.
Vorwort und Danksagungen 6
Inhaltsverzeichnis 8
Die Autorin 12
Kapitel-1 13
Die Veränderung des Vaterbildes in Theorie und Forschung 13
1.1Theorien über Väter in der Psychoanalyse: Mythische Erhöhung und Schonung bei Freud 14
1.2Der »vergessene Vater« in der Objektbeziehungstheorie, der Selbstpsychologie und der Bindungstheorie 15
1.3Von der Entdeckung der »Leerstelle Vater« zur Triangulierung und zum väterlichen Element in der Therapie 16
1.4Anstiege in der Forschungsaktivität zu Vätern, aber methodische Defizite 17
1.5Die Veränderung des Bildes vom Vater in der Forschung: Phasen der Vaterforschung 19
1.6Die neu entdeckten distinktiven Funktionen des Vaters 20
1.7Konsequenzen: Einseitiges und immer noch recht defizitäres Bild von Vätern 21
1.8Zusammenfassung 21
Literatur 22
Kapitel-2 24
Die distinktive Bedeutung von Vätern in verschiedenen Entwicklungsphasen ihrer Kinder: Vom Babyalter bis zum jungen Erwachsenen 24
2.1Väter von Säuglingen und Kleinkindern: Bindung, Spielfeinfühligkeit und Triangulierung 25
2.2Väter und Schulkinder: Lehrer, Herausforderer und Spielpartner 30
2.3Väter und Jugendliche: Rollenmodell für Autonomie und Abgrenzung 34
2.4Väter mit erwachsenen Kindern: Konkurrent und Ratgeber 36
2.5»Linked lives« und die unterschätzte väterliche Ressource 39
2.6Zusammenfassung 40
Literatur 41
Kapitel-3 44
Die Akzentuierung des Geschlechts: Väter und Söhne, Väter und Töchter 44
3.1Der Sohn als »Spiegel des Vaters« und die selektive Liebe zum erstgeborenen Sohn 45
3.2Die Disziplinierungs- und Lehrfunktion und die Bedeutung körperlicher Unversehrtheit 47
3.3Liebevolle Vater-Sohn-Beziehungen und die Homophobie 50
3.4Aggressive und destruktive Tendenzen in der Vater-Sohn-Beziehung 51
3.5Väter und Töchter: Verschiedenheit und Schutz 52
3.6Die zärtliche Vater-Tochter-Beziehung: »Daddy‘s little girl« 54
3.7»Secure exitement«: Umgang mit körperlicher Reife und Sexualität der Tochter 55
3.8Die tüchtige Tochter und die Identifizierung mit dem Vater 58
3.9Zusammenfassung 60
Literatur 60
Kapitel-4 62
Vaterschaft im Wandel und verschiedene Vatertypen 62
4.1Vaterschaft und gesellschaftlicher Wandel 63
4.2Die Kosten der Veränderung von Vaterschaft: Von der autoritären zur psychologischen Kontrolle 66
4.3»Neue Väter«: Anspruch und Wirklichkeit 69
4.4Vaterschaft unter besonderen Belastungen: »Disneyland daddys«, »Sag Du doch mal was!«-Papas und zweite Mütter 74
4.5Der »hinreichend gute Vater«: Was hat sich wirklich geändert in der Vaterschaft? 78
4.6Zusammenfassung 80
Literatur 80
Kapitel-5 84
Vater und Mutter im Vergleich, homosexuelle Väter: Warum sind Differenzerfahrungen wichtig? 84
5.1Väter und Mütter: Zwei Erfahrungswelten 85
5.2Väter und Mütter im Vergleich: »Co-parenting« und dennoch verschieden? 87
5.3Warum sind Differenzerfahrungen so wichtig? 91
5.4Die Fähigkeit zur Triangulierung: Differenzen anerkennen und aushalten 92
5.5Gleichgeschlechtliche Eltern: Regenbogenfamilien und homosexuelle Väter 94
5.6Wird der Dritte zugelassen bzw. ein zu rascher Wechsel: Ist Papa heute eine Mama? 99
5.7Zusammenfassung 101
Literatur 101
Kapitel-6 105
Der Beginn der Vaterschaft: Sind frischgebackene Väter »in der Krise«? 105
6.1Was ist so schwierig an der Vaterschaft? 106
6.2Vaterwerden verändert den Mann: Kinderwunsch, Unsterblichkeitsfantasien und die Veränderung des genealogischen Ranges 107
6.3Das »Kind im Kopf«: Der werdende Vater und seine schwangere Partnerin 109
6.4Das imaginäre und das reale Kind 111
6.5Wege aus der »Krise«: Therapeutische Unterstützungsmaßnahmen nach der Geburt des Kindes 112
6.6Die »Mutter im Mann«, der mütterliche Vater und die Konkurrenz am Wickeltisch 114
6.7Die Paarebene: Absinken der partnerschaftlichen Zufriedenheit und die verbotene Nähe zur »Mutter« 116
6.8Männliche Identität oder Bindung und Erotik – geht das überhaupt zusammen? 118
6.9Vaterschaft und Väter in Beratung und Therapie 119
6.10Zusammenfassung 121
Literatur 121
Kapitel-7 123
Abwesende Väter durch Scheidung und Trennung: Rückzug von Vätern, »Maternal gatekeeping« und »Disneyland daddys« 123
7.1Familiendynamik nach der Scheidung oder Trennung 124
7.2Auswirkungen der Vaterabwesenheit auf Mütter in Trennungsfamilien: Massive ökonomische Einbußen und zahlreiche Belastungen 127
7.3Auswirkungen der Vaterabwesenheit auf die betroffenen Kinder 129
7.4Gemeinsame Sorge nach einer Trennung oder Scheidung: Rechtliche Situation und Betreuungsrealität 131
7.5»Gewollte Vaterabwesenheit« und »Maternal gatekeeping« 133
7.6Das Verhalten der Trennungsväter: Zwischen Rückzug, »Disneyland daddy« und »Paternal banking« 135
7.7Väterliches (selektives) Involvement als Puffer gegen Trennungsbelastungen der Kinder 137
7.8Arbeit mit Vätern in Trennungsfamilien 138
7.9Zusammenfassung 142
Literatur 143
Kapitel-8 145
Alleinerziehende Väter – Gefährdung für die Gesundheit der Kinder oder die »besseren Mütter«? 145
8.1Alleinerziehende Väter in Deutschland: Häufigkeit, Ursachen, Berufstätigkeit und finanzielle Situation 146
8.2Wofür geben alleinerziehende Väter Geld aus? 147
8.3Gesundheit, Stress und Belastungen alleinerziehender Väter 148
8.4Wie nehmen alleinerziehende Väter die Reaktionen ihrer Umwelt auf ihre Rolle wahr? 150
8.5Gesundheitsversorgung, Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Symptombelastung der Kinder 150
8.6Umgang mit der körperlichen Entwicklung der Kinder 152
8.7Andere Erziehungsverhaltensweisen beim alleinerziehenden Vater? 152
8.8Väterliches Involvement und Schulerfolg bzw. Schulabschluss der Kinder 154
8.9Familienkonzepte und die Bedeutung der ehemaligen Partnerin 155
8.10Alleinerziehende Väter – die besseren Mütter? 156
8.11Zusammenfassung 157
Literatur 158
Kapitel-9 159
Der Tod des Vaters: Trauerarbeit und Erfahrungen mit dem Tod des Vaters 159
9.1»Der erste Mensch«: Camus und die Suche nach dem Vater 160
9.2Die »vaterlose Gesellschaft« 161
9.3Kriegskinder und ihre toten Väter 162
9.4Einflussfaktoren und Verarbeitung des Vaterverlusts: Ein hilfreiches Modell für Forschung und therapeutische Arbeit 166
9.5Faktoren, die die Verarbeitung des Tods des Vaters beeinflussen 167
9.6Aktuelle Befunde zu den Auswirkungen des Tods des Vaters auf die betroffenen Kinder 168
9.7»… er muss rechtzeitig sterben«: Gibt es positive Folgen des Vaterverlusts? 171
9.8Vatermörder 173
9.9Die Verarbeitung des Todes des Vaters in der Psychotherapie: Eine Fallgeschichte 174
9.10Zusammenfassung 175
Literatur 175
Kapitel-10 177
Kulturelle Einflüsse auf die Vaterschaft: Chance für eine Veränderung oder Beharrung auf traditionellen Vaterkonzepten? 177
10.1Charakteristiken von Familien mit Migrationshintergrund 179
10.2Unterschiedliche Werte in Familien: Individualismus versus Kollektivismus und die unterschiedliche Gewichtung von Verbundenheit und Autonomie 180
10.3Vaterschaft im Einwanderungskontext: Defizit oder Resilienz? 182
10.3.1Einwanderungsväter als Musterbeispiel für Modernisierungsprozesse: Mehr Zeit für Kinder, väterliche Autorität auf dem Prüfstand 183
10.3.2Ähnliche Fokussierung auf das Erziehungsziel Autonomie bei deutschen, russischen und türkischen Vätern 185
10.3.3Wandel der Rolle des Vaters in Marokko: Mehr Unterstützung, aber auch mehr Kontrolle, selbst bei erwachsenen Kindern 186
10.4Faktoren, die zu mehr väterlicher Gewalt in Familien mit Zuwanderungsgeschichte beitragen 188
10.5Väterliche Gewalt in Familien mit Zuwanderungsgeschichte 189
10.6Auswirkungen von inkonsistentem väterlichen Erziehungsverhalten und zu viel Kontrolle auf die Kinder 190
10.7Väter aus anderen Kulturen in Beratungsarbeit und Psychotherapie 192
10.8Zusammenfassung 194
Literatur 194
Kapitel-11 197
Väter und Psychopathologie: Risiko- oder Schutzfaktor? 197
11.1Psychisch kranke Väter: Wie geht es den Kindern? 198
11.2»Mother blaming?« oder: Welchen Beitrag leisten Väter zur Psychopathologie ihrer Kinder? 201
11.3Depressive Väter 203
11.4Gewalt ausübende Väter 205
11.5Innerfamiliärer Missbrauch 208
11.6Väter als Ressource und Puffer bei familiären Belastungen 210
11.7Beratungsarbeit mit Vätern in verschiedenen Kontexten 212
11.7.1Unterstützung väterlicher Funktionen: Vätergruppen und Vater-Kind-Wochenenden 213
11.7.2Stärkung der väterlichen Kompetenz in der begleitenden Elternarbeit 213
11.7.3Arbeit mit Vätern in Familien mit chronisch kranken Kindern 214
11.7.4Arbeit mit Vätern in Familien mit psychosomatisch erkrankten Kindern: Trennung des »Körpers für zwei« 216
11.7.5Beratungsarbeit mit Vätern in Familien mit entwicklungsbehinderten Kindern 218
11.7.6Arbeit mit Vätern in Familien mit ADHS-Kindern und Kindern mit Störungen des Sozialverhaltens 219
11.7.7Kinder mit Angststörungen: Vorsicht bei ängstlichen Vätern 220
11.8Väter als Patienten: Besondere Schwierigkeiten 221
11.9Zusammenfassung 225
Literatur 225
Kapitel-12 229
Ausblick 229
Serviceteil 231
Stichwortverzeichnis 232
Erscheint lt. Verlag | 1.3.2016 |
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Reihe/Serie | Psychotherapie: Praxis | Psychotherapie: Praxis |
Zusatzinfo | XI, 225 S. 28 Abb. |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Entwicklungspsychologie |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Pädiatrie | |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Psychiatrie / Psychotherapie | |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung | |
Sozialwissenschaften ► Soziologie | |
Schlagworte | Aggression • Bindung • Elternarbeit • Entwicklungsphasen • Entwicklungspsychologie • Erziehung • Geschwisterkonstellation • Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie • Missbrauch • Partnerbeziehung • Patchworkfamilien • Peergroup • Psychotherapie • Regenbogenfamilien • Transgenerationalität • Transgenerationalität • Trennungsväter • Trennungsväter • Vaterschaft |
ISBN-10 | 3-662-47995-8 / 3662479958 |
ISBN-13 | 978-3-662-47995-7 / 9783662479957 |
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